Das mit der einzigen Joy-Maschine wäre eine Überprüfung wert.
Die Maschine war eine Eigenentwicklung der DDSG-Hauptwerft in Òbuda und als "Typmaschine" konzipiert. Sie war mit unterschiedlichen Dimensionen (Zylinderdurchmesser, Hub) in vielen Dampfern der Firma eingebaut, die wesentlichen Teile (Rahmen, Lagerböcke etc.) blieben gleich. Die Schmiedeteile kamen aus der Gußstahlfabrik Witkowitz, die Gußteile erstellte die firmeneigene Gießerei der Werft. Die ganze Bauform ist typisch DDSG - überdimensioniert und einfach zu bedienen/warten/reparieren.
Der Vorteil der Joy-Steuerung ist die wesentlich geringere Baubreite durch den Entfall der Steuerexzenter. Auf Schleppdampfern, die häufig umfangreiche Verstell- und Hafenmanöver zu erledigen hatten, kam oft noch eine Dampfumsteuerung dazu - denn beim Umsteuern auf der "Schö." sind Teile des Gestänges zu heben, was körperlich anstrengend ist.
Die größeren Maschinen dieses Typs liefen auf den Expressdampfern "Saturnus", "Uranus", "Jupiter" und "Helios", 1000 PS nominal. Den Schlußpunkt der Entwicklung bildete aber 1928 die Maschine des größten, je für die Donau gebauten Seitenradschleppdampfer, DZS "Oesterreich" mit 2500 PS!
Mir fällt gerade ein: die Neubaumaschine des Genferseedampfers "Montreux" ist auch joy-gesteuert!