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#82
Wien - Mariahilfer Straße: Leiner-Haus wird abgerissen und zum KaDeWe

Nächste Woche startet eines der größten Bauprojekte der Innenstadt. Der Immobilien- und Handelskonzern Signa wird bis Herbst 2024 im ehemaligen Leiner-Flaggschiff auf der Mariahilfer Straße ein Kaufhaus nach Vorbild des Berliner KaDeWe samt Hotel und Park am Dach errichten.
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Ab 26. April ist keine Durchfahrt mehr durch die Karl-Schweighofer-Gasse möglich, ab Mitte Mai beginnen die Abrissarbeiten. Erste Innenabrissarbeiten haben aber schon begonnen. „Die Abbrucharbeiten dauern vier bis fünf Monate. Ende September bzw. Anfang Oktober steht dort nur noch die historische Fassade entlang der Mariahilfer Straße“, sagte Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber am Dienstag.

Über die Mariahilfer Straße selbst sollen nur in Ausnahmefällen Schwertransporte geführt werden. Über die gesamte Bauzeit – also rund dreieinhalb Jahre – erfolgen Baustellenzufahrt und -abfahrt sonst über die Karl-Schweighofer-Gasse. Gebaut wird unter der Woche zwischen 7.00 und 18.00 Uhr, an Samstagen ist zwischen 7.00 und 15.00 Uhr Betrieb.

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Auf dem Dach ist ein für die Öffentlichkeit zugänglicher Garten geplant
APA/Signa/K18
Gastronomie unter freiem Himmel darf nicht fehlen

APA/Signa/K18
So soll das neue Kaufhaus laut aktuellen Visualisierungen aussehen

APA/Roland Schlager
Das Leiner-Haus wird ab Mai abgerissen. Es wurde in den letzten Monaten geräumt (Bild von Jänner 2021).

„Intensive Gespräche“ mit Nachbarn
Mit den umliegenden Nachbarn seien „intensive Gespräche“ geführt worden, sagte Stadlhuber. Die Gegend wird in den nächsten Jahren zur Dauergroßbaustelle, zudem in der Nähe auch die U5 gebaut wird. Kein grünes Licht gibt es derzeit noch für den direkten Zugang zum angrenzenden Museumsquartier.
„Da sind wir in Gesprächen und Verhandlungen“, so Stadlhuber. Es spieße sich noch an einem Denkmalschutzthema sowie Gärten mit vier großen Bäumen, durch die man hindurchgraben müsste.

Kein Ersatzstandort für Leiner
Der Möbelhändler Leiner, der im Eigentum von Signa von Rene Benko steht, musste sein Stammhaus für das Megaprojekt hingegen schon vor einigen Monaten räumen. Einen Ersatzstandort dafür gibt es nicht, die verlorenen Umsätze auf der „Mahü“ würden durch andere Standorte aufgefangen, zudem seien kleinere Filialkonzepte geplant, sagte Stadlhuber. 100 der 130 Leiner-Beschäftigten seien in anderen Filialen untergekommen.

Neuer Name noch nicht bekannt
Warenhaus, Gastronomie und Hotel würden aber in Summe rund 800 neue Jobs schaffen, sagte der Signa-Manager. Das Wiener „KaDeWe“ – der offizielle Name wurde noch nicht verraten – soll in acht Stockwerken und auf 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche einen „Erlebnisfaktor“ bieten, wo die Menschen neben shoppen und essen auch Beautybehandlungen, Friseurtermine und sogar medizinische Behandlungen machen können.
Die Betreiber wollen im Kaufhaus auch Pop-up-Stores junger Labels einrichten sowie Shoppingevents und Modeschauen veranstalten. Mit dem Mix an unterschiedlichen Angeboten sowie verschiedenen Gastronomiekonzepten sieht Stadlhuber das Kaufhaus auch in diesen Zeiten zukunftsträchtig. „Der stationäre Handel wird immer einen Faktor in den Städten spielen.“

