Mit Entzifferungssoftware „Transkribus“ kann man historische Schriften entziffern lassen

josef

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Großes Interesse an Entzifferungssoftware
Seit 2016 kann man über die Plattform „Transkribus“ historische Schriften entziffern lassen. Das Interesse an der Software sei groß, heißt es von Seiten der Uni Innsbruck. 2019 läuft das von der EU geförderte Projekt aus.
Auf der Homepage können die Software heruntergeladen und Dokumente und Bilder hochgeladen werden. Das Programm sei in der Lage, eine Handschrift nach rund 100 Seiten gut zu lesen, so Günter Mühlberger, der Leiter der Gruppe Digitalisierung und Elektronische Archivierung an der Universität Innsbruck.
Interessenten aus aller Welt
Seit dem Start des von der EU geförderten Projekts haben sich über 10.000 Benutzer aus aller Welt registriert. „Wir werden täglich von Interessierten - Historikern und Philologen - aus der ganzen Welt kontaktiert – von Quebec bis Südafrika, von Finnland bis Neapel“, sagt Mühlberger.
Die eingesetzten Computeralgorithmen werden mit jeder Anwendung trainiert - je mehr mit dem Programm gearbeitet wird, desto besser. So konnte die Technologie in den letzten Jahren perfektioniert werden. Die Erkennung sei heute doppelt so gut wie noch vor zwei Jahren, zeigt sich Mühlberger von dem Erfolg überrascht.
Schriften nach Schlagworten durchsuchen
„Transkribus“ bietet auch ein „keyword spotting“ an, mit dem laut Mühlberger in jeder Schrift nach Schlagworten gesucht werden könne. Aktuell stehe das Projekt vor zwei großen Herausforderungen. Zum einen brauche die Software zu viele Daten, um die Schrift in leicht Lesbares umzuwandeln. Zum anderen fehle ein Netzwerk, das die vielen unterschiedlichen Schriften zusammenführe.
An der Plattform arbeiten 13 Partner aus ganz Europa. Mitte 2019 endet das von der EU mit 8,2 Millionen Euro geförderte Projekt. Mühlberger hofft aber, Historiker, Archivare, Computerwissenschaftler und die Öffentlichkeit dauerhaft vernetzen zu können.
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Publiziert am 01.06.2018
 
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