ÖBB - Nightjet-Netz wird ausgebaut und erhält neue Garnituren

josef

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#1
ÖBB präsentierten neuen Nightjet
Im Siemens-Werk in Simmering haben die ÖBB heute die nächste Generation der Nachtzüge präsentiert. Ab Ende 2022 sollen die ersten neuen Nightjets rollen – zunächst auf Verbindungen zwischen Österreich, Deutschland und Italien.
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19 sogenannte ÖBB-Nightjet-Linien gibt es derzeit, bis 2024 sollen es 26 werden. Dafür kommen jetzt schrittweise 13 neue Nightjets mit je sieben Waggons dazu, von denen nun erstmals das Außendesign gezeigt wurde. Neu verhandelt wird über den Kauf von 20 weiteren reinen Nachtzügen mit je sieben Waggons aus dieser neuen Baureihe.

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APA/Roland Schlager
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Insgesamt gibt es einen Rahmenvertrag über 70 Züge (nicht nur Nachtzüge), sagte ein Siemens-Österreich-Sprecher bei der Zugpräsentation am Dienstag. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) betonte bei der Präsentation im Siemens-Werk in Wien-Simmering die Bedeutung umweltfreundlicher Mobilität für den Klimaschutz. „Der neue Nightjet macht Hoffnung auf eine Zeit nach Corona, wo man wieder reisen kann“, sagte die Umweltministerin.

Investitionen von 500 Mio. Euro
500 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in Nachtzüge investiert. ÖBB-Chef Andreas Matthä will die Vorreiterrolle der Bundesbahn bei Nachtzügen in Europa weiter ausbauen. Die Nightjet-Züge der neuen Generation werden dank eigens in Graz entwickelter Leichtbaudrehgestelle leiser fahren und weniger Verschleiß produzieren, wie Siemens Mobility-CEO Michael Peter erläuterte.

Das kostenfreie WLAN war bisher im Fernverkehr nur in den Railjets im Einsatz und wird nun auch im Nachtzugsverkehr realisiert. Barrierefreier Zugang für Rollstuhlfahrer wird durch einen Niederflureinstieg in einem Waggon ermöglicht, in dem sich ein barrierefreies Liegewagenabteil sowie ein dazugehöriges WC befinden.

Minisuiten für Alleinreisende
Seit man die ehemaligen Nachtzüge der Deutschen Bahn (DB) übernommen habe, wisse man auch, dass auch neues Zugmaterial beschafft werden müsse, sagte Matthä. „Die Marke Nightjet gibt es nun seit vier Jahren. Der Erfolg gibt uns Recht.“ In Kooperation mit der DB, den Schweizer Bahnen (SBB) und der französischen Staatsbahn (SNCF) sollen nun bis 2024 insgesamt 26 Nachtzugverbindungen entstehen. Die ÖBB führen die Marke und beschaffen die Fahrzeuge.

Was bei der Präsentation am Dienstag noch fehlte, war allerdings das neue Interieur, das erst präsentiert wird. Erste Visualisierungen dazu gab es aber bereits im Sommer. Die Nightjets der neuen Generation bestehen aus zwei Sitzwagen, drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Bei der Gestaltung verbindet sich modernes Design mit Komfort. Im neuen Liegewagenkonzept bieten zusätzliche Minisuiten für Alleinreisende mehr Privatsphäre als bisher. Im Schlafwagen soll das Reisen noch bequemer werden, denn zukünftig verfügen die Standard- und Deluxe-Abteile über eine eigene Toilette sowie eine Duschmöglichkeit. Die bisher gewohnten Abteile wird es im neuen Design weiterhin geben.

Wien mit meisten Nachtzugverbindungen Europas
Gewessler will mit der Investition dafür sorgen, dass Österreich bei diesem Thema seine Vorreiterrolle in Europa behält. Wien hat die meisten Nachtzugverbindungen Europas – zumindest wenn der Verkehr wieder rollt, derzeit fahren keine internationalen Nachtzüge. Vor allem sollten Zugfahrten künftig Kurzstrecken- und Ultrakurzstreckenflüge ersetzen, fordert die grüne Politikerin. „Der öffentliche Verkehr muss die bequemste und einfachste Möglichkeit sein, mobil zu sein.“
Der aktuelle Auftrag hilft auch, das 1.200 köpfige Siemens-Team in Simmering auszulasten, neue Arbeitskräfte braucht es dafür nicht. Noch heuer werden aber 35 Lehrlinge aufgenommen. 20 weitere sucht Siemens in Graz. Das dortige Werk ist auch beim Nightjet-Bau für den Schlüsselkunden ÖBB involviert.

