Der Wiener Prater

josef

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#1
2016 wird zum Jubiläumsjahr für den Wiener Prater:
250 Jahre ist es her, dass Kaiser Joseph II. das einstige über 6 km² große kaiserliche Jagdrevier für das Volk geöffnet hat!
Prater feiert 250-Jahr-Jubiläum

2016 wird zum Jubiläumsjahr für den Wiener Prater: 250 Jahre ist es her, dass Joseph II. das einstige kaiserliche Jagdrevier für das Volk geöffnet hat - heute ein Erholungsgebiet für Jogger, Adrenalinjunkies und Familien.

Ausschließlich Adelige hatten zwei Jahrhunderte Zutritt zu dem kaiserlichen Jagdrevier. Im Jahr 1766 aber öffnete Kaiser Joseph II. das rund sechs Quadratkilometer große Areal für die Bevölkerung. Der Kaiser genehmigte Gastwirten und Kaffeesiedern, ihre Zelte im Prater aufzustellen.

Das war die Geburtsstunde des Wurstelpraters: „Es wurden Feste gemacht. Im Rahmen dieser Feste wurden Schaustellbuden aufgestellt, die dann immer wieder fix geblieben sind. Dann haben sich verschiedene Familien angesiedelt“, so Michael Prohaska, Geschäftsführer der Prater GmbH. Die älteste Familie ist schon 150 Jahre im Prater.

Publikumsmagnet mit 4,2 Mio. Besucher im Jahr
Wohl für die meisten Wienerinnen und Wiener sowie zahlreiche Besucher aus den Bundesländern zählt eine Fahrt mit der Hochschaubahn, der Geisterbahn oder dem Autodrom im Prater zu den schönsten Kindheitserinnerungen. Mit 4,2 Millionen Besuchern pro Jahr ist der Prater heute ein echter Touristenmagnet und eine Wiener Institution. Nicht zuletzt steht im Prater auch eines der Wahrzeichen Wiens: das Riesenrad.


Faschingsumzug und Blumencorso zum Jubiläum
Im Jubiläumsjahr wird heuer groß gefeiert, unter anderem mit dem bisher größten Faschingsumzug am 6. Februar. Stefan Sittler-Koidl, Präsident vom Praterverband: „Das hat es überhaupt noch nie gegeben. Es kommen alle Faschingsgilden im Prater zusammen. Wir haben hier schon über 1.000 Anmeldungen, allein aktive Teilnehmer.“ Im März gibt es eine Austellung im Wien Museum, in der die gesamte Pratergeschichte zu sehen ist. Im April wird es einen großen Blumencorso geben.


Seit drei Jahren planen die Betreiber im Prater einen Ganzjahresbetrieb. Doch dieser entwickelt sich erst nach und nach: „Das merkt man immer mehr, dass die Praterunternehmer, wenn sie neue Betriebe kreieren, einfach auch darauf achten, dass man auch im Winter offen haben kann“, so Sittler-Koidl. Umgesetzt werden soll heuer noch der Plan einer Tageskarte, mit der die Attraktionen im Prater unbegrenzt benutzt werden können.
Text u. Bilder: Prater feiert 250-Jahr-Jubiläum
 

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#3
Der "Wurstelprater" - Teil 1

Nachfolgend ein kleiner fotografischer Querschnitt in 3 Teilen vom "Wiener Wurstelprater". Die Bilder sind hauptsächlich den "Freunden aus dem Westen und hohen Norden" :) gewidmet, bei uns im Osten Österreichs ist ja das Praterviertel wohl bekannt :D

Teil 1: (Alle Aufnahmen v. 03.10.2015)
 

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#6
Riesenrad erhält neue Waggons

Neue Waggons für das Riesenrad

Bis Mitte Juni werden alle 15 Waggons des Wiener Riesenrads abgebaut und durch neue ersetzt. Der markanteste Unterschied: Es wird sechs statt derzeit vier Fenster in den einzelnen Waggons geben.

In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt werden die neuen Waggons aus Holz derzeit nach den Originalplänen von 1896/97 nachgebaut. Damals hatten die Gondeln sechs Fenster pro Seite. Nach dem Riesenradbrand im Jahr 1944 waren aus Kostengründen nur mehr vier Fenster eingebaut worden.

In den neuen Waggons soll es auch mehr Komfort geben, sie bekommen Klimaanlage und Heizung. Die ersten drei Waggons sind fertig und hängen bereits. Unter den ersten drei abmontierten Waggons war auch die Nummer 30, der als Kaffeehaus- und Cateringwaggon im Einsatz war. Auch dessen „Nachfolger “ ist mit sechs Fenstern ausgestattet.

Kosten wird der Umbau rund vier Millionen Euro. Die Besucher sollen von diesen Kosten nichts merken - die Eintrittspreise bleiben gleich, verspricht Peter Petritsch, Riesenrad-Geschäftsführer. Die alten Waggons, die seit 1946 im Einsatz waren, kann man übrigens kaufen. Einen fixen Preis gibt es aber nicht, Interessenten können sich mit einem Gebot melden. Dann wird über einen Zuschlag entschieden. Gebote können unter info@wienerriesenrad.com abgegeben werden.