Hotel mit 150 Zimmern im höherpreisigen Segment
Handel und Tourismus leiden derzeit besonders unter den Folgen der CoV-Krise, die Stadthotellerie dürfte erst in zwei bis drei Jahren wieder das Niveau von vor der Krise erreicht haben. „Bis dorthin sind wir mit dem Bau fertig“, schöpft Stadlhuber Hoffnung. Teil des Projekts ist auch ein Hotel mit 150 Zimmern im höherpreisigen Segment. Der Betreiber steht seit Sommer 2020 fest und soll demnächst bekanntgegeben werden.
„Diese Brand glaubt an den Standort Wien und an die Marke Wien. Der Tourismus wird demnächst wieder anspringen“, so Stadlhuber. Neben Wien soll auch in Düsseldorf ein neues Warenhaus entwickelt werden. KaDeWe in Berlin gehörte früher zu Karstadt und ist mittlerweile im Besitz der Signa-Gruppe sowie der thailändischen Central Group – genauso wie das Alsterhaus in Hamburg und das Warenhaus Oberpollinger in München.

Nachfrage nach hybriden Wohn-Büro-Modellen
Abgesehen von dem Wiener Warenhaus hat Signa in Österreich aktuell zahlreiche Wohn- und Büroimmobilienprojekte am Laufen. Seit Ausbruch der CoV-Pandemie bemerkt Stadlhuber Veränderungen in den Nutzungen. „Wohnungen brauchen nun unbedingt Freiflächen. Vor Corona gab es auch eine starke Tendenz, dass die Wohnungen kleiner wurden. Mit dem Homeoffice hat sich das geändert.“
Bei einem Projekt im Wiener Stadtteil „Quartier Belvedere“ würden bereits hybride Modelle umgesetzt. „Da wohnt jemand zum Beispiel im 14. Stock und hat im gleichen Haus eine Bürofläche“, erzählte Stadlhuber.
20.04.2021, red, wien.ORF.at/Agenturen

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Leiner-Haus wird abgerissen und zum KaDeWe
 

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#84
Leiner-Geländer wird versteigert

Der Abriss des ehemaligen Leiner auf der Mariahilfer Straße hat begonnen. Alles noch übrig Gebliebene muss raus. Dazu gehört auch das markante Jugendstiltreppengeländer. Teile davon können nun für einen guten Zweck ersteigert werden.

Insgesamt rund 320 Laufmeter der gusseisernen Elemente können nun online auf aurena.at ersteigert werden – aufgeteilt auf 27 Positionen. Nach einmaliger Registrierung kann jeder und jede – ob Firma oder Privatperson – mitbieten. Mitgesteigert werden kann ab sofort. Die Zuschläge erfolgen am 5. Mai.
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aurena.at

SIGNA/ Michael Hierner

Schon unter 100 Euro kann man sich nach derzeitigem Stand ein paar Laufmeter ersteigern. Abgebaut wird vor Ort, abholen muss man die erstandenen Teile selbst. Den Erlös der Versteigerung gibt der Eigentümer der Immobilie – die Signa Holding – dem Hilfswerk weiter. Dort soll das Geld in die Nachbarschaftszentren investiert werden.

Erlös für barrierefreie Adaptierungen

"Den Erlös führen wir der barrierefreien Adaptierung unserer Hilfswerk-Nachbarschaftszentren zu. Sozusagen wird uns die Leiner-Treppe zu einer barrierefreien Zukunft“, sagte Sabine Geringer, Geschäftsführerin des Wiener Hilfswerks.

Die Anlage steht nicht unter Denkmalschutz und ist nicht die originale aus dem Eröffnungsjahr des Warenhauses Esders im Jahr 1895. Das Geländer mit den markanten Jugendstilornamenten soll nun auch im Auge der Öffentichkeit nicht verloren gehen, selbst wenn ein Teil davon in wenigen Wochen schon in privaten Häusern oder Wohnungen landen sollte.

Als Außengeländer für Bezirksmuseum

Denn auch das Bezirksmusem bekommt einen Teil des Geländers: „Das Bezirksmuseum ist das kleinste in der Stadt, darum kommt es als Außengeländer für ein Parklet, also eine Grätzloase“, erklärte Monika Grußmann,Leiterin des Bezirksmuseums Neubau, am Mittwochabend gegenüber „Wien Heute“ den zukünftigen Verwendungsort und -zweck.

