Ausstellung in der Wagenburg-Schönbrunn: Coronas Ahnen - Masken und Seuchen am Wiener Hof 1500 – 1918

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Ausstellung zeigt „Coronas Ahnen“
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Masken und Seuchen sind eigentlich nichts Neues: Die Ausstellung „Coronas Ahnen“ zeigt die seuchengeprägte Zeit von 1500 bis 1918. Die Kaiserlichen Wagenburg zeigt alte Leichenwägen und Dokumente der ersten Impfung.

„Die Masken sind ja das augenscheinlichste und bei vielen verhassteste Symbol dieser Pandemie“, sagte die Wagenburg-Direktorin Monica Kurzel-Runtscheiner. Das war jedoch nicht immer der Fall. „Masken haben sehr wohl lange Tradition bei uns – aber in anderem Zusammenhang. Die Maske war jahrhundertelang eigentlich ein Symbol der Freiheit und sehr positiv besetzt“, fügte sie hinzu. Eine breite Auswahl an über die Jahrhunderte getragenen Masken wird in der Ausstellung „Coronas Ahnen – Masken und Seuchen am Wiener Hof 1500-1918“ präsentiert.

KHM-Museumsverband
APA/Helmut Fohringer

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Seuchen haben in Wien Spuren hinterlassen
Mit der Ausstellung soll den Besucherinnen und Besuchern verdeutlicht werden, dass es sich bei der Coronavirus-Pandemie nicht um die erste weltweite Infektionskrankheit handelt und das Tragen von Masken auf eine langjährige Geschichte zurückblickt. Cholera, Pest, Pocken sowie die Spanische Grippe hinterließen Spuren in Wien.

Bereits zwischen 1678 und 1680 hatte die Stadt mit der Pest zu kämpfen. Damals wurden Quarantäne-Stationen errichtet und Schulen sowie Geschäfte geschlossen. Sowohl die Karlskirche, die Pestsäule am Graben als auch die Pflasterung der Wiener Straßen erinnern noch heute an die Seuche. „Man hat aus diesen traumatischen Erfahrungen gelernt“, erläuterte Kurzel-Runtscheiner.

Doch später stellten die Pocken, die Cholera und schließlich die Spanische Grippe die Wiener Bevölkerung auf eine harte Probe. Die damals ergriffenen Maßnahmen ähneln den derzeitigen. Neben der Schließung von Theatern und der Errichtung eigener Spitalsstationen stand auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an der Tagesordnung.

Ungewöhnliche Schau für die Wagenburg
Bis 11. April 2021 können Interessierte einen Einblick in die damalige Zeit erhalten. Die derzeitige Ausstellung ist auf jeden Fall einzigartig – sticht sie aus den sonst üblichen Themen wie Mobilität und Reisen eher heraus. Laut Kurzel-Runtscheiner wären diese Themen zurzeit uninteressant und es musste eine etwas andere Ausstellung her.

Aus diesem Grund wurde innerhalb weniger Wochen Vorbereitungszeit die aktuelle Schau auf die Beine gestellt. Dabei sind viele passende Exponate zu dem Thema in den Beständen des KHM-Museumverbandes zum Vorschein gekommen. Neben den ausgestellten Exponaten sind auch Zitate von einst auf dem Boden vorzufinden. „Der Eintritt ist nur mit Maske gestattet“, lautet das erste. Es stammt aus einer Ballordnung des Theaters an der Wien aus dem Jahr 1823. Bereits damals galt Maskenpflicht.
19.12.2020, red, wien.ORF.at
Ausstellung zeigt „Coronas Ahnen“
 
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