Anschlussdenkmal in Oberschützen

H

Harald 41

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#1
Als ich letztes mal nach Bad Tatzmannsdorf fuhr ist mir in Oberschützen etwas aufgefallen, dass ich mir heute als ich wieder vor Ort war genauer ansah.
Es handelt sich bei dem Objekt um ein ehemaliges Anschlussdenkmal, dass Nationalsozialisten anlässlich dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich errichten ließen.
Es gilt als das grösste nationalsozialistische Mal auf österreichischen Boden.
Seit langem wurde schon über einen Abriss diskutiert, Mitte 1995 wurde es mit einer Gedenktafel versehen und auf eine Gedenkstätte umgewidmet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anschlussdenkmal_Oberschützen

LG Harry

PS: Habe noch einige mehr aber das geht sich heute nicht mehr aus, kommt im laufe der nächsten Tage.
 

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josef

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#2
Harry :danke für die Bilder!

Wobei die Zeilen im unteren Teil der 1997 angebrachten Gedenktafel in Anbetracht der aktuellen schrecklichen Ereignisse in Norwegen der stetigen Mahnung und Wachsamkeit dienen sollen...

lg
josef
 

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josef

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#5
Umstrittenes Mahnmal wird saniert
Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen (Bez. Oberwart) ist zu einem Mahnmal gegen Diktatur umgewidmet worden. Nun ist es baufällig geworden, die Gemeinde plant eine umfassende Sanierung. Auch die problematische Geschichte soll aufgearbeitet werden.

Der markante Steintempel in der Landschaft bei Oberschützen ist von weitem sichtbar. Er wurde vor 79 Jahren gebaut, zum Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland. Es gilt als das größte derartige nationalsozialistische Mal auf österreichischem Boden.


ORF
Vor 20 Jahren wurde das Denkmal zum Mahnmal gegen Diktatur und Rassismus. Diese Tafel informiert darüber.

Neun Eigentümer
Der Zahn der Zeit nagt an dem Bauwerk, das auf mehreren Grundstücksgrenzen steht und neun Eigentümer hat. Die Gemeinde pachtete das Bauwerk von ihnen für eine Dauer von 30 Jahren, um es baulich sanieren zu können. Besonders am Kranz des Denkmals seien Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen. Außerdem sei auch der Boden mit Steinplatten auszubessern, erklärt Bürgermeister Hans Unger.

Aufbau mithilfe gesamter Bevölkerung
Der Spatenstich zum Bau der Anlage erfolgte am 7. Oktober 1938 durch Kreisleiter Eduard Nicka in Anwesenheit des Gauleiterstellvertreters der Steiermark, Tobias Portschy, der die Schirmherrschaft des Projektes übernommen hatte.

Das Denkmal wurde in den nächsten Monaten unter Mithilfe der gesamten Bevölkerung und der Hitlerjugend auf einer Kuppe zwischen Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf auf Grundlage der Entwürfe von Architekt Rudolf Hofer schrittweise fertiggestellt. Das Baumaterial stammte aus den Steinbrüchen bei Bad Tatzmannsdorf.


ORF
Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 21. Mai 1939

Am 21. Mai 1939 erfolgte schließlich die Einweihung des Denkmals durch den Gauleiter Siegfried Uiberreither in Anwesenheit Portschys, Nickas, hoher Parteifunktionäre aus den Nachbargauen sowie von Abordnungen zahlreicher nationalsozialistischer Organisationen. Das Denkmal bestand aus einem weiträumigen Säulenhof von acht Metern Höhe und zwölf Metern Breite mit viereckigem Grundriss.



ORF
In der Mitte des Mahnmals befand sich ein Sockel mit einem etwa zwei Meter hohen, nach Südosten blickenden Adler mit Hakenkreuz, der von Feuerpylonen umgeben war.

