111 Jahre alte Urkunde im Kirchturm von Mank gefunden

josef

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111 Jahre alte Urkunde in Kirchturm entdeckt
In der Pfarrkirche Mank (Bezirk Melk) ist eine Urkunde aus dem Jahr 1910 gefunden worden. Versteckt war das Schriftstück in der Turmkugel an der Spitze der Kirche. Bei den Vorbereitungen für die Restaurierung wurde die 111 Jahre alte Urkunde entdeckt.
Online seit heute, 5.09 Uhr
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Weil am Manker Kirchturm Schäden festgestellt wurden, entschloss man, eine Generalsanierung durchzuführen. Diese kann allerdings erst im nächsten Jahr vollzogen werden. Damit bis dahin nicht weitere Schäden anfallen, wurde das Kreuz samt Turmkugel abmontiert. Beim Öffnen der Kugel sprang den Arbeitern eine alte Tageszeitung ins Auge, darin eingewickelt eine Urkunde.

Das Papier war leicht zerknittert und an manchen Stellen schon vergilbt, schildert der Pfarrer der Gemeinde, Wolfgang Reisenhofer. Dennoch war der Zustand verhältnismäßig noch sehr gut. Spannend war für die Entdecker, was auf der Urkunde in Kurrentschrift geschriebenen zu lesen war – entziffert wurde sie von Kurt Mondl, pensionierter Hauptschuldirektor.

Schilderungen von der Turmkranzweihe vor 111 Jahren
Es wird von der damaligen Turmkranzweihe berichtet, so Reisenhofer: „Es ist beschrieben worden, wer der Pfarrer war und wer dann das Kreuz gesegnet hat, nämlich ein Weihbischof aus Wien, der in der Nachbarspfarre Kirnberg zu Gast gewesen ist“.

Wolfgang Reisenhofer
Die Urkunde ist zerknittert und an manchen Stellen vergilbt

Im 19. Jahrhundert war es ein Brauch bei Renovierungsarbeiten in der Turmkugel bestimmte Gegenstände für spätere Generationen zu hinterlassen. „Das ist üblich, dass da in diesen Kugeln Dokumente, Urkunden oder Zeitungen drinnen sind. Als ich Dompfarrer in St. Pölten gewesen bin, haben wir auch das Kreuz am Dom abgenommen und restauriert und in der Kugel Münzen gefunden“, erinnert sich Reisenhofer.

Das mehr als 100 Jahre alte Schriftstück soll der Manker Bevölkerung noch viele weitere Jahre erhalten bleiben. Im Zuge einer Führung bei der Langen Nacht der Kirchen soll die Urkunde ausgestellt werden. Im Anschluss wird sie ins Heimatmuseum der Stadtgemeinde Mank gebracht und dort aufbewahrt und ausgestellt.

Brauch soll fortgesetzt werden
Wenn die Restaurierung des Kirchenturms abgeschlossen ist, möchte die Pfarre Mank auch für die nächsten Generationen etwas in der Turmkugel „verstecken“, schildert Reisenhofer: „Wenn wir das Kreuz im kommenden Jahr wieder aufsetzen, werden wir auch eine Urkunde verfassen und diese dann in die restaurierte Kugel legen, damit auch unsere Nachfahren eine Erinnerung an uns haben und genauso gespannt und neugierig die Kugel einmal öffnen, wie wir das getan haben“.
27.05.2021, Michael Chudik, noe.ORF.at

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