Ehemaliger Fliegerhorst Vöslau-Kottingbrunn

Geist

Worte im Dunkel
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#1
Hallo Leute,

ich werde in den nächsten Wochen wieder irgendwann mal an die Stätte meiner Jugend zurückkehren und Bad Vöslau abwandern, ich besuchte dort die Försterschule.
Da ich mich damals nicht für den Krieg interessierte, suchte ich auch keine dazugehörigen Überbleibsel, doch jetzt ist das ja anders. Deshalb meine Frage: Verrät mir bitte jemand, wo es im Bereich Bad Vöslau/Harzberg/Merkenstein noch etwas zu finden, zu fotografieren gibt? Am besten bitte mit Luftbild oder Karte und gerne auch per PN.
Wenn gewünscht sag ich's auch nicht weiter, ich kann schweigen wie das Grab eines Taubstummen und leugnen wie eine unkeusche Nonne. :D

Mit besten Grüßen an die Community
Thomas
 
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Geist

Worte im Dunkel
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#4
Sonntags war ich dort und begab mich für ca. 3 Stunden hinter die Lebensgefahr-Schilder, um friedlichen Fasanen zuzusehen.

Aber nicht nur, auch Grundmauern entdeckte ich. Ich hab sie mal auf ein Luftbild eingezeichnet, die Lage kommt auf ein paar Meter genau hin. Weiß wer, was das mal gewesen ist?
Sind die nur für BH-Übungszwecke irgendwann mal errichtet worden?

Rot = durchgehende Grundmauer zwischen 20 und 50 cm hoch
Rot strichliert = Grundmauer schlecht erhalten bzw. Ziegel oder Ziegelschutt
Blau = betonierter hmm Schacht bzw. Betonbottich Höhe ca 1 m, mir fällt kein Wort dafür ein, gefüllt mit einem halben Meter Wasser, Bodensatz weich.

Fotos lad ich erst am Sonntag oder Montag hoch.
 

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josef

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#7
Gelände ehem. Fliegerhorst Bad Vöslau (Kottingbrunn)

Sonntags war ich dort und begab mich für ca. 3 Stunden hinter die Lebensgefahr-Schilder, um friedlichen Fasanen zuzusehen.

Aber nicht nur, auch Grundmauern entdeckte ich. Ich hab sie mal auf ein Luftbild eingezeichnet, die Lage kommt auf ein paar Meter genau hin. Weiß wer, was das mal gewesen ist?
Sind die nur für BH-Übungszwecke irgendwann mal errichtet worden?
1. Der Punkt betreffend Beschilderung des ehemaligen Garnisonsübungsplatzes der "Martinek-Kaserne" dürfte ja geklärt sein (dort wurde wegen des nahen Flugplatzes nur mit "blauer Muni" geübt).

2. Habe ein alliiertes Aufklärungsfoto vergrößert. Tippe auf Sportplatz (vom WN-Kanal ostwärts, anschließend quer ein kleiner Trainingsplatz. An der Südseite eine über die ganze Länge durchgehende Zuschauertribüne (=> Mauer) ? Wenn man den Schattenwurf der umgebenden Bauten ansieht, dürfte es jedenfalls kein Gebäude (Garage, Lagerhalle ?) gewesen sein...

Jedenfalls nichts Konkretes von mir, nur Vermutung :)

Quelle für Bildausschnitt: NARA-Ref: 342-FH-3A04878-51305AC
 

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Geist

Worte im Dunkel
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#8
Danke, ja das könnte durchaus sein, dass es eine Tribüne war.

Ich finde es jedenfalls sehr spannend und höchst interessant, mittels Aufsuchen solcher Orte, deren Vergangenheit bekannt ist und rekonstruiert werden kann, ein Türchen zu öffnen und die Dinge vor dem geistigen Auge zu sehen. Ich hoff, ich kipp da nicht völlig rein...
 

Geist

Worte im Dunkel
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#9
So, ich habe ein Album meiner beiden bisherigen Ausflüge erstellt, noch war ich nicht überall, jedenfalls handelt es sich dabei um ein höchst interessantes Gelände.

Es wurde übrigens doch scharf geschossen, das zweite Bild hab ich IN einem Bunker aufgenommen... :staun:

Und zum dritten Bild: Stand da was drauf oder ist da was drunter? Diese grünen Grasstellen sahen sehr witzig aus im Vergleich zu den umliegenden Trockenstellen und waren in relativ regelmäßigen Abständen an einem Feldweg zu finden.
 

