Wald bei Strasshof

#1
Hallo!

Ich war heute im Wald bei Strasshof unterwegs.
Wenn man vom Friedhof aus Richtung Gänserndorf Süd- Tiefes Tal geht, kommt man am sogenannten Sanddüneneweg (Radweg von Strasshof Richtung Tiefes Tal) nach ungefähr 15 Minuten zu einer eigenartigen "Fahrbahn" mitten im Wald. Diese "Fahrbahn" erstreck sich über 200 bis 300 Meter Richtung NO und ist breit genug, dass zwei LKW nebeneinander fahren können. Flankiert wird sie von einer Art Splitterschutzwall. Am Ende dieser "Fahrbahn" findet man Betonteile herumliegen.
Wenn man vom Sanddünenweg Richtung NO geht befinden sich links, also parallel dieser "Fahrbahn" einige Splitterschutzboxen und meiner Meinung nach Lauf-, bzw. Deckungsgräben.
Könnte diese "Fahrbahn" in einem Zusammenhang mit dem Flugfeld Strasshof stehen?
Hat jemand eine Idee wofür diese "Fahrbahn" verwendet wurde?

Fotos folgen in den nächsten Tagen, da ich leider keine Kamera bei mir hatte.


Grüße, Martin
 
H

Harald 41

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#2
Hallo Martin;
Ich bin da aufgewachsen, kenne den Weg sehr gut,die Strasse die Du meinst geht vom Friedhof kommend links in den Wald,daß sollte nach angaben die ich leider nicht belegen kann ein Abschnitt des Donau-Oder-Kanals werden ist zwar von Hitler angefangen worden aber auf Grund des Kriegsbeginns eingestellt worden.
Mein Großvater ist schon verstorben der hätte es genauer gewusst.
Hoffe wir reden von der gleichen Stelle.:fragend

Quelle Google Earth

LG Harry


PS: Ist zwar einige male unterbrochen,geht aber ein kleines Stück weiter,und grösstenteils verwachsen.
Die Splitterschutzbox gleich links ca.50m den Weg hinein und danach die Laufgräben sind noch aus dem Krieg.
Wenn Du zum Tiefen Tal raufgehst sind kurz vor der Neusiederlstrasse rechter Hand zwei oder drei Barackenfundamente mit Stiegen,und links in dem Wald Richtung Gänserndorf Süd direkt an der Neusiedlerstrasse ist auch noch eines.
Wie mir ein Herr erzählte wurden diese aber erst kurz nach dem Krieg von den Russen gebaut,um die Beschlagnahmten Flugzeuge darinn zu demontieren.
Ob das wirklich stimmt kann ich leider nicht bestätigen,war nicht dabei.:D
 

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#3
Hallo Harry!

Ja genau das ist es was ich gemeint habe. :bravo: Danke für die rasche Aufklärung! Was mich noch interessieren würde, ist wovon die Betonteile stammen die Mitten im Teilstück vom "Donau- Oder- Kanal" liegen.
Die Barackenfundamente bei der Neusiedlerstrasse kenne ich, sie erscheinen mir allerdings ein wenig zu klein, um dort Flugzeuge zu demontieren!:fragend
 
H

Harald 41

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#4
Hallo Martin;
Wenn Du das Fundament am Rande der Antoniusstrasse bzw. Hochwaldstrasse meinst,da wollte jemand vor vielen Jahren ein Haus bauen (nach dem Krieg) ob legal oder illegal kann ich momentan nicht sagen,wurde aber nie fertig erfuhr es vom Vater meines besten Freundes der da in unmittelbaren nähe wohnt.
Die Baracken könnten sie auch als Ersatzteillager verwendet haben,um die zerlegten Flugzeuge zum Abtransport zu lagern??

LG Harry

PS: Kanntes Du Dich an den Fischteich wenn man von Strasshof Richtung Markrafneusiedel fährt,links neben der verlängerten Rollbahn erinnern der ist auch seit ca. 2-3 Wochen wegebaggert worden schade.
 
