"Ehemaliges Eisenwerk" zuletzt "Baumwollweberei" in Aue bei Schottwien

Bunker Ratte

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#1
Als die Feuer erloschen!
Der Erzkogel bei Göstritz wurde nachweislich seit 1614 abgebaut, der Bergbau seit 1640 beständig erweitert und schließlich im 19. Jahrhundert aufgegeben. Mitte der 17. Jahrhunderts befand sich der Eisenerz-Bergbu im Besitz der Freiherren von Hoyos und beschäftigte 1780 rund dreißig Arbeiter. 1783 organisierte der k.k. Bergwerksprodukten-Verschleißkontroller Johann Anton Pfaller den Bergbau. In seine Zeit fiel die Errichtung des Eisen-,Schmelz- und Hammerwerks am Aubach, vermutlich in den Jahren 1787/88. Zu der typisch herrschaftlichen Anlage zählten ein einfacher Schmelz- sowie ein Hochofen. In der Eisenschmelze, die anfangs 23 Personen beschäftigte, wurde das am Göstritz, am Otter sowie im Dürrgraben abgebaute Eisenerz verarbeitet. 1817/23 gelangten der Bergbau und das Eisenwerk in den Besitz des Grafen Eugen von Wrbna. Im Zeitraum von 1831 bis 1854 sank die Jahresbeförderung von 10.460 Zentner Roheisen auf 9.535 Zentner. Letztlich musste der Bergbau aus Rentabilitätsgründen geschlossen werden. Die Feuer im Eisenwerk waren bereits um 1840 erloschen. Rudolph Hainisch erwarb die Fabrikanlagen 1846 und ließ darin eine Baumwollspinnerei einrichten. Als Besitzer folgten die Brüder Zaar, dann Ferdinand Erm und Ida Kaltenberger sowie deren Söhne, die den Betrieb zunächst in eine Gummiband- und letztlich in eine Baumwollweberei umgestalteten. Mit der Betriebseinstellung Mitte der Sechzigerjahre fand die 120jährige Textilerzeugung an diesem Standort ihr Ende.

Wesentlicher Baubestand: Schmelzwerk mit Schornstein, Gebäuderuinen, Herrenhaus
Baudatum:1787/88 Eisenwerk, 1788 Herrenhaus
Ursprünglicher Betrieb:Eisenschmelze und Hammerwerk
Stillegung:Um 1840(Eisenwerk), 1967(Baumwollweberei)
Quelle: google.books Eisenwerk Gloggnitz Aue S.87

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Bunker Ratte

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#4
Ruine der Hainischvilla am Fabriksgelände der Ehemaligen Baumwollweberei
Michael Arthur Josef Jakob Hainisch (* 15. August 1858 in Aue bei Schottwien (Niederösterreich); † 26. Februar 1940 in Wien) war parteiloser österreichischer Sozial- und Wirtschaftspolitiker und von 1920 bis 1928 Bundespräsident der Republik Österreich. Er löste Karl Seitz als Staatsoberhaupt ab.

Michael Hainisch war der Sohn der österreichischen Frauenrechtlerin Marianne Hainisch, geb. Perger, die 1857 in die Industriellenfamilie Hainisch eingeheiratet hatte und mit ihrem Mann, Michael, auf der Liegenschaft der Baumwollspinnerei Aue bei Schottwien wohnte. In dem zum Betrieb gehörenden, wahrscheinlich 1788 fertiggestellten Herrenhaus[1][Anm. 1] wurde Hainisch geboren.