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Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
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#10
Die blaue Farbgebung der Munitionsreste und die zusammengepressten Hülsenränder lassen auf Übungsmunition schließen. Bei den grünen Stellen im Gras wird wohl untendrunter etwas mehr Humus sein, als in den trockenen Bereichen.
Gruß
Joe
 
F

Florian

Nicht mehr aktiv
#15
Also Jungs.....dort herrscht absolutes Schießverbot aufgrund der Nähe zum Flugplatz !!!
Aber den ansässigen Jäger dort interessiert das natürlich nicht, der schießt seine Gewehre sogar bei der Autobahn ein und verwendet die erhöhte Trasse dort als Kugelfang ( der Idiot ) .
Hat auch früher am Übungsplatz geschossen, ist ja nicht schwer dort am Wochenende einzudringen.

Gruß
 

josef

Administrator
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#16
Vöslau

Hallo Thomas,

:danke für die Bilder! Wenn auf die Betonwand während der ÖBH-Zeit scharf geschossen wurde, dann sicher nur unter strengsten Sicherheitsbestimmungen! Oder gibt es dort weitere Kugelfänge, Schutzwälle usw. ?

Zum Foto "ev. Feldbahn": Der Flh. hatte einen Normalspuranschluss zum Bf. Bad Vöslau. Die Gleise verliefen in W - O Richtung von einer Brücke über den WN-Kanal kommend im Norden des Platzes.

Zu den umfangreichen Fundament- und Bauresten: Mit Sicherheit stammt der Großteil von den Bauten des ehemaligen Flh. der Luftwaffe. Was von den US-Bombern nicht zerstört wurde, fiel zu Kriegsende den Sprengungen der Deutschen zum Opfer. Nehme aber an, dass auch die Sowjets als "Hausherren" zwischen Kriegsende und 1955, wie auf anderen Plätzen, einiges ergänzt bzw. provisorisch wiedererrichtet haben. Ich kann mich noch vage an die Ruine des Werfthangars mit der "nackten" Stahlkonstruktion der Dachträger erinnern. War bis etwa Anfang der 1970iger Jahre des vorigen Jahrhunderts von der B17 aus gut zu sehen. Auch die Reste des nebenbei situierten Bordwaffeneinschießstandes waren damals noch zu erkennen...

lg
josef
 

Geist

Worte im Dunkel
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#17
Hallo Thomas,

:danke für die Bilder! Wenn auf die Betonwand während der ÖBH-Zeit scharf geschossen wurde, dann sicher nur unter strengsten Sicherheitsbestimmungen! Oder gibt es dort weitere Kugelfänge, Schutzwälle usw. ?
Nein, da waren keine Wälle, ich bin nur dem Trugschluss erlegen, dass blaue Kunststoffhülsen Übungsmunition sind und Metallhülsen scharfe Munition. Als ich beim Heer diente, war das nämlich so. :D
Dass es auch Übungsmunition mit Metallhülsen gibt, entzog sich völlig meiner Kenntnis, also sorry für die unwahren Behauptungen, ich nehme alles zurück und werde es nie wieder sagen. :D

Zum Foto "ev. Feldbahn": Der Flh. hatte einen Normalspuranschluss zum Bf. Bad Vöslau. Die Gleise verliefen in W - O Richtung von einer Brücke über den WN-Kanal kommend im Norden des Platzes.
Aha danke, dann kann ich das "ev." ja weglassen, deine Beschreibung wird von der Gleisschottertrasse erfüllt.

Nehme aber an, dass auch die Sowjets als "Hausherren" zwischen Kriegsende und 1955, wie auf anderen Plätzen, einiges ergänzt bzw. provisorisch wiedererrichtet haben.
Das, was ich in meinen Fotos als Geb_N (Gebäude im Norden) bezeichnet habe, wird wohl so ein Provisorium sein oder vielleicht auch vom ÖBH errichtet, die Betonmauern scheinen mir doch verdächtig "schön" zu sein.
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#18
Können die Grasflecken vielleicht auch von sich zersetzenden Munitionsresten sein, die einen guten Dünger abgeben (Stickstoff)?
 
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