Reichsadler 1945 zerstört
Als die sowjetische Armee 1945 im Gebiet des heutigen Burgenlands einmarschierte, wurde der Reichsadler im Inneren der Anlage zerstört und die Feuerschalen beseitigt. Das frühere Aufmarschgelände um das Denkmal wurde bald wieder landwirtschaftlich genützt.

„Mahnmal muss konserviert werden“
Vor kurzem war das Bauwerk Thema eines Symposiums, das vom Museumsverein veranstaltet wurde. Die Ergebnisse werden demnächst in den Museumsblättern publiziert. Gedacht wird auch an eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte. Die konkrete Umsetzung und Präsentation stehen allerdings noch nicht fest. Die Bevölkerung soll in die Ideenfindung eingebunden werden.

„Es ist uns schon bewusst, dass dieses Denkmal nicht nur für Oberschützer gebaut wurde, sondern für die ganze Region. Deshalb ist es wünschenswert, dass das Ergebnis auch Leute aus der Umgebung anspricht, es ist ja einzigartig in Österreich“, so Edith Schedl, Obfrau des Museumsvereins.


Erlebbarkeit von Geschichte
Großes bauliche Veränderungen wird es nicht geben. Denn das Mahnmal steht unter Denkmalschutz. Das Bauwerk müsse primär konserviert werden, erklärt Landeskonservator Peter Adam. Man könne es aber nicht „so undokumentiert“ stehen lassen, so Adam weiter. „Das wollten wir anregen, dass man sich damit beschäftigt. Es geht um die Erlebbarkeit von Geschichte und die muss man immer wieder neu diskutieren und interpretieren.“

Link:

Publiziert am 27.05.2017
http://burgenland.orf.at/news/stories/2845683/

Hinweis: Die beiden Fotos im Beitrag mit Symbolen des verabscheuungswürdigen und mörderischen NS-Regimes wurden als historische Bilddokumente seitens des ORF, Landesstudio Burgenland, als öffentlich rechtliche Rundfunkanstalt, eingefügt.
 

josef

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#6
Mahnmal Oberschützen: Sanierung im Herbst
Die Gemeinde Oberschützen (Bez. Oberwart) nimmt das Gedenkjahr 2018 zum Anlass, um sich mit ihrer Geschichte auseinander zu setzen: Das Mahnmal gegen Diktatur und Rassismus soll jetzt saniert werden. Erbaut wurde der Steintempel im Jahr 1939.
Das heutige Mahnmal in Oberschützen gilt als das größte derartige nationalsozialistische Bauwerk in Österreich. Vor 80 Jahren wurde es erbaut. Über die Jahre ist es baufällig geworden. Vor allem im Boden zeigen sich die Spuren der Zeit. Im Herbst soll noch mit der Sanierung begonnen werden. „Der Dachkranz wird saniert, er wird auf Seiten abgeschlagen und neu eingeschalt, dann mit Beton ausgegossen. Im Bereich des Bodens werden neue Steinplatten verlegt. Alles in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt, weil das Bauwerk ja unter Denkmalschutz steht“, erklärt Bürgermeister Hans Unger.


ORF
Dachkranz und Boden müssen saniert werden

Gemeinde hat Grundstück gepachtet
Das Bauwerk steht auf mehreren Grundstücksgrenzen. Möglich ist die Sanierung jetzt, weil die Gemeinde das Bauwerk pachtet. Knapp unter 100.000 Euro soll die Sanierung kosten. Finanziert wird das Projekt durch die Gemeinde und einen Zuschuss des Landes Burgenland. Außerdem wurde in Oberschützen eine Arbeitsgruppe für das Mahnmal gegründet. „Das Ziel ist es, dass dieses Mahnmal geschichtlich aufbereitet wird, dass hier Informationsmaterial stehen soll, damit sich die Leute hier informieren können, dass auch die Schulen hier teilnehmen können“, erklärt der Bürgermeister. Auch für touristische Zwecke solle das Mahnmal genutzt werden.

