Ln.Aufklärungs Rgt. 352 - Premstätten bei Graz

josef

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#1
In dem diese Woche erschienenen öfh - Heft 3/17 ist wieder ein ausführlicher Artikel von Renato Schirer (S. 16 - 26) zum Thema "Die Organisation der Funkaufklärung und ihr Beitrag zur Luftraumüberwachung in den Alpen- und Donaureichsgauen" zu lesen.

Darin beschreibt Renato auch die Organisation und Dislozierung des Anfang/Mitte 1944 aus den beiden "Horchabteilungen" des Süd- und Südostraumes gebildeten Ln.-Funkaufklärungsregiments 352 mit Sitz in Premstätten bei Graz.

Demnach war im Bereich/Umfeld des "Kaiserwaldes" ein weiteres, bisher nicht beachtetes bzw. beschriebenes, Lager vorhanden. So wird z.B. auch der Hinweis einer LW-Helferin auf einen Tiefflieger-(Jabo-)Angriff auf den Unterkunftsbereich des Regiments in Premstätten in Verbindung mit dem schweren Bombenangriff auf Graz am 10.02.1945 gebracht.

Interessant wäre die Lokalisierung des damaligen Kasernen-(Lager-) Standortes im Raum Premstätten/Kaiserwald! Waren es gemauerte Objekte oder Baracken? Wobei ich eher auf Letzteres tippe...
Vielleicht können User (Raum Graz bzw. der Steiermark...) dazu genauere Angaben machen oder über eventuelle Baureste (Fundamente etc. ...) berichten?

Da das im öfh-Heft abgebildete Organisationsschema (TICOM, Seabourne Report, Std. 11.44) schlecht lesbar ist, bringe ich im Anhang ein Organogramm des Regiments zum 01.01.1945 aus der Quelle von

http://www.gyges.dk/FunkAufk org detail ver 5.pdf

Bei den Angaben zur Dislokation der den beiden Abteilungen des Regiments unterstellten Kompanien gibt es einige Abweichungen zwischen den beiden Quellen, daher habe ich die in den öfh-Nachrichten genannten Orte ROT hinzugefügt:
 

Anhänge

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#2
Hallo Josef!

Danke für den Hinweis auf das Heft!

Die Unterschiede könnten die unterschiedlichen Daten sein. Die Übersicht des Seabourne-
Reports ist vom November 1944, während die PDF von SES anscheinend auf Unterlagen vom
1.1.45 basiert. Ich vermute, er hat die Orte von der ww2.dk-Seite übernommen, wobei ich
noch immer auf der Suche nach "Unterplusgau" und "Freuheim" bin, allerdings habe ich auf
ww2.dk schon mehrfach den einen oder anderen Schreibfehler festgestellt.
Luftnachrichten-Regiment 352

Bei bisherigen Recherchen stellte ich fest, dass die Funkaufklärung sich in besetzten Ge-
bieten gern in Chateaus oder Schössern einquartiert hat. Ich weiss leider nicht, ob dies
auch in Österreich der Fall war.

Einen Hinweis auf eine Einheit bzw. "Informations- und Nachrichtenzentrale" fand ich hier:
Schloss Premstätten – Wikipedia
"Im Jahr 1938 wurde die Schule geschlossen und das Gebäude von SS-Einheiten besetzt, die
darin eine Informations- und Nachrichtenzentrale einrichteten."

Diese "Informations- und Nachrichtenzentrale" könnte durchaus eine "Zentrale zur Informa-
tions- und Nachrichtenbeschaffung" gewesen sein. Lediglich die "SS" passt nicht ins Bild.
Weiss jemand mehr?


Da ich oben schon eine Schule erwähnte, die durch die Wehrmacht geschlossen wurde und
einem Chateau/Schloss ähnlich war, hier noch etwas zum Landwirtschaftsschule Grottenhof:
Autorisierung
"Durch den Einzug von Militär in die Schulräumlichkeiten musste schließlich der Schulbetrieb
eingestellt (werden)..."

Auch purer Zufall?

Wie schon geschrieben, bedarf dies weiterer Recherchen, ggf. auch vor Ort.

...und wo ich schon einmal bei Graz bin:
Kennt jemand den ehemaligen Standort der "Festen Horchstelle Graz"? Sie gehörte zur Funk-
aufklärung des Heeres. Den einzigen Hinweis, den ich habe, sagt Graz-Liebenau. Meine Ver-
mutung geht in Richtung ehemalige Kadettenschule...

Gruss aus NF!
Rolf
 
#4
Hallo!

Ich habe mich mit SES in Verbindung gesetzt und er meinte, dass es sich bei "Freuheim" um einen
Schreibfehler handeln könnte. Er fand ein "Frauheim", ca. 25 km südlich von Graz.
Wenn man die "Idee" der Schösser/Herrenhäuser weiterspinnt, dann könnte das Schloss Frauheim
durchaus passen. Ich fand im Netz zwar die Geschichte des Schlosses, aber die Zeit der deutschen
Besatzung wurde leider "ausgespart".

Gruss aus NF!
Rolf
 

Sebastian__

Well-Known Member
#7
Schloss Premstätten bei Graz

Quelle: Beitrag #128

...Trotz aller Geheimhaltung blieben diese angeblich teilweise unterirdischen Anlagen (das Schloss Premstätten war zur Wehrmachtsfunkzentrale für Südosteuropa und Nachrichtenzentrum ausgebaut worden) der Alliierten Luftwaffe nicht unbekannt. Bei wiederholten Angriffen mit Bomben und Bordwaffen wurden aber glücklicherweise nur geringe Menschenopfer und Sachschäden erzielt...


Geschichte vom Schloss Premstätten bei Graz:
...die es als Ordenshaus und Schülerinternat benutzten. Zeitweilig lebten hier 150 Schüler und 30 Patres. 1938 wurde die Schule geschlossen und das Schloss von SS-Einheiten besetzt. Danach diente es der Deutschen Wehrmacht als Nachrichten- und Informationszentrale. In der frühen Nachkriegszeit hausten englische Besatzungssoldaten im Schloss. Ihren Schießübungen fielen die meisten Steinfiguren im Park zum Opfer...

Foto Link von 1938

1938 – ein Schicksalsjahr für die Kongregation
 
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