Endgültiges "AUS" für die durchgehende Streckenführung der Donauuferbahn in NÖ.

josef

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#21
Also das in der heutigen Zeit, wo alle von der Verkehrswende reden sich Bürgermeister trauen ein Transparent gegen die Eisenbahn in die Kamera zu halten, zeugt doch von Mut.
Oder?
Den "Mut" würde ich ausklammern und eher auf "oder" setzen... ;).
Anscheinend können sie trotz propagierter "Verkehrswende" mit tausenden LKW's pro Jahr mehr auf der B3 besser leben... :D.

Die Überarbeitung der durch das Land zu genehmigenden Flächenwidmungsplänen der Gemeinden (Verkehrsflächen in Bauland usw. ...) wäre interessant!
 
#22
Es gab in der Monarchie um 1906 ein Projekt zur Verlängerung der Strecke Schwarzenau – Martinsberg-Gutenbrunn ins Donautal zur Donauuferbahn mit einer Donaubrücke ans Südufer mit Anschluss an die Westbahn.... .
Bei der Yspertal-Variante müßte die Strecke ja bei Weins-Ysperdorf auf die bestehende Strecke treffen (nehm' ich mal an). Kann mir gut vorstellen, daß das eine sehr anspruchsvolle Streckenführung mit Brücken und Tunnels gewesen wäre, bei der Anbindung in Weitenegg wär's nicht viel anders gewesen.
Zu meiner eigentlichen Frage: Ist bekannt, ob es noch irgendwo nähere Details (alte Pläne etc.) gibt?
 

josef

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#23
Zu meiner eigentlichen Frage: Ist bekannt, ob es noch irgendwo nähere Details (alte Pläne etc.) gibt?
Ob es für die verschiedenen Varianten tatsächlich zu Trassenbegehungen und Vermessungen mit anschließender Ausarbeitung von Detailplänen gekommen ist, entzieht sich meiner Kenntnis! Jedenfalls gibt es in diverser Literatur und sonst. Berichten bzw. Denkschriften die Hinweise für diese Projekte. In vielen Orten wurden damals Interessenkomitees zwecks Ausarbeitung von Vorschlägen zum Anschluss an das Bahnnetz gebildet. Die treibenden Kräfte im Waldviertel kamen regionsbedingt hauptsächlich aus dem Forst- und landwirtschaftlichen Bereich zwecks Abtransport ihrer Produkte in die Kaiserstadt. Von Seiten des Fuhrwerkgewerbes gab es natürlich einen gewissen Widerstand und auch die finanziellen Aspekte brachten manche Idee zum Fall...

Hauptentscheidungsträger waren letztendlich neben den "Rechenstiften der Bahngesellschaften" die Militärs! Die Streckenverläufe mussten in die strategischen Planungen der K.u.K. Armee passen. So im konkreten Fall beim Weiterbau von Martinsberg ins Donautal. Durch den Lückenschluss von Martinsberg ins Donautal wäre eine durchgehende Querverbindung zwischen "Nordbahn" (Lundenburg - Laa - Zellerndorf - Sigmundsherberg - Schwarzau - Zwettl -Martinsberg) zur Donauuferbahn mit eventueller Donauquerung zur "Kaiserin-Elisabeth-Bahn" (Westbahn) durch Umgehung des Wiener Raumes gekommen.

Resümee: Die Suche in Archiven ist angesagt...:D

lg
josef
 
#24
Resümee: Die Suche in Archiven ist angesagt...:D lg josef
Danke für Deine Information - das Stöbern in Archiven bleibt mir also nicht erspart. Ich tippe mal auf österr. Staartsarchiv / Heeresarchiv.

So nebenbei: Ich bin unlängst die Strecke von Weins-Ysperdorf bis zum Klein Pöchlarner Tunnel "abgegangen" (soweit möglich) und mir ist aufgefallen, daß bei allen existierenden Brücken bzw. Brückenfundamenten Absperrungen bzw. Geländer angebracht wurden - das dürfte gar nicht so lang her sein, hat wohl die NÖVOG gemacht/veranlaßt.

Was mir noch aufgefallen ist: Unweit der Straßenbrücke Klein Pöchlarn - Pöchlarn existiert am rechten Donauufer die Anschlußbahn zu GARANT Tiernahrung vom Bahnhof Pöchlarn aus. Von dieser zweigt aber vor der letzten Kurve ins Werk ein Gleis ab, das schnurgerade auf die Donaubrücke(nmitte) zeigt, aber im Feld endet und von ÖBB Infra sich selbst überlassen ist. Diente dieses Gleis als "Materialgleis" für die Errichtung der Straßenbrücke oder ist das womöglich der Beginn eines nie ausgeführten Projektes der Bahnverbindung mit der Westbahn?

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josef

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#25
das Stöbern in Archiven bleibt mir also nicht erspart.
Neben Staatsarchiv/Kriegsarchiv könnte eventuell im NÖ .Landesarchiv St.Pölten noch was zu finden sein. Viel interessantes Material ist auch 1945 bei der Zerstörung der ehemaligen Staatsbahndirektion am Wiener Schwarzenbergplatz vernichtet worden...

weigt aber vor der letzten Kurve ins Werk ein Gleis ab, das schnurgerade auf die Donaubrücke(nmitte) zeigt, aber im Feld endet und von ÖBB Infra sich selbst überlassen ist. Diente dieses Gleis als "Materialgleis" für die Errichtung der Straßenbrücke oder ist das womöglich der Beginn eines nie ausgeführten Projektes der Bahnverbindung mit der Westbahn?
Ja, "Material- bzw. Schüttlgleis" stimmt, aber nicht für Bahnbrückenprojekt. War für Ausbruchmaterial der Tunnels vom 4-gleisigen Ausbau der Westbahn (Sittenbergtunnel, Wachbergtunnel...).
 
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