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#5
Hallo Harry!

Die Baracken als Ersatzteillager zu verwenden klingt plausibel!
Was, der Teich ist auch schon weg?? Wahsinn, wie rasend schnell dort Schotter abgebaut wird!

LG, Martin
 
#7
Und weiter gehts!

Bild 1 zeigt eine Splitterschutzbox.
Bild 2 zeigt den Waldweg, der nach dem Krieg quer durch diese Splitterschutzbox gebaut wurde.
Bild 3: Laufgräben umgeben die Splitterschutzbox.
Bilder 4 bis 6 zeigen weitere Laufgräben, die von der einen Splitterschutzbox zur nächsten geführt haben müssen.
Die Laufgräben sind teilweise unterbrochen, teilweise mit Laub bedeckt, so dass man die wahre Tiefe, wie sie ursprünglich einmal war nur erahnen kann!
 

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#8
Weitere Bilder!
Bild 1 zeigt einen Laufgrabe vor der Splitterbox.
Bild 2 Laufgrabe um die Splitterbox herum.
Bild 3 und 4 zeigen das Innere der Splitterbox; sie hat einen Durchmeser von geschätzten 15 Metern.
Bild 5 zeigt den Laufgrabe auf der anderen Seite der Splitterbox.
 

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#9
Die letzten beiden Bilder!

An diesen beiden Fotos kann man noch sehr gut den Verlauf des Teilstückes des Donau- Oder- Kanals erkennen. Dort wo einmal dieser Kanal verlaufen ist, findet man im sog. Sanddünenweg eine Vertiefung der kompletten Breite des Kanals entsprechend. Die Vertiefung hat an der Tiefsten Stelle ungefähr 1 Meter Niveauunterschied.
 

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H

Harald 41

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#10
Hallo Martin;
Genau das habe ich gemeint,die Splitterschutzbox(en),weil noch ein bis zwei in der unmittelbahren nähe Antoniusstrasse zu finde sind und die Laufgräben neben dem Kanal links dürften von den Russen sein.

LG Harry
 

josef

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Mitarbeiter
#11
Fragen zu Donau-Oder Kanal

...die Strasse die Du meinst geht vom Friedhof kommend links in den Wald,daß sollte nach angaben die ich leider nicht belegen kann ein Abschnitt des Donau-Oder-Kanals werden...
1. Kennt jemand den geplanten Verlauf der Kanaltrasse im Marchfeldbereich genauer? Lt. meinem Wissensstand sollte der Kanal bei Angern in die March münden...

2. Gibt es außer den fertiggestellten Teilen im Bereich Lobau - Groß Enzersdorf und den hier angesprochenen Abschnitt bei Strasshof weitere noch erkennbare Baureste?

GE-Bild mit der möglichen projektierten Trasse im Anschluss an den fertigen Teil ab Groß-Enzersdorf bis in den Raum Strasshof
 

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H

Harald 41

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#13
Es gibt leider keine Schriftlichen Beweise,habe mich heute Telefonisch schlau machen wollen leider ohne Erfolg.
Da in der Strasshofer Gemeindechronik auch nichts zu finden war ist es schwer, wollte es voriges Jahr auch hier einstellen hatte es aber gelassen weil ich es nicht belegen konnte.
Werde mich aber weiter umhören.

LG Harry
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#14
Es gibt leider keine Schriftlichen Beweise,habe mich heute Telefonisch schlau machen wollen leider ohne Erfolg.
Da in der Strasshofer Gemeindechronik auch nichts zu finden war ist es schwer, wollte es voriges Jahr auch hier einstellen hatte es aber gelassen weil ich es nicht belegen konnte.
Werde mich aber weiter umhören.LG Harry
:danke Harry!
...erstreck sich über 200 bis 300 Meter Richtung NO und ist breit genug, dass zwei LKW nebeneinander fahren können. Flankiert wird sie von einer Art Splitterschutzwall...
Das macht mich ein wenig skeptisch, ist mir für den Kanal zu schmal! 2 Güterkähne im Begegnungsverkehr brauchen schon etwas mehr Platz als 2 LKW auf der Landstraße!

lg
josef
 
#17
Danke für die Infos Harry!


