Kuriose und außergewöhnliche Sammelleidenschaften und Hobbys - Teil 1

josef

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#21
Harmannsdorf:
Hobbydrechsler hat den BH neu erfunden
Diese Unterwäsche ist anders: Der passionierte Hobbydrechsler und ehemalige Firmenchef Michael Keller stellt neben Schüsseln und Brotdosen auch BHs aus Holz her.

Diese beiden Holz-BHs sind die einzigen Exemplare, die Keller hergestellt hat. Der BH auf der linken Seite besteht aus Zirbenholz, welches besonders gesund sein soll. | privat

Seit fünf Jahren betreibt der ehemalige Unternehmer Michael Keller Senior die Drechslerei als Hobby. Nachdem der Chef einer Karosseriebaufirma in Harmannsdorf-Rückersdorf das Unternehmen seinen Söhnen übergeben hatte, suchte er nach einer neuen Aufgabe. Diese fand Keller in der Holzverarbeitung. „Es ist eine Familientradition. Mein Vater, Großvater, Ur- und Ururgroßvater waren Wagner. In der Ausbildung lernt man auch das Drechseln. Aus Tradition habe ich damals die Wagnerlehre und die Lehre zum Karosseriebau gemacht“, erklärt der Pensionist seine Leidenschaft für das Drechseln.


Michael Keller mit anderen seiner Holzwerke. | Grotte

In der Pension ist die Freude an der Holzverarbeitung neu entfacht. Mittlerweile stellt der Drechsler neben kunstvoll gestalteten Schalen, Brotdosen und Vasen unter anderem auch Kuriositäten wie Holz-BHs her. Auf die Idee zum Büstenhalter aus Holz kam Keller bei einer Ausstellung in Deutschland: „Ich habe den Holz-BH von einem Kollegen gesehen und mich gefragt, ob ich das auch kann“, so der Hobbydrechsler, der sich gerne immer wieder neuen Herausforderungen stellt.

„Mittlerweile gibt mir jeder, der einen Baum schneidet, etwas ab“Michael Keller
Bisher hat Keller zwei BHs hergestellt. Diese seien als Gag gedacht, da der ehemalige Unternehmer das Drechseln nicht kommerziell betreibt: „Ich bin nicht davon abhängig, etwas zu verkaufen. Es ist mein Hobby.“ Dennoch verkauft Keller bei den Adventmärkten in Korneuburg und Bisamberg jährlich die eine oder andere Brotdose und andere seiner Arbeiten. „Wenn ich das nicht tue, haben wir bald keinen Platz mehr zu Hause. Meine Frau sagt: Verkauf das Zeug, wenn ich es in der Küche staple“, lacht Keller.
Das Holz für seine Drechselarbeiten bekommt der Pensionist vor allem von Leuten aus der Umgebung. „Mittlerweile gibt mir jeder, der einen Baum schneidet, etwas ab“, so Keller. Der Drechsler kauft aber auch ab und zu Holz, nämlich die viel begehrte Zirbe. Auf die Arbeit mit diesem Holz hat sich der Pensionist spezialisiert.
Auf die Frage, was das Schönste am Drechseln ist, antwortet Keller: „Dass man vorher nie weiß, wie das Holz innen aussieht. Die Maserungen sind immer anders. Es ist jedes Mal eine Überraschung.“
Quelle: NÖN-Ausgabe Bezirk Korneuburg
Hobbydrechsler hat den BH neu erfunden
 

josef

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#23
Feuer und Flamme für Feuerwehrhelme
Kurt Holler brennt für die Feuerwehr: Fast 200 Stück umfasst seine außergewöhnliche Sammlung an Feuerwehrhelmen aus aller Welt - erstanden auf Flohmärkten, im Internet und über Mundpropaganda.
Mit dem Kauf des ersten Feuerwehrhelms vor knapp 25 Jahren begann das Feuer in Kurt Holler, der selbst bei der Feuerwehr in Sankt Michael ist, zu lodern. Nicht lange sollte es dauern, bis die Leidenschaft vollends ausbrach.


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Fast 200 Feuerwehrhelme umfasst Hollers Sammlung

Kein Helm - und ist er noch so lädiert - ist vor ihm sicher: „Ich habe circa 195 Stück - davon gibt es aber nur vier oder fünf doppelt. Wie wenn einer Pilze sammelt und dann halt einen findet, gehe ich halt auf einen Flohmarkt und schaue, ob ich einen Helm finde“, schmunzelt Holler.


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Holler mit einem Rauchhelm, einem Vorgänger der heutigen Atemschutzhelme

Denn geht es um Feuerwehrhelme, ist Holler einfach Feuer und Flamme. So reiht sich in seiner beachtlichen Sammlung etwa ein Rauchhelm aus der Zeit um 1900 - „erst vor drei Monaten nach jahrelanger Suche erstanden“ - neben Flohmarktfunden, die er mit Geschick restauriert.

„Kein Hobby, sondern eine Berufung“

Ins Auge stechen vor allem die prächtigen Symbole, die früher die Helme zierten - abhängig vom jeweiligen Kulturkreis, wie der Experte zu berichten weiß: „Eine Eiche steht zum Beispiel für Stärke, Lorbeeren für den Sieg.“


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Holler hat seine Helme aus aller Welt zusammengetragen
Feuerwehrhelme sind die eine Leidenschaft - die andere ist seine freiwillige Arbeit bei der Feuerwehr Sankt Michael: „Das ist kein Hobby, sondern eine Berufung, wenn man in der Nacht für Fremde aufsteht und nicht weiß, was einen erwartet. Aber wenn man einmal dabei ist, dann möchte man es nicht mehr missen.“

Publiziert am04.08.2018
Feuer und Flamme für Feuerwehrhelme
 

josef

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#24
Pfeifensammler aus Leidenschaft
Der 76-jährige Wolfsberger Engelbert Wiedl sammelt seit Jahrzehnten Pfeifen und besitzt hunderte Stück davon. Viele wurden von ihm selbst restauriert. Nun trennt er sich nach und nach von seiner großen Sammlung.
1963 kaufte Wiedl die ersten Pfeifen. Dass sie den Grundstock für eine riesige Sammlung legen würden, ahnte er damals nicht. Im Laufe der Jahrzehnte wurden es immer mehr, in der Hochblüte waren es mehr als 4.000 Stück: „Mein Vater hat mir das Zigarettenrauchen verboten, ich habe auch bis 19 Jahre nicht geraucht, dann habe ich mit der Leidenschaft Pfeife angefangen.“


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Engelbert Wiedl hat mehrere Schränke voller Pfeifen

Seltene Lieblingsstücke
Es gibt auch bei Wiedl Lieblingsstücke: Zum Beispiel eine japanische Pfeife oder eine Meerschaumpfeife, die ein arabischer Künstler fertigte. Die Kontinentpfeife besteht aus Hölzern aller Kontinente.


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Die ersten Stücke der Sammlung
Der ehemalige Omnibusfahrer investierte viel Zeit und Geld in seine Sammlung: „Ab 2002 hat es das Internet gegeben, da war der Markt weltweit offen, da habe ich zugeschlagen.“ Nicht jedes Exemplar kommt nagelneu in die Sammlung, viele sind gebraucht, das ist erschwinglicher. So wurde Engelbert Wiedl im Laufe der Jahre auch ein Experte im Renovieren alter Pfeifen.


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Hölzer aus fünf Kontinenten

Ehefrau lebt mit dem Hobby ihres Mannes
Wer so viel Zeit mit seiner Sammlung verbringt, braucht eine tolerante Ehefrau. Erika Hanschitz ist absolute Nichtraucherin, doch sie unterstützt das Hobby ihres Mannes: „Es ist ein großer Vorteil, wenn die Männer beschäftigt sind, weil sie dann nicht lästig sind. Ich habe dann auch Zeit für meine Hobbys.“ Manchmal versucht sie allerdings auch, ihren Mann zu einem Besuch im Garten zu überreden, sagt Engelbert Wiedl.

Seit 2004 trennt sich der Sammler nach und nach von seiner Sammlung, aber die seltensten sind noch immer im Besitz des 76-Jährigen. Ab und zu wird auch eine verwendet, denn dafür braucht man vor allem eines, Zeit.

Publiziert am 03.10.2018





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Pfeifensammler aus Leidenschaft
 

josef

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#25
Niederösterreichischer Sammler historische IBM-Computer gibt seine "Schätze" an US-Museum ab:



US-Museum stellt Computer aus Ulmerfeld aus
Ein Museum in Seattle im US-Bundesstaat Washington hat sich historische Computer aus dem Mostviertel geholt. Die Geräte aus den 1950er und 1960er Jahren werden künftig im Museum Living Computers ausgestellt.
In seinem Haus in Ulmerfeld (Bezirk Amstetten) hat der Sammler und Experte Friedrich Hochleitner historische IBM-Computer zusammengetragen. Seit den 1970ern sammelt er die Geräte, nun wird die Sammlung in die USA gebracht, denn das Living-Computers-Museum in Seattle ist auf die Schätze des Sammlers aufmerksam geworden und will sie in einer permanenten Ausstellung zeigen.


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Friedrich Hochleitner sammelt seit Jahrzehnten alte Computer

Museumsmitarbeiter kamen deshalb nach Ulmerfeld und dokumentierten die Geräte. Danach wurden die Maschinen verpackt und nach Amerika gebracht. Unter den Computern sind auch wahre Raritäten zu finden: Etwa die „IBM 360/30“, auch die erste derartige Maschine, die in Österreich bei der Firma Vöslauer Kammgarn aufgestellt wurde. Der Computer hatte erstmals ein Mikroprogramm, das die Maschine selbst steuerte. Das Gerät besaß Lochkarten zum Einlesen und konnte alle Informationen ausdrucken.


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Unter den Maschinen befinden sich wahre Raritäten

Vom Waldviertel nach Amerika
Die „IBM 650“ ist eine von nur vier Maschinen, die es weltweit noch gibt. Die Maschine besitzt 6.000 Röhren und 12.000 Dioden. Auf einem derartigen Computer wurden etwa die Staumauern des Waldviertels berechnet. Ein anderes Prunkstück ist die „IBM 1620 Modell 2“, die am Institut für Höhere Studien zum Einsatz kam, das „Modell 1“ wurde auf der Hohen Warte zur Berechnung der Wettervorhersagen verwendet. Die „IBM 1401“ in der Sammlung ist wiederum ein Beispiel für einen Computer, den vor allem große Banken einst verwendeten, und das ist nur eine kleine Auswahl aller Computer in der Sammlung.


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Die Computer werden für die Reise in die USA vorbereitet

Im US-Museum ist man erfreut über den Neuzugang, denn es sei selten, dass man solche Computer in derart gutem Zustand bekomme. Alle Computer sind noch mit Kabeln und Verbindungen bestückt, also so gut wie funktionsfähig. Das ist wichtig für das Museum, denn alle dort gezeigten Computer werden zum Laufen gebracht und kommen zum Einsatz. Wie der Name schon verrät, ist es ein „lebendiges“ Museum.

Sabine Daxberger, noe.ORF.at

Link:
Publiziert am 17.10.2018
US-Museum stellt Computer aus Ulmerfeld aus
 

HF130C

Well-Known Member
#26
Hier ist wieder einmal ein typisch österreichisches Privatmuseumsschicksal nachzulesen!

Das ist eine weltweit herausragende Sammlung, bei der offensichtlich und durchaus nicht selbstverständlich auf das umständlich zu verwaltende Zubehör, wie etwa die Verkabelung und Ersatzteile, geachtet wurde..

Und was passiert damit, nachdem der Sammler wohl aus Altersgründen einen sinnvollen Verbleib seiner Raritäten gesucht hat? Nein, sie landen nicht im technischen Museum in Wien (natürlich zugänglich), oder einem lokalen öffentlich betriebenen Museum, sondern in Amerika!

Ich bin überzeugt, die Sammlung wäre ohne große Kosten für ein österreichisches Museum verfügbar gewesen und der Besitzer hätte aufgrund seiner Fachkenntnis und Fitness diese an einem neuen Ort auch betriebsfähig installiert.

Aber es wäre nicht Österreich, wo technische Kulturgüter und technische Sammlungen einen derart geringen Stellenwert besitzen und die öffentliche Hand Kultureinrichtungen ohne Ende fördert, technische Themen jedoch weitestgehend davon ausgeschlossen sind.

Als Negativbeispiele können das mittlerweile geschlossene und abgebaute Fernmeldemuseum in Stegersbach genauso dienen wie das grandiose Schloss- und Schlüsselmuseum in Graz, das als reines Privatmuseum nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit existiert und bei dem ein ähnliches Schicksal einer Auslandsverbringung nicht verwundern würde.
Das Extrembeispiel ist das Eisenbahnmuseum in Strasshof, wo auch die bundeseigenen Fahrzeuge seit Jahrzehnten im Freien verrotten. :(
 

Geist

Worte im Dunkel
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#27
Und was passiert damit, nachdem der Sammler wohl aus Altersgründen einen sinnvollen Verbleib seiner Raritäten gesucht hat? Nein, sie landen nicht im technischen Museum in Wien (natürlich zugänglich), oder einem lokalen öffentlich betriebenen Museum, sondern in Amerika!
Ich verstehe deinen Ärger, weil du grundsätzlich recht hast, aber in dem Artikel steht mit keinem Wort, dass der Sammler versucht hätte, seine Sammlung in Österreich zu belassen. Da steht nur, dass die Amerikaner auf ihn aufmerksam geworden sind. D.h. die haben sich bei ihm gemeldet, vielleicht bevor er überhaupt in Österreich nach einer Übergabestelle zu suchen begann?
 

HF130C

Well-Known Member
#28
Ich verstehe deinen Ärger, weil du grundsätzlich recht hast, aber in dem Artikel steht mit keinem Wort, dass der Sammler versucht hätte, seine Sammlung in Österreich zu belassen.
Natürlich hast du recht, wir wissen nicht ob der Sammler überhaupt versucht hat, mit österreichischen Museen in Kontakt zu treten.
Ich wollte mit dem Satz ausdrücken, dass ich es bedaure, dass die Sammlung nun für Österreich verloren ist.

Immerhin hat Österreich eine doch herausragende Rolle in der Computerentwicklung - Stichwort "Mailüfterl". Und die gesammelten Geräte stammen von österreichischen Betrieben und Forschungsstätten aus der Anfangszeit des Computereinsatzes, sind somit als seltene Pioniergeräte der Datenverarbeitung in jedem Fall ein Stück österreichischer Technikgeschichte.

Da steht nur, dass die Amerikaner auf ihn aufmerksam geworden sind. D.h. die haben sich bei ihm gemeldet, vielleicht bevor er überhaupt in Österreich nach einer Übergabestelle zu suchen begann?
Ein gutes Argument! Die nächste Frage ist dann aber, warum sich die Amerikaner bei ihm gemeldet haben und österreichische Museen nicht ....

Aber egal, wir werden die Hintergründe nicht erfahren. Das Ergebnis zählt: Diese herausragende Sammlung ist für Österreich verloren!
(PS: Ich traue mir als Kenner und Benutzer einiger dieser IBM-Anlagen die Vergabe der Bezeichnung "herausragend" durchaus zu ...)
 

josef

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#29
Innviertler Sammler hat bereits mehr als 3000 "Krampus-Postkarten"
MAUERKIRCHEN. Mauerkirchner hat in seinem Haus ein eigenes "Krampus-Zimmer" eingerichtet.


Innviertler nimmt gerne mit anderen „Krampus-Fans“ Kontakt auf. Bild: geiring
Seit vielen Jahren ist August Wachter aus Mauerkirchen ein leidenschaftlicher Sammler von Krampusfiguren und Postkarten mit den Motiven der Höllengestalt. Mittlerweile ist seine Postkartensammlung auf mehr als 3000 Stück angewachsen, die er fein säuberlich in großen Ordnern im Schrank seines eigenen "Krampuszimmers" aufbewahrt.

Bereits als Kind "infiziert"
Neben den Postkarten mit dem Konterfei des schaurigen Gesellen befinden sich noch zahlreiche und seltene Krampusfiguren, Masken der Höllengestalt und Plakate in dem rot-dominierten Raum. Der Sammler ist mittlerweile über die Bezirksgrenzen Braunaus hinaus bekannt und zählt österreichweit zu den Besitzern mit den meisten Krampuskarten.

Infiziert mit dem Krampusvirus wurde der 63-Jährige bereits als Kind: "In unserem Elternhaus in Mauerkirchen gab es das Christkind, bei uns kam der Krampus, aber nicht einer, an dessen Stimme man den Nachbarn erkennen konnte. Bei uns kam auch gleich die ganze Gefolgschaft des Krampus mit." Neben Nikolaus und Krampus standen beim himmlisch-höllischen Ereignis plötzlich nicht nur der Klaubauf mit dem Ochsenschädel und den verschiedenen Fäustlingen, die Haberngoaß als klumpfüßiges, graues, unförmiges Ungeheuer mit zwei weichen hängenden Hörnern, sondern auch die göttliche Fee mit dem glitzernden Sternenkranz zusammen mit Himmelsbote Herold im Zimmer.

Eine frühkindliche Prägung, die ihre Wirkung nicht verfehlte und lange an den Glauben des Nikolaus und seinen Begleiter anhalten sollten. Den Anstoß zur Sammlerei brachte eine Ausstellung in Wien von Ernst Brodträger, der in der Sammlerszene eine Vorreiterrolle spielte und einen Teil seiner Krampuspostkarten zeigte, so der der Mauerkirchner.

Von nun an ging’s mit dem Sammeln richtig los. Vor allem in Antiquariaten, auf Auktionen und Internetplattformen sowie Sammlerbörsen konnte Wachter seine Sammlung Stück für Stück erweitern. Besonders interessant seien für den eifrigen Sammler die hochwertigen Karten von namhaften Künstlern der "Wiener Werkstätte" und der "Wiener Secession". Das Hauptaugenmerk liege heute bei den Krampuskarten um die Jahrhundertwende von 1900, da es sich hierbei um die kostbarsten und aufwendigsten Sammelobjekte handle.

Bis zu 12.500 Euro für Karte
Die bis dato weltweit teuerste Wiener-Werkstätte-Krampuspostkarte wurde vor rund zehn Jahren in Salzburg für 12.500 Euro versteigert – der Innviertler würde niemals so viel Geld für eine Karte bezahlen, wenngleich das Sammeln bei der Gesamtmasse schon auch ins Geld gehe, so Wachter.

"Allerdings freue ich mich, wenn mir Karten zum Kauf angeboten werden, denn bei mir sind sie in guten Händen." Aktuell sind Teile seiner Krampuskarten in der Brauchtumsausstellung "Kathrein sperrt an Tanz und an Pflug ein" in der Braunauer Herzogsburg bis 2. Februar zu sehen. Zudem gibt es Krampusmasken seiner Sammlung im Kitzbüheler Stadtmuseum zu bestaunen. Gerne setzt sich der Innviertler mit anderen Sammlern per E-Mail in Verbindung: a.wachter@aon.at.
(geiring)
Innviertler Sammler hat bereits mehr als 3000 "Krampus-Postkarten"
 

josef

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#30
Seit 45 Jahren von Steinen fasziniert
Franz Zoidl aus Wolfsberg sammelt seit 45 Jahren Mineralien. In seiner Wohnung stellt der 81-Jährige seine Schätze aus, kaum eine Fläche, wo es nicht glitzert und glimmert. Über die Jahrzehnte entstand so eine Art privates Museum mit einigen Prunkstücken.
Manche Sammlungsstücke sind ungewöhnlich: Zum Beispiel ein Bohrkern aus dem Koralmtunnel und Lithiumsteine, heute für die Batterienerzeugung heiß begehrtes Material. Manches glitzert einfach nur. Begonnen hat die Leidenschaft vor 45 Jahren: „Auslöser war mein Sohn. Der war im Gymnasium St. Paul, zehn Jahre alt, und wollte immer auf die Alm fahren. Er hat dort immer etwas entdeckt, das Glitzern der Mineralien und Steinen hat ihm so gefallen, dass wir uns beide für dieses Hobby entschieden haben.“


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Die ganze Wohnung steht im Zeichen der Steine

80 Kilo Kristall zum Auto geschleppt
Hier gibt es kein Gold, kein Silber, keine Edelsteine, stattdessen zum Beispiel einen Bergkristall: „Wir mussten eine provisorische Trage machen und haben diesen Kristall mit 80 Kilo zum Auto getragen.“

Es gibt strenge Auflagen in Kärnten, was das Sammeln von Mineralien und Kristallen betrifft. Der ehemalige Beamte der Heeresverwaltung hat eine offizielle Berechtigung vom Land Kärnten.


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Bergkristall aus Heiligenblut

Nicht ohne Risiko
In früheren Jahren waren kein Berg und kein Stollen vor Franz Zoidl sicher: „Das Risiko ist so, wenn man in einen Stollen geht, hat man nicht die Garantie, dass man wieder herauskommt. Der kann ja zusammenstürzen, manche Stollen sind sehr locker. Es sind schon Sammler erdrückt worden.“ Nahezu jedes Stück der Sammlung schleppte er selbst nach Hause. Oft aber sei er mit dem Sohn vom Berg gekommen, müde und zerschunden, ohne etwas gefunden zu haben. Man sagt, rund fünfmal geht man suchen, einmal findet man etwas, so Zoidl.

Man lerne, die Anzeichen zu erkennen, wo man etwas finden könnte. Im Felsen seien zum Beispiel Quarzbänder typisch, es gebe dort oft Hohlräume, in denen könnte ein Kristall wachsen. Man müsse auch fit sein, man gehe stundenlang auf die Berge.


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Im Vordergrund der Koralm-Bohrkern, hinten im Blumentopf das lithiumhaltige Gestein

Einige Lieblingsstücke
Zu seinen Lieblingsstücken gehören ein Granat Hesonit aus der Weinebene, ein Bergkristall aus Heiligenblut oder ein Calcit aus der Steiermark - die Natur formt die ungewöhnlichsten Gebilde. Man müsse die Steine pflegen, stelle sie um, wo sie besser zur Geltung kommen. „Die liegen nicht einfach so herum.“


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Calcit aus der Steiermark

Mit 81 Jahren schürfte und sammelt Zoidl nicht mehr, er bewahrt nur mehr die Sammlung. Denn Steine und Kristalle sind ja etwas für die Ewigkeit.

Publiziert am 27.12.2018
Seit 45 Jahren von Steinen fasziniert
 

josef

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#31
Scherben bringen Glück - doch nicht für ihn
Erich Leitner ist Porzellansammler. In Pürgg würdigt er das im 15. Jahrhundert von Marco Polo nach Europa gebrachte „weiße Gold“ - und gibt besondere Einblicke in seine eindrucksvolle Schatzkammer.
Kaffee oder Tee aus einer Porzellantasse zu trinken, ist ein spezieller Genuss - denn Porzellan ist geruchs- und geschmacksneutral - und seine geringe Wärmedurchlässigkeit sorgt dafür, dass Kaffee & Co. immer schön heiß bleiben.


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Das wertvolle Porzellan ist auch als „weißes Gold“ bekannt

Doch einst war Porzellan ein Statussymbol - dem Adel vorbehalten. Umso mehr genießt der Steirer Erich Leitner heute seine eindrucksvolle Sammlung: Viele der Objekte wurden über Generationen vererbt, verstaubten jedoch schließlich, gerieten ins Vergessen und fanden sich schließlich auf Flohmärkten oder bei Händlern wieder.

Zwischen 4.000 Häferln und 2.000 Kannen
Eindrucksvoll sind die Namen der großen Porzellanmanufakturen, die sich bei Leitner aneinanderreihen: „Meissen, aus Ungarn Herend, aus der Tschechoslowakei Karlsbader. In Österreich gibt es dann noch Hutschenreuther und bis nach Mitteldeutschland gibt es kaum etwas, was nicht irgendwo hier herumsteht“, schmunzelt der Sammler.


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Herrn Leitners Reich besteht aus Porzellan - Zentimeter für Zentimeter

So beherbergt jeder Zentimeter des zweistöckigen Hauses ein Porzellanstück. 2.000 Kannen und weit über 4.000 Porzellanhäferln hat die Ehefrau von Erich Leitner über mehr als zwei Jahrzehnte gesammelt.

Und plötzlich war es die Vielfalt
Immer wieder fertigte Herr Leitner indes neue Regale, um die Sammelleidenshaft seiner Frau, die vergangenes Jahr verstorben ist, zu unterstützen: „Zuerst ging es ihr nur um die hochwertigen Stücke - dann war es einfach die Vielfalt“ - und so verleiht natürlich auch ein Kachelofen in Form einer Teekanne der Sammlung Wärme.


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Vor seinem Kachelofen in Kannenform präsentiert Leitner ein Lieblingsstück - er und seine Frau konnten die Dame kennenlernen, die die Kanne bemalt hatte

Bereits vor 3.000 Jahren erfanden die Chinesen das Weichporzellan - lange bevor man in Europa der Porzellanherstellung auf die Spur kam. Hartporzellan entdeckte 1708 der Alchimist Johann Friedrich Böttcher bei seinen Versuchen Gold herzustellen. Die großen europäischen Manufakturen erblühten daraufhin.

„Erst musst du die Idee dazu haben!“
Und obwohl sich feinste Zeugen höchster Handwerkskunst in der Privatsammlung finden, ist es die Kreativität dahinter, die Leitners Sammlerherz höherschalagen lässt: „Erst musst du ja mal die Idee dazu haben!“

Publiziert am 20.01.2019
Scherben bringen Glück - doch nicht für ihn
 

josef

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#32
„Die alte Tanke“ als Sammlerleidenschaft
Arthur Piskernik aus Feldkirchen geht einer ungewöhnlichen Leidenschaft nach: Er sammelt alte Tankstellen aus den 1920er Jahren bis in die 1970er Jahre. Vor sechs Jahren machte er sein Hobby zum Beruf und verkauft weltweit seine Exemplare.
Die Werkstatt in Feldkirchen platzt aus allen Nähten: Seit mehr als 20 Jahren sammelt Arthur Piskernik alte Tankstellen und alles, was dazu gehört. Geweckt wurde diese Leidenschaft schon in jungen Jahren. „Mit 15 Jahren habe ich das erste Oldtimer-Heft in den Händen gehalten und da war ich geflasht.“


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Alles, was mit Tankstellen zu tun hat, wird von Arthur Piskernik gesammelt

Alles begann mit Öldosen
Er habe dann angefangen, Öldosen zu sammeln,Oldtimer konnte er sich damals ja noch keine leisten, so Piskernik. Irgendwann später hatte er dann schon so viele Dinge beisammen, dass er eine ganze Tankstelle bauen hätte können. „Da habe ich mir gedacht, dann mach ich das halt.“

Auch Museen zählen zu den Kunden
Mittlerweile ist er mit alten Tankstellen gut im Geschäft. Arthur Piskernik lebt von seiner Sammelleidenschaft. „Ich verkaufe die alten Tankstellen bis nach Japan.“ Zu seinen Kunden zählen Sammler, aber auch Museen auf der ganzen Welt. „Ich muss gestehen, in Österreich habe ich nur zwei Kunden.“

Historische Tankstellen
Weltweit werden die Tankstellenteile verkauft.
Die ungewöhnlichen Teile findet Arthur Piskernik oft bei Spezialmessen, in Altwarengeschäften oder bei Landwirten. „Leider bin ich oft zu spät gekommen.“ Mittlerweile habe er sich schon einen Namen gemacht. „Die Leute rufen mich an und sagen, dass sie etwas hätten. Und wenn ich den Platz habe und wenn das Budget passt, dann kaufe ich es.“


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In der Werkstatt in Feldkirchen ist kaum mehr Platz

Stundenlange Restauration
In stundenlanger Arbeit restauriert der gelernte Maschinenbauer dann die Einzelteile und fügt sie zu einem Ganzen zusammen. „Zerlegen, sandstrahlen, lackieren, polieren, bekleben - es ist schon sehr viel Arbeit.“ Motor und Pumpe werden ausgebaut, sonst wäre die Zapfsäule zu schwer. Außerdem dürfen sie wegen Umweltauflagen nicht mehr verwendet werden.


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Die „eiserne Jungfrau“ ist ein Treffpunkt für Oldtimer-Liebhaber

Sein jüngstes Exemplar ist eine „eiserne Jungfrau“, eine Zapfsäule aus den 1930er Jahren. Das Tankhäuschen wurde nach alten Vorbildern neu gebaut. Die restaurierten Tankstellen werden auf Oldtimermessen zum Verkauf angeboten.

Link:
Publiziert am 12.03.2019
„Die alte Tanke“ als Sammlerleidenschaft
 

josef

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#33
Sammelleidenschaft für „Hausis Antiquitätenmuseum“

Nichts, was es in Stallhofen nicht gibt
Auf eine Zeitreise der kleinen Dinge des Alltags entführt der Steirer Manfred Hausegger in „Hausis Antiquitätenmuseum“ in Stallhofen. Seiner Sammelleidenschaft hat er dafür seit Jahrzehnten freien Lauf gelassen.
Wer von etwas mehr als drei ähnliche Dinge besitzt, der ist im Prinzip schon ein Sammler - denn er kann immer nur eines benutzen. „Hausis Antiquitätenmuseum“ erinnert da schon eher an Sammlerwut - oder etwas liebevoller ausgedrückt - Passion: „Ich habe eigentlich immer die Dinge gesammelt, die jeder im Leben gehabt hat. Nicht irgendetwas Besonderes oder Wertvolles, sondern Dinge aus dem täglichen Gebrauch, die in früheren Jahren in Benutzung waren. Damit das in Erinnerung bleibt“, verrät Manfred Hausegger.

Von Flohmarkt zu Flohmarkt
Denn wer kennt heutzutage noch die Straßenbahn-Schaffnerkassa? Oder den Vorreiter des Radios, den der Besitzer des kuriosen Privatmuseums stolz präsentiert: „Das ist ein Detektor. Den hat man an der Dachrinne angeschlossen und einen Sender empfangen. Da waren die Leute schon glücklich.“


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Hausegger präsentiert seinen Detektor

Heute gibt es mehr Auswahl - auch in Bezug auf Petzfiguren, von denen sich in "Hausis Antiquitätensammlung doch eine beträchtliche Sammlung bestaunen lässt. Sie wurde wie so vieles andere auf Beutezügen durch Flohmärkte zusammengetragen.

Eine besondere Entdeckungsreise
Auch der Sohnemann des leidenschaftlichen Sammlers, Christopher Hausegger, schätzt die Fundgrube, die sich laufend vergrößert: „Das ist wie eine Entdeckungsreise: Oft gehe ich rein, sehe schon wieder etwas Neues und beschäftige mich damit, google nach, informiere mich, wofür es einmal war“ - zum Beispiel über einen sogenannten Scharolographen - der Vorläufer des Kopierers.


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Selbst einen Scharolographen hat der Sammler zufällig in die Hände bekommen

So ist Hausegger stets auf der Jagd nach neuen alten Dingen - von der Schuhapasta bis zum Kult-Holzspielzeug Matador. Ein Vorbeigehen an Gegenständen aus dem Jahre Schnee ohne sie mitzunehmen, das fällt dem Sammler unmöglich: „Das ist angeboren, vererbt von meinem Großvater, einem Sammler. Er war ein Uhrmacher, hat aber eigentlich alles repariert“ - und er wäre wohl abgehoben - vor Staunen und Begeisterung angesichts eines Heißluftballons, der nicht alle Tage in einer Privatsammlung zu finden ist.


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Der Heißluftballon ist das Prunkstück des Museums - und einer der wenigen nicht alltäglichen Gegenstände

„Der Ballon und der Korb sind Ende der 60er Jahre bis in die 2000er Jahre im Einsatz gewesen, wurden dann dem Luftfahrtmuseum Zeltweg zur Verfügung gestellt - doch es war kein militärisches Fahrzeug“ - und so ist es mitten in „Hausis Antiquitätenmuseum“ gelandet - ein einziges Sammelsurium, das im April wieder seine Pforten öffnet.

Link:
Publiziert am 23.03.2019
Nichts, was es in Stallhofen nicht gibt
 

josef

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#34
Wiener sammelte mehr als 500 Barbies
Der einflussreiche aber unrealistische Körper der Barbiepuppe gerät auch heuer zu ihrem 60. Geburtstag nicht aus der Kritik. Es gibt aber auch leidenschaftliche Sammler, wie den Wiener Puppendoktor, der mehr als 500 Puppen besitzt.
Barbie hat schon mehrere Generationen überlebt und ist aus vielen Kinderzimmern nicht wegzudenken. Doch auch Erwachsene sammeln sie. Der Wiener „Puppendoktor“ Manfred Reichel gehört dazu. Mittlerweile besitzt er mehr als 500 Stück. „Ich habe mit 18 Jahren mit dem Sammeln begonnen, aber eher historische Puppen“, erzählt er gegenüber „Wien heute“. Als Bub hätte er auch ein bisschen gespielt - das wurde ihm allerdings verboten, sagt Reichl.


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Der Sammler Reichel betreibt eine "Puppenklinik in der Heumühlgasse

Unter seinen Schätzen befindet sich auch die erste Barbie aus dem Jahr 1959. Reichl interessiert sich nur für Barbies, die bis 1980 produziert wurden: „Das ist meine Kindheit“, sagt er. Außer ihm gäbe es circa 40 andere Sammler in Wien, ansonsten vernetze man sich weltweit. Doch die Barbie hat nicht nur Fans. Kritische Stimmen werfen der Herstellerfirma Mattel seit Jahren vor, durch die Idealisierung unrealistischer Körpermaße einen negativen Einfluss auf Kinder und ihr Körperbild auszuüben.

Barbie als Identifikationsfigur für Kinder
Für die Psychologin Beate Wimmer-Puchinger steht eines fest: „Barbie wirkt!“, sagt sie gegenüber Wien Heute. „Barbie hat einen Einfluss. Das wissen wir aus der Forschung. Barbie normiert auf einen Beautystandard. Das ist langbeinig, ganz schlank, busig, blauäugig und lange blonde Haare“. Durch Barbie hat sich laut Wimmer-Puchinger auch das Spielverhalten verändert. Denn „Barbie ist ja jetzt kein Kind. Du identifizierst dich als kleines Mädchen schon mit der Frau, die du einmal sein möchtest“.

Für den Puppendoktor Reichel entschärft der Fakt, dass Barbie eine erwachsene Frau ist, die Problematik: „Es ist einfach eine Projektion für Kinderfantasien“. Reichel vergleicht es damit, dass sich Kinder auch vorstellen würden Popstar zu werden oder zu heiraten.

Wimmer-Puchinger sagt, dass die Auswirkungen der Barbie über die Wahrnehmung des eigenen Körperbildes hinausgehen. Die Barbie sei ein gesellschaftlicher „Baustein, der Mädchen darin bremst, dass sie sich so entwickeln wie sie möchten, sondern sich doch in eine gewisse Richtung orientieren“. Mit dieser „gewissen Richtung“ meint die Psychologin „Hauptsache schön, weniger klug. Das wissen wir aus der Forschung“.


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Barbies gibt es inzwischen in zig Varianten

Hersteller Mattel produziert auch kurvige Barbies
Auf die Kritik antwortet Barbie-Hersteller Mattel mit Modellen, die etwa auch kurviger sind. „Auf lange Sicht wird das kein Bestseller werden“, ist sich Reichel sicher. Wimmer-Puchinger begrüßt den Schritt, aber solange die klassischen Barbie-Maße die Norm wären, würden die anderen weniger gut angenommen - mehr dazu in news.ORF.at.

Link:
Publiziert am 01.04.2019
Wiener sammelte mehr als 500 Barbies
 

josef

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#35
Zollwachemuseum im Eigenheim
Der Bleiburger Zollbeamte Alfred Uransek hat in seinem Haus ein privates Zollwachemuseum eingerichtet. Rund 1.000 Ausstellungsstücke bieten Einblicke in die Geschichte des Zollwesens.
Alfred Uransek sammelt Uniformen, Abzeichen, Dienstkappen, Medaillen und Schilder. Er besitzt schon mehr als 1.000 Exponate und es werden ständig mehr: „In der Zwischenzeit ist es ein bisschen ausgeufert, aber im positiven Sinn. Ich habe auch versucht internationale Sachen zu bekommen und habe jetzt Zolluniformen aus 26 Nationen.“


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Alfred Uransek mit seinen Uniformen

Zollwache wurde aufgelöst
Alles begann vor 15 Jahren. Damals wurde die Zollwache als ältester Wachkörper Österreichs nach 174 Jahren aufgelöst. Die Dienststelle von Uransek gab es plötzlich nicht mehr. Einige Originalmöbel durfte der Zollbeamte für sein Museum mitnehmen. Besonders stolz ist er auf seine Mützen- und Kappensammlung.


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Das Private „Zollamt“

Der Sammler ist erfinderisch, wenn es darum geht, ausgefallene Uniformen zu ergattern: „Zum Beispiel ist mir eingefallen, dass es da in Klagenfurt ein Gasthaus gibt. Der Wirt ist Kroate und ich habe ihn gefragt, ob er mir eine Uniform besorgen könnte. Seitdem habe ich eine kroatische Uniform.“


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Kein Weg ist zu beschwerlich
Manchmal ist die Beschaffung auch etwas abenteuerlich, so der Sammler: „Bei einem Griechenlandurlaub in Kos habe ich Abzeichen mitgenommen. Dort habe ich auch das Zollamt für die Schiffe aus der Türkei gefunden, dort habe ich meine Abzeichen eingetauscht und bin so zur griechischen Uniform gekommen.“


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In seiner Pension will sich Alfred Uransek dann ganz seinem Hobby widmen. Was ihm noch fehlt, sind Uniformen aus der Kaiserzeit.

Publiziert am 12.04.2019
Zollwachemuseum im Eigenheim
 

josef

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#36
Auch ein Hobby...

Stadtputzer ehrenamtlich im Einsatz
Ein Salzburger will die Wege an der Salzach in der Innenstadt verschönern. Er putzt die Begrenzungsmauern zwischen Rad- und Fußwegen - sechs Tage die Woche, die meiste Zeit im wärmeren Teil des Jahres.
Einen offiziellen Auftrag für diese Tätigkeit hat der ehrenamtliche Verschönerer nicht.

Sehr stolz auf eigene Arbeit
Wolfgang Hinterholzer fängt fast jeden Vormittag um 9.00 Uhr an. Im Winter habe sich wieder allerhand Schmutz und Dreck angesammelt, sagt der Fleißige: „Da komme ich hin zur Putzstelle, und die ist am Morgen in einem fürchterlich desolaten Zustand. Und nach fünf, sechs Stunden schaut sie dann wonderful, beautiful und lovely aus. Dann klopfe ich mir auf die Schulter und sage, alles O.k. Am Abend bin ich sehr stolz, wenn ich das gemacht habe. Am liebsten würde ich mir einen Putzorden anhängen.“


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Hinterholzer bei seiner Arbeit

Bei schönem Wetter ist Hinterholzer sechs Tage in der Woche im Einsatz – jeweils den ganzen Tag mit Putzkübel, Bürste und Reinigungsmitteln: „Vor einigen Jahren habe ich mir ins Notizbuch geschrieben, dass ich diese Arbeit eines Tages in Angriff nehme.“

Eigentlich ein Tiroler aus dem Unterland
Hinterholzer stammt aus dem Tiroler Unterland, ein gebürtiger Kitzbüheler, der vor seiner Pensionierung als Koch arbeitete – zum Teil auch auf Schiffen. 2010 war er ebenfalls schon als Stadtputzer im Einsatz. Damals nahm er sich das Gebiet um die Salzburger Staatsbrücke vor. Mit grüner Farbe malte er die Brückenwände aus, pflanzte einen kleinen Garten – alles ohne Genehmigung der Stadtbehörden. Damals musste er seine Aktionen einstellen. Die Farbe unter der Brücke war für die Stadt zu viel.


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Große Freude nach getaner Arbeit

Spendengeld für Putzmittel
Nun darf der selbsternannte Stadtverschönerer aber werkeln, sagt Baustadtrat Lukas Rößlhuber (NEOS): „Man sieht wirklich den Unterschied an der Mauer. Und es ist sehr erfreulich, wenn sich jemand darum kümmert. Es ist mir lieber, es macht jemand etwas sauber, als es macht jemand etwas dreckig.“

Passanten macht der Mann mit einem Spendenschild auf seine Aktionen aufmerksam. Mit einer kleinen Kasse sammelt er Geld zum Kauf neuer Putzmittel: „Ich habe noch nie eine beleidigende Bemerkung gehört. Es hat auch niemand gesagt, das sei ein Verrückter. Es gibt nur positives Echo. Das heißt, die Leute sind sehr sehr zufrieden.“

Evangelische Christuskirche als Wunschziel
In den nächsten Wochen und Monaten will sich der Stadtputzer noch weiter in Richtung Lehener Brücke vorarbeiten. Und wenn er fertig ist, dann würde er gerne auch die Christuskirche der Evangelischen verschönern. Dafür fehlt ihm bisher allerdings ein Auftrag.

Publiziert am 11.04.2019
Stadtputzer ehrenamtlich im Einsatz
 

josef

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#37
Burgwächter aus Leidenschaft
Burgen sind heute oft Attraktionen für Touristen. Doch für Manuel Koller bedeuten sie mehr: Seine ganze Leidenschaft gilt dem ritterlichen Leben. Er ist der erste Burgwächter auf der Burg Güssing.
Die Burg Güssing thront seit 1157 auf einem längst erloschenen Vulkankegel. 1524 gelangte sie in den Besitz der Familie Batthany. Seit März 2019 hat sie jetzt einen Burgwächter: Manuel Koller kennt die Burg wie seine Westentasche. Er wohnt am Fuße der Festung und ist hier schon seit seiner Kindheit fast zuhause. Es sei ihm aufgefallen, dass die Burg Güssing im Vergleich zu anderen Burgen keine zentrale Person habe, die ihre mittelalterliche Seite nach außen hin korrekt darstellen könne, so Koller über die Motivation für seine neue Aufgabe.












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Ganz ins Mittelalter eintauchen
Wenn Koller nicht gerade die Schulbank drückt oder Vorträge zum Thema Autismus - von dem er selbst betroffen ist - hält, dann beschäftigt er sich mit dem Mittelalter. Sobald er seine historischen Gewänder anziehe, werde er zu einer anderen Person, erzählte er: „Ich habe mich dazu entschlossen, ins Mittelalter zurückzukehren, weil irgendetwas in mir danach verlangt hat, so habe ich mich auch dazu entschlossen, mich dem Templerorden anzuschließen.“


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Burgwächter Manuel Koller

Ausbildung zum Ritter
Koller will sich zum Ritter ausbilden lassen. Dazu gehört für ihn zum Beispiel das Erlernen der lateinischen Sprache, viel Disziplin und das Musizieren. „Es wird sieben Jahre dauern, und am Ende werden zwei ausgebildete Ritter beschließen, ob ich würdig bin ein Ritter zu sein. Sollte das der Fall sein, erhalte ich einen Ritterschlag und eine Urkunde“, erzählte Koller. Für Stiftsadministrator Gilbert Lang ist Manuel Koller der perfekte Repräsentant der Burg Güssing, den er auch in Führungen einbinden will. Koller träumt davon, den Ritterschlag im feierlichen Rahmen auf der Burg Güssing zu erhalten.

Publiziert am 18.04.2019
Burgwächter aus Leidenschaft
 

josef

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#38
Werndorf - Steiermark:
Räder der Zeit in Lampls Fahrradmuseum
Wenige technische Errungenschaft haben die Welt so bewegt wie das Rad. In seiner knapp 250 Jahre alten Mühle sammelt Egon Lampl Fahrräder und Zubehör rund ums Radfahren - etwa einen teuren Werkzeugkoffer oder ein Bambusrad.
Die Möglichkeit, mit einem einspurigen Fahrzeug leicht und schnell voranzukommen, eröffnete im 19. Jahrhundert neue Horizonte: Bald schon begann man an den Fahrrädern zu tüfteln, beispielsweise an einem Bambusrad.

Vom Bambus zum Waffenrad
Egon Lampl hat ein solches, bereits 125 Jahre altes Exemplar aus Kärnten in seinem Privatmuseum in Werndorf im Bezirk Graz-Umgebung stehen: „Es ist alles aus Bambus, nicht aus Eisen. Es ist in den Katalogen beschrieben worden, dass dieses Fahrrad jederzeit repariert werden kann. Dadurch, dass die Straßen damals sehr schlecht waren, hat es sehr viele Gabelbrüche und andere Brüche gegeben“, sagt Lampl. Wenn zur Reparatur kein Bambus verfügbar war, habe man ein anderes rundes Material wie Esche eingesetzt, so Lampl.


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Einblick in die Sammlung von Egon Lampl

Die spannende Entwicklung der Fahrradkultur belegt im Museum historisches Zubehör wie unzählige Kotblechfiguren und Fahrradklingeln - diese waren mitunter nicht nur schön, sondern auch durchdacht. Egon Lampl zeigt eine sogenannte Rad-Mitlaufglocke: „Die ist sehr interessant, denn anhand des Tones konnte man feststellen, wie schnell der Radfahrer gefahren ist“, erklärt er.

In Lampls Welt dreht sich alles um steirische Räder, darunter etwa viele Stücke der Firmen Puch, Union und Assmann. Er habe mit sämtlichen Marken angefangen - „Man trägt einfach heim“, so Lampl - da waren zunächst auch viele deutsche Marken dabei, doch dann wurde der Platz knapp, und der leidenschaftliche Sammler konzentrierte sich auf die Räder aus der Region.


