Einen Baum für jede Jahreszeit...

josef

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Wo Bäume in der Werkstatt entstehen
Wer zu Hause einen Baum haben möchte, kann warten, bis er wächst - oder sich an Christian Harb wenden: Der Grazer Baum-Designer baut sich seine Bäume selbst und verkauft sie auch. In seiner Werkstatt hält derzeit der Frühling Einzug.
Man soll den Baum nicht nach seiner Rinde beurteilen, lautet ein Sprichwort - und gerade im Fall von TreeDesign ist dieses auch höchst angebracht: So kann es in der Werkstatt von Christian Harb durchaus vorkommen, dass auf einem Nussbaum Ahornblätter wachsen oder aus einem Haselnussstrauch Magnolienblüten heraussprießen.

In nur zehn Minuten „wachsen“ Bäume
Es ist eine andere Welt, in die man eintritt: In den weitläufigen Kellerräumlichkeiten eines Grazer Industriegebäudes gedeihen die Pflanzen ganz ohne Tageslicht. „Ich habe beispielsweise einen Naturast einer wilden Kirsche. Ein Kunde hat gesagt, ich darf seinen Baum umschneiden. Dann habe ich ihn abgeschnitten, getrocknet und jetzt bekommt er Ficusblätter“, erklärt Designer Christian Harb. In nur zehn Minuten ist der Ficus in der Werkstatt des Baumkünstlers „ausgewachsen“.


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Baum-Designer Christian Harb dekoriert mit echten Materialien

Das Bauprinzip ist einfach: Echter Stamm, echte Äste, aber unechte Blätter. „Ein Baum schaut von der Natur her eigentlich immer ziemlich gleich aus, und nach der Natur richte ich mich auch ein bisschen. Wenn ich den Baum zusammenbaue, dann ordne ich die Äste passend an. Wenn einer nicht passt, wird er rausgeschraubt und ein neuer reingeschraubt. Fertig.“

Dekoration auch für Innenräume
Genau nach diesem Prinzip kann ohne Sonnenschein auch eine fünf Meter hohe Palme in kürzester Zeit „wachsen“: „Ich nehme echte, getrocknete Palmblätter mit einer Länge von 1,5 Metern. Die kommen aus einer Plantage, werden aufgehängt wie Tabakblätter und dann in ein Bad getunkt. Dann bleiben sie hängen“, schildert Harb.


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Christian Harb schraubt Äste und Blätter an echte Baumstämme

Der Steirer zaubert die Natur auch in die vier Wände - das ergibt etwa in Gaststätten ein frühlingshaftes Bild. „Heuer haben wir die Magnolien neu. Da werden einfach die Magnolienzweige auf die Äste raufgehängt und es schaut super aus. Ein paar Schmetterlinge dazu und man hat eine wunderbare Frühlingsdekoration“, so der Baum-Designer. Einen grünen Daumen braucht es dafür allemal, nur wird in der Werkstatt nicht gegossen, sondern geföhnt – damit der Farn beispielsweise seine Knitterfalten verliert.

„Wollte Schildermaler werden“
„Ich wollte eigentlich Schildermaler werden oder Dekorateur. Mit 16 Jahren bin ich zum ersten Schildermaler gegangen, und der hat gesagt, ich kann gleich zu arbeiten anfangen. Und mit 20 oder 21 Jahren habe ich die Liebe zum Dekorieren wiedergefunden und einen Baum gebaut - der hat einem gefallen, und den habe ich verkauft. Dann habe ich noch einen verkauft, und dann habe ich mir gedacht, dann fängst halt an Bäume zu bauen.“

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Publiziert am 08.03.2019
Wo Bäume in der Werkstatt entstehen
 
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