Muna Crawinkel

#21
Hast du eigentlich die Karte von D. Zeigert direkt erhalten oder hat dir das nur jemand erzählt? Ich kenne ihn eigentlich nicht so, dass er dermaßen spekuliert und die Karten breit verteilt.

VG
kps
Ich kenne Hr. Zeigert nicht, wenn mir hier aber jemand bestätigen kann, dass er in Ostbevern wohnt, würde ich ihn mal anrufen. Mehr als den Kopf kann er mir nicht abreißen.
Im Übrigen ist dieser ganz spezielle Ausschnitt lediglich eine Nachführung von o.g. BStU-Plan, dieser wäre dann also auch falsch - ist ja möglich.
Für mich ist das Ding jedenfalls echt.
 

kps

Active Member
#22
Mit dem BStU Plan hast du natürlich Recht. Vrmtl. war er wirklich Anlass für die weiteren Spekulationen. In der Skizze ist es allerdings als Regelspurgleis eingezeichnet und dafür braucht es mehr als für Feldbahn bzgl. Gleisbett und du müsstest zumindest den Anschluss auf den Lubis sehen und die Querung der heutigen B88.

Man findet heute noch die Gleisbettreste der Sonderzugabstellung und des durch Häftlinge verlegten Gleises in Richtung Muna, auf dem der Waffenstillstandswaggon versteckt wurde. Die anderen Gleise sehe ich nach wie vor nicht.

VG
kps
 

Anhänge

#23
Wow, Dein Plan ist wesentlich besser !
Aber guck mal genau hin, die gestrichelte Linie wird neben der Regelspur geführt - für mich eine Feldbahn.
Ich hab den Plan aus Zeigert's Buch nochmal mit 1200 dpi gescannt, man muss sich auf die gestrichelten Linien konzentrieren.

Luftbildmäßig sieht man 1945/1953 gar nichts, aber ich habe eine Theorie.

Durfte die STASI eigentlich Russengelände betreten ? Hast Du ein Datum auf Deinem Plan ?
Vielleicht ist der Plan von 1935/37.... ?
 

Anhänge

kps

Active Member
#24
Da wo die Regelspur eingezeichnet ist (direkt neben der Bunkerreihe), sehe ich heute nichts - nicht mal einen Bahndamm. Die eigentliche Bahnstrecke ist ja auch links der B88. Das da noch mal ein Gleis abgeht, sehe ich auch. Ich kann es aber nicht beurteilen. Lass uns mal weiter sammeln. Ich frage noch einmal ein paar Zeitzeugen. Es ist auf jeden Fall ein aufwendiger Bahndamm eingezeichnet.
Die Pipeline vom Bahnhof Crawinkel zum Tanklager kann man denke ich auch ausschließen. Die hätte man wohl anders eingezeichnet.

Die BStU Skizze hat leider kein Datum. Ist identisch mit der im Buch von Zeigert. Allerdings ist bei mir noch ein Bunkerskizze dabei und die trägt das Datum 20.05.1969

VG
kps
 

Anhänge

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#25
Schaut Euch doch mal die Bunnkerskizze von kps an. Da steht groß oben:
"Delikt: Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

Ziel dieser Skizzen war demnach der Nachweis von "nationalsozialistischen Verbrechen".
Da kam es bei den Skizzen nicht auf den Meter an, noch nicht mal auf 100 m.
 
#26
Schaut Euch doch mal die Bunnkerskizze von kps an. Da steht groß oben:
"Delikt: Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

Ziel dieser Skizzen war demnach der Nachweis von "nationalsozialistischen Verbrechen".
Da kam es bei den Skizzen nicht auf den Meter an, noch nicht mal auf 100 m.
Naja, nicht überall wo BStU draufsteht, muss zwingenderweise die StaSi drin sein.
Ein alter Lageplan z.B. aus 1934 zum Baubeginn im Maßstab 1:5000 vielleicht ?
Nachträglich mit der Schreibmaschine beschriftet und gut.....
 

kps

Active Member
#27
Mein Plan stammt jedenfalls ursprünglich aus dem BStU Archiv. Sieht aus wie eine Kopie von einer Kopie. Ob der Plan viel älter ist, lässt sich daraus nicht ableiten. Zu baubeginn gab es sicher einen anderen Plan. Wir sehen hier mehr oder weniger den letzten Ausbauzustand. Die Gleise stören nur :)

VG
kps
 

Anhänge

#28
Wir sehen hier mehr oder weniger den letzten Ausbauzustand. Die Gleise stören nur :)
VG
kps
Meine 1. Theorie wäre, die Gleisanlage gehörte einfach zur Baustelleneinrichtung der Baufirma xy und wurde nach Beendigung der Arbeiten wieder zurückgebaut und mitgenommen - das Gelände wieder feinsäuberlich in den ursprünglichen Zustand versetzt; ein durchaus übliches Vorgehen.
Zement, Moniereisen, Schalungen, Gerätschaften etc. wurden am Bhf Crawinkel umgeschlagen und in die einzelnen Bauabschnitte verbracht.
Die Zuschlagsstoffe (Kies und Sand) wurden der "Sandgrube" entnommen, sie wurde neu angelegt und für spätere Verwendung aufgelassen. Hier hätte auch kein höherer Wasserstand gestört, ganz im Gegenteil.
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#29
Das ist im Zusammenhang mit der Muna eine der besten Theorien, die ich bisher gehört habe. :bravo:

Naheliegend und ohne Schnörkel.