Der Immobilien- und Handelskonzern Signa wird bis Herbst 2024 im ehemaligen Leiner-Flaggschiff auf der Mariahilfer Straße ein Kaufhaus nach Vorbild des Berliner KaDeWe samt Hotel und Park am Dach errichten. Ab 26. April ist keine Durchfahrt mehr durch die Karl-Schweighofer-Gasse möglich, ab Mitte Mai beginnen die Abrissarbeiten. Erste Innenabrissarbeiten haben aber schon begonnen – mehr dazu in Leiner-Haus wird abgerissen und zum KaDeWe (wien.ORF.at; 20.4.2021).

red, wien.ORF.at/Agenturen
Quelle: Leiner-Geländer wird versteigert
 

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#85
Wien-Mariahilferstraße: „Fliegender Bagger“ bei Leiner-Abriss
Auf der Mariahilfer Straße bleibt derzeit buchstäblich kein Stein auf dem anderen. Der Abriss des ehemalige Leiner-Möbelhauses geht in die finale Phase. Auch ein fliegender Bagger kommt zum Einsatz, um Platz für ein Warenhaus des Handelskonzerns Signa zu machen.
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Der Abbruch des ehemaligen Leiner-Möbelhauses auf der unteren Mariahilfer Straße schreitet voran. Rund die Hälfte des Gebäudekomplexes ist bereits abgerissen. Zum Einsatz beim aktuell größten innerstädtische Abbruch kommt auch ein fliegender Bagger, der an einem Kranseil hängend von oben Stockwerk für Stockwerk abbreißt: ein vielbeachtetes Schauspiel dieser Tage auf Wiens größter Einkaufsstraße.

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Nur historische Fassade soll bleiben
Auch auf herkömmliche Weise wird der Gebäudekomplex abgerissen, aber der Bagger am Boden darf aus Sicherheitsgründen nur am Rande mitmachen. Bis Ende September soll vom ehemaligen Möbelhaus Leiner nur mehr die historische Fassade übrig sein.

Sie wird integriert in das geplante Warenhaus der Signa-Gruppe des Investors Rene Benko – mit Hotel und konsumfreiem Park am Dach. Die Eröffnung ist für 2024 geplant.
09.08.2021, red, wien.ORF.at
„Fliegender Bagger“ bei Leiner-Abriss
 

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#86
Abriss "Ferry-Dusika-Hallenstadion" am Wiener Handelskai:

Dusika-Stadion wird zur Rohstoffmine
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Sessel, Kabel, Holz: Aus dem alten Ferry-Dusika-Stadion am Handelskai ist noch einiges herauszuholen. Der aktuelle Abriss erfolgt nach dem „Urban Mining“-Prinzip, das Wiederverwertung und Nachhaltigkeit verspricht.
Online seit heute, 5.00 Uhr
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Bevor das Stadion endgültig abgerissen wird, wird alles Verwertbare sortiert und verkauft. Die 5.500 Sessel zum Beispiel stehen für jeweils zehn Euro zum Verkauf. Wiederverwertet werden aber auch Kabel, Holz und andere Rohstoffe.

Arbeit wie in einer Mine
Markus Meisner vom „Baukarussell“ erklärt das Prinzip von „Urban Mining“ wie folgt: „Wir haben Erze und Metalle aus Minen genommen und in unsere Infrastruktur gepackt. Dort sind sie im Begriff des ‚Urban Mining‘ gelagert. Nachdem die Nutzung beendet ist, kann man sie dort, wie aus einer normalen Mine, eigentlich wieder entnehmen und einer neuerlichen Nutzung zuführen.“

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Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose
Aber nicht nur Rohstoffe werden beim Abbau des Stadions gewonnen, sondern auch Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose, sogenannte Transitarbeitskräfte, geschaffen. Für das AMS ist eine derartige Beschäftigung besonders wertvoll.
„Sinnstiftende Arbeit hat zu einem hohen Maße auch positive Effekte auf die Kundinnen und Kunden des AMS“, so AMS-Vorstand Johannes Kopf. Sie würden hier unter anderem mit Themen wie Lagerlogistik, Wiederverwertbarkeit und Marketing in Berührung kommen. Kopf: „Da gelingt es dann Gott sei Dank vielen Menschen anschließend in den ersten Arbeitsmarkt wieder einzutreten.“