„Renaissance“ der Städteverbindungen
Der internationale ÖBB-Nightjet-Verkehr ist derzeit aufgrund der CoV-bedingten Reisebeschränkungen ausgesetzt, lediglich ein Zug fährt zwischen Wien und Bregenz. Trotzdem ist der Siemens-Manager optimistisch für die Zukunft der Nachtzüge: Es gebe eine „Renaissance“ der Städteverbindungen, und der Nightjet mit seinen kleinen „Wohlfühloasen“ treffe den Nerv der Zeit.
Peter weiter: „Klimaschutz bleibt die Toppriorität.“ Ziel sei das CO2-neutrale Reisen. Der Bahnverkehr werde nach der Pandemie schnell wieder zurückkehren, denn „die Menschen möchten reisen“, ist er überzeugt.
23.02.2021, red, wien.ORF.at/Agenturen

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#2
ÖBB bestellen 20 neue Nachtzüge
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Die ÖBB bestellen 20 siebenteilige Nachtzüge bei Siemens Mobility. Bis 2025 werden insgesamt 33 ÖBB Nightjets aus der Plattform „Viaggio Next Level“ in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und den Niederlanden im Einsatz sein.
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Sie sollen einen großen Teil der Bestandszüge ersetzen. Die neuen Züge punkten mit höheren Kapazitäten, mehr Komfort und mehr Privatsphäre. „Wir bauen von Wien aus am europäischen Nachtzugsnetz der Zukunft“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Dienstag.

Aktuell werden aus dem ersten Abruf 13 Nightjets der neuen Generation gebaut. Die Züge sind für den Verkehr von Wien und Innsbruck nach Hamburg und Amsterdam sowie für die Strecken von Wien nach Bregenz und Zürich vorgesehen. Ebenso sollen die Verbindungen von Graz nach Zürich sowie von Zürich nach Hamburg und Amsterdam mit den neuen Zügen bedient werden.

Erste Züge ab 2023 im Einsatz
Die ersten dieser Züge werden im Frühjahr 2023 auf den Verbindungen von Österreich und Deutschland nach Italien eingesetzt. Mit dem aktuellen zweiten Abruf aus der Rahmenvereinbarung zwischen den ÖBB und Siemens Mobility werden 20 weitere Nightjets bestellt.
Die jeweils siebenteiligen Nightjets der neuen Generation bestehen aus je zwei Sitzwagen, drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Neu an Bord ist das kostenfreie WLAN, das im Fernverkehr bisher auf die Railjets beschränkt war. Mit den neuen Nightjets wird künftig auch barrierefreies Reisen über Nacht möglich sein. Jeder Nightjet wird mit einem Multifunktionswagen mit Niederflureinstieg, barrierefreiem Liegewagenabteil sowie barrierefreiem WC unterwegs sein.
10.08.2021, red, wien.ORF.at/Agenture

ÖBB bestellen 20 neue Nachtzüge
 

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#3
Neuer Nachtzug verbindet Wien über München mit Paris
Dreimal pro Woche geht es ab dem 13. Dezember in die Seine-Metropole. Am gleichen Tag startet auch die Nightjet-Verbindung Zürich–Amsterdam

Abfahrt in Wien ist um 19.40 Uhr, Ankunft in Paris am nächsten Tag um 9.42 Uhr.
Foto: imago images/SEPA.Media

Wien – Von Wien nach Paris gibt es ab dem 13. Dezember eine neue Nachtzugverbindung mit Halt in München. Der Nightjet fährt dreimal wöchentlich, wie die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) am Dienstag mitteilten. Die Verbindung wird gemeinschaftlich von den ÖBB mit der Deutschen Bahn (DB) und der französischen SNCF angeboten. Abfahrt in Wien ist um 19.40 Uhr, Ankunft in Paris am nächsten Tag um 9.42 Uhr. Tickets sind bereits buchbar.

"Mit dem Nightjet von Wien nach Paris setzen wir einen weiteren Meilenstein für ein europäisches Nachtzugnetz", so auch ÖBB-CEO Andreas Matthä. Nur mit zusätzlichen Direktverbindungen könne man noch mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegen.