„Wir stellen uns der Verantwortung“
Bis zum Jahr 2021, wenn das Jubiläum „100 Jahre Burgenland“ gefeiert wird, will die Arbeitsgruppe ein Konzept für das Mahnmal erarbeiten. 1938 wurde es als Anschlussdenkmal unter Mithilfe der Bevölkerung und der Hitlerjugend erbaut. In der Mitte des Säulenhofs wurde ein Sockel errichtet mit einem zwei Meter hohen Adler mit Hakenkreuz. Der Reichsadler wurde 1945 durch die sowjetische Armee zerstört.

„Dieser Teil von Oberschützen bedeutet für uns eine große Verantwortung, der wir uns stellen. Aber nicht nur Oberschützen steht in der Verantwortung, sondern auch das Land und der Bund, denn dieses Bauwerk ist einzigartig in Österreich. Ich glaube, hier sollten alle zusammenarbeiten, um ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen“, so Unger. Vor 21 Jahren wurde das Denkmal zum Mahnmal gegen Diktatur, Gewalt und Rassismus umgewidmet.

Publiziert am 17.08.2018
 

Geist

Worte im Dunkel
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#8
100.000 Euro für die Sanierung einer Ruine ???
Ich beziehe mich nicht auf dieses Denkmal, sondern meine nur irgendwie haben wir nicht die richtigen Schwerpunkte in Österreich
Die für dich richtigen Schwerpunkte müssen ja nicht die allgemein richtigen Schwerpunkte sein .. ;) Pestsäulen gibt's zum Saufüttern, aber Anschlussdenkmäler nur eher wenige. Jeder Epoche ihre Denk- und Mahnmale und jedes ist seine Sanierung wert.
 

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Aus dem Forum geworfen
#9
Geh bitte, "Anschlussdenkmäler nur wenige" . Man kann es doch schon längst nicht mehr sehen diese ewig gestrige Schuldpropaganda. Irgendwann sollte auch mal ein Schlussstrich unter dieses leidige Thema gezogen werden bevor wir vor lauter Erbschuldgefühle unser eigenes Land gegen die Wand fahren.
 

josef

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#11
„Anschlussdenkmal“ wird zum Lernort

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Der Platz rund um das NS-„Anschlussdenkmal“ in Oberschützen (Bezirk Oberwart) wird umgestaltet. Künstler Andreas Lehner wurde mit der künstlerischen Umsetzung beauftragt. Das „Anschlussdenkmal“ soll zum Denk-, Informations- und Lernort werden.

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Im Jahr 1939 ist das sogenannte „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen entstanden. Es ist das einzige derartige Denkmal in Österreich. Eine viereckige, weiträumige Säulenhalle – hoch über der Gemeinde Oberschützen und von weitem gut sichtbar. Der Umgang mit dieser Gedenkstätte ist seit vielen Jahren umstritten. 2016 pachtete die Gemeinde die Grundstücke auf denen sich der Bau befindet und sanierte das Denkmal.

Jetzt soll aus dem Denkmal ein Informations-, Denk-, und Lernort werden, sagte Bürgermeister Hans Unger. „Wir wollen diese Geschichte auch aufarbeiten. Lernen soll man, dass sich solche Dinge, wie der Nationalsozialismus einfach nicht wiederholen sollen und dass man die jüngere Generation sensibilisiert“, so Unger.

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Informationstafeln auf Steinblöcken
Für die Gestaltung ist der Künstler Andreas Lehner zuständig. Seine Ideen werden am 16. Oktober der Oberschützener Bevölkerung präsentiert. „Ein Grundkonzept steht vom Künstler. Man will es einfach der Bevölkerung präsentieren. Und wenn natürlich zündende Ideen von der Bevölkerung kommen, dann wird der Künstler versuchen diese aufzunehmen und in das Konzept einfließen lassen“, so Unger.