Prater feiert 250-Jahr-Jubiläum
Das Wiener Riesenrad wurde 1897 zur Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josefs I. errichtet. Die Erneuerung am Riesenrad wurde auch wegen des 250-Jahr-Jubiläums des Praters gestartet. 1766 hatte Kaiser Joseph II. das einstige kaiserliche Jagdrevier für das Volk geöffnet hat.
Text u. Fotos: http://wien.orf.at/news/stories/2759846/

Link zum Riesenrad: http://www.wienerriesenrad.com/
 

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#7
Prater: Eines der wichtigsten Freizeitareale in Wien

Der gewachsene Vergnügungspark

Jogger und Radfahrer lieben das Areal ebenso wie jene, die sich im Wurstelprater physischen Erfahrungen hingeben oder zum Match ins Stadion fahren. Seit 250 Jahren ist der Prater eines der wichtigsten Freizeitareale in Wien. Und auch wenn von der baulichen Vergangenheit nur noch minimale Reste vorhanden sind, hat sich an der Faszination Prater im Lauf der Jahrhunderte wenig geändert.

Kaum war das riesige Areal mit dem 7. April 1766 für die Bevölkerung geöffnet, erkannten Wirtsleute aus dem benachbarten zweiten Wiener Gemeindebezirk das Potenzial der in den ersten Tagen hinströmenden Menschenmassen. Innerhalb einer Woche wurden erste Anfragen, was das Betreiben kleiner gastronomischer Einrichtungen betrifft, gestellt.

Keine zwei Wochen später gaben die Behörden grünes Licht. Und kurz darauf befanden sich auf dem Gelände 66 Weinwirte und 44 Bierwirte - und es gab Kaffeesieder, Limonadenhändler, Fleischselcher, Lebzelter und ähnliche Gewerbetreibende. Und mit dem 1. Mai des Jahres 1766 erhielt auch der Sprachlehrer Johann Damen seinen Antrag genehmigt. Er durfte fortan „Hutschen nach niederländischer Art“, ein Ringelspiel und eine „Machine per modum einer Schlittenfahrt” betreiben.

Körperliche Erfahrungen
Die Öffnung des Praters für die Bevölkerung und das Entstehen des Wurstelpraters seien zeitlich kaum zu trennen, sagt Kulturhistorikerin Ursula Storch vom Wien Museum gegenüber ORF.at. Storch hat dem Areal mit „Im Reich der Illusionen – Der Wiener Prater wie er war” ein Buch gewidmet und ist Kuratorin der Ausstellung „In den Prater! Wiener Vergnügungen seit 1766“ im Wien Museum.

„Die physische Erfahrung mittels Geschwindigkeit war im Prater von Anfang an ein zentrales Element. Und dieses Körpergefühl war für die Menschen neu“, erklärt Storch die frühe Faszination der Bevölkerung für die neuen Freizeitmöglichkeiten.

Tummelplatz der Privilegierten
Die Jahrhunderte zuvor war das Gelände einem elitären Kreis vorbehalten. Der Prater, der im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde, diente als kaiserliches Jagdrevier. Kaiser Maximilian II. ließ in den Jahren 1537 und 1538 die Prater Hauptallee anlegen und verwandelte die Aulandschaft zunehmend in eine Kulturlandschaft mit geschlossener Umzäunung.

Den Forstmeistern galt im 17. Jahrhundert die Anweisung, „niemandt alß waß Cavalliers und Damen“ auf das abgeriegelte Gelände zu lassen. Der Adel, aber auch Räte und Beamte des Kaisers vergnügten sich dort bei der Jagd - bis Joseph II. das gut sechs Quadratkilometer große Areal zwischen Donau und Donaukanal für alle frei zugänglich machte. Der liberale Herrscher sah darin den größeren Nutzen als im Jagdtreiben, das nur ein paar wenigen Privilegierten vorbehalten waren.

Der Prater löst Emotionen aus
„Jeder in der Stadt hat ein Verhältnis zum Prater“, beschreibt Storch die prinzipielle Verankerung im kollektiven Bewusstsein nach 250 Jahren Gemeingut Prater. „Doch das muss nicht zwangsläufig ein gutes Verhältnis sein“, ergänzt sie schmunzelnd, um auf Ambivalenzen hinzuweisen. Auf eine gewisse Art und Weise sei der Prater den Menschen jedoch nahe, beschreibt sie die emotionalen Bezüge, die einst schon Heimito von Doderer darlegte.

Er sprach im Zuge der Weltwunder, denen aus der Ferne zurückkehrende Wiener in der Heimat begegnen, nicht nur von den Backhendln und dem Hochquellwasser – auch der Prater reiht sich in Doderers Kanon ein. „Da ist schon was dran“, sagt Storch, deren beruflicher Schwerpunkt im Wien Museum die Kunst zwischen 1900 und 1960 ist: „Klimt und Schiele sind mein Alltag – doch wenn man zum Thema Prater arbeitet, ist das ein schöner Ausgleich und das Interesse ist enorm. Das kommt nicht von ungefähr.“

Ort des technischen Fortschritts
Denn egal, ob grüner Prater oder Wurstelprater – 250 Jahre der fast ununterbrochenen Benützung des Areals haben sich ins Gedächtnis der Stadt und ihrer Bewohner eingebrannt, was nicht zuletzt einer inhaltlichen Konstante geschuldet ist. Storch: „Der Prater war immer ein Ort der technischen Innovation.“ Egal, ob die „Hutschen nach niederländischer Art“ aus dem Jahr 1766, die ersten Kinos rund um 1900 oder zeitgenössische Errungenschaften der besonders intensiven körperlichen Erfahrung wie Windkanäle oder 5-D-Kino – jede Generation bekam im Prater die technischen Errungenschaften der jeweiligen Zeit präsentiert.

Dabei gingen die Maßnahmen im Zeichen des Eskapismus einst noch wesentlich weiter als die meisten zeitgenössischen Inszenierungen. Szenische Feuerwerke, die ganze Geschichten erzählen, galten bereits vor 1800 als außerordentlich publikumsträchtige Veranstaltungen mit Zehntausenden Besuchern. Auch die Luftfahrt hatte in Form erster Ballonflüge im Prater eine frühe Heimat. Im Jahr 1788 ließ der Erfinder Karl Enslen neun Ballons in Form verschiedener Tiere wie Wildschwein, Hirsch, Hase und Hund vom Prater in Richtung Kahlenberg segeln. Storch: „Diese Inszenierung wurde als aerostatische Jagd bezeichnet und es kamen damals um die 25.000 Menschen, um sich das anzusehen.“

Das Riesenrad trotzt der Zerstörung
Einen frühen Gipfel des Zur-Schau-Stellens des Besonderen und Neuen erreichte der Wiener Prater mit der Weltausstellung des Jahres 1873, von der heute nur noch rudimentäre Reste wie der Konstantinhügel, der aus dem Aushubmaterial der Rotunde entstand, zu finden sind. Das Wiener Riesenrad, das im Zuge des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs 1897 errichtet wurde, hat seinen Symbolwert nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass zumindest die Eisenkonstruktion der weitgehenden Zerstörung des Praters im Zweiten Weltkrieg trotzte.

Auch die Exotik war im Prater Dauerthema, das aus heutiger Sicht aber mitunter bizarre Formen annahm. Ganze Dörfer mit ihren Bewohnern wurden im 19. Jahrhundert aus Äthiopien und Somalia nach Wien transferiert, um Publikum zu locken. „Aus heutiger Perspektive ist das nicht mehr vorzustellen. Damals war dieses sogenannten ‚Völkerschauen‘ in ganz Europa gängige Praxis.“

Buffalo Bill zu Gast in Wien
Ein ähnliches Bild bot sich, als Buffalo Bill im Jahr 1890 erstmals in Wien gastierte, um mit 200 „Indianern“ Shows von Büffeljagden bis zu Postkutschenüberfällen zu inszenieren. Eigens dafür entstand im Prater eine Arena. Über 20.000 haben „Buffalo Bill’s Wild West“ damals gesehen – 1906 war er erneut zu Gast.

An alte Prater-Zeiten erinnert heute jedoch kaum noch etwas - vor allem in baulicher Hinsicht. Der Toboggan, eine hölzerne Rutsche, die ursprünglich 1913 entstand, zählt zwar zu den besonders alten Fahrgeschäften – allerdings handelt es sich bei der heutigen Konstruktion um einen Nachbau nach Originalplänen im Rahmen des Wiederaufbaus des Praters, der bis 1947 dauerte.

Gewachsene Vielfalt
Der Prater sei im 19. Jahrhundert ein Experimentierort, ein Versuchslabor für die damals wachsende Großstadt gewesen, erklärt Storch die Aneinanderreihung der Attraktionen. Damals ging es auch darum, mit Unterhaltungseinrichtungen zu präsentieren, was technische Innovationen, wie die Verwendung von Elektrizität, zu leisten imstande sind.

Der heutige Reiz insbesondere des Wurstelpraters liege in jedem Fall in der Vielfalt des Gebotenen begründet, erklärt Storch, die auch von einer überschäumenden Vielfältigkeit, die der Prater bietet, spricht. Storch sieht die Ursache für diese bunte Vitalität auch in der Struktur des Praters begründet.

„In vergleichbaren Einrichtungen wie dem Tivoli in Kopenhagen gibt es einen Betreiber – der Wiener Prater wird von vielen Einzelunternehmern geführt. Darunter gibt es Familien, die im Prater seit 150 Jahren als Unternehmer tätig sind“, so Storch. Diese ausgeprägte persönliche Identifikation vieler Unternehmer sei ein nicht zu unterschätzender Faktor und nichts weniger als ein gut funktionierendes Korrektiv für allzu vehemente Veränderungen, so Storch.


Johannes Luxner, ORF.at
http://orf.at/stories/2328535/2328538/
Fotos ORF-Beitrag - ©Wien Museum

1. Plakat „Österreichisches Traber*-Derby“, um 1934
2. Ein Kinderkarussel, aufgenommen von Leo Jahn-Dietrichstein um 1955
3. „Beim Watschenmann“ heißt dieses Foto von Ernst Hausknost. Entstanden ist es um das Jahr 1955
 

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#8
Gedenken an die ehemaligen jüdischen Eigentümer der Unterhaltungsetablissements

Ausgelöschte Vergangenheit: Juden im Prater

Dên Spuren der vertriebenen und ermordeten Juden rund um den Prater folgt die neue Ausstellung „Wege ins Vergnügen“ im Jüdischen Museum. Das einst lebendige Viertel wurde zwischen 1938 und 1945 ausgelöscht.

Jüdische Eigentümer der Unterhaltungsetablissements wurden während der Vertreibung und Ermordung der Wiener Jüdinnen und Juden zwischen 1938 und 1945 enteignet. Die Spuren des jüdischen Lebens in der Leopoldstadt wurden ausgelöscht. „Es war ein unglaublich lebendiges Viertel. Das war schlagartig 1938 zu Ende“, erzählt Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien. Mit der Ausstellung „Wege ins Vergnügen“ will man diesen Teil der Wiener Geschichte wieder ins Bewusstsein rücken.

Wien blickt auf eine lange jüdische Tradition zurück. Die Anerkennung einer jüdischen Gemeinde 1852 durch Kaiser Franz Joseph I. führte zu einer starken jüdischen Zuwanderung. Die Leopoldstadt wurde zum Einwanderungsbezirk der Jüdinnen und Juden. „Durch den Boom ab 1850 ist ein Viertel entstanden, wo es viele Theater, Cafes und Unterhaltungsbetriebe gab, die von jüdischen Künstlern und Unternehmern getragen wurden“, so Spera.

Riesenrad hatte einen jüdischen Besitzer
Anlass für die Ausstellung gab einerseits die Öffnung des Praters für die Öffentlichkeit vor 250 Jahren. Andererseits war es für Spera auch ein Zufall, denn „die Idee zu der Ausstellung ist eigentlich durch die Betreiberin der Liliputbahn entstanden, deren Vater die Bahn gekauft hat. Er hat als Jude versteckt in Wien die Nazizeit überlebt.“ Durch diese Begebenheit beschäftigte sich die Direktorin intensiv mit dem Prater - mehr dazu in Neue Gleise für Liliputbahn.

Auch mit dem Wahrzeichen des neuen Vergnügungsviertels: dem Riesenrad. Dies wurde 1897, anlässlich des 50. Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph, auf dem Grundstück des jüdischen Direktors des Carltheaters, Gabor Steiner, errichtet. Steiner baute ebenfalls die Praterattraktion „Venedig in Wien“, Informationen darüber sind aber vor allem in der Ausstellung des Wien Museums zu sehen und wurden hier bewusst ausgespart - mehr dazu in Alte Riesenrad-Gondeln verkauft.
http://wien.orf.at/news/stories/2762963/
 

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#9
Bis Ende August: Die größte mobile Achterbahn der Welt im Prater

Fahrt durch die fünf olympischen Ringe

Eine Fahrt mit dem Olympia Looping in Wien. Die Züge sind angeblich mit bis zu hundert Stundenkilometern unterwegs.

Kopfüber durch die Olympischen Ringe
Ab Freitag ist der „Olympia Looping“, die laut Betreiber größte mobile Achterbahn der Welt, im Prater im Einsatz. Bis Ende August steht das Fahrgeschäft, das „nichts für schwache Nerven ist“. Wien.ORF.at zeigt ein Video von der Fahrt.

Zum 250-Jahr-Jubiläum erwartet die Besucher des Wiener Praters eine neue Attraktion: der „Olympia Looping“. „250 Jahre Prater ist Verpflichtung, mit einem Superlativ das Besondere zu bieten“, sagt Stefan Sittler-Koidl, Präsident des Praterverbands.

1.200 Meter in zweieinhalb Minuten
Die Achterbahn besteht aus 900 Tonnen Stahl und ist 32,5 Meter hoch. Am 25. März, rechtzeitig vor dem Osterwochenende, geht die Achterbahn in Betrieb. Sie wird rund zweieinhalb Minuten Fahrvergnügen auf gut 1.200 Metern bieten.

„Wir sind mit der größten transportablen Achterbahn europaweit unterwegs“, sagte der Betreiber des „Olympia Loopings“, Otto Barth. Weitere Stationen sind zum Beispiel das Münchner Oktoberfest und die Düsseldorfer Kirmes.

Roboter shaken Cocktails
„Alles steht Kopf“ ist laut Sittler-Koidl das Motto im Jubiläumsjahr. Nicht nur die Gäste drehen sich um sich selbst. Im Rollercoaster-Restaurant am Riesenradplatz, das am 1. April eröffnet wird, laufen Speisen und Getränke durch einen Looping, bevor sie am Tisch serviert werden. Roboter mixen und shaken Cocktails und sorgen mit Lichtschwerterkämpfen zur Musik von „Star Wars“ für Unterhaltung.

Zum 250. Geburtstag lässt der Prater außerdem den Blumencorso wiederaufleben. Dieser wurde 1886 erstmals von Fürstin Pauline von Metternich mit bunt geschmückten Pferdewagen initiiert. Am 9. April werden Fahrzeuge aus allen Epochen, darunter Oldtimer, Fiaker, Fahrräder und Elektroautos, die Tradition aufnehmen. Auch abseits des Praters wird dieser gewürdigt: Das Jubiläumsjahr wird von Ausstellungen im Wien Museum und im Jüdischen Museum begleitet
.
http://wien.orf.at/news/stories/2764713/

Olympia Looping (Homepage)
 

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#10
Blumencorso...

Prater feiert Geburtstag mit Blumencorso

Im Wiener Prater wurde am Samstag eine historische Tradition wiederbelebt: Der Blumencorso, bestehend aus rund hundert Kutschen, Oldtimern und Fahrrädern. Mit der Parade hat der Prater seinen 250. Geburtstag gefeiert.

Egal ob Pferdekutschen oder motorbetriebene Fahrzeuge - für den Blumencorso im Wiener Prater wurden alle Teilnehmer mit prunkvollen Blumenschmuck hergerichtet. Dafür hatten zuvor Mitarbeiter der Wiener Stadtgärten und Floristenlehrlinge gesorgt. Mit dem Wiederauferstehen dieser alten Tradition feierte der Wurstelprater am Samstag seinen 250. Geburtstag. „Der Corso hat eine große Tradition“, sagte Prater-Geschäftsführer Michael Prohaska im Interview mit „Wien Heute“.

Viele Zuschauer
„1886 wurde der erste Corso von der Fürstin Pauline von Metternich veranstaltet. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde dann jährlich ein Blumencorso veranstaltet“, so Prohaska. Dazwischen wurde die Tradition wieder aufgenommen, der bis dato letzte Corso fand 1999 statt.

Unter regem Zuschauerandrang fuhren die Fahrzeuge quer durch den Prater. Auch Sammler mit ihren Oldtimern nahmen daran teil, um ihre Lieblingsstücke auszuführen. So war unter den historischen Autos auch ein Rolls Royce, Baujahr 1927, oder ein altes Feuerwehrauto aus dem südlichen Niederösterreich, Baujahr 1960. „Das ist ein tolles Erlebnis hier dabei zu sein. Unser Schmuckstück wurde in 3.000 Arbeitsstunden renoviert“, sagte Feuerwehrmann Reinhard Sagbauer.
http://wien.orf.at/news/stories/2767671/
 

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#11
Die "andere Seite" des Praters

Multikulturelle Banden statt Praterstrizzis

Schießereien, Drogenhandel und Prostitution: Der Prater ist seit jeher Schauplatz für Kriminalität. In den 60er/70er Jahren gab es eine Wiener Unterwelt, heute sind die Geschäfte multikulturell aufgeteilt, so ein ehemaliger Polizist.

„Es ist eine Mischkultur: Die kleinen Strizzis treten dort auf, die Ausländerszene, die Besucher und die Abgängigen“, erzählt Max Edelbacher, Polizeijurist in Ruhe und langjähriger Leiter des Wiener Sicherheitsbüros, bei seinem Vortrag „Die Praterstrizzis, der kriminelle Prater“ im Wien Museum. „Wenn sich jemand unterhalten will oder ein rasches Abenteuer sucht, dann ist er im Prater richtig. Und das zieht seit 250 Jahren Prostitution, Glücksspiel und Trickbetrügereien an.“

Kleinkriminelle treiben sich schon immer im Prater herum. Bereits 1844 gab es beispielsweise eine Wette zwischen zwei Strizzis. Der eine sollte ein Wagenrad vom Lusthaus ins Helenental treiben. Ihm wurden jedoch Abführmittel verabreicht und verlor deswegen. Als Rache tötete er den anderen Strizzi, erzählt Edelbacher.

Geld durch Prostitution und Glücksspiel
Während der NS-Zeit war Kriminalität verboten, so wurde etwa 1944 eine Bande Taschendiebe zum Tode verurteilt. Die Blüte des sogenannten „Wiener Kreises“, wie Kriminologen die Wiener Unterwelt bezeichnen, brach nach dem Zweiten Weltkrieg an. Teil davon war die „Gürtel- und Praterpartie“, wobei die Praterpartie die weitaus mächtigere und gefährlichere Gruppe war.

„Die Haupteinnahmequellen waren Prostitution und Glücksspiel“, so Edelbacher. Die Wiener Unterwelt wurde in den 60er und 70er Jahren von einem Dreigestirn beherrscht: Heinz Bachheimer („der Rote Heinz“), Franz Altmann („der Oide“) und Waldheim („Waldi“).

„Es lag viel Blei in der Luft“
„Der Wiener Kreis hatte eine führende Position und hat Kriminalität exportiert. Zwischen den zwei Gruppierungen gab es immer wieder Auseinandersetzungen. Es lag viel Blei in der Luft, es wurde viel geschossen. Man war nicht zimperlich und hat gleich die Waffe gezückt. Gruppen- und private Konflikte waren immer zugegen“, sagt Edelbacher. Zu dieser Zeit gab es etwa 50 Tötungsdelikte in Wien pro Jahr, heute sind es etwa 15.

„Die Lokale waren ihre Treffpunkte, wo Strafhandlungen ausgeführt wurden“, sagt Edelbacher. „Der Rote“ hat die zwei rivalisierenden Gruppen dann zusammengebracht. „Es sind dann Schmuggel und Hehlerei, sowie Kunstdiebstahl und -handel hinzugekommen. Es wurde über das Mittelmeer geschmuggelt. Viele Güter sind auch über die Donau gekommen. Elektronische Geräte etwa wurden meist in den damaligen Osten verkauft“, so Edelbacher.

Eisener Vorhang veränderte Unterwelt
„Der Rote“ war der Anführer des Dreiergespanns. 1978 wurde er verhaftet. „Der schöne Eduard“ trat die Nachfolge an. Das Kriminalitätsnetz reichte von Holland bis Italien. „Mit der Balkanbewegung kamen schon die Balkantäter nach Wien. Der letzte Unterweltboss war Richard Steiner. Er war auch schon ein Kroate, hat aber eine österreichische Prostituierte geheiratet und deswegen einen deutschen Namen“, sagt Edelbacher. Steiner modernisierte die Kriminalität und hielt etwa Videokonferenzen aus Mallorca oder der Dominikanischen Republik ab.

Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs veränderte sich auch die Wiener Unterwelt. „Heute, 2016, haben wir eine Mischkultur. Die Kriminalität ist multikulturell. Die Afghanen, Tschetschenen, Georgier, Balkanstämmigen, Nigerianer etc. teilen sich die Geschäfte auf“, so Edelbacher.

„Keine Handschlagqualität mehr“
Auch für die Polizei hat sich die Arbeit verändert: „Bei den Wiener Strizzis gab es Ehre und Handschlagqualität zwischen Polizei und Kriminellen. Wenn wir damals in den 60er/70ern mit dem Auto ausgefahren sind, hat man gewusst, dass wir wen suchen. Die Köpfe der Wiener Unterwelt haben dann gesagt: Stell dich morgen in der Früh. Und derjenige ist dann tatsächlich am nächsten Tag in der Früh um acht Uhr beim Eingang des Sicherheitsbüros gestanden. Das ist im Laufe der Jahre verloren gegangen.“

„Die Kriminalität hat sich teilweise auch in das Internet verlagert. Viele Betrugsfälle und Kommunikationen laufen über Handy, SMS, Internet ab. So laufen die Absprachen der Kriminellen intern anders ab, aber auch die Polizei hat sich angepasst“, so Edelbacher.

Wiener Szene ist am Aussterben
Heute zählt der Praterstern wieder zu den sogenannten Hotspots in Wien. „Obwohl sich viel von den Straßen in die Wohnungen verlegt hat, besteht am Praterstern heute noch immer eine Mischszene: Drogen, Strich, Obdachlose, Kleinkriminelle. Es wird nie ganz aussterben. Mädchen, die rasch Geld brauchen, Drogenabhängige, die Geld brauchen, Slowakinnen, die Geld brauchen, sie alle kommen nach wie vor zum Prater“, so Edelbacher.

Und die ehemaligen Unterwelt-Bosse? „Der schöne Eduard“ etwa ist Biobauer geworden. Richard Stein verkauft Bio-Vodka "und „der Rote" ist vergangenes Jahr beim Handelskai, in der Nähe vom Prater, aus dem 6. Stock gesprungen und hat sich umgebracht, weil er an Magenkrebs litt. Das ist ein bisschen ein symbolischer Akt für das Aussterben der Wiener Szene“, sagt Edelbacher.


Lisa Rieger, wien.ORF.at
Text u. Bild: http://wien.orf.at/news/stories/2780774/

Ein sogenannter Pülcher, also Strolch, Dieb, Krimineller, 1886
© Wien Museum
 

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#12
Walfisch-Skulptur des einstigen gleichnamigen Gasthauses gerettet

Rückholaktion für Zehn-Meter-„Walfisch“

Das Wien Museum darf ab sofort einen Walfisch sein Eigen nennen. Die rund zehn Meter große Skulptur stammt aus dem Prater und wurde nur gerettet, weil sie ein Abbruchunternehmer aufgehoben hat.

Der Walfisch war als Werbefigur am gleichnamigen Gasthaus im Prater angebracht. Das legendäre, inzwischen verschwundene Lokal Zum Walfisch gab es schon im 18. Jahrhundert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts betrat man den Gastgarten durch ein Tor, das aus Unterkiefer und Rippe eines Wals gebildet wurde.

Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde das Lokal an anderer Stelle wieder aufgebaut und in den 1950er-Jahren mit einem riesigen Wal aus Metall behübscht - eben jenes zehn Meter lange und mehr als eine Tonne schwere Exemplar, das nun in den Besitz des Wien Museums übergegangen ist.

„Es war Gefühlssache“
Die Rettung des Walfisches ist Güner Ayaz zu verdanken. Der Abbruchunternehmer betreibt am Standort des früheren Walfisch-Gasthauses, das vor einigen Jahren abgerissen wurde, die Prater Alm und hat die Skulptur aus Eisen und Holz dem Museum als Schenkung überlassen.

„Es ist ein Objekt, von dem wir dachten, dass es vielleicht Sinn macht, es nicht zu demolieren und wegzuschmeißen. Es war Gefühlssache“, sagt Ayaz gegenüber „Wien heute". Auch Ursula Storch, Vizedirektorin des Wien Museums und Kuratorin des Pratermuseums, zeigt sich begeistert: „Der Walfisch war zweifellos ein Prater-Wahrzeichen.“

Walfisch wird in Himberg restauriert
Der Walfisch wurde am Mittwoch ins Depot des Wien Museums nach Himberg gebracht, wo er in den kommenden Monaten restauriert Wird. Danach soll er auf dem Dach des Pratermuseums, das zum Wien Museum gehört, montiert werden, teilten Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Museumschef Matti Bunzl mit.
Text u. Bilder:
http://wien.orf.at/news/stories/2811986/
 

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#16
Siehe auch Beitrag #6:
Riesenrad-Gondeln als Gartenhäuschen
Die alten Riesenrad-Gondeln sind vor einem Jahr abmontiert und verkauft worden. Einige der 15 Gondeln sind in Wien geblieben und haben neue Funktionen bekommen - etwa als Besprechungsraum oder Gartenhäuschen.

So ein Wien-Souvenir haben nicht viele zu Hause stehen. Vor genau einem Jahr wurden beim Riesenrad im Prater alle alten Gondeln aus dem Jahr 1947 abmontiert und für 10.000 Euro pro Stück verkauft. Aus zumindest einer davon hat man weiterhin einen wunderschönen Blick auf Wien - lediglich die Perspektive hat sich geändert. Denn Gondel Nummer 14 parkt auf dem Kahlenberg beim Heurigen Sirbu. Dort wird sie als nostalgische Gaststube verwendet, verrät Winzer Werner Sirbu im „Wien heute“-Interview.



ORF
Die Riesenrad-Gondel bei einem Heurigen am Kahlenberg


„Es kommt dann in diesen Gastraum, wirklich dieses Flair vom Riesenrad, wie es einmal war, wie es einmal da draufgehangen ist. Das ist schon ein aufregendes Gefühl, nicht so wie in jedem Gartenhaus oder irgend so einem Holzhütterl. Das ist schon was besonderes mit diesen vielen tausend Unterschriften da drauf und Zeichnungen. Das hat diesen besonderen Charakter“, so Sirbu.

„Das ist mein Oldtimer“
Den typischen Prater-Charakter wollte auch Margarete Petrik-Turek erhalten. Die 62-jährige Unternehmerin hat ihre 10.000 Euro teure Gondel bei einem Tischler aufwendig restaurieren lassen und nützt sie jetzt als Gartenhäuschen auf ihrem Grundstück in Mauer. „Schauen Sie, was für die Männerwelt die Oldtimer sind mit PS, so ist das mein Oldtimer. Ein bisschen eine kleine Oase zur Erholung.“

Nicht zur Erholung, sondern zum Arbeiten wird die rote Gondel wiederum in Liesing genützt. Beim Holzgroßhandel Schramek dient der Waggon seit einem Jahr als Besprechungstraum - mit positiven Auswirkungen auf das Gesprächsklima. „Es ist deutlich entspannter und meistens ergebnisreicher“, so Firmenchef Peter Schramek.

Schaukeln für das Prater-Gefühl
Das Prater-Gefühl bekommt man dort jedenfalls schnell. Denn die 70 Jahre alte Gondel ist auf einem Traktoranhänger montiert. „Durch die Federung hat man fast das Gefühl, als wäre man am Riesenrad. Es schaukelt leicht und bewegt sich sogar im Wind. Das passt einfach gut dazu“, sagt Schramek.


Vienna Highlights
Vor einem Jahr wurden die alten Waggons durch moderne ersetzt


Die drei Besitzer hatten Glück, denn im Vorjahr gab es laut Riesenrad-Geschäftsführer Peter Petritsch mehr als 300 Anfragen. Die 15 alten Gondeln wurden durch neue Modelle ersetzt, die mehr Komfort bieten. „Mittlerweile sind sie klimatisiert und beheizbar“, sagte Petritsch damals. Die Kosten für den Tausch beliefen sich auf rund drei Millionen Euro - mehr dazu in
Neue Waggons für das Riesenrad und Alte Riesenrad-Gondeln verkauft.


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Riesenrad-Gondel in einem Garten in Mauer



ORF
Die Gondel in Liesing beim Holzfachhändler



ORF
Die Gondel wird beim Holzfachhändler für Besprechungen genutzt



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Winzer Sirbu vor seiner Riesenrad-Gondel am Kahlenberg



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Die Gondel dient beim Heurigen als Speiseraum



ORF
Beim Heurigen


Publiziert am 30.05.2017
http://wien.orf.at/news/stories/2846399/
 

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#17
120 Jahre Riesenrad: Steiniger Weg zum Erfolg
Vor genau 120 Jahren, am 3. Juli 1897, hat das Riesenrad im Wiener Prater seine erste Runde gedreht. Der Weg zum Wahrzeichen war allerdings ein steiniger: Die Realisierung bei den Behörden durchzusetzen, war schwierig.

„Ja, sagen Sie, ist heute der erste April!?“, soll der zuständige Baurat beim Studium der Pläne für das Riesenrad ausgerufen haben. Erst nach Vorlage von statischen Gutachten fiel der Startschuss für die Errichtung des 64 Meter hohen „Giant Wheel“, wie ähnliche Gebilde in England genannt wurden. Und auch beim Bau selbst gab es Probleme: Bei der „Anreise“ sanken beispielsweise immer wieder die Räder der Transportwagen in den weichen Praterboden ein.


Wiener Riesenrad
Das Riesenrad sollte nur einige Saisonen stehenbleiben


Errichtet wurde das Riesenrad 1897 zur Feier des 50. Thronjubiläums von Kaiser Franz Josef I. Um Platz zu schaffen, ließ Praterunternehmer Gabor Steiner damals einen Teil der Attraktion „Venedig in Wien“ abreißen. Konstruiert wurde das Riesenrad von den britischen Ingenieuren Walter B. Basset und Harry Hitchins. Gearbeitet wurde mit Dampfkränen auf immer höher werdenden Holztürmen. Kostenpunkt: rund eine Million Kronen. Am Tag der Inbetriebnahme fuhren 10.000 zahlende Gäste mit dem Riesenrad.

Demontage nach Erstem Weltkrieg geplant
Das Riesenrad sollte ursprünglich nur einige Saisonen lang stehenbleiben. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es konkrete Pläne, es wieder abzutragen und die 430 Tonnen Eisen zu verkaufen. Weil die Demontage jedoch wesentlich teurer als der zu erwartende Erlös gewesen wäre, blieb das Wahrzeichen erhalten.

1938 mussten Praterunternehmer Steiner und sein Sohn, beide jüdischer Abstammung, vor den Nazis nach Prag fliehen. Ihr Unternehmen wurde „arisiert“, eine Entschädigung nie bezahlt. Gabor Steiner starb 1944 in den USA.

Geschichten rund ums Riesenrad
Das Riesenrad zählt zu den Top 3 der Wiener Wahrzeichen. Doch, was wissen wir wirklich über dieses 1897 in Betrieb genommene Bauwerk?

Gondeln bei Feuer zerstört
Am 16. September 1944 kam dann das vorläufige Aus für das Wahrzeichen: Von einem Feuer auf der benachbarten Hochschaubahn sprangen Funken über und zerstörten die damals noch 30 Gondeln. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde dann erneut über einen Abriss des Stahlskeletts diskutiert, aufgrund der hohen Kosten entschied man sich jedoch für einen Wiederaufbau. Hilfreich war dabei, dass das Riesenrad bereits seit 1940 unter Denkmalschutz stand.

Im kollektiven Einsatz, zu dem viele Künstler der Stadt aufriefen, gelang es trotz Materialknappheit und mangelnden Fachpersonals in relativ kurzer Zeit, das Wiener Wahrzeichen wieder fahrtüchtig zu machen - allerdings nur mit der Hälfte der ursprünglich 30 Gondeln. Die Baupolizei hatte Bedenken bezüglich der Tragfähigkeit. Die Zahl der Waggons wurde bis heute nicht erhöht.

James Bond im Riesenrad
Zur weltweiten Bekanntheit des Riesenrads trugen Filme wie der „Dritte Mann“ von Carol Reed aus 1949 bei - eine der zentralen Szenen spielt hier in einer fahrenden Gondel. Zu Leinwandehren gelangte das Riesenrad auch 1986, als James Bond dem „Hauch des Todes“ im Prater begegnete.

Touristen im Riesenrad vergessen
2002 wurde das Praterbauwerk einer Generalsanierung unterzogen. Im Vorjahr wurden alle 15 Waggons abgebaut und durch neue ersetzt. Der markanteste Unterschied: Sie haben nun wieder sechs statt vier Fenster, also so viele wie vor dem Brand 1944 - mehr dazu in
Neue Waggons für das Riesenrad. Einige der 15 Gondeln sind in Wien geblieben und haben neue Funktionen bekommen - etwa als Besprechungsraum oder Gartenhäuschen - mehr dazu in Riesenrad-Gondeln als Gartenhäuschen.



ORF
Eine ausgemusterte Riesenrad-Gondel bei einem Heurigen am Kahlenberg


Unfreiwillig verlängert wurde ein Aufenthalt von zwei Touristen im Dezember 2015: Sie wurden im Riesenrad vergessen, rund 40 Minuten saßen sie in einem Waggon fest - mehr dazu in
Touristen im Riesenrad vergessen. Das Riesenrad war auch bereits mehrmals Schauplatz von Weltrekordversuchen. Der Motorsportler Günter Schachermayer war etwa der erste Mensch, der auf einer Vespa eine Runde mit dem Riesenrad fuhr - mehr dazu in Rekordfahrt mit Vespa am Riesenrad.

Link:

Publiziert am 03.07.2017
http://wien.orf.at/news/stories/2852611/
 

josef

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#19
Neue Saison 2018...

Donnerstag, 15. März 2018 war Start für die Saison 2018. Am Nachmittag des Vortages machte ich eine kleine Runde durch das Gelände:

1. Das Plakat braucht auch noch ein wenig "Facelifting" um die Botschaft rüberzubringen...
2. Es wird überall gehämmert, gebohrt,...
3. ...geschweißt, gestrichen...
4. ...und vorbereitet!
5. Da warten noch Ankerschrauben auf etwas Größeres...
6. Auch das Pratermuseum öffnet am Freitag...
7. Der bedrohliche Schlangenkopf fühlt sich noch nicht so ganz wohl unter den laublosen Bäumen...
8. "Tote Hose" - noch alles geschlossen...
9. Ein paar Attraktionen haben für Unentwegte doch geöffnet...
10. Ob ab Mittwoch besseres Wetter kommt und damit auch Leben in die Buden bringt?
 

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josef

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#20
Und noch ein paar Fotos:

11. Die Last des Winters drückt, ob das nun im Frühjahr leichter wird?
12. Angehörige einer italienischen Schülergruppe wagten sich in die Lüfte...
13. Kommt da noch Nachschub für die neue Saison?
14. Preisfrage: Sind das "echte" oder "Wachs-Monteure"?
15. Die Beiden fühlen sich auch noch ein wenig einsam...
16. Ein einzelnes Pärchen erkundet die Lage...
17. Ob die Preise der alten Saison ab Donnerstag auch noch Gültigkeit haben?
18. Boliden in der Warteschleife...
19. Ob sich die Nase des Clowns wohl verfärbt, wenn die winterliche Tristesse vorüber ist?
20. Er winkt schon die neue Saison herbei!
 

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