Australien: Größte Diamantenmine der Welt wird nächstes Jahr geschlossen

josef

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Größte Diamantenmine der Welt schließt

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Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto verabschiedet sich von seiner ergiebigsten Diamantenquelle: von der im abgelegenen Osten der australischen Kimberley-Region gelegenen Argyle-Mine, in der im nächsten Jahr die Förderung eingestellt wird.
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Die seit 1983 betriebene Mine hat nach Angaben von Rio Tinto Rohdiamanten mit einem Gesamtgewicht von mehr als 800 Millionen Karat abgeworfen. Gemessen an der Jahresproduktion handelt es sich um die größte Diamantenmine der Welt.

Obwohl mit rund fünf Prozent nur ein geringer Teil der geförderten Diamanten für die Schmucksteinherstellung geeignet ist, genießt die Mine wegen der dort geförderten australischen „Bergbaukronjuwelen“ (Zitat „Neue Zürcher Zeitung“, Anm.) auch in diesem Bereich einen Sonderstatus in der Branche – immerhin kommen von der Argyle-Mine rund 90 Prozent der auf dem Markt verfügbaren rosafarbenen Diamanten.

picturedesk.com/robertharding/Michael Nolan
Der Tagbau von Diamanten in der Argyle-Mine wird 2020 eingestellt

Plus 500 Prozent in 20 Jahren
Erst am Freitag wurde die jüngste Kollektion der seltenen Edelsteine der Öffentlichkeit vorgestellt. Es könnte eine der letzten sein, wie die Zeitung „The Sydney Morning Herald“ mit Blick auf die von Rio Tintos Diamantenförderchef Arnaud Soirat angekündigte Produktionseinstellung berichtet. Ausgemacht seien der Zeitung zufolge damit auch Rekordpreise bei den im Herbst in Perth, Hongkong und New York anstehenden Versteigerungen.
Geht es nach dem Diamantenhändler Leibish&Co. habe Argyle aber ohnehin „zu einem frühen Zeitpunkt das Potenzial dieser Steine erkannt und viel Arbeit in die Vermarktung dieser pinkfarbenen Diamanten investiert“. Es handelte sich offensichtlich um ein Erfolgsmodell: Wie Soirat dem „Sydney Morning Herald“ zufolge dazu sagte, sei der Preis jährlich im zweistelligen Bereich gestiegen – und das seien in den vergangenen 20 Jahren in Summe um 500 Prozent.

Weltweit rückgängige Produktion
Der Rio-Tinto-Konzern, der die Argyle-Mine zunächst im Joint Venture mit zwei weiteren Minenunternehmen und seit 2000 allein betreibt, stellte allerdings bereits vor Jahren das nun anstehende Ende der Argyle-Förderung in den Raum. Als Hintergrund dafür gelten zur Neige gehende Vorkommnisse und eine damit wirtschaftlich nicht mehr rentable Förderung. Nach Angaben des Finanzportals Bloomberg seien aus diesem Grund auch 2015 eine Mine in Simbabwe und 2016 eine weitere in Indien geschlossen worden. Zudem steht 2025 schließlich auch das Aus einer in Kanada betriebenen Diamantenmine im Raum.

APA/AFP/Rio Tinto
Rund 90 Prozent aller weltweit geförderten rosa Diamanten kommen derzeit aus der Argyle-Mine

Die Branche erscheint im Umbruch, worauf etwa das Portal Miningscout verweist. Diesem zufolge würden derzeit immer mehr große Minen „langsam an ihre Erschöpfungsgrenzen stoßen“. Das gelte auch für die von der russischen Unternehmensgruppe Alrosa betriebene Jubilee-Mine, zudem scheine auch in Südafrika „ein Großteil der Minen bereits ausgebeutet zu sein“.
pepr, ORF.at
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