Am Platz vor dem Denkmal sollen künstlerisch gestaltete Beton- und Steinblöcke aufgestellt und darauf Informationstafeln angebracht werden. Mit der Umsetzung des Projektes soll laut dem Bürgermeister möglichst zeitnah begonnen werden.
06.10.2020, red, burgenland.ORF.at
„Anschlussdenkmal“ wird zum Lernort
 

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#12
„Anschlussdenkmal“ wird umgestaltet
Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen sorgt seit Jahrzehnten für Diskussionen. Der Steintempel war in den Jahren 1938/39 zum „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland errichtet worden. Jetzt hat der Gemeinderat einstimmig ein Konzept für die Neugestaltung des Vorplatzes angenommen.

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1997 wurde das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen (Bezirk Oberwart) in ein Mahnmal gegen Diktatur und Rassismus umgewidmet. Vor drei Jahren wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, unter Einbindung von Gemeindepolitikern, Vertretern von Schulen und Vereinen. Eines der Ziele war die Neugestaltung des Vorplatzes des denkmalgeschützten Gebäudes. Die Vorgabe: Es sollen umfassende Informationen zur Geschichte des Bauwerks geboten werden. Auch die Bevölkerung war eingeladen Vorschläge zu machen, sagt die Historikerin Ursula Minder.

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Historikerin Ursula Mindler

Bevölkerung wurde intensiv eingebunden
„Man hätte ja auch einfach eine Expertengruppe einsetzen können, die irgendetwas macht, aber die Gemeinde hat gesagt: Nein, wir wollen, dass die Bevölkerung eingebunden wird, dass auf verschiedenen Ebenen auch direkt Leute angesprochen werden, auch eingeladen werden, um eben auch möglichst viele Meinungen einzuholen und ich glaube, dass sich das bewährt hat“, so Mindler.

Fotostrecke
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Entwurf von Andreas Lehner
Letztlich einigte man sich auf einen Entwurf des Künstlers Andreas Lehner. Er sieht vier Betonsäulen aus dunkelgrauem Beton vor, an denen mehrsprachige Informationstafeln angebracht sind. „Das wird auch bis in die Gegenwart gehen und auch den letzten Prozess dokumentieren, das sind Texte und Bilder, die man dort sehen wird, aber auch Hinweise auf eine Website auf der dann weitergehende Informationen abrufbar sind“, so Lehner.
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Andreas Lehner

„Es ist kein Tabu mehr“
Das Wichtigste sei, dass die Information zugänglich ist, dass möglichst viele Leute angesprochen werden und dass das auf eine verständliche Art und Weise passiert, sagt Mindler. Entscheidend sei, dass man signalisiere: „Man kann darüber reden, das ist kein Tabu mehr“. Das Konzept werde vom Denkmalamt, vom Gemeinderat und von der Bevölkerung gutgeheißen, sagt Bürgermeister Hans Unger.

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Bürgermeister Hans Unger

„Es wird wirklich sehr positiv aufgenommen, dass hier einmal etwas passiert und dass eben dieses Projekt endlich angepackt wird", so Unger. Begleitet wird die Neugestatung des Vorplatzes unter anderem durch eine wissenschaftliche Publikation. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.
18.04.2021, red, burgenland.ORF.at

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„Anschlussdenkmal“ wird umgestaltet
 

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#13
„Anschlussdenkmal“ Oberschützen
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Was tun mit einem Denkmal, das den Nationalsozialismus verherrlicht – diese Frage beschäftigt Oberschützen schon seit Jahrzehnten. Ein neues Projekt beschäftigt sich jetzt damit, die Geschichte des Baus aufzuarbeiten.
Online seit gestern, 18.56 Uhr
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Das Denkmal erinnert an ein dunkles Kapitel in der Geschichte von Oberschützen. Der Steintempel wurde 1938/1939 errichtet, um den „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland zu feiern. An seiner Errichtung wirkte die Ortsbevölkerung samt Schülerinnen und Schülern freiwillig und freudig mit. Lange Zeit stand das „Anschlussdenkmal“ unkommentiert in der Landschaft.

