Osttirol: Frühmittelalterliches Gräberfeld auf Burg Heinfels gefunden

josef

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Sensationsfund auf Burg Heinfels
Bei Grabungsarbeiten im Bereich der ehemaligen Stallungen auf Burg Heinfels sind Archäologen auf ein Gräberfeld gestoßen. Laut ersten Einschätzungen könnten die Grabstätten im frühen Mittelalter angelegt worden sein.

Das Team der Archäologen wertet die Entdeckung als kleine Sensation: Die dokumentierte Geschichte der Burg Heinfels beginnt mit der urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 1239. Dass der Burghügel bereits vorher besiedelt wurde, ließen Fundgegenstände der Grabungen in den 1990er Jahren bereits vermuten.


Robert Hippacher

Der Sensationsfund auf Burg Heinfels

Frühe christliche Bestattung
Bisher wurden zwölf Gräber freigelegt, davon ein Kindergrab. Die Ausrichtung der Ruhestätte ist Ost-West, wobei in den Gräbern keine Beigaben gefunden wurden. Die Toten sind in Demutshaltung beerdigt, was den Schluss zulässt, dass es sich hier um eine frühe christliche Bestattung zwischen dem fünften und neunten Jahrhundert handeln könnte. Teilweise ragen die Gräber unter die östliche Burgmauer. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde diese erstmals erwähnt, in weiterer Folge errichtete man an der östlichen Mauer einen Pferdestall. Bereits zu dieser Zeit dürften Spuren der früheren Grabstätten nicht mehr vorhanden gewesen sein.


Robert Hippacher

Das Team bei den Grabungsarbeiten

Altersbestimmung mit C-14-Methode
Solange es die Witterung erlaubt, werden die Grabungen fortgesetzt und im Frühjahr wieder aufgenommen. Eine Altersbestimmung mittels C-14-Methode soll in der Zwischenzeit Klarheit über das Alter der hier Bestatteten schaffen. Das Ergebnis der Untersuchungen wird ein wichtiger Teil der Neuerzählung der Geschichte der Burg Heinfels und im späteren Museum entsprechend aufgearbeitet.


Robert Hippacher

Burgsanierung seit 2016
Die Sanierung der Burg Heinfels wurde im Herbst 2016 begonnen und wird unter anderem vom Bundesdenkmalamt, der Landesgedächtnisstiftung und der Abteilung Kultur des Landes Tirol maßgeblich unterstützt. Zudem fördern Interreg- und LEADER-Projekte die Wiederherstellung der imposanten Burganlage, die als Wahrzeichen des Hochpustertals gilt.

Link:
Publiziert am 14.11.2017 http://tirol.orf.at/news/stories/2878088/
 
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