"Europa soll noch enger zusammenwachsen, auch auf der Schiene", erklärte der DB-Vorstand Personenverkehr, Berthold Huber. Gemeinsam mit den europäischen Bahnunternehmen sei ein deutlicher Ausbau des europäischen Nachtzugnetzes geplant. "Wir wollen in den kommenden Jahren 13 europäische Millionen-Metropolen miteinander über Nacht verbinden." Zum Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn am 13. Dezember startet außerdem ein neuer Nachtzug von Zürich über Basel und Köln nach Amsterdam.
(APA, 4.10.2021)
Neuer Nachtzug verbindet Wien über München mit Paris
 

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#4
MOBILITÄT
Wo bleibt der High-Speed-Nachtzug nach London und Madrid?
Ganz Europa per Bahn in einer Nacht – grundsätzlich wäre das möglich. In der Realität scheitern Hochgeschwindigkeits-Nachtzüge bisher aber an einigen Punkten
Wer in Europa auf das Flugzeug verzichten will, hat es nicht gerade leicht. Die Reise mit dem Zug ist in der Regel nicht nur länger und teurer, sondern oft auch gar nicht so einfach möglich. Das Nachtzugnetz wird zwar laufend ausgebaut – zuletzt etwa nach Amsterdam, Brüssel und Paris –, dennoch fehlen wichtige Urlaubs- und Geschäftsreisedestinationen.

Das mit Abstand am häufigsten angeflogene Ziel ab Österreich ist etwa London, Barcelona rangiert auf Platz sechs. Dabei wären beide Ziele – so wie fast jeder Punkt in Europa – grundsätzlich auch mit dem Zug erreichbar.


Wien ist das wichtigste Drehkreuz für Nachtzüge in Europa. Viel mehr als 1000 Kilometer schaffen sie pro Nacht nicht.
Foto: APA/Georg Hochmuth

Schlafend nach Madrid
Dass direkte Verbindungen fehlen, liegt vor allem an einem Grund: Sie sind zu weit weg, um sie in einer Nacht zu erreichen – zumindest mit derzeitigen Zügen. Für die rund 1000 Kilometer lange Strecke von Wien nach Rom benötigt der Nachtzug aktuell rund 15 Stunden, er fährt im Durchschnitt also nur rund 70 Kilometer pro Stunde.

Dass da grundsätzlich mehr Tempo ginge, zeigen Hochgeschwindigkeitszüge, die tagsüber mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde durch Europa flitzen. Warum also nicht Betten in ICE, Railjet und Konsorten bauen und in einer Nacht von Wien nach Madrid und von Stockholm nach Rom fahren?

Hohe Schienengebühren
Die Deutsche Bahn und der Internationale Eisenbahnverband (UIC) haben sich diese Frage bereits 2013 einmal gestellt. Mit einer Studie wollten sie herausfinden, ob sogenannte "Very Long Distance Night Trains" profitabel betrieben werden könnten. Die kurze Antwort: nein.
Die lange Antwort: vielleicht. Aber nur wenn die Trassengebühren sinken, also die Kosten, die Schienenbetreiber den Bahngesellschaften verrechnen. Gleichzeitig müsste Fliegen viel teurer werden – etwa durch eine Besteuerung von Kerosin oder eine CO2-Steuer.

Flieger im Kostenvorteil
Daran hat sich auch zehn Jahre später wenig geändert, sagt der Mobilitätsforscher Thomas Sauter-Servaes von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der die Studie damals durchführte, heute. Bei Bahnreisen steigen die Kosten für die Infrastruktur mit jedem Kilometer fast linear, während bei Flugzeugen vor allem das energieintensive Starten teuer sei, pro zusätzlichen Kilometer aber nur geringe Kosten anfielen.


Das Hochgeschwindigkeitsschienennetz in Europa wächst stetig, doch Nachtzüge nutzen es nur selten. (Symbolbild, es gibt natürlich keine Bahnverbindung unter dem Mittelmeer.)
Foto: istockphoto

Vor allem die Schienengebühren auf Hochgeschwindigkeitsstrecken sind hoch. Kürzlich rechnete Sauter-Servaes mit Studierenden durch, wie viel ein Nachtzug von Zürich nach London kosten würde. Allein die Infrastrukturgebühren beliefen sich auf bis zu 40 Prozent, wobei der Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien der entscheidende Kostentreiber sei.

Einen Vorteil habe die Bahn gegenüber dem Flieger jedoch: Man kann sehr lange Züge bilden und so die Kosten drücken. Dafür bräuchte es aber auch dementsprechende Nachfrage. Dass diese zum Teil von selbst kommt, wenn das Angebot besteht, zeigen zwar die neuen Nightjet-Verbindungen der ÖBB. "Aber man braucht wahrscheinlich einen langen Atem, bis das wirtschaftlich läuft", sagt Sauter-Servaes.