ORF

Das markante Bauwerk steht nicht zufällig in Oberschützen. Laut der aus Oberschützen stammenden Historikerin Ursula Mindler-Steiner, hatte der evangelische Schulort eine starke deutschnationale Prägung. Zusätzlich befeuerte die wirtschaftliche Not in den 30er Jahren die „Anschlussbegeisterung“ der Bevölkerung.

1997 erfolgte eine Umwidmung. Aus dem „Anschlussdenkmal“ wurde ein Mahnmal gegen Rassismus und Diktatur. Jetzt geht man einen Schritt weiter. Geplant ist unter anderem die Neugestaltung der Vorplatzes. Auf Betonsäulen werden umfassende Informationen zur Geschichte des Denkmals angeboten – Teil eines von der EU geförderten Projektes der Gemeinde. Offiziell bezeichnet wird das Bauwerk künftig als „Anschlussdenkmal“.
21.09.2021, red, burgenland.ORF.at
„Anschlussdenkmal“ Oberschützen
 

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#14
Sicht der Künstler auf „Anschlussdenkmal“
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Das sogenannte „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen erregt seit Jahrzehnten die Gemüter. Die zentrale Frage: Was tun mit einem Bauwerk, das 1938 errichtet wurde, um den Nationalsozialismus zu verherrlichen? In einem neuen Buch sind Vorschläge von Kunstschaffenden gesammelt.
Online seit heute, 6.15 Uhr
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2019 begann die Gemeinde Oberschützen (Bezirk Oberwart) mit der Aufarbeitung der Geschichte des Denkmals. Eine Arbeitsgruppe mit der Historikerin Ursula Mindler-Steiner setzte verschiedene Initiativen. In dem neuen Buch „Das ‚Anschlussdenkmal‘ von Oberschützen – gestalterische und künstlerische Auseinandersetzungen“ sind die Projekte der Künstlerinnen und Künstler zusammengefasst.

Fotostrecke mit 8 Bildern
Illustration: Henryk Mossler
Peter Wagners Projekt „Black Box“ von 1981

Ulrike Truger
Ulrike Truger wollte das Denkmal optisch durchstreichen

Andreas Lehne
rAndreas Lehner wollte temporär Spiegel an den Säulen des Denkmals anbringen

Peter Wagner, Filmausschnitt
„Gehen unter schwebendem Geleise“, 2018 schlug Peter Wagner einen unterirdischen Gedenkraum vor

ORF
Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen

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Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen

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Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen

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Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen

Vorschläge blieben meist nur Entwürfe
Der Autor und Regisseur Peter Wagner ist mit mehreren Projekten vertreten. Schon 1981 wollte er das Denkmal temporär mit einem schwarzen Stoff umhüllen. Er sei mit dem damaligen Kulturlandesrat Gerald Mader übereingekommen, das Projekt zu lancieren, er hätte auch die Finanzierung dafür gehabt, aber die Verhüllung sei nicht zustande gekommen, weil der Widerstand in Oberschützen einfach zu groß gewesen sei, erzählte Wagner.

ORF
Peter Wagner und 70 schwarzen Holzpflöcke

2008 schlug Wagner anlässlich „70 Jahre Anschluss Österreichs an Deutschland“ 70 schwarze Holzpflöcke in den Straßenrand beim Denkmal. Die Installation wurde von Unbekannten mehrmals zerstört. 2018 schlug Wagner den Bau eines unterirdischen Gedenkraumes vor. Die Bildhauerin Ulriker Truger wollte das Bauwerk optisch durchstreichen. Große Spiegeln an den Säulen zu montieren, war ein Projekt des bildenden Künstlers Andreas Lehner. Fast alle Projekte blieben Entwürfe, kaum eines konnte umgesetzt werden.

