Alte Raiffeisenkasse - Salzburger Freilichtmuseum Groß Gmain

josef

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#1
Zwar kein alter Handwerksberuf, aber für mich eine weitere Kindheitserinnerung, ist eine Nachbildung einer historischen „Raiffeisenkasse“ in den Räumlichkeiten eines alten Bauernhauses im "Salzburger Freilichtmuseum Groß Gmain". In vielen Orten am Lande, wo es keine eigenen Gebäude für die damaligen „Raiffeisenkassen“ (heute Banken…) gab, waren solche Kassenräume in diversen Gebäuden eingemietet. Vor etwas mehr als 50 Jahren war ich selbst stolzer Besitzer meines ersten Sparbuches bei der örtlichen „Raiffeisenkasse“. Kassastunden waren Sonntag vormittags und ich durfte meinen Vater „auf die Kassa“ begleiten, um Geld, welches ich von den Großeltern oder sonstiger Verwandtschaft bekommen hatte, aufs Sparbuch „einzulegen“. Das Klappern der alten Schreib- und Saldiermaschine habe ich heute noch im Ohr. Ebenso erinnere ich mich an das Portrait von Friedrich W. Raiffeisen, welches, in gleicher Ausführung wie in der Stube in Gr. Gmain, auch bei uns an der Wand des Kassenraumes hing…

1. Altes Schild…
2. Schreib- und Saldiermaschine „Continental-Rapid“ der Firma Wanderer
3. Historischer Geldschrank, darüber Portrait von Friedrich W. Raiffeisen
 

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josef

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#2


„Eine Idee lebt“

Am 30. März 1818, wurde Friedrich Wilhelm Raiffeisen in Deutschland geboren. Er wurde zum Sozialreformer, sein System der Kreditgenossenschaften hat sich zu einem nachhaltigen Weg vernünftigen Wirtschaftens entwickelt.
Als Bürgermeister gründete Raiffeisen Hilfsvereine für notleidende Bauern. So konnten diese Vieh und Saatgut gegen Schuldscheine erhalten, anstatt – wie zuvor üblich – gegen geliehenes Geld mit Wucherzinsen. Die genossenschaftliche Idee verbreitete sich in ganz Europa. In Österreich-Ungarn wurde am 4. Dezember 1886 in Mühldorf bei Spitz an der Donau die erste österreichische Raiffeisenkassa gegründet. Zweieinhalb Jahre später, am 19. Mai 1889 ist in Pöchlarn die erste österreichische Lagerhaus-Genossenschaft gegründet worden.

Wirtschaftlicher Fortschritt
Zur Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert gab es in Österreich bereits 600 Raiffeisenkreditgenossenschaften. Von den mehr als 1800 Genossenschaften, die es heute in Österreich gibt, finden sich die meisten im Raiffeisensektor, unter anderem rund 400 Banken und rund 90 Lagerhäuser. Die Raiffeisenholding Niederösterreich-Wien ist heute an vielen bedeutenden Industrieunternehmen im landwirtschaftlichen Bereich beteiligt, die wiederum Partner von tausenden bäuerlichen Betrieben in Österreich sind.


ORF/Archiv
Friedrich Wilhelm Raifeisen
http://noe.orf.at/studio/stories/2898194/
 
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