O-Busse in Österreich

#1
Bei div. Aufenthalten in Oesterreich sind mir immer wieder insbs. in Landeshauptstaedten O Busse aufgefallen. Konkret denke ich da an Salzburg, aber auch in anderen Staedten meine ich diese in Erinnerung gehabt zu haben, etwa in Linz, allerdings habe ich sie in Wien nie gesehen.

Was war der Grund fuer die Einfuehrung von O Bussen? Damaliger Stand der Technik? oder Umweltbedenken? Haette am Ende auch eine Strassenbahn gedient? Und warum gab es O Busse nur in Landeshaupstaedten, und nicht in Wien?

In div. oesteuropaeischen Laendern, zu Kommunismus-Zeiten sah ich auch sehr sehr haeufig O-Busse im Einsatz.

Ich meine, in Deutschland scheinen sie komplett aus dem Stadtbild verschwunden zu sein. Moeglw. in einigen Staedten in den neuen Bundeslaendern?
 

josef

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#2
O-Buslinien in Wien

Bei div. Aufenthalten in Oesterreich sind mir immer wieder insbs. in Landeshauptstaedten O Busse aufgefallen. Konkret denke ich da an Salzburg, aber auch in anderen Staedten meine ich diese in Erinnerung gehabt zu haben, etwa in Linz, allerdings habe ich sie in Wien nie gesehen.
Hallo Peter,
kenne dein Alter nicht :) , vor 1958 hättest du auch in Wien eine mit O-Bussen betriebene Linie vom "Währinger Gürtel nach Salmannsdorf" gesehen.

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Wien

lg
josef
 
#3
Hallo Peter,
kenne dein Alter nicht :) , vor 1958 hättest du auch in Wien eine mit O-Bussen betriebene Linie vom "Währinger Gürtel nach Salmannsdorf" gesehen.

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Wien

lg
josef
Danke. Mein Alter duerfte weitaus juenger sein, als Deines, demnach habe ich diese O-Busse in Wien nie gesehen. Als Kind nahm ich die O-Busse bei div. Verwandtschaftsbesuchen in Osteuropa in den 80er Jahren wahr und habe seither O-Busse mit Osteuropa in Verbindung gebracht. Nach Salzburg kam ich erst spaeter, und war ueberrascht, dass O-Busse in Oesterreich ueberhaupt im Einsatz sind.

Ich schaetze Dich auf ueber 60, und gepraegt von der "Kreisky-Brandt-Palme Generation" in Europa's Sozialdemokratie.

:)
 
#4
Hallo,

Bis vor ein paar Jahren sind zwischen Bruck an der Mur und Kapfenberg auch noch O-Buse der MVG gefahren, also nicht nur in Landeshauptstädten. Mit dem Ausbau der Hauptverkehrsverbindung der beiden Städte auf 2 Spuren wurde dann alles demontiert und ich glaube Richtung Osten verkauft.

Schöne Grüße
Christoph
 
#5
Hallo,

Bis vor ein paar Jahren sind zwischen Bruck an der Mur und Kapfenberg auch noch O-Buse der MVG gefahren, also nicht nur in Landeshauptstädten. Mit dem Ausbau der Hauptverkehrsverbindung der beiden Städte auf 2 Spuren wurde dann alles demontiert und ich glaube Richtung Osten verkauft.

Schöne Grüße
Christoph
das war 2002:

http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Kapfenberg



weiters gibt/gab es noch:

Elektrische Oberleitungs-Automobillinie Gmünd http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Oberleitungs-Automobillinie_Gmünd
Oberleitungsbus Innsbruck http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Innsbruck
Gleislose Bahn Judenburg http://de.wikipedia.org/wiki/Gleislose_Bahn_Judenburg
Oberleitungsbus Kapfenberg http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Kapfenberg
Oberleitungsbus Leoben http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Leoben
Elektrische Oberleitungsbahn Liesing–Kalksburg http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Oberleitungsbahn_Liesing–Kalksburg
Oberleitungsbus Linz http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Linz
Gleislose Bahn Pötzleinsdorf–Salmannsdorf http://de.wikipedia.org/wiki/Gleislose_Bahn_Pötzleinsdorf–Salmannsdorf
Oberleitungsbus Salzburg http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Salzburg
Oberleitungsbus Sankt Lambrecht http://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Sankt_Lambrecht
Elektrischer Oberleitungs-Automobil-Betrieb der Gemeinde Weidling http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrischer_Oberleitungs-Automobil-Betrieb_der_Gemeinde_Weidling
Oberleitungsbus Wienhttp://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus_Wien


lg siebzehn
 

josef

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#6
O-Bus St. Lambrecht-Steiermark

@siebzehn :danke für die Auflistung der ehemaligen (und aktuellen) O-Bus Betriebe in Österreich!