Aber du schreibst, dass es deine erste Theorie ist. Wie ist die zweite?

Gruß
Joe
 

kps

Active Member
#30
Moin, gute Theorie.

Dagegen spricht aber der später notwendige Transportbedarf von fertiger Munition und Bomben aus der Muna heraus. Da hätte ich doch gleich die Gleise liegen lassen und wenn es Regelspur gewesen wäre, direkt bis zu Verladestellen geführt.

Andererseits wurde eine eigens dafür vorgesehene Transporteinheit vorgehalten, die mit Fahrzeugen alles zum Bahnhof hochgefahren haben und wenn das nicht ausreichte, musste andere Fuhrunternehmen aushelfen.

Das logistische Problem soll in der Muna zu jeder Zeit bestanden haben. Ich lese noch mal etwas nach und melde mich wieder. Evtl. treffen ich auch noch mal den einen oder anderen Zeitzeugen in zwei Wochen zum Vereinstreffen.

VG
kps
 

kps

Active Member
#31
Des Weiteren gab es Probleme mit der Wegezeit der Angestellten. Daher beantragte die Muna einen zusätzlichen Halt der Personenzüge zwischen Crawinkel und Luisenthal. Dazu kam es dann nicht aus verschiedenen Gründen.

Auch dafür hätte man eigene Muna Transportwagen auf Muna Schienen zum Bahnhof hoch nutzen können. Im Ergebnis mussten die Arbeiter vrmtl. weiter laufen oder wurden ggf. auch mit Fahrzeugen abgeholt.

Quelle: Hauptstaatsarchiv Weimar

VG
kps
 

Anhänge

#32
Moin, gute Theorie.

Dagegen spricht aber der später notwendige Transportbedarf von fertiger Munition und Bomben aus der Muna heraus. Da hätte ich doch gleich die Gleise liegen lassen und wenn es Regelspur gewesen wäre, direkt bis zu Verladestellen geführt.

VG
kps
Ich denke, man muss die reine Bauzeit (1934-1936 ??) von der späteren Nutzung erstmal total trennen - da liegen 'zig Jahre dazwischen.
Man hat sich sehr viel Mühe mit der Tarnung gemacht (und diese wollte man nicht gleich wieder aushebeln).
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#33
Zumal das Schienenmaterial sowie die Loks und Waggons gerne auch den Baufirmen gehörten. Die haben nach der Fertigstellung alles wieder mitgenommen.
Gruß
Joe
 
#34
Aber du schreibst, dass es deine erste Theorie ist. Wie ist die zweite?
Gruß
Joe
Da ich die Örtlichkeiten nicht so kenne......, also ich hätte die Feldbahngleise auf die alte B88 geschmissen (vgl. TK-Ausschnitt).

Die 2. Theorie entfernt sich von dem Gleis und wendet sich wieder dem Wasserstand zu; das wird die reinste Räuberpistole und ist wohl schlicht nur hanebüchen - ich werde daran arbeiten.
Habe ich doch in den Tiefen meiner Festplatte ein mir unbekanntes Luftbild gefunden und das verwende ich gleich mal.
Besonders angetan bin ich von der Wiederaufforstung eigentlich unerheblicher Flächen; total linear wie ein Spargel- oder Kartoffelfeld. Warum machen die das ?? Der Urzustand müßte doch dem der drei Bunkerreihen entsprechen ??

Klagt eigentlich der Angelverein über wechselnde Wasserstände ?
 

Anhänge

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#35
Linear und geradlinig, weil du nicht naturnah pflanzt, sondern wirtchaftlich aufforstest. Das ist nun nicht ungewöhlich.

Die hellen Stellen im Luftbild sind gesprengte Stellen, die müssen nicht feucht sein.
Gruß
Joe
 
#36
Linear und geradlinig, weil du nicht naturnah pflanzt, sondern wirtchaftlich aufforstest. Das ist nun nicht ungewöhlich.

Die hellen Stellen im Luftbild sind gesprengte Stellen, die müssen nicht feucht sein.
Gruß
Joe
Der Reihenabstand mit rund 2m kommt mir relativ gering vor. An den Rändern zu den Ackerflächen ist auch o.k., aber diese Flächen in der Mitte ? Die belasse ich doch im Urzustand (wie z.B. die drei Bunkerreihen).
Ich glaube, da wird möglicherweise etwas drunter "versteckt" - nüscht wie weg.
 

kps

Active Member
#37
Ich hätte auch eine Frage an Augustiner. Wie kommt bei dir der Baustab IV so weit nach unten in Richtung Wölfis?

Ich erinnere mich an die Aussage von Toni Böttner aus Crawinkel:
...Schließlich wurde ich als Köchin für diesen Baustab dienstverpflichtet’. Die Baustäbe IV/V für das Sonderlager III (S III) und die Küche wurden in das Gebäude des ehemaligen Majors Richter von der Munitionsanstalt der Luftwaffe in Crawinkel untergebracht...
Quelle: Tatort Jonastal, S. 52 (S. 51 bis S. 55)

VG
kps
 

kps

Active Member
#39
Ok - und warum sollte da unten der Baustab III sein? Die Bunker waren eher weniger geeignet als Büro. Gab es da unten noch ein anderes Gebäude?

VG
kps
 
Oben