Bahnhof Tullnerfeld: Neuzeitliche Bunkerarchitektur

josef

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Tullnerfeld: Vorbild für neue Betriebsgebiete?
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Keine andere Region in Niederösterreich ist zuletzt so stark gewachsen wie die um den Bahnhof Tullnerfeld. Auch das Interesse von Unternehmen, sich dort anzusiedeln, stieg stark an. Jetzt wird dort ein innovatives Modell für künftige Betriebsgebiete geschaffen.
Online seit heute, 19.25 Uhr
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Neue Betriebsgebiete anzulegen ist in diesen Tagen ein heikles Unterfangen – Stichwort Bodenversiegelung. Dem sollen mit dem Projekt rund um den Bahnhof Tullnerfeld, das von den drei Gemeinden Langenrohr, Judenau-Baumgarten und Michelhausen (alle Bezirk Tulln) betrieben wird, neue Aspekte verliehen werden – allen voran das Sparen von Boden.

Raumplaner Hannes Schaffer hat dazu mit seinem Büro „mecca consulting“ einen Masterplan für die drei Gewerbegebiete, die rund um den Bahnhof angesiedelt werden sollen, erstellt. In der ursprünglichen Planung, als der Bahnhof 2004 fixiert wurde, waren an die 600 Hektar vorgesehen. „Wir haben das auf 65 Hektar reduziert“, erzählt Schaffer: „Es soll ein Komprimieren auf das Wesentliche sein, möglichst viel Wertschöpfung auf möglichst wenig Fläche.“

ORF.at/Lukas Krummholz
Der Bahnhof Tullnerfeld gilt heute als Wirtschaftsmotor – 6.000 Menschen steigen dort pro Tag im Tullnerfeld aus oder ein

Aber nicht nur der Flächenverbrauch soll reduziert werden, auch die Art, wie dort Unternehmen entstehen, werde beeinflusst, sagt Schaffer. Und zwar über einen städtebaulichen Wettbewerb, der den Unternehmen klