Wolfsschanze

Geist

Worte im Dunkel
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#2
Überreste von mehreren Personen in Haus von Nazi-Reichsmarschall Göring entdeckt


Hermann Görings Haus in dem von den Nazis als „Wolfsschanze“ bezeichneten Bunkergebiet im heutigen Polen.
IMAGO/xtartezyx

Im sogenannten „Führerhauptquartier“, der „Wolfsschanze“ im heutigen Polen stand auch ein Haus von Hermann Göring. Ein deutsch-polnisches Team fand im als gut erforscht geltenden Gebäude Überreste mehrerer Menschen - darunter ein Neugeborenes.
Nicht Gras, sondern Wald ist über die Ruinen der „Wolfsschanze“ gewachsen. Moos und Sträucher überwuchern die Trümmer der riesigen Anlage, die die Deutschen im Januar 1945 bei ihrem Abzug aus dem „Führerhauptquartier“ in die Luft gejagt haben. Teilweise stehen noch die Außenmauern der Bunker, sechs bis acht Meter dick. Das Gelände liegt im heutigen Polen. Auf dem bewaldeten und sumpfigen Gebiet Ostpreussens steht auch ein Haus, in dem Reichsmarschall Hermann Göring wohnte. Eine Ruine, in der Hobbyarchäologen und Heimatforscher Überreste mehrere Menschen entdeckt haben, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Einer der Herausgeber des Magazins „Relikte der Geschichte“, Oktavian Bartoszewski, erzählt dem „Spiegel“: Wir waren vollkommen schockiert“. Das Haus Görings galt als gründlich erforscht. Eines der Teammitglieder entdeckte aber Hinweise auf einen alten Holzfußboden. Die Gruppe stieß in der Folge auf Wasserrohre und ein Fragment eines menschlichen Schädels, woraufhin die Polizei verständigt wurde.

Kein Hinweis auf kürzlich verübtes Verbrechen - und viele Fragen

Die Polizei wiederum fand keinen Hinweis auf ein kürzlich verübtes Verbrechen. Das deutsch-polnische Team grub also weiter und fand die Überreste von fünf Leichen - drei Erwachsene, ein Teenager und ein Baby. Überreste von Kleidung oder Schmuck gab es nicht. Hände und Füße fehlten. Das könnte auf Amputationen hindeuten - oder aber diese kleineren Knochen haben sich im Lauf der Zeit aufgelöst.

Bartoszewski geht davon aus, dass die Toten erst nach dem Hausbau dort deponiert wurden. Wer die Rohre verlegt habe, hätte die Leichen ansonsten entdecken müssen. Doch ansonsten bleiben etliche Fragezeichen. Hat Göring von den Leichen unter seinem Haus gewusst? Handelt es sich um eine Familie? Es scheint auch möglich, dass die Leichen erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs dort vergraben wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jedenfalls.

Adolf Hitlers Bunker in der „Wolfsschanze“ in Ostpreußen, dem heutigen Polen.
IMAGO/xtartezyx

In der „Wolfsschanze“ hätte am 20. Juli 1944 die deutsche Geschichte und die Geschichte des Zweiten Weltkriegs beinahe einen Wendepunkt genommen. Damals wagte eine Gruppe von Wehrmachtsoffizieren ein Attentat auf Adolf Hitler, das als zentrales Ereignis des Widerstands gegen den Nationalsozialismus gilt und der letzte Versuch war, den verbrecherischen Krieg und die Gewaltherrschaft in Deutschland von innen her zu beenden. Der 36-jährige Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg legte an diesem Tag bei einer Besprechung in Hitlers ostpreußischem Hauptquartier eine Aktenmappe mit einem Sprengsatz am Kartentisch ab. Die Explosion verletzte die meisten Teilnehmer, doch der Diktator kam mit ein paar Kratzern davon. (Red./Ag.)
Quelle: Überreste von mehreren Personen in Haus von Nazi-Reichsmarschall...
 
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