Neues Stadion ohne Radsport
1977 wurde das Dusika-Stadion am Handelskai errichtet. Es wurde zur Basis für die Radfahrer in Österreich. Bis 2023 muss es der neuen multifunktionalen „Sport Arena Wien“ weichen. Diese soll drei unabhängig voneinander nutz- und bespielbare Hallen bieten. Im Zentrum stehen dabei Ballsport, Turnen und Leichtathletik. Eine Radbahn wird hingegen keinen Platz mehr in der neuen Arena finden.
18.01.2021, red, wien.ORF.at
Dusika-Stadion wird zur Rohstoffmine
 
#87
Nach Versteigerung: Zehn neue Besitzer für das in 27 Teile zerstückelte, ursprünglich 320 Meter lange Jugendstilgeländer aus dem ehemaligen Leiner-Kaufhaus in der Mariahilfer Straße 18 im 7. Bezirk Neubau. Jetzt wurden die Teile abgeholt. Alfred Bazalka hat 9.600 € für 67 Laufmeter gezahlt und möchte das Jugenstilgeländer für einen Laubengang in Kärnten verwenden. Patrick Eder wiederum ersteigerte 70 Meter Geländerteile, damit er sich ein neues Haus in Wien im Stil der Zeit um 1900 erbauen kann, und da passen diese Teile nicht nur perfekt, sondern sind dazu auch noch von höchster Qualität, meint er.
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#88
Wien: Dusika-Stadion nur noch Gerippe
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Das Dusika-Stadion in der Leopoldstadt ist bald Geschichte. Nachdem das Dach abgetragen wurde, steht nur mehr das Gerippe. Bis Ende 2023 soll am Handelskai dann um rund 50 Millionen Euro die multifunktionale „Sport Arena Wien“ entstehen.
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Der Baubeginn für die neue Arena ist im Juni 2022 geplant. Diese soll in gestapelter Bauweise drei unabhängig voneinander nutz- und bespielbare Hallen bieten. Die große Ballsporthalle als zentrales Element wird mit flexiblen Tribünen über Platz für bis zu 3.000 Besucher verfügen.

Die zwei anderen Hauptteile sind eine Halle für Kunstturnen und quasi als Dachkonstruktion in Leichtbauweise eine Leichtathletikhalle mit 200-m-Bahn, die auch für kleinere nationale Bewerbe genutzt werden können.

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APA/MA 51/SPORT WIEN
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Kein Platz mehr für Radbahn
Eine Radbahn findet hingegen in der nach dem Radrennfahrer Ferry Dusika benannten Arena keinen Platz mehr. Die Stadt hatte hier auf die in diesem Zusammenhang sehr geringe Nutzung der Radbahn verwiesen. Der aus drei horizontalen Schichten zusammengesetzte Gebäudekomplex wird ein Ausmaß von 110 x 80 x 24 Metern haben.

Die Gesamtgeschoßfläche beträgt 23.000 Quadratmeter. Die versiegelte Grundfläche verringert sich im Vergleich zum Dusika-Oval von 13.000 auf 9.000 Quadratmeter. Die sportlich nutzbaren Flächen erhöhen sich hingegen von 3.500 auf über 13.000 Quadratmeter.

NSDAP-Mitglied und Profiteur der Arisierung
Wie das Gebäude künftig heißen wird, ist noch offen. Vorerst firmiert das Objekt unter Sport Arena. Entschieden wurde aber bereits, dass die Halle nicht mehr den Namen Dusikas tragen wird. Das hat ein Sprecher von Sportstadtrat Peter Hacker mitgeteilt. Dusika war NSDAP-Mitglied und Profiteur der „Arisierung“ eines Fahrradgeschäftes. Bei einem Weg, der seinen Namen trägt, wurde dies bereits via Zusatztafel erläutert.
Am Wienerberg wurde unterdessen ein Ausweichquartier für den Leichtathletiksport geschaffen. Die dortige Sporthalle wurde entsprechend adaptiert. Sie steht zur Verfügung während die neue Sport Arena gebaut wird.
20.01.2022, red, wien.ORF.at/Agenturen

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Dusika-Stadion nur noch Gerippe
 

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19sra86

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#91
Liebes Forum!
Wien 22., Donaufeldstraße 193

Leider auch gerade im Abbruch oder jetzt schon Geschichte. Eventuell wurden die Köpfe gerettet da vorher der Verputz rundherum abgemeisselt wurde. Bilder sind von letzten Sonntag.
Mfg Stefan
 

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Geist

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#98
Das klingt richtig schön streng. Ich hoffe, das wird auch genauso umgesetzt.