Bahn bleibt Fleckerlteppich
Und dann gibt es noch Probleme, die nicht nur Nachtzügen, sondern dem gesamten grenzenlosen Bahnverkehr im Wege stehen: unterschiedliche Stromversorgungen, SicherheitsStandards, Signalsysteme oder – wie teilweise in Spanien – Schienenbreiten, die internationale Verbindungen kompliziert und teuer machen. Auch wenn die EU an einer Harmonisierung arbeitet: Das Bahnsystem bleibt ein internationaler Fleckerlteppich.
Es liegt also oft an äußeren Umständen, dass der Zug gegenüber dem Flieger nicht konkurrenzfähig ist. Bahnunternehmen fordern deshalb oft ein "Level Playing Field" zwischen Bahn- und Flugverkehr, etwa durch stärkere Besteuerung von Flugtickets. Das sei wichtig, aber damit sei es laut Sauter-Servaes nicht getan. "Die Bahn begibt sich gern in eine Opferrolle", sagt Sauter-Servaes. Nicht nur der Preis oder die Fahrtdauer sei ausschlaggebend. Er verweist auf das veraltete Material, mit dem Nachtverbindungen oft betrieben werden – Geschäftsreisende könne man damit nicht gewinnen.

Neue Nightjet-Waggons
Die neuen Nightjet-Wagons, die derzeit nach und nach ausgerollt werden, seien grundsätzlich für Geschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde ausgelegt, teilt die ÖBB auf STANDARD-Anfrage mit.

Dass sie schon bald von Wien nach London, Madrid oder Süditalien rauschen, ist aber unwahrscheinlich. In Frankreich seien die Schnellfahrstrecken nachts für Wartungsarbeiten etwa prinzipiell geschlossen, anderswo sind auf ihnen langsame Güterzüge unterwegs, die auch Nachtzüge ausbremsen. Nach Streckenausbauten würde man weiter entfernte Destinationen aber in Erwägung ziehen, heißt es von der ÖBB.


Die neuen Nightjet-Waggons sind grundsätzlich für schnelle Geschwindigkeiten ausgelegt.
Foto: APA/Eva Manhart

Die neuen Abteile der ÖBB lösen aber auch ein weiteres grundsätzliches Problem nicht: Weil sich die Wagons kaum für den Tagesverkehr eignen, verbringen sie einen wesentlichen Teil ihres Lebens auf dem Abstellgleis. "Dort verdienen sie kein Geld", sagt Sauter-Servaes. Für die Passagiere heißt das: höhere Ticketpreise, denn die Herstellungs- und Wartungskosten des Wagons verteilen sich auf weniger Menschen als etwa bei Billigfluglinien. Deren Geheimnis sei es insbesondere, Flugzeuge schnell zu "drehen", also möglichst viele Verbindungen pro Tag zu fliegen.


Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich im Auftrag des Verkehrsministeriums deshalb damit, wie die Nachtzüge der Zukunft aussehen könnten. Dazu lassen sich die Forschenden von Flugzeugen, Kabinen auf Kreuzfahrtschiffen, aber auch Lkw-Schlafkojen und Tiny Houses inspirieren. Das Ziel: herausfinden, wie die Liegewagons vom starren Schlafzimmer zum flexiblen Wohnzimmer werden.

Buchung muss einfacher werden
Möglich wären etwa Schlafsessel in Großraumabteilen, die an die Businessclass von Flugzeugen erinnern, erklärt Projektleiter Bernhard Rüger von der Firma Netwiss. Nachts könnten sie als günstige Alternative zum Schlafabteil verkauft werden, tagsüber wären sie hingegen mehrere Komfortkategorien über den Sitzplätzen der zweiten Klasse.

Die verwandelbaren Sitze könnten laut Rüger auch neue Strecken ermöglichen, etwa Nachtzüge, die bereits nachmittags weit vor der Hauptstrecke starten und vormittags nach dieser enden. So könnten auch Regionen fernab der Hauptstädte direkt verbunden werden – das sei Reisenden laut Studien wichtig. "Das kann das Flugzeug nicht", sagt Rüger.


Der Nachtzug nach London und Barcelona bleibt vorerst ein Traum.
Foto: Philip Pramer

Damit Nachtzüge auch auf der Mittelstrecke bis 2000 Kilometer eine Chance haben, müssen die Schnellfahrstrecken nachts geöffnet und die Trassengebühren verringert werden – das sei auch eine politische Entscheidung, sagt Sauter-Servaes.

Was hingegen leichter umsetzbar sei: eine Plattform, die die Zugbuchung so einfach macht wie bei Flügen. "Wir wissen, dass Verkehrsverhalten extrem stabil ist – wenn ich eine gute Lösung gefunden habe, bleibe ich dabei", sagt der Mobilitätsexperte. Viele würden den Zug gar nicht als Alternative zum Flieger sehen. Eine verkehrsträgerübergreifende Buchungsplattform, bei der auch eine Zuganreise mit einem Rückflug kombinierbar wäre, könnte dieses Verhalten durchbrechen – und Flugreisende anfixen.
(Philip Pramer, 30.1.2023)
Wo bleibt der High-Speed-Nachtzug nach London und Madrid?
 