Nach seiner juristischen Ausbildung an den Universitäten Leipzig und Wien (1882 Promotion zum Dr. jur. in Wien) studierte er in Berlin Nationalökonomie bei Adolph Wagner und Gustav von Schmoller (mit ihm im Seminar saß Hermann Bahr[2]) und war 1886 bis 1890 im k.k. Staatsdienst tätig. Dann beschäftigte er sich mit agrar- und sozialpolitischen Problemen und nutzte das Gut bei Spital am Semmering, das ihm seine Frau Emilie Auguste Figdor geschenkt hatte, als Musterbetrieb für praxisnahe Lösungen, – berühmt wurde seine Zuchtkuh „Bella“ mit Rekordmilchleistungen.
In Wien war er als Volksbildner tätig und Mitbegründer der Wiener Zentralbibliothek und der Deutschen Turnerschaft (1890). Er unterstützte Ludo Moritz Hartmanns Initiative zur Gründung der ersten Volkshochschule Österreichs. Am 2. Dezember 1900 wurde ein Aufruf zur Konstituierung einer Volksuniversität veröffentlicht, den er wie Ernst Mach, Rosa Mayreder und Julius Tandler unterzeichnete. Auf Grund seiner Weltanschauung, liberal und großdeutsch gesinnt, wird er zu den österreichischen Fabiern gezählt, blieb aber trotz seiner Nähe zur Großdeutschen Volkspartei parteilos. 1918 wurde er Generalrat der Österreichisch-ungarischen Bank, der Notenbank des noch im gleichen Jahr zerfallenden Österreich-Ungarn.
Michael Hainisch wurde am 9. Dezember 1920 auf Vorschlag der Christlichsozialen, die ihren eigenen Kandidaten Viktor Kienböck nicht durchgebracht hatten, von der Bundesversammlung (Nationalrat und Bundesrat in gemeinsamer Sitzung) zum ersten Bundespräsidenten der Republik Österreich gewählt und blieb dies nach seiner Wiederwahl 1924 bis zum 10. Dezember 1928. Er löste Karl Seitz ab, der als Präsident der Nationalversammlung von seiner Wahl in diese Funktion am 5. März 1919 bis zur Angelobung Hainischs als Staatsoberhaupt fungiert hatte, ohne diesbezüglich einen Titel zu führen. Zuvor hatten vom 30. Oktober 1918 an die drei gleichberechtigten Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung gemeinsam diese Funktion ausgeübt.

Das Bundespräsidentenamt war bis 1929 noch nicht mit den Rechten ausgestattet, die ihm die Verfassungsnovelle 1929 übertrug; so wurde die Bundesregierung damals (wie seit 1949 z. B. der deutsche Bundeskanzler) vom Parlament gewählt und nicht, wie ab 1930, vom Bundespräsidenten bestellt.

Auf Grund seiner korrekten Amtsführung war Hainisch bei allen politischen Lagern anerkannt. Er war Förderer der Landwirtschaft, der Elektrifizierung der Eisenbahnen, des Fremdenverkehrs, des österreichisch-deutschen Handels, des ländlichen Brauchtums und der Schaffung eines Denkmalschutzgesetzes. Nach seiner zweiten Amtsperiode als Bundespräsident fungierte er 1929/1930 als parteiloser Handelsminister im Kabinett Schober III.

1938 sprach sich Michael Hainisch wie der angesehene Sozialdemokrat Karl Renner als überzeugter Großdeutscher für den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich aus.

Hainisch besaß u. a. ein Ehrendoktorat der Universität Innsbruck[3] und war Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften.

Michael Hainisch starb im 19. Wiener Gemeindebezirk im Haus Perntergasse 17[4] in der Hohe Warte genannten Stadtgegend. Er wurde in der Familiengruft am Nordwestabhang des Schafkogels in Eichberg (Gemeinde Gloggnitz) in Niederösterreich zur letzten Ruhe bestattet.
Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Hainisch

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josef

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#11
Danke Josef,
für den Einblick in die Vergangenheit, sehr interessant! Erst vor kurzem bin ich an den Ruinen vorbeigefahren...
Nichts zu danken :)... passt schon!
Wenn Zeit bleibt, werde ich nun laufend historische Lubi aus dem frei zugänglichen Fundus der ÖNB einstellen. Leider gibt es keine Suchfunktion nach Ortsnamen sondern nur nach Bundesländern :( - dafür aber einige Tausend Fotos aus den 1930iger Jahren :D.

Kenne die Ruinen bei Aue auch, nur bin ich in letzter Zeit immer "oberhalb" unterwegs ;)

lg
josef
 
#13
Hallo,
Jetzt wird in diesem Areal gerade ordentlich gegraben, weil hier ein Wasserkraftwerk entstehen soll. Dabei sind in tieferen Lagen Mauerreste aufgetaucht- könnten eventuell von der Eisenschmelze sein?
Lg Auer46
 

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