USA reaktivieren stillgelegte Stützpunkte aus WKII auf Pazifik Inseln

josef

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PAZIFIK
USA reaktivieren Flugfeld, von dem der Hiroshima-Bomber startete
Auf der Marianen-Insel Tinian hat der Dschungel vier kilometerlange Start- und Landebahnen überwuchert, die nun saniert werden – China ist besorgt
Marianen – Chinas Verteidigungsministerium beobachtet die Bestrebungen der USA, stillgelegte Militärstützpunkte aus dem Zweiten Weltkrieg im Pazifik zu reaktivieren, mit großer Besorgnis und wird seine Rechte in der Region verteidigen, erklärte Militärsprecher Wu Quian am Donnerstag der Vorwoche.
Luftwaffengeneral Kenneth Wisbach hatte dem japanischen Magazin "Nikkei" Mitte Dezember gesagt, dass der Militärflugplatz Tinian North auf den Marianen, von dem sich am 6. August 1945 der B-29-Bomber Enola Gay auf den Weg nach Hiroshima machte, wieder in Betrieb genommen werden soll. Beim Abwurf von Atombomben auf die japanische Hafenstadt und drei Tage später auf das Schiffbauzentrum Nagasaki wurden je nach Quelle zwischen 110.000 und 210.000 Menschen getötet.

Vier Start- und Landebahnen
Etwa ein halbes Jahr soll die Entfernung der tropischen Vegetation, die seit der Stilllegung der Anlage im Jahr 1946 Roll- und Startbahnen überwuchert hat, dauern. Der Flugplatz verfügt über vier knapp 2.600 Meter lange Start- und Landebahnen, die damals schwer beladenen Propellermaschinen den Start Richtung Japan ermöglichten.

Die USA wollen mit dem reaktivierten Flugplatz eine Alternative zu den Anlagen auf der 200 Kilometer weiter südlich gelegenen Pazifikinsel Guam schaffen, die im Falle eines chinesischen Angriffs wohl eines der ersten Ziele sein würde: Auf der Andersen Air Force Base sind Boeing-B-52-Langstreckenbomber un


In der Bildmitte der internationale Flughafen, oben die überwachsenen Landebahnen. Das Satellitenbild wurde am 10. Jänner 2022 aufgenommen und am 28. Dezember 2023 veröffentlicht.
AFP/Satellite image ©2023 Maxar

Auch der zivile Flughafen im Süden Tinians soll ausgebaut werden, laut CNN ist im Haushaltsjahr 2024 ein Budget von 78 Millionen Dollar für Bauarbeiten auf der Marianen-Insel vorgesehen. Dort soll ein neues Treibstofflager errichtet werden.

Die Nördlichen Marianen sind ein nichtinkorporiertes Außengebiet der Vereinigten Staaten, ihre 55.000 Bewohner haben die US-Staatsbürgerschaft und wählen einen Abgeordneten in das Repräsentantenhaus. Bei den US-Präsidentschaftswahlen haben sie allerdings kein Stimmrecht, sie müssen auch keine Bundessteuern zahlen.


US-Militärstützpunkte in Südostasien. Über die sogenannte Neun-Striche-Linie (rot) meldet Peking seinen Anspruch auf mehr als 80 Prozent des Südchinesischen Meeres an.
DER STANDARD/Apa

Auch auf den Philippinen und in Papua-Neuguinea haben die USA Zugang zu Militäranlagen erhalten, im Norden Australiens helfen sie, zwei Militärflugplätze zu erweitern. Auf den Inseln, die das Süd- und das Ostchinesische Meer nach Süden und Osten hin begrenzen – der sogenannten Ersten Inselkette – haben die USA in den vergangenen Jahrzehnten ihre Militärpräsenz ausgebaut. China befürchtet, dass Washington diese Präsenz nutzen könnte, um im Fall einen Angriffs auf Taiwan militärisch zu intervenieren oder den Zugang Chinas zum offenen Pazifik zu versperren.

Die Anrainerstaaten des Südchinesischen Meers streiten seit Jahren um die Kontrolle über das Gebiet, das als Hauptroute des internationalen Seehandels strategische Bedeutung hat. Außerdem werden dort Bodenschätze wie Erdöl und Erdgas vermutet.
(Bert Eder, 3.1.2024)
USA reaktivieren Flugfeld, von dem der Hiroshima-Bomber startete
 
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