Besonders interessant finde ich den "Oberleitungs-Kraftwagenbetrieb" der Firma Dynamit Nobel vom Werk St.Lambrecht-Heiligenstadt zum 8 km entfernten Bahnhof St.Lambrecht-Mariahof.

Nachfolgend 2 (leider schlechte) Scann-Bilder der Transportfahrzeuge für die brisante Fracht:

1. Foto aus einem Heft "Eisenbahn-Österreich", Jahrg. ubk.
2. Foto aus Rauter-Rainer; "Ein Verkehrsweg erschließt die Alpen -K.k. Kronprinz Rudolfbahn"; St-Peter ob Judenburg 1992
 

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josef

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#7
75 Jahre Obus in der Stadt Salzburg

75 Jahre Obus in der Stadt Salzburg

Seit 75 Jahren gibt es den Obus in der Stadt Salzburg. Das Netz wuchs von einer Linie 1940 auf elf Linien heute, mit 41,7 Millionen Fahrgästen im Jahr. Doch zum Jubiläum leben auch alte U-Bahn-Visionen wieder auf - mit Unterstützung der Salzburg AG.

Am Sigmundsplatz - heute Herbert-von-Karajan-Platz - in der Salzburger Altstadt fuhr 1940 der erste Obus los: durch das Neutor in Richtung Maxglan. Der Obus löste damals die Salzburger Stadtbahn ab, die „rasende Eierspeis“, wie sie im Volksmund wegen ihrer gelben Farbe hieß. Optisch passte sich der Obus im Lauf der Jahrzehnte allerdings wieder mehr und mehr einer Straßenbahn an.

LED-beleuchteter Bus zum Jubiläum
Die modernste Obus-Variante wurde am Montag vorgestellt: Studenten der Abteilung Design an der Fachhochschule Salzburg packten das Linienabbild der Stadt auf den Obus. Die LED-Beleuchtung findet sich aber auch am Unterboden und an den Stromabnehmern. Am Beginn seiner Karriere in Salzburg war der Obus von derlei Zierrat noch weit entfernt, wie ein Blick ins Archiv belegt.

Heute fahren elf Obus-Linien durch die Stadt, gut 100 Obusse sind täglich im Einsatz. Erwachsene Obus-Nutzer sind mehrheitlich weiblich, viele sind jung, sagt Peter Brandl, Verkehrsdirektor der Salzburg AG: „20 bis 30 Prozent sind Schüler, ein Großteil sind natürlich Pendler. Aber gut ein Drittel sind Freizeitverkehr oder Gelegenheitsfahrer - je nach Tageszeit und Tag ganz unterschiedlich.“

Kunden zufrieden, auch wenn nicht immer pünktlich
Die Zufriedenheit der Kunden mit dem Obus in Salzburg ist im 75. Jahr seines Bestehens relativ groß: „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Romana Thaler. „Ich habe eine Jahreskarte und fahre regelmäßig und bin sehr zufrieden.“ Komfort und Pünktlichkeit ließen zwar „hin und wieder zu wünschen übrig“, ergänzt Thaler. „Aber es passt für mich.“ „Im Großen und Ganzen ist es in Ordnung“, findet auch Mario Mayrhofer aus Bergheim (Flachgau). „Nur die Zeiten sind hie und da nicht gut. Aber da können die Obusse nichts dafür - das sind die Baustellen in Salzburg.“

Die Stadtpolitik setzt jedenfalls voll auf das Verkehrsmittel Obus. Auch wenn die Diskussionen über eine unterirdisch verlängerte Lokalbahn wieder lauter werden: „Es ist immer gut, Fantasien und Projekte zu haben“, sagt dazu Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ). „Aber besser ist es, in Dinge zu investieren, die ganz realistisch sind, die man jetzt gleich umsetzen kann. Und der Obus ist so ein System, wo sich jeder Cent an Investitionen lohnt.“

