..ehm wieder keiner gelesen, stattdesen wird der alte Whinternau wiederholt. grrr (sorry mußte mal sein)
Kernumwandlung hat was mit Kernkräften zu tun, schwache, starke und elektro-magnetische. Es gab bis in die 60-ziger Jahre dazu nur ein Modell von Yakuwa. Eventuell noch Störungsgleichungen von Schrödinger. Aber soweit ich einschätzen kann waren die deutschen Bemühungen auf theoretischem Gebiet relativ weit fortgeschritten.
Ein Modell nach Yakuwa ist mir nicht geläufig, eine schnelle Recherche hat auch nichts brauchbares ergeben, das schau ich aber noch nach. Schrödinger hat mit den nach ihm benannten Gleichungen (in 1926) prinzipiell das gleiche beschrieben wie Heisenberg mit der Matritzenmechanik. Die Äquivalenz wurde auch erwiesen (auch in 1926 denke ich). Die grundlegende Herausforderung zur Konstruktion einer Kernwaffe liegt aber weniger in der Formulierung von Modellen sondern in deren Anwendung in wissenschaftlicher Hinsicht.
Laut Wiki hat Bothe 1941 ein Werk über den Resonanzeinfang von Neutronen geschrieben.
Ich bin auch kein Physiker, allerdings verstehe ich Resonanzeinfang (zum Beispiel in Pechblende) mehr als "Technik" zur verlangsamung von Neutronen zur Sicherstellung einer kontinuierlichen, kontrollierbaren Kettenreaktion. Wer mehr davon versteht darf mich gerne korrigieren.
Die Kernphysikalischen Tabellen von J. Mattauch und S. Flügge erschienen im Springer Verlag 1942 erscheinen mir ziemlich komplett. Dort wird auch ein K-Einfang erwähnt. (Übrigends englich Epsilon-Decay genannt, ob da Parallelen zur OPS Epsilon bestehen?)
Was liefert das mehr als grundlegende Informationen über Stabilität bzw. Spaltbarkeit von Isotopen? :gruebel
Vergessen wird auch Ronald Richter, eigentlich ein kleines Licht arbeitete aber in Berlin Dahlem in Bereichen der Hochenergiephysik. Hatten die nicht einen Van-der-Graff Bandgenerator mit 1,5 MV? Welche MEV bringt der denn zusammen mit einem Linearbeschreuniger, kann man damit die Hyperfeinstruktur bestimmen? Aber Er war fest überzeugt Fusion funktioniert.
Erfinden wir jetzt die Fusionswaffe, bevor wir deren "Zündsatz" in Form einer funktionsfähigen Fissionswaffe haben? :gruebel
Glocke genauso, Die Experimentoren sterben nach einiger Zeit, Planzen verwelken, scheint also radioaktiv zu sein, aber warum sollte sich mit bekanntem Material beschäftigt werden? Strahlenschutz war doch eigentlich schon bekannt! Mir fällt da nur Sternbildung ein, dazu waren aber die Damaligen garnicht fähig.
Okay, ich strecke die Waffen. Was sagt mir das im Zusammenhang mit einem Bombenprogramm? Ganz abgesehen davon war das Wissen über Wirkung und Folgen von Strahlung eher dürftig, und das bis in die 60er Jahre hinein.
Da hab ich mal über ein Gerücht bzgl. eines Knallerbseneinsatzes im Raum Kursk gelesen. Nicht das eine benachbarte Stadt Kurtschatow heißt verwirrt mich, sondern das der Baumknickradius mit 12 km angegeben wurde. Dies entspricht ungefähr dem der ersten Fusionswaffe. Übrigends bunkerbrechend das Teil und rund 3t schwer!
Die Ortsbestimmung Kursk düfte genauso wahr sein wie das W aus AWO. lol Aber auffällig ist das starke Engagement an der Wetterfront. Stichwort Banak - Plugplatz bis 12:00. Langstreckenflugzeuge waren auch mehrere in Norwegen. Wetterdaten sind halt wichtig. Da ergibt die Tsar Sinn. War die nicht etwa zur gleichen Zeit Satellitenfotos möglich geworden?
Heißt das jetzt, es gab nicht nur eine Fusionswaffe, sondern sie kam auch einmalig in oder um Kursk zum Einsatz? Und was hat die Tsar damit zu tun? :hilfe2:
Eugen Sänger lag eigentlich genau richtig, 100t Schub reichen. Da ist die Lehrmeinung: Heer wusste nichts von Luftwaffe. Bei dem Vernetzungsgrad der dt. FEP einfach undenkbar. (Für mich jedenfalls) Auf einmal 1942 hört er auf weiterzuentwickeln und beschäftigt sich mit Staustahl-Triebwerken. Also der Interpoden dingsda wäre verglüht. Ich denke mal das das den deutschen Bahnrechnern irgendwann auch aufgefallen ist. Aber eine XSM-64 Navaho erreichte letztendlich eine Reichweite von 8000 km in 24km bei 3M.Wird deshalb bei den ersten ICBM geführt. Die ist augenscheinlich nicht deutsch, zeigt aber wie leistungsfähig das Konzept ist.
Also, wenn die Airforce jetzt nicht erfolgreiche Projekte zwecks Geheimhaltung als Fehlschlag deklariert, war die Navaho der bis dahin teuerste Weg, weniger als insgesamt eine Flugstunde im Testbetrieb zu erkaufen. Soweit ich mich erinnere, hatte lediglich das für die Navaho entwickelte automatische Navigationssystem (intertial.Navigation) Wert zur Weiterverwendung. Mit einer Bahnhöhe von 24 Kilometern - den Wert konnte ich nicht verifizieren . wäre die Navaho aber auch keine ICBM, eher eine frühe Form der Cruise Missile unter der Sicherheitsprämisse der Airforce in den 50ern bis 70ern.
Schon mal den Slogan gehört: Forschung muß frei sein, weil man das Ergebnis vorher kennt? (oder ähnlich) Die deutsche Forschung war breit angelegt, schon das allein ist viel erfolgversprechender als das monolitische amerikanische Projekt. Teller konnte sich anfangs nicht mit seinem Vorschlag Fusionsbombe durchsetzen.
Tatsächlich hat das monolithische Manhatten-Projekt 2 funktioniernde Designs für Fissionswaffen produziert, die breit angelegte (manche sprechen da auch von unorganisiert und verzettelt) deutsche zumindest keine nachweisbaren Resultate erbracht.
Tellers favorisiertes erstes Design für eine Fusionswaffe (Stopclock-Design) war nicht tauglich, erst spätere Arbeiten zusammen mit Ulam ergaben ein funktionierendes Konzept. Tatsächlich wäre der Versuch, eine Fusionswaffe vor oder ohne den Zwischenschritt einer Fissionswaffe zu entwickeln mehr als kühn gewesen. Kühn, und unter dem enormen Zeitdruck des Manhatten-Projekts auch wenig sinnvoll.
Ich bitte, mich nicht falsch zu verstehen. Wo manche nur wirre Verschwörungstheorien sehen und gesehen haben, hat manchmal auch schon die reine Wahrheit gelegen. Allerdings wirft dieses Posting so enorm viel in einen Topf, dass das Entwirren echte Mühe macht.
Gruß
Kai