Abriss von Altbauten wird erschwert

Wien verordnet strengere Regeln für den Erhalt von schutzwürdigen Altbauten. Sie sind Teil einer Bauordnungsnovelle, die noch heuer in Kraft treten soll. Vorgesehen ist auch die Einführung eines „Gebäudepickerls“.

Betroffen sind Häuser, die vor 1945 errichtet wurden. Künftig wird es für Eigentümer nicht mehr so einfach sein, einen Abbruch in die Wege zu leiten, weil die Erhaltung wirtschaftlich unzumutbar ist, wie Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und NEOS-Planungssprecherin Selma Arapovic am Donnerstag berichteten.

Behörde kann Abbruchreife feststellen

Wenn ältere Objekte, etwa Gründerzeitgebäude, aus dem Stadtbild verschwinden, sorgt das immer wieder für teils heftige Debatten. Bereits 2018 wurden derartige Abrisse mit einer Novelle erschwert. Wenn der Nachweis erbracht werden konnte, dass der Erhalt eines Hauses nicht zumutbar ist, gab es aber nur wenig Handhabe dagegen, wie Gaal erläuterte. Das soll sich nun ändern.

So wird etwa die Behörde selbst Sachverständige beauftragen, Gutachten zum Thema Abbruchreife einzuholen. Bisher konnten das die Antragstellerinnen und Antragsteller selbst tun. Wenn Eigentümer etwa durch Aufkategorisierung das Bauwerk besser nutzen können, soll das ebenfalls berücksichtigt werden. Damit wird ein Erhalt eher als wirtschaftlich möglich klassifiziert. Wer das Haus vorsätzlich vernachlässigt, kann zudem Aufwendungen für die Sanierung der dadurch entstandenen Schäden nicht mehr geltend machen.

„Gebäudepickerl“ gegen spekulative Abrisse

Vorgesehen ist auch die Einführung eines „Gebäudepickerls“ nach dem Vorbild des „Autopickerls“. Regelmäßige technische Überprüfungen sollen verhindern, dass Häuser teilweise so lange verfallen, bis sie schließlich wegen des schlechten Zustands abgerissen werden dürfen. Das „Pickerl“ dient auch dazu, bei gewünschten Abrissen für die Behörde schneller einen Überblick zu gewinnen. Beim „Pickerl“ sollen etwa Gebrechen bzw. die Pläne zu deren Behebung verzeichnet werden.

Neubaubewilligungen ohne Vorliegen von erforderlichen Abbruchbewilligungen wird es in Zukunft ebenfalls nicht mehr geben. Abbrüche sind weiters aufgeschoben, solange noch etwaige Rechtsmittel offen sind.

Strengere Regeln für Kurzzeitvermietung

Laut Gaal wird die Novelle am 23. November im Landtag beschlossen. Wenige Wochen später soll sie in Kraft treten. Um zu verhindern, dass Eigentümer bis dahin noch rasch ihr Haus beseitigen, werden die Bestimmungen bereits für Ansuchen angewendet, die seit Juni eingelangt sind.
Wie bereits bekannt, sieht die neue Wiener Bauordnung auch strengere Regeln für die Kurzzeitvermietung von Wohnungen über Onlineportale vor. Mehr als 90 Tage sind – außer in Ausnahmefällen – hier nicht mehr erlaubt. Zudem wird die Stellplatzverpflichtung reformiert. In Zonen mit guter „Öffi“-Anbindung etwa wird diese gesenkt. Bauwerber müssen also nicht mehr so viele Abstellplätze für Autos errichten wie bisher. Ausgeweitet wird die Solarverpflichtung. Hier wird etwa das Ausmaß der bei Neubauten zu montierenden Photovoltaikanlagen erhöht.

red, wien.ORF.at/Agenturen
Quelle: Abriss von Altbauten wird erschwert
 
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