Burgenland: Funde aus der Bronzezeit und Römische Siedlung in Müllendorf entdeckt

josef

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#1
Reste römischer Siedlung in Müllendorf entdeckt
In Müllendorf (Bez. Eisenstadt-Umgebung) haben Archäologen die Reste eines römischen Dorfes freigelegt, ein einzigartiger Fund. Römer betrieben dort 300 Jahre lang Handel. Mit Hilfe zusätzlicher Finanzmittel werden die archäologischen Arbeiten nun fortgesetzt.
Für einen Neubau der Neuen Eisenstädter Siedlungsgenossenschaft wurde in Müllendorf ein altes Bauernhaus abgetragen. Was darunter zum Vorschein kam, ist bisher einzigartig. „Es handelt sich dabei um einen sogenannten römischen ‚vicus‘, eine Art kleinstädtische Struktur, die hauptsächlich von Handel, Handwerk und Dienstleistungen geprägt ist. Wir haben hier Gebäudereste von mindestens fünf Gebäuden auffinden können“, sagte Archäologe Gregor Schönpflug.


PannArch
Reste römischer Gebäude in Müllendorf

Grabung geht in die Verlängerung
Schönpflug ist Mitglied des Vereins PannArch, der im Auftrag des Landes Notgrabungen durchführt. Größter Feind der Archäologen ist die Zeit. Nach wenigen Wochen und der Dokumentation und Sicherung der Funde ist Schluss, was nicht gefunden wurde, bleibt im Boden. Die Grabung in Müllendorf geht für zumindest drei Wochen in die Verlängerung.


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Archäologen in Müllendorf

Finanzielle Unterstützung
„Die Bauarbeiten würden demnächst beginnen, dadurch würden wirklich wichtige wissenschaftliche Informationen, die für unsere Gegend und für die Gemeinde Müllendorf wichtig sind, verloren gehen. Wir haben vonseiten der Neuen Eisenstädter Siedlungsgenossenschaft die Möglichkeit bekommen, weiter zu graben, und haben außerdem eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde Müllendorf und des Landes Burgenland erhalten“, sagte die Obfrau von PannArch Sarah Putz.


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Auch Münzen und Keramikstücke wurden gefunden

Sensationelle Fundstücke
Die Funde: 120 Münzen, die sich über einen Zeitraum von 300 Jahren erstrecken, Keramikstücke, die unter anderem aus Gallien kommen, und ein Medaillon des Kaisers Septimus Severus, geprägt vor 1.800 Jahren in Ephesos. Die Funde werden restauriert und kommen ins Landesmuseum.

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Publiziert am 17.03.2019
Reste römischer Siedlung in Müllendorf entdeckt
 

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#2
Römersiedlung: Forschung geht weiter

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In Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) haben Archäologen im Frühjahr die Reste eines römischen Dorfes freigelegt. Die Grabung wurde zur Konservierung wieder zugeschüttet, das Gebiet soll allerdings weiter erforscht werden.
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Noch im November wird das vom Land Burgenland gepachtete Gebiet mit einem Bodenradar untersucht. Das Land kooperiert mit der Universität Wien und dem Bundesdenkmalamt. Die Untersuchung wird Wolfgang Neubauer, einer der führenden Archäologen Österreichs, durchführen. Im Sommer 2020 werde eine weitere Grabung durchgeführt, sagte Margit Fröhlich vom Landesmuseum am Mittwoch.

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Im März wurden die Fundamente der römischen Häuser freigelegt


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Das Gelände im Frühjahr

Bei Bauarbeiten für eine Wohnhausanlage wurden fünf römische Häuser entdeckt. Dabei wurden auch Keramikstücke und Münzen gefunden – mehr dazu in Reste römischer Siedlung in Müllendorf entdeckt.
07.11.2019, burgenland.ORF.at
Chronik: Römersiedlung: Forschung geht weiter
 

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#3
Müllendorf steht auf römischer Kleinstadt

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Voriges Jahr sind beim Bau von neuen Wohnhäusern in Müllendorf die Überreste einer römischen Kleinstadt zum Vorschein gekommen. Es handelt sich um eine über 1.500 Jahre alte Siedlung. Ein Team der Universität Wien hat jetzt vier Wochen lang an der Fundstelle gegraben.

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Es ist ein einzigartiger Fund: eine römische Siedlung dieser Größe wurde im Burgenland noch nie entdeckt. Ein Hinweis dafür ist eine Badeanlage, die auf dem Ausgrabungsgelände zum Vorschein gebracht wurde. „Es gibt viele römische Fundstellen mit Badeeinrichtungen, aber so markante, wie in Müllendorf im Zentrum der Siedlung gelegen, gibt es eher selten“, so Universitäts-Professor Alois Stuppner.

Badeanlage im Zentrum
Die römische Badeanlage und damit die Ausgrabungsstätte auf der Hauptstraße dürfte also das Stadtzentrum des antiken Müllendorf gewesen sein. Mit Georadarmessungen fanden die Forscher heraus, dass fast der gesamte Ortskern des heutigen Müllendorf auf einer römischen Kleinstadt erbaut ist.

„Was hier vor allem sehr schön ist, dass wir zum Teil ganze Gefäße aus dem Boden ziehen, aber auch Münzen, tolle Metallfunde – wie eine Haarnadel mit einem Gockel eingeschnitzt. Wir fanden auch einen riesigen Reifen, der zu einem Fass gehört haben könnte“, schilderte Studentin Cornelia Hascher.
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Dauerausstellung als Möglichkeit
Die Grabungen werden im Rahmen einer Lehrgrabung mit Archäologie-Studenten der Uni Wien durchgeführt. Bis 2022 wird die Fundstelle noch untersucht – was danach mit dem Grundstück passiert, ist noch unklar. „Es kommt immer darauf an, was wirklich dabei herauskommt. Natürlich wäre eine Dauerausstellung – in welcher Form auch immer – für die Region sehr wünschenswert“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Finanziert wird die Grabung unter anderem vom Land, dem Bundesdenkmalamt und dem burgenländischen Landesmuseum. Der Grund gehört der Neuen Eisenstädter Siedlungsgenossenschaft und ist aktuell vom Land gepachtet.
12.09.2020, red, burgenland.ORF.at
Müllendorf steht auf römischer Kleinstadt
 

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#4
Müllendorf: Erneut Funde aus Bronzezeit
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Im Zuge der Grabungsarbeiten einer neuen Logistikhalle hat das Team der Firma PannArch eine etwa zweieinhalb Hektar große Siedlung aus der Bronzezeit und Teile einer römischen Straße in Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) entdeckt.
Online seit heute, 11.43 Uhr
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Geschichte und Zukunft liegen in Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) eng beieinander. Bevor ein Logistikzentrum entsteht, wird noch tief in der Vergangenheit gegraben. „Im Zuge der Baumaßnahmen für die neue Logistikhalle sind wir verständigt worden, dass wir bei den Erdarbeiten dabei sind und wir haben unter dem Humus, unter einer sehr dicken Humusschicht, eine bronzezeitliche Siedlung entdeckt“, so Sarah Putz, Archäologin PannArch.

3.500 Jahre alte Siedlung entdeckt
Diese etwa 3.500 Jahre alte Siedlung wurde damals auf Pfosten gesetzt und ist mittlerweile durch Pfostengruben erkennbar. Ausreichend Wasser und fruchtbarer Boden führten dazu, dass Müllendorf in der Bronzezeit dicht besiedelt war. Neben Gegenständen wie zum Beispiel einem Dolch, einem Armreifen, und einer Pfeilspitze, geben Keramikscheiben über die damalige Zeit Auskunft. „Anhand dieser Scherben kann man die Siedlung in die Bronzezeit datieren, Keramik ist sehr typisch und verändert sich im Laufe der Zeit in den Formen und in der Machart und anhand dieser Scherben kann man eben festmachen aus welcher Periode die Fundstücke stammen“, Gregor Schönpflug, Archäologe PannArch.

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Auch römische Straße entdeckt
Neben der Siedlung aus der Bronzezeit haben die Archäologen auch jüngere Funde entdeckt. Durch das Gebiet geht auch eine römische Straße durch, die ist aber 1.500 Jahre jünger, das heißt in der Zeit zwischen dem ersten und vierten Jahrhundert verwendet worden, und führt am römischen Ort Müllendorf vorbei und wohl in Richtung Wien.

Die Archäologen Sarah Putz und Gregor Schönpflug, die die Grabungsfirma PannArch leiten, werden von tatkräftigen Studenten unterstützt. „Grundsätzlich denkt man sich schon: ‚Ich bin jetzt der erste Mensch, seit soundsovielen tausend Jahren, der das in der Hand hat.‘ Das hat jetzt Jahrtausende niemand gesehen, für den Menschen war das damals vielleicht Abfall, aber für uns ist es eigentlich ein kleiner Schatz, eine kleine Besonderheit“, so Nicolas Loy, Archäologie-Student.
18.08.2021, red, burgenland.ORF.at
Müllendorf: Erneut Funde aus Bronzezeit
 

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