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Die Race-Across-America-Ausrüstung von Wolfgang Fasching

Von Puch bis zum Race Across America
Die Puch-Sammlung enthält Modelle bis zur Einstellung der Fahrradproduktion im Jahr 1987, etwa eine Bergmaschine mit geteiltem Sitzrohr: Der Radstand musste noch enger gemacht werden, und das sei durch das Sitzrohr nicht gegangen - so habe man es geteilt, so Lampl.

Ein Schatz aus der jüngeren Vergangenheit ist die Race-Across-America-Medaille samt Originalrennrad und Outfit von Wolfgang Fasching. Ein anderes Prachtexemplar ist ein Werkzeugkoffer um 45.000 Schilling - er war im Einsatz bei den Österreich-Radrundfahrten. Lampl hat ihn von einem Bekannten, der seine Abfertigung in den Koffer investierte.


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Der Sammler mit dem wertvollen Werkzeugkoffer

Originalgetreue Restaurierung
Lampl restauriert die Fahrräder selbst: „Es soll so gut wie möglich original sein, es sollte nicht neu verkitscht werden, es sollte nicht neu lackiert werden“, sagt er. Die Grundsubstanz solle so gut wie möglich erhalten werden, und so steckt in jedem Stück viel Herzblut. „Es ist eine Leidenschaft, wo man aufpassen muss, dass es nicht zur Sucht wird“, sagt Lampl. Aber wenn er ein neues Stück findet, müsse er eben eines der alten wieder herausheben, um für das neue, noch schönere Stück Platz zu machen.

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#39
Der Schatzmeister vom Erzberg
Er hat seine eigene private Schatzkammer, und er öffnet sie: Der Eisenerzer Franz Ritzinger nennt die weltweit größte Sammlung von Mineralien vom steirischen Erzberg sein Eigen. In seinem Museum sind sie zu bewundern.
Weltberühmt aufgrund ihrer Farbenpracht und Formenvielfalt sind die Mineralien, die sich in den Stollen des Erzbergs fanden und finden. Sie sind unschätzbare wertvolle Zeugen, die über das Innenleben des Erzberges erzählen.


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Eisenblüten aus den 70ern
Unter den Mineralien finden sich Kostbarkeiten wie fragile Nadel-Aragonite und vor allem die weißen und blauen Eisenblüten, weltweit einzigartig in ihrer Größe. „Die blaue Eisenblüte ist das besonde, die man bei uns im Erzberg finden kann. Die meisten Funde sind aus den 70er-Jahren, da mussten wir wirklich zweimal hinleuchten, um zu sehen, die sind wirklich blau“, so Ritzinger.

Museumsreife Funde aus vier Jahrzehnten
Die schönsten je gefundenen Mineralien vom steirischen Erzberg präsentiert der Eisenerzer in seinem Privatmuseum. Jedes einzelne Prunkstück hat er in seiner Jahrzehnte dauernden Suche selbst gefunden und geborgen: „Der Erzberg ist mein Hausberg. Der Berg, wo ich angefangen habe, Steine zu suchen. Mein Vater war Bergmann, und er hat mich inspiriert. Mit 15 Jahren wann ich dann schon allein unterwegs und habe gesucht.“


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Schwere Schätze aus großen Höhen
Mittlerweile ist das Vorkommen dieser besonderen Mineralien am Erzberg erschöpft. Doch den begeisterten Mineraliensammler zieht es weiterhin in die Berge des Alpenraumes, vorzugsweise in die Schweiz, wo der Steirer tagelang in hochalpinem Gelände unterwegs ist, um manchmal mit leeren Händen, aber dann wieder mit einem funkelnden Fund wieder ins Tal zu gehen: „Meine Bergkristalle, die ich gefunden habe, sie wiegen um die 50 Kilogramm. Die habe ich aus der Höhe von 2.500 Metern im Rucksack runtergetragen.“


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Respekt und Dankbarkeit
„Man entwickelt Respekt vor der Natur, und man muss dankbar sein, und Respekt haben. Denn ich bin immer allein unterwegs, auch in großen Höhen: Da muss man schon auspassen, was man tut. Aber, wenn man da etwas findet, und das aufmacht und dann sieht - das kann man eigentlich gar nicht beschreiben, das ist schöner als Weihnachten.“

Schmuckstücke aus der Natur
Naturbelassen und von der Natur perfekt geformt, das seien seine Schätze, so Ritzinger, und damit Schmuck genug: „Unbeschädigte Stücke in tragbare Schmuckstücke zu verarbeiten, das wäre schade. Das macht ein Mineraliensammler nicht.“

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Publiziert am 19.05.2019
Der Schatzmeister vom Erzberg
 

josef

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#40
Gartenzwerge und Tierfiguren
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Leben mit Gartenzwergen
Die einen hassen sie, die anderen lieben sie: Gartenzwerge. Sonja Tarmann aus Fürnitz ist ein erklärter Fan der kleinen Gesellen, in ihrem Garten nehmen sie einen großen Bereich ein.
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Im Garten von Sonja Tarmann tummelt sich aber noch viel mehr, es gibt Figuren von Schafen, Ziegen, Hunden oder Schildkröten: „Es ist ein Hobby, das hat klein angefangen. Irgendwo habe ich einen Zwerg gekauft, dann habe ich welche geschenkt bekommen. Andere sind mir zum Restaurieren gebracht worden. Manchmal stellen mir Leute Säcke mit Zwergen vor die Tür, von denen ich nicht weiß, wo sie herkommen.“

Sonja Tarmann
Ein Teil der Deko-Figurensammlung von Sonja Tarmann

Gartenbewohner sorgen für Aufsehen
So habe sich das summiert und sie fühle sich sehr wohl in ihrem Reich. Viele Menschen kommen vorbei, Radfahrer bleiben stehen und schauen in den Garten. Den Kindern erkläre sie, welche Figuren zu sehen seien und welche Tiere sich hier tummeln.

Sonja Tarmann
Zwerg oder Zwergin, im Garten haben alle Platz

Auch Zwerge brauchen Platz
Alltäglich ist das Hobby nicht und es braucht auch genügend Platz. Sonja Tarmann hübscht verwitterte Figuren auch selbst wieder auf: „Ich schleife die alte Farbe ab, dann male ich von unten nach oben. Wenn einen der Zwerg dann anlacht, ist das eine Freude.“ Die unterschiedlichen Gesichter sagen viel aus, so Tarmann, dem passe sie ihre Malerei an.
Sonja TarmannDie Figuren werden von Sonja Tarmann auch renoviert
Rund 200 Zwerge und andere Figuren stehen im Garten. Für die Zukunft sind noch viele mehr geplant, ein Ende ist nicht in Sicht.
Lifestyle: Leben mit Gartenzwergen
 
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