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#5
NACHTZUG
Das sind die neuen ÖBB-Nightjets
Insgesamt 33 neue siebenteilige Nachtzüge wurden bestellt, die ersten sollen bereits ab 10. Dezember im Einsatz sein

So sieht das neue "Flaggschiff" der Nightjet-Flotte aus.
ÖBB/Harald Eisenberger

Die ÖBB feiert heuer ihr hundertjähriges Jubiläum und präsentierte zu diesem Anlass Ende September den Nightjet der neuen Generation. Oder das neue "Flaggschiff im europäischen Nachtzugverkehr", wie es die Unternehmenskommunikation ausdrückt.

Die siebenteiligen Nightjets bestehen aus je zwei Sitzwagen (Steuerwagen und Multifunktionswagen), drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Die Gesamtkapazität pro Garnitur beläuft sich auf 254 Plätze. Bei der Gestaltung verbindet sich modernes Design mit noch mehr Komfort und Platz, verspricht man.


Die neuen Abteile sollen mehr Komfort bieten.
ÖBB/Harald Eisenberger

Im Schlafwagen sei das Reisen noch bequemer, denn alle Abteile verfügten über eine eigene Toilette sowie eine Duschmöglichkeit. Fix montierte Betten sollen zudem den Schlafkomfort erhöhen. Außerdem verfügten sie über eine "gemütliche Sitzgelegenheit für zum Beispiel entspanntes Arbeiten, Lesen oder Essen während der Reise", heißt es in einer Aussendung.


Ein Viererabteil im Liegewagen.
ÖBB/Harald Eisenberger

Mit einer geringeren Belegung (Zweierabteil im Schlafwagen, Viererabteil im optimierten Liegewagen für Familien und Gruppen) will die ÖBB dem Wunsch der Kundinnen und Kunden nach mehr Privatsphäre nachkommen. In den neuen "Mini Cabins", Einzelschlafplätzen im Liegewagen, befindet sich auf kompaktem Raum alles Nötige für die ungestörte Nachtreise, heißt es: eine Ablagefläche, ein verschiebbarer Klapptisch fürs Frühstück mit integriertem Spiegel, Kleiderhaken, Leselampe sowie direkt angrenzende Schließfächer für Handgepäck und Schuhe.


Eine "Mini Cabin" im neuen Nightjet.
ÖBB/Harald Eisenberger

Für barrierefreies Reisen verfügt jeder neue Nightjet über ein barrierefreies Liegewagenabteil (für bis zu zwei Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer und Begleitpersonen) sowie ein barrierefreies WC, die über einen Niederflureinstieg erreichbar sind. Der Multifunktionswagen sollen auch neue und verbesserte Transportmöglichkeiten bieten: sechs Fahrradstellplätze sowie mehr Platz für Gepäck, Kinderwagen und Sportequipment.


Auch für den Fahrradtransport soll es mehr Platz geben.
ÖBB/Harald Eisenberger

Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember werden die neuen Garnituren im Einsatz sein. Der erste Fahrgasteinsatz ist auf den Linien Wien–Hamburg und Innsbruck–Hamburg geplant. Der Ticketvorverkauf startet am 11. Oktober.
(red, 2.10.2023)

Technische Details und Features des neuen Nightjets laut ÖBB:
siebenteilige Garnitur mit einer Gesamtkapazität von 254 Plätzen
  • Wagenaufteilung: ein Steuerwagen (Sitzwagen), ein Multifunktionswagen (Sitzwagen mit PRM-Abteil und Multifunktionszone), drei Liegewagen (Viererabteile und Mini Cabins), zwei Schlafwagen
  • Zulassung für Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz und Niederlande
  • 230 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • kostenloses WLAN mit Onboard-Portal ÖBB Railnet night
  • modernes Fahrgastinformationssystem in allen Wagen, das Fahrgäste mit aktuellen Reiseinformationen up to date hält
  • Lademöglichkeiten per USB und induktiver Ladestation für Handy und Tablet
  • verbesserte Netzfunktion für stabileren Handyempfang durch mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben
  • neues Bediendisplay in den Abteilen mit diversen Komfortfunktionen wie Lichtsteuerung oder Service zum Bordpersonal
  • elektronisches Zutrittssystem mittels NFC-Karten
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