Villacher Geocacher und ihre Gäste vor den Vorhang!

josef

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Wenn Geocacher einander zum Putzen treffen

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Was früher die Schitzeljagd war, heißt seit 20 Jahren Geocaching. Millionen Menschen machen sich jeden Tag auf den Weg, um mit GPS-Koordinaten nach kleinen, versteckten Schätzen zu suchen. In Villach putzten Geocacher am Wochenende als Geburtstagsfeier für das Geocaching das Gailufer.

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Am vergangenen Wochenende trafen einander Geocacher bei den Koordinaten 46 Grad, 34 Minuten und 10 Sekunden Nord, und 13 Grad, 48 Minuten 47 Sekunden Ost. Der Ort befindet sich unter der Autobahnbrücke in Federaun, gleich am Gailufer.

30 Männer und Frauen, Kinder und ältere Menschen, hatten sich über das Internet verabredet, diesmal, um der Natur etwas Gutes zu tun und nicht, um Schätze zu suchen. Sie befreiten ca. drei Kilometer des Gailufers von Müll. Der Villacher Magistrat stellte Container, Säcke und Handschuhe zur Verfügung.

ORF / Matha
Geocacher sind immer in der Natur unterwegs, diesmal wollten sie ein Stück zur Sauberkeit beitragen

Nicht immer an den schönsten Orten unterwegs
Straßenlärm und Brücken gehören zu einem Geocacherleben dazu, wie bei Ines. Sie sagte, die Caches liegen an speziellen Orten und es könnte sein, dass die auch an weniger charmanten Plätzen liegen. Auch Aufgaben, wie das Hochkraxeln an einer Brücke, könnten vorkommen.

Der Putztrupp war bunt zusammengewürfelt. Hermagorer, Villacher, Grazer und Wiener fanden sich zum Putzen ein. Gernot durchkämmte das Flussufer der Gail, er fand Bierdosen, Taschentücher und Zigarettenstummel auf den ersten paar Metern. Das Gras sei teilweise schon über den Müll gewachsen. Es falle auf, überall, wo Menschen sind, sei Müll, so Gernot.

In zwei Wochen wird Sattnitz gereinigt
Bettina 9020 – so ihr Geocachername – organisiert ebenfalls solche Putzveranstaltungen: „Ich organisiere das in Klagenfurt, das findet in zwei Wochen beim Stadion statt. Wir werden die Sattnitz reinigen.“ Zum Geocaching brauche man auf jeden Fall einen Stift, um sich ins Logbuch eintragen zu können, erklärte sie. Es gebe auch Caches, die an einem Baum hängen, da brauche man Leiter oder Seil. Oder sie seien mit Magneten befestigt, da sollte man einen Magneten mithaben, um den Cache herauszuholen. „Und ein Handy mit GPS, damit man weiß, wo man sucht.“

ORF / Matha
Die Stadt Villach stellte Putzutensilien zur Verfügung

Es ist nie zu spät zum Beginnen
Sie ist dank ihres Hobbys international unterwegs. So sei sie in Sarajewo gewesen und habe dort einen Salzburger getroffen, der heuer nach Kärnten zum Geocaching komme. Ein weiterer Teilnehmer an der Gail war Willi, 60 Jahre alt. Letztes Jahr im September habe ihm ein Kollege das Geocaching gezeigt. Er habe zuerst gedacht, dass die Hinweise an schöne Orte führen. Er habe bereits viele Orte kennengelernt, die er sonst nie gesehen hätte. Nun habe ihn das Fieber gepackt: „Mit der Frau und dem Hund gehen wir spazieren, nebenbei ein bisschen Geocaching, da hat man ein Erfolgserlebnis.“

Alleine in Österreich gibt es an die 50.000 Geocaches – Tendenz immer noch steigend – genauso wie die Zahl der Suchenden. Viele stecken Arbeitskollegen und Freunde an und suchen oft gemeinsam.

Gäste aus Deutschland mit dabei
Jeremy Irish veröffentlichte im Jahr 2000 auf einer Internetseite die ersten Geocaches. Zum runden Geburtstag des Geocachings kamen die Teilnehmer Geierwally und Tacho 23 aus Deutschland extra nach Kärnten: „Wir haben den Urlaub geplant, extra nach diesem Event. Und Slowenien fehlte auch noch als Länderpunkt.“ Der entfernteste Geocach ist auf der Raumstation ISS zu finden. Vorausgesetzt, man schafft es dorthin.
08.07.2020, red, kaernten.ORF.at
Wenn Geocacher einander zum Putzen treffen
 
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