Matrei in Tirol: Grabungen und archäologische Untersuchungen am 1945 durch US-Bomber zerstörten Schloss Trautson

josef

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Ausgrabungen: „Operation Trautson Castle“

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Archäologen der Universität Innsbruck und der University of New Orleans wollen gemeinsam die Geschichte von Schloss Matrei-Trautson vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1945 untersuchen. Amerikanische Bomber haben die Burg aus dem Jahr 1221 im April 1945 großteils zerstört.

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Die Arbeiten sind Teil eines Revitalisierungsprojekts von Schloss Matrei-Trautson. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt, es soll neue Erkenntnisse über die Entwicklung des Schlosses vom 13. Jahrhundert bis 1945 unter Einwirkung der Bombentreffer bringen, erklärte Harald Stadler vom Institut für Archäologi, er leitet den Fachbereich Mittelalter-und Neuzeitarchäologie. " Es ist ein Friedensprojekt, bei dem die Enkel und Urenkelgeneration jener Leute, die die Burg bombardiert haben, mit der Enkelgeneration unserer Leute zusammenarbeiten."


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Die Archäologen Hubert Ilsinger und Harald Stadler untersuchen eine Mauer aus dem 14. Jh

Reste der Burgkapelle
Beim Bombenangriff im April 1945 wurde auch die prunkvolle Kapelle aus dem 17. Jahrhundert zerstört, die der Heiligen Euphemia geweiht war. Die Teile seien über den gesamten Burghügel verteilt, sagt Archäologe Hubert Ilsinger. Man habe Kerzenleuchter entdeckt, Silberteile, Applikationen des Altars oder einen Weihekessel für Weihwasser. Entdeckt wurden auch Reste der Burg-Küche samt erstaunlich gut erhaltener gusseiserner Herdplatte.


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Kerzenleuchter aus dem 17. Jahrhundert

Grabungen heuer ohne Amerikaner
Aufgrund der Coronakrise konnten die amerikanischen Wissenschafter in diesem Jahr nicht dabei sein – man hofft auf das kommende Jahr. Schlussziel der " Operation Trautson Castle " ist eine Ausstellung in Deutsch und Englisch mit den Grabungs-Funden und Forschungsergebnissen sowie ein Treffen der Enkel der amerikanischen Bomberbesatzungen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Umgebung.
01.08.2020, Birgit Mariacher, tirol.ORF.at
Ausgrabungen: „Operation Trautson Castle“
 
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