Graphitbergbau und Kohlensuche bei Fels am Wagram

#1
Graphitbergbau: Ist wirklich interessant, vielleicht kannst Du dazu wirklich mehr erkunden...Dazu meine Frage: Gibt es dort Infos über den Flugplatz damit sich ein Museumsbesuch lohnt bzw. ist das Buch noch zu bekommen?
Das kann ich dir jetzt nicht so genau sagen, ich war schon ewig nicht mehr dort. Das Museum besteht nur aus ein paar Räumen und die Schwerpunke liegen wohl einerseits bei Handwerk und Alltagsleben in früheren Tagen (es sind dort z.B. Werkstätten [Sattler?] ausgestellt) und andererseits bei Paläontologie (Mammutzähne, Muscheln etc. aus der Gegend). 1995 gab es dort eine Ausstellung über den 2. WK, von der einiges im Museum verblieben sein dürfte.
Wenn die Chronik noch zu bekommen ist, wird sie am ehesten dort aufliegen (oder am Gemeindeamt).
Werde auf jeden Fall schauen dass ich demnächst mal reinkomme, dann weiß ich (hoffentlich) mehr.


So, und nun zum Graphitbergbau (etwas verspätet, aber doch):

Hinweis: Achtung, viel Text!

Ich habe mir den vermuteten Bereich also mal angesehen.
Er befindet sich am Fuß der Geländestufe, auf der der ehemalige Flugplatz liegt, ziemlich genau südlich der südwestlichen Ecke des Flugfelds und auf dem Gemeindegebiet von Grafenwörth (Gemeindegrenze ist laut Plan die Geländekante).

Alles, was kein Weingarten ist, ist zur Zeit übelst von allem möglichen Grünzeug überwuchert, weshalb eine nähere Untersuchung des Geländes zur Zeit ungünstig bis unmöglich ist. Die genaue Stelle, an der ich bei meinem letzten Besuch vor ca. 5–10 Jahren selbst Graphit im Gestein fand, konnte ich nicht mehr ausfindig machen.

Ich schreibe halt einfach mal meine „Entdeckungen“ (viele sind's in Wahrheit eh nicht) als ausführliche Bildbeschreibungen:

Bild 1:
Mehr oder weniger übersichtliche Übersicht, Blickrichtung O bis SO. Rechts unten der asphaltierte Weg, der im weiteren Verlauf an Weinkellern (Kellergasse „Wora“ vorbei und schließlich ans südwestliche Ortsende von Fels (Wagramstraße) führt. Links runter geht's zum Bahnübergang und weiter nach Wagram bzw. Grafenwörth. Links ist der stark bewachsene Hang (Flugfeld war oberhalb davon) zu sehen, von dem unten teilweise etwas abgetragen wurde (möglicherweise, um etwas mehr Platz für Weingärten zu schaffen). Zwischen Hang und Weg liegen Weingärten. Auf dem Foto ist ein ca. 10–20 m breites, ebenes Waldstück zu sehen (bestehend aus Robinie [„Akazie“], keine Spuren von Gebäuden oder einer möglichen ehemaligen Nutzung als Weingarten erkennbar), an dessen Südseite (am Weg) sich eine mit alten Brettern, Pfosten etc. gefüllte Holzhütte befindet. Könnte eine alte Weingartenhütte oder ein Keller (eher unwahrscheinlich, ist recht klein und müsste für eine Röhre sehr tief runter gehen) sein.

Bild 2:
Diese Felswand (vom Weg aus fotografiert) befindet sich ca. 100 m westlich von dem Waldstück und sieht (für mich) aus wie ein kleiner Steinbruch. Sie liegt auch etwas im Hang drin, davor befand sich (wenn ich mich recht erinnere) ein Art flache Schutthalde (bestehend offenbar aus dem gleichen Gestein wie im Hang), die vor 5–10 Jahren etwas geglättet wurde (keine Ahnung warum), so dass sie nun ein kleines, ca. 1–2 m hohes Plateau vor der Felswand bildet. Der Bereich ist, wie auf dem Foto gut sichtbar, völlig überwuchert.
Zwischen der Felswand und dem Waldstück auf Bild 1 liegt am Hang eine kleine, vor Bewuchs fast nicht mehr erkennbare Holzhütte unbekannter Funktion. Im Inneren ist ähnliches Zeug wie in der vorher angesprochenen Hütte „gelagert“.