Mindler-Steiner: Umsetzung nicht so relevant
Sie finde es auch gar nicht so relevant, ob die Projekte jetzt alle umgesetzt worden seien, sagte Mindler-Steiner. Für sie seien die spannenden Aspekte gewesen, wer sich mit diesem Denkmal auseinandersetze, wie und warum das passiere und ob sich das über die Zeit ändere.

ORF

Platz vor Denkmal soll umgestaltet werden
Die Gestaltung des Platzes vor dem Denkmal steht vor der Umsetzung. Dort werden vier Betonsäulen aufgestellt, mit Texttafeln, die über die Geschichte des Bauwerks informieren. Was noch fehlt, ist die Finanzierung.
08.01.2023, red, burgenland.ORF.at
Sicht der Künstler auf „Anschlussdenkmal“
 
#15
„Anschlussdenkmal“ Oberschützen

Was tun mit einem Denkmal, das den Nationalsozialismus verherrlicht – diese Frage beschäftigt Oberschützen schon seit Jahrzehnten.
Oft mal denke ich, die Antworten könnte so simpel sein: Den Bagger kommen lassen!
Stattdessen muss man wieder Künstlern eine Spielwiese geben und Politiker jahrzehnte lang beschäftigen, um mit Steuergeldern (ursprünglich) naziverherrlichende Bauten, die für die Nachwelt noch dazu null Wert haben, zu konservieren.

Und gleich vorweg entschuldige ich mich im Voraus, wenn ich mit dieser Aussage jetzt sehr anecken werde, aber das ist meine Meinung: Der Krieg ist seit fast 78 Jahren vorbei und ich habe oft das Gefühl, dass sich viele daran regelrecht aufgeilen, wenn sie meinen heute noch an jeder kleinsten Ecke irgendwelche Erinnerungen an den Krieg errichten zu müssen.
 

josef

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#16
„Kleines Anschlussdenkmal“: Info-Tafel klärt auf
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Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen aus dem Jahr 1938 ist ebenso bekannt wie umstritten. Es gibt dort aber noch ein zweites, kleineres Anschlussdenkmal, das weniger bekannt ist – eine neue Info-Tafel soll das ändern.
Online seit heute, 5.02 Uhr
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Das große, weithin sichtbare Denkmal, in Oberschützen, mit dem 1938 der Anschluss Österreichs an Deutschland gefeiert wurde, ist überregional bekannt. Gleichsam im Schatten dieses Bauwerks steht ein paar hundert Meter entfernt, im Ortszentrum, das viel kleinere Denkmal, das von der Oberschützer Studentenschaft schon 1931 gebaut wurde.

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Die neue Info-Tafel über das Denkmal

Das Denkmal ist ein gut drei Meter hoher altgermanischer Opferstein, gemauert aus Bruchsteinen, mit der Aufschrift „Deutsch allezeit“. Errichtet wurde es in der Hoffnung auf eine großdeutsche Lösung, die sieben Jahre später mit dem Anschluss Österreichs an Deutschland auch vollzogen wurde. Nach Kriegsende wurde die Aufschrift entfernt und die Bedeutung des Denkmals geriet in Vergessenheit. Dem will die Gemeinde mit der Infotafel entgegenwirken, so Bürgermeister Hans Unger. Es sei wichtig, das Wissen über das Denkmal auch an die jüngere Generation weiterzugeben, so Unger.

„Je mehr Leute man für diese Zeit sensibilisiert und interessiert, desto besser ist das auch für das Dorf und für die Gemeinde und für die Geschichte“, sagte die aus Oberschützen stammende Historikerin Ursula Mindler-Steiner. Das „Kleine Anschlussdenkmal“ steht seit 2022 unter Denkmalschutz.

14.03.2023, red, burgenland.ORF.at

Links:
„Kleines Anschlussdenkmal“: Info-Tafel klärt auf
 
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