Ich werd in den nächsten Tagen mit einem Maßband "bewaffnet" den Bereich aufsuchen um die Breite des Kanals zu ermitteln.
 
H

Harald 41

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#19
Nur finde ich die Bauweise unlogisch,am Ölhafen ist er ca. 100m breit,beim Hotel Sachsengang und vis a vis Mariensee so heisst der heute:D ist er 40m breit dann läuft links vom Mariensee ein zweiter parallel und in Strasshof im Wald ist er ca. 10m breit.
Wobei der beim Ölhafen der am weitesten fertig gestellte sein dürfte.

LG Harry
 
G

georisk

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#20
Liebe Kollegen

Leider bin ich noch Neu auf dieser Plattform und kenn noch nicht die Vorgehensweise für die Zitierung oder Beantwortung zu Themen aus. Daher bitte um Nachsicht zur Veröffentlichung meiner Hinweise.

Zum angesprochenen Thema des Feldflugplatzes Strasshof und seiner Ausdehnungen. Alle in dieser Hochebene (Umfeld Markgrafneusiedl / Strasshof / Untergänserndorf) vorhandenen Einbauten, Baureste od. Trassierungen stammen im überwiegenden Teil vom Wehrmachtsflugplatz und den, nach zurücknahme der Front (Ende 44/Anf. 45) mit Verlagerung des Feldflugplatzes nach Lale von der russischen Front übernommenen Hinterlassenschaften. Die s.g. Straße ist eine der vielen feldmäßig angelegte Rollbahn um aus dem weitverzweigten Splitterschutzwällen oder Werkstätten etc. die Flugzeuge zur Startbahn zu bringen.

Wir sind in dieser Gegend seit nun 30 Jahren tätig und haben bei der "Renaturierungsvorbereitung" der letzten Jahre mitgewirkt. Vieles von dem was hier angefragt wurde sind nurmehr partielle (traurige) Reste des Feldflugplatzes. Ebenso befinden sich für "Forscher" nördlich der Bahntrasse Strasshof verschiedenen Einbauten, welche ebenfalls von Wasserbecken (Löschteich - betoniert), S-förmige Splitterschutzbunker etc. stammten. Auch diese wurden tw. i.d.l.Jahren dezimiert und renaturiert.

Reste von Flugzeugen (whm. od. russ.?) sind vor einigen Jahren bei einer der Geländesäuberungen als Vorbereitung zur Renaturierung des Flugplatzgeländes Strasshof (Gem. Gebiet Markgrafneusiedl) mit den dort aufgefundenen Altmetall entsorgt worden. Wir können davon ausgehen, dass sich auf diesem Areal nun keine größeren Flugzeugreste mehr befinden.

Es soll auch an dieser Stelle hingewiesen werden, dass leider sehr viele Granaten und Bomben noch in dieser Gegend im Boden angenommen werden müssen. Sie sind durch den Umstand "vergraben worden", dass erbeutete Bomben der Deutschen Whm. für die Verwendung auf russischen Maschinen in Strasshof umgebaut werden sollten. Viele davon konnten auf die Russische Aufhängevorrichtung nicht umgebaut werden und so hat das russ. Militär diese mit LKW´s in die Nähe verbracht und vergraben.

Zum DOK

Aus geografischer Sicht und aufgrund von historischen Untersuchungen wurden nur die dzt. bekannten Teile der Wasserstraße (Donau-Oder-Kanal) gegraben. Die Einstellung des Baus des DOK erfolgt u.a. aus wirtschaftlicher und technischer Sichtweise.

Fred
 
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