Forderung: „Vorrang für Obus“
Gerade die Stadtpolitik kommt aber beim Thema Obus immer wieder in die Kritik. Der öffentliche Verkehr, also der Obus, müsse nämlich massiv ausgebaut werden, fordert Peter Haibach von der Plattform der Verkehrsinitiativen: „Der Obus muss Vorrang bekommen, muss durchgehende Busspuren überall bekommen. Und die Autofahrer haben sich nach dem zu richten. Denn es geht um die Lebensqualität, es geht um die Staus. Da können nicht beide nebeneinander gewinnen.“

Salzburg-AG-Vorstand verteidigt VerkehrsmittelKunden zufrieden, auch wenn nicht immer pünktlich
Manche kritisieren hingegen, dass der Obus die Nachteile der Bahn - die Gebundenheit an eine fixe Strecke - mit den Nachteilen des Busses - die vergleichsweise geringe Kapazität - verbindet. Trotzdem ist für Salzburg-AG-Vorstandssprecher Leonhard Schitter der Obus auch in Zukunft das „ideale“ Verkehrsmittel für die Stadt Salzburg: „Er ist Elektromobilität in der reinsten Form.“

Dass der Obus heute teilweise langsamer unterwegs ist als bei seiner Einführung 1940, liege vor allem am massiv gestiegenen Verkehr in der Stadt Salzburg, räumt Schitter ein: „Wir fahren auf elf Linien durch die gesamte Stadt. 41,7 Millionen Fahrgäste pro Jahr bestätigen, wie attraktiv dieses Verkehrsmittel ist. Und wir investieren auch ständig in den Obus, um seine Attraktivität zu verbessern.“

Unterirdische Lokalbahn ein Thema
Die jüngst wieder laut gewordenen Forderungen nach einer U-Bahn in Salzburg sieht Schitter positiv: „Was wir schon sehr stark unterstützen, ist die Verlängerung der Lokalbahn unterirdisch bis zum Mirabellplatz. Und ich halte auch viel davon, wenn man sie durchbindet bis in die Alpenstraße“, sagt Schitter. „Bis zum Mirabellplatz deshalb, weil man dann fußläufig in fünf Minuten die Altstadt, aber auch andere Teile der Stadt erreicht.“

Jetzt müssten aber alle Beteiligten - Stadt, Land, usw. - „gemeinsam an einem Strang ziehen, um diese Vision in die Realität zu bringen“, betont Schitter. „Ich bin da an und für sich guter Dinge.“
Text u. Bilder:
http://salzburg.orf.at/news/stories/2698831/

1. Erster O-Bus 1940 vor dem Neutor.
2. Heutiger Gelenkbus
 

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josef

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#8
Salzburg: Probebetrieb mit "Mega-Obus"

Mega-Obus: Engstellen als Bewährungsprobe
Am Montag hat der neue 25-Meter-Doppelgelenksobus seinen Probebetrieb in der Stadt Salzburg begonnen. In Sachen Komfort zeigten sich die Fahrgäste angetan. Aber sie waren skeptisch, ob sich das Mega-Gefährt für die engen Straßen der Stadt eignet.

Bei strahlendem Sonnenschein nahm der Doppelgelenksobus aus Luzern am Montag den Linienbetrieb zwischen Salzburg-Süd und Itzling-Pflanzmann im Norden der Stadt Salzburg auf. Für den Lenker des überlangen Fahrzeugs bedeutet diese Tour quer durch die Landeshauptstadt einige Male herausfordernde Manöver.


ORF
Die Einfahrt am Hauptbahnhof ist für den Bus Millimeterarbeit

Einfahrt in Bahnhofs-Busleiste Millimeterarbeit
So richtig eng wird es vor allem beim Hauptbahnhof, wo der Mega-Obus nur alleine in die Busleiste passt. Die Premierenfahrgäste beobachteten das Einfahrt-Manöver genau: „Das ist halt irgendwo sehr sperrig“, sagte Marleen Reidies aus Fridolfing (Bayern). „Die Autos oder die Fußgänger müssen schon immer schauen, dass sie gut außen herum kommen. Aber grundsätzlich macht er das ziemlich gut, weil viele Leute mit dem Obus fahren können.“ Auch Fahrgast Markus Fiala kommentierte am Bahnhof: „Gerade hier wird es eng. Aber es kommt darauf an, wo man ihn einsetzt.“

Der Doppelgelenksbus ist sieben Meter länger als die bisher im Stadtgebiet eingesetzten Obusse. Die schiere Länge und die 63 zusätzlichen Sitzplätze überzeugten allerdings nicht alle Fahrgäste - so wie Thomas Gruber: „Es ist bis jetzt so gegangen - wieso soll das nicht weitergehen?“ Auch Raphael Holper war sich sicher: „Das wird auf alle Fälle eine Herausforderung für den Stadtverkehr.“ Gerade bei engen Kreuzungen könnte der lange Bus den Querverkehr aussperren.

Entscheidung über Kauf in drei Monaten
Ob die Salzburg AG tatsächlich die überlangen Obusse für den Linienbetrieb anschafft, soll in drei Monaten nach Ende des Testbetriebs entschieden werden.

Link:
Salzburg AG testet neuen Mega-Obus (salzburg.ORF.at; 29.9.2017)


Publiziert am 02.10.2017

ORF
Der 25-Meter-Obus braucht ganz alleine eine Busleiste am Hauptbahnhof


ORF
Bei der nördlichen Endstation in Itzling Pflanzmann


ORF
Bei der zweiten Endstation in Salzburg-Süd


ORF
Auf dem Makartplatz in der Altstadt kommt der große Bus gut um die Kurve

http://salzburg.orf.at/news/stories/2869922/




 

josef

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#9
LINZ. Seit 75 Jahren sind in Linz Obusse unterwegs
Norbert Fleischmann ist seit 30 Jahren einer der Buslenker.

Den 1. Mai 1989 wird Norbert Fleischmann nie vergessen. An diesem Tag lenkte der damals 26-Jährige zum ersten Mal einen Obus. Mit einem Fahrlehrer fuhr der junge Mitarbeiter der ESG (heute Linz AG) seine zukünftige Strecke ab: "Der Lehrer sagte mir in jeder Kurve ganz genau an, wie schnell ich fahren kann", erinnert er sich. Eine Kurve mit 25 km/h, die nächste mit 30 km/h. "Genau so fahre ich die Kurven heute noch. Und damit bin ich immer gut gefahren."

Denn das Obus-Lenken hat so seine Tücken, weiß der 56-Jährige: "Man muss immer die Oberleitung im Blick haben." Tut das der Lenker nicht, kann er es bitter bereuen: "Wenn man zu weit von der Ideallinie abweicht, entgleist der Stromabnehmer." Dann muss der Lenker aussteigen und mit einem Holzstab die Verbindung zur Stromleitung herstellen. "Und das ist gerade bei Regen unangenehm."

Erste Fahrt mitten im Krieg
Genau 75 Jahre ist es her, dass in Linz zum ersten Mal ein Obus seine Runden drehte. Mitten im Krieg, am 15. Mai 1944, als Benzin und Diesel Mangelware waren, nahm die erste elektrische Obus-Linie ihren Betrieb auf. Allerdings kamen nicht die bestellten neuen Fahrzeuge zum Einsatz, sondern 13 gebrauchte aus Italien. Doch schon wenige Monate nach dem Start mussten auch diese in der Garage bleiben: Durch Luftangriffe war die Oberleitung beschädigt worden. Erst nach dem Krieg ging’s wieder weiter. 1949 wurde eine zweite Linie eingerichtet, gleichzeitig kamen endlich die neuen Fahrzeuge.


Bilder: Linz AG

Heute gibt es insgesamt vier Linien, die mit 20 brandneuen E-Bussen ausgestattet sind. "Das ist ein ruhiges, schönes Fahren", lobt der Mühlviertler. Nachsatz: "Und endlich gibt es eine Klimaanlage." Früher musste nicht nur die Hitze im Sommer ausgehalten werden, auch das Fahren war schwieriger: So mussten beim Bremsen zwei Pedale bedient werden. "Da brauchte man ein gutes Gefühl. Wenn du nicht aufgepasst hast, sind die Milchflaschln geflogen."

Eines war damals allerdings besser: "Als Busfahrer war man eine Respektsperson. Da reichte es, aufzustehen und sich umzudrehen, und alles war ruhig." Das habe sich verändert: "Heute hat keiner mehr Respekt vor einem Busfahrer."
Dennoch liebt Norbert Fleischmann seinen Beruf bei der Linz AG: "Meine Arbeit ist eine Dienstleistung. Ich will meine Kunden so sicher und bequem wie möglich an ihr Ziel bringen."

"Und dann sind die Milchflaschln geflogen"
 
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