So, und jetzt wird's interessant:
Keine 100 Meter östlich vom Waldstück habe ich dann eher zufällig einen Stollen gefunden. Könnte auch eine natürliche Höhle sein, glaube ich aber irgendwie nicht.
Es handelt sich dabei um einen etwas mannshohen Gang, der in den „Berg“ führt. Gleich nach dem Eingang macht er einen Knick nach rechts, wie er dann weitergeht weiß ich nicht. Ich habe ihn nicht betreten, von außen sind jedenfalls keine Stützen oder Ähnliches erkennbar. Ein Weinkeller scheidet wohl aus.
Vor ein paar Jahren konnte ich hier – so weit ich mich erinnere – noch nichts von einem Stollen sehen. Das und der an dieser Stelle noch kaum vorhandene Pflanzenbewuchs lässt darauf schließen, dass der Stollen erst vor kurzer Zeit (wahrscheinlich erst dieses Jahr) freigelegt wurde (vielleicht vom Besitzer des Weingartens?). Einen Haufen mit Aushub o.ä. ist mir nicht aufgefallen.
Reingehen werde ich eher nicht – die Sache sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus und Ausrüstung habe ich auch keine. (An dieser Stelle: Freiwillige vor!)

Bild 3:
So sieht die Sache aus. In der Mitte etwas rechts geht's zum Loch runter, links davor sind Reste von Mauern (hauptsächlich aus Steinen bestehend) und einem befestigten Boden erkennbar, was wohl darauf schließen lässt dass hier einmal ein Gebäude gestanden ist. Nach links (hinter dem Schild) führt auch ein Stück Mauer weg.

Bild 4:
Das Loch.

Bild 5:
Altes Zeug, das rechts neben der Absperrung herumliegt. Wurde möglicherweise beim Freilegen entdeckt.
Das Trum in der Mitte ist wohl ein alter Kanister, rechts davon ein Topf in einem Kübel. Beim Ding mit dem Drehgriff (?) links unter dem Holzpfosten könnte es sich um eine Ofentür handeln. Es trägt den Schriftzug „KOSMOS“ (Kann jemand damit etwas anfangen?).


Grüße
Al Cohole
 

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josef

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#2
Danke für die Bilder!

Habe den Hang von der "Ebene" des Tullnerfeldes aus noch nie genauer betrachtet! Dachte immer, dass die Geländestufe aus Löss sei...

Gab es da im oberen Bereich vielleicht auch LS-Stollen für die Flugplatzmannschaft?

lg
josef
 
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#3
Habe den Hang von der "Ebene" des Tullnerfeldes aus noch nie genauer betrachtet! Dachte immer, dass die Geländestufe aus Löss sei...
Zu einem großen Teil ist sie das wohl auch. Derartiges Gestein habe ich außer in diesem Bereich bisher nur an einer kleinen Stelle weiter östlich (unweit der Kreuzung, an der die Wagramstraße beginnt bzw. endet) entdeckt. Dazwischen, wo der Boden immerhin von 3 Hohlwegen durchschnitten wird, findet sich nur Löss.
Bin jetzt per Google auf zwei Texte (wohl von der selben Quelle) gestoßen, in denen von einem Granit- bzw. Gneissockel, der an mehreren Stellen, etwa zwischen Engabrunn und Fels, an die Oberfläche tritt, die Rede ist. Das dürfte hinkommen.

Gab es da im oberen Bereich vielleicht auch LS-Stollen für die Flugplatzmannschaft?
Ich denke mal, an dieser Stelle wäre das ziemlich unwahrscheinlich. Der nördliche Rand des Flugfelds mit dem Hangar wäre über 1000 m entfernt gewesen. Zu den Hohlwegen südlich des heutigen Sportplatzes ist es nur ca. halb so weit. Und dort gibt es immerhin einige Weinkeller …

Generell weiß ich nicht das Geringste über damalige militärische oder zivile LS-Anlagen. Weinkeller hätten sich vielleicht angeboten, aber die befanden sich großteils ein gutes Stück außerhalb der Ortschaft. Irgendwohin mussten sich die Leute ja in Sicherheit gebracht haben (auch wenn es nicht alle geschafft haben).

LG
Al Cohole
 
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H

Harald 41

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#5
Mühldorf

Hallo Joe,kenne die Gegend sehr gut ist oberhalb von Spitz an der Donau.
Habe vor 2-3 Jahren dort Mineralien gesammelt.


LG Harry
 
H

Harald 41

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#7
Hallo Joe,vor 15 jahren war es sicher noch von Erfolg gekröhnt.
Habe damals auch eine Pyritstufe gefunden,nach etwa 3 Stunden aber sonst nichts.


LG Harry
 
#8
Hab jemanden nach dem Stollen gefragt.
Sehr viel schlauer bin ich jetzt zwar auch nicht, aber immerhin ein wenig …

Also, das – äääh – Loch auf den Fotos ist (bzw. war) tatsächlich einer von mehreren Stollen zum Abbau von Graphit, die „vor 100 oder vielleicht auch 70 Jahren“ (sehr präzise Zeitangabe, ich weiß) gegraben wurden. Dass es hier Graphitvorkommen gibt, liegt offenbar irgendwie am Kamp (?). Die ganze Sache war jedenfalls nicht von großem Erfolg gekrönt und wurde bald aufgegeben. Vor kurzer Zeit wurde einer der Stollen freigelegt.
 
#9
Hehehe …

Wozu recherchieren, wenn die Informationen irgendwann sowieso von allein kommen? :D


Es geht um den im Thread Flugplatz Fels am Wagram und Umgebung behandelten Graphitbergbau am Fuß des Wagrams an der Gemeindegrenze zwischen Grafenwörth und Fels.

Heute bin ich wieder an der Stelle vorbei gekommen und hab mir angesehen, ob es da etwas Neues zu sehen gibt. Und wurde nicht enttäuscht …


Am unten vorbeiführenden Weg steht jetzt eine provisorische Infotafel über den Stollen. Was darauf steht, ist hoch erfreulich: Hier entsteht nämlich eine „überdachte Infotafel zur Geschichte des Graphitabbaues am Wagram“, gefördert vom Land NÖ (siehe auch hier). Es wird direkt vor dem (einseh- und vielleicht sogar teilweise begehbaren) Stollen ein kleines Häuschen gebaut, in dem dann eben eine Infotafel hängen soll.

Ein Text (Abschrift eines Zeitungsartikels aus dem Jahr 1932 mit dem Titel „Der Graphitstollen am Wagramberg bei Wagram – Vom Wallner-Vetter“) liefert schon mal einige Informationen.


Kurze Zusammenfassung:

Im Winter 1900 stolpern zwei Einheimische buchstäblich über schwarze Steine, die sie zuerst für Kohle halten. Die „Kohle“ wird schließlich in der Geologischen Reichsanstalt als Graphit identifiziert, und ein Beamter vom Bergrevieramt St. Pölten stellt am Fundort eine ziemlich starke Graphitader fest. Es wird an der Erschließung des „Bergschatzes“ gearbeitet, doch vorerst ohne Erfolg.
Erst Jahre später arbeiten 10 Personen mehrere Monate lang und fördern eine Waggonladung zutage, doch der Graphit wird als zu minderwertig bezeichnet und nicht einmal abtransportiert.
Der Abbau wird erst 1915 aufgrund des Materialmangels im 1. Weltkrieg wieder aufgenommen. Dazu wird 100 Schritte weiter östlich ein neuer Stollen in den Berg gearbeitet, wo man besseren Graphit (Glimmergraphit) findet und einen Waggon voll abtransportiert. Durch die geringe Ausbeute unterbleiwwben weitere Grabungen.
Der letzte Stollen ist „heute“ (1935) noch offen und sehenswert, weil in der Gegend einzigartig.


Bei dem offenen Stollen dürfte es sich um den östlichen handeln. Westlich davon (habe nicht gemessen, welche Stelle 100 Schritte weit entfernt ist) habe ich jedenfalls 2 Stellen gefunden, die jeweils auf einen gesprengten/verschütteten Stollen bzw. Steinbruch (im oben verlinkten Beitrag beschrieben) hindeuten könnten.


Ich nehme an, dass die ganze Sache mit der Infotafel in ein paar Monaten fertig und feierlich eröffnet wird. Wenn es jemanden von euch interessiert, stelle ich hier gern vorher das Datum rein (sofern ich es erfahre). Vielleicht ist ja neben den üblichen Großkopferten auch der eine oder andere Historiker/Geschichtskundige anwesend (Zeitzeugen sind eher unwahrscheinlich, sag ich mal), von denen man ggf. mehr zu dem Thema erfahren könnte.

Ein paar Fotos hab ich natürlich auch wieder gemacht, leider nur mit Handykamera (aber besser als gar nix, sag ich mal).

Bild 1: So sieht die Sache von der Straße aus. In der Mitte hinten am Hang der Stolleneingang, rechts im Vordergrund die provisorische Infotafel.
Bild 2: Die Tafel. Die im Grundriss blau markierten Mauern sind bereits großteils fertig (siehe Bild 4).
Bild 3: Der Text von 1935. Sorry für die (trotz Nachbearbeitung) miese Qualität, ich werde versuchen in den nächsten Tagen den Text besser lesbar zu fotografieren.
Bild 4: Der Stolleineingang.


Frohe Ostern!

Al
 

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#13
Graphitstolleneröffnung

Das kann ich dir jetzt nicht so genau sagen, ich war schon ewig nicht mehr dort. Das Museum besteht nur aus ein paar Räumen und die Schwerpunke liegen wohl einerseits bei Handwerk und Alltagsleben in früheren Tagen (es sind dort z.B. Werkstätten [Sattler?] ausgestellt) und andererseits bei Paläontologie (Mammutzähne, Muscheln etc. aus der Gegend). 1995 gab es dort eine Ausstellung über den 2. WK, von der einiges im Museum verblieben sein dürfte.
Wenn die Chronik noch zu bekommen ist, wird sie am ehesten dort aufliegen (oder am Gemeindeamt).
Werde auf jeden Fall schauen dass ich demnächst mal reinkomme, dann weiß ich (hoffentlich) mehr.


So, und nun zum Graphitbergbau (etwas verspätet, aber doch):

Hinweis: Achtung, viel Text!

Ich habe mir den vermuteten Bereich also mal angesehen.
Er befindet sich am Fuß der Geländestufe, auf der der ehemalige Flugplatz liegt, ziemlich genau südlich der südwestlichen Ecke des Flugfelds und auf dem Gemeindegebiet von Grafenwörth (Gemeindegrenze ist laut Plan die Geländekante).

Alles, was kein Weingarten ist, ist zur Zeit übelst von allem möglichen Grünzeug überwuchert, weshalb eine nähere Untersuchung des Geländes zur Zeit ungünstig bis unmöglich ist. Die genaue Stelle, an der ich bei meinem letzten Besuch vor ca. 5–10 Jahren selbst Graphit im Gestein fand, konnte ich nicht mehr ausfindig machen.

Ich schreibe halt einfach mal meine „Entdeckungen“ (viele sind's in Wahrheit eh nicht) als ausführliche Bildbeschreibungen:

Bild 1:
Mehr oder weniger übersichtliche Übersicht, Blickrichtung O bis SO. Rechts unten der asphaltierte Weg, der im weiteren Verlauf an Weinkellern (Kellergasse „Wora“ vorbei und schließlich ans südwestliche Ortsende von Fels (Wagramstraße) führt. Links runter geht's zum Bahnübergang und weiter nach Wagram bzw. Grafenwörth. Links ist der stark bewachsene Hang (Flugfeld war oberhalb davon) zu sehen, von dem unten teilweise etwas abgetragen wurde (möglicherweise, um etwas mehr Platz für Weingärten zu schaffen). Zwischen Hang und Weg liegen Weingärten. Auf dem Foto ist ein ca. 10–20 m breites, ebenes Waldstück zu sehen (bestehend aus Robinie [„Akazie“], keine Spuren von Gebäuden oder einer möglichen ehemaligen Nutzung als Weingarten erkennbar), an dessen Südseite (am Weg) sich eine mit alten Brettern, Pfosten etc. gefüllte Holzhütte befindet. Könnte eine alte Weingartenhütte oder ein Keller (eher unwahrscheinlich, ist recht klein und müsste für eine Röhre sehr tief runter gehen) sein.

Bild 2:
Diese Felswand (vom Weg aus fotografiert) befindet sich ca. 100 m westlich von dem Waldstück und sieht (für mich) aus wie ein kleiner Steinbruch. Sie liegt auch etwas im Hang drin, davor befand sich (wenn ich mich recht erinnere) ein Art flache Schutthalde (bestehend offenbar aus dem gleichen Gestein wie im Hang), die vor 5–10 Jahren etwas geglättet wurde (keine Ahnung warum), so dass sie nun ein kleines, ca. 1–2 m hohes Plateau vor der Felswand bildet. Der Bereich ist, wie auf dem Foto gut sichtbar, völlig überwuchert.
Zwischen der Felswand und dem Waldstück auf Bild 1 liegt am Hang eine kleine, vor Bewuchs fast nicht mehr erkennbare Holzhütte unbekannter Funktion. Im Inneren ist ähnliches Zeug wie in der vorher angesprochenen Hütte „gelagert“.


So, und jetzt wird's interessant:
Keine 100 Meter östlich vom Waldstück habe ich dann eher zufällig einen Stollen gefunden. Könnte auch eine natürliche Höhle sein, glaube ich aber irgendwie nicht.
Es handelt sich dabei um einen etwas mannshohen Gang, der in den „Berg“ führt. Gleich nach dem Eingang macht er einen Knick nach rechts, wie er dann weitergeht weiß ich nicht. Ich habe ihn nicht betreten, von außen sind jedenfalls keine Stützen oder Ähnliches erkennbar. Ein Weinkeller scheidet wohl aus.
Vor ein paar Jahren konnte ich hier – so weit ich mich erinnere – noch nichts von einem Stollen sehen. Das und der an dieser Stelle noch kaum vorhandene Pflanzenbewuchs lässt darauf schließen, dass der Stollen erst vor kurzer Zeit (wahrscheinlich erst dieses Jahr) freigelegt wurde (vielleicht vom Besitzer des Weingartens?). Einen Haufen mit Aushub o.ä. ist mir nicht aufgefallen.
Reingehen werde ich eher nicht – die Sache sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus und Ausrüstung habe ich auch keine. (An dieser Stelle: Freiwillige vor!)

Bild 3:
So sieht die Sache aus. In der Mitte etwas rechts geht's zum Loch runter, links davor sind Reste von Mauern (hauptsächlich aus Steinen bestehend) und einem befestigten Boden erkennbar, was wohl darauf schließen lässt dass hier einmal ein Gebäude gestanden ist. Nach links (hinter dem Schild) führt auch ein Stück Mauer weg.

Bild 4:
Das Loch.

Bild 5:
Altes Zeug, das rechts neben der Absperrung herumliegt. Wurde möglicherweise beim Freilegen entdeckt.
Das Trum in der Mitte ist wohl ein alter Kanister, rechts davon ein Topf in einem Kübel. Beim Ding mit dem Drehgriff (?) links unter dem Holzpfosten könnte es sich um eine Ofentür handeln. Es trägt den Schriftzug „KOSMOS“ (Kann jemand damit etwas anfangen?).


Grüße
Al Cohole
http://www.meinbezirk.at/Tulln/bez_14/channel_1-8/chsid_3/uid_4686/id_715185
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#14
Eröffnung Gedenkstätte an den Graphitstollen...

Link von @sopur: http://www.meinbezirk.at/Tulln/bez_14/channel_1-8/chsid_3/uid_4686/id_715185

WORA: Graphitstolleneröffnung(18.05.10) GRAFENWÖRTH (wp). Der Wagram war nach dem feuchten Wetter der letzten Wochen in saftiges Grün getaucht, als man sich anschickte, den Graphitstollen nahe der WORA-Kellergasse feierlich zu eröffnen. Der Graphit, der hier zeitweise zutage gefördert wurde, brachte allerdings nie Ergiebigkeit, weshalb der Stollen auch im letzten Jahrhundert zugeschüttet wurde. Nun wurde er vom Verein "Wagram-WORA-Weinkultur" unter Obmann Ludwig Kirchhofer, Franz Pulker und Alois Roch jun. mit großem Engagement revitalisiert, wobei auch finanzielle Mittel von Gemeinde und Land für Unterstützung sorgen. Pater Severin eröffnete den Stollen mit dem erbetenen Segen von oben und der Musikverein Grafenwörth lieferte das musikalische Fundament. Nachher wurde in der Kellergasse bei Schmankerln aus der Region und dem unvergleichlichen Wein weitergefeiert. Nicht dabei sein konnte Bgm. LA Alfred Riedl, der von LH Erwin Pröll als Vertreter zur Staatsvertragsfeier nach Hochwolkersdorf geschickt worden war. Anzahl:67 FotosMonat:Mai 2010
...wurde in der Kellergasse bei Schmankerln aus der Region und dem unvergleichlichen Wein weitergefeiert.
Den Fotos nach zu schließen, geht es den Initiatoren nicht um den historischen Bergbau, sondern ums :trinken: ... PR für den Wein aus der Wagram-Region...

lg
josef
 
#15
Link von @sopur: http://www.meinbezirk.at/Tulln/bez_14/channel_1-8/chsid_3/uid_4686/id_715185


Den Fotos nach zu schließen, geht es den Initiatoren nicht um den historischen Bergbau, sondern ums :trinken: ... PR für den Wein aus der Wagram-Region...

lg
josef
So ein blöder Zufall aber auch, dass gerade am selben Tag das Kellerfest stattfindet … :ichsagnix:

Hmmm, irgendwie ist das Ganze an mir ziemlich vorübergegangen, war selbst noch gar nicht drin. Mal schauen, wer einen Schlüssel hat.
 
A

andreas2

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#16
genauer punkt ?

hallo zusammen.

bin über eine suchanfrage im internet auf diesen beitrag gestoßen. war grund genug, mich hier registrieren zu lassen.

da ich derzeit gerade ein forschungsprojekt zum thema lagerstätten in nö habe, würde mich die genaue lage des stollens interessieren. aufgrund der recht guten beschreibungen hier kam ich aber trotzdem nicht auf einen grünen zweig, sprich die koordinaten.

könnt ihr mir da weiterhelfen ?

lg, andreas
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#17
Hallo Andreas,
herzlich willkommen im Forum! Ich kenne nur ungefähr die Stelle bzw. müsste vor Ort auch erst suchen. Liegt jedenfalls am etwa parallel zur Bahn verlaufenden Hang zwischen den Stationen Wagram und Fels... Genaueres kann dir sicher @Al Cohole mitteilen!

lg
josef
 
#19
Hallo Andreas!


Ich muss zugeben, ich hab es noch immer nicht geschafft, den „fertigen“ (oder: fertig verbauten) Stollen zu besichtigen …


Der Stollen befindet sich laut Google Earth ungefähr auf
48°25'40.01"N 15°47'59.45"E.
Hab die genaue Postion im NÖ-Ätlas eingezeichnet: Link

Man kommt am einfachsten hin, indem man von Wagram aus der Bahnstrecke Richtung Osten folgt und beim nächsten Bahnübergang die Schienen überquert. Auf dem asphaltierten Weg bleiben, beim zweiten Weinkeller kann man durch den Weingarten rauf zum Stollen gehen.

Der Stollen ist mit einem Gitter versperrt und kann nach Voranmeldung besichtigt werden (Gruppen ab 4 Personen, Tel. +43664/73190645 oder +43664/73585324).

Hab gerade gesehen, dass es dort auch einen Geocache gibt: Link (Der Text auf der Seite kommt mir irgendwie bekannt vor :gruebel)


@andreas2: Du bekommst demnächst eine PN …


LG
Alki
 
A

andreas2

Nicht mehr aktiv
#20
hallo al !

vielen dank für deine hilfe. der bisher fragliche fundpunkt ist für mich damit geklärt.

falls jemand die sache so wie ich noch weiter verfolgen möchte:
in folgendem buch fand ich den ersten hinweis:
SIGMUND, Alois (1937): Die Minerale Niederösterreichs.- Wien - Leipzig (Deuticke).
der autor verweist wiederum auf folgende quelle: Österr. Rundschau, 5.12.1902, S. 5

dann fand ich noch einen artikel über die stolleneröffnung aus dem frühjahr 2010 in der tullner bezirkszeitung (http://regionaut.meinbezirk.at/niederoesterreich/tulln-an-der-donau/). leider ist der aus dem archiv inzwischen gelöscht worden. vielleicht hat ja noch jemand aus der gegend zufällig das original irgendwo rumliegen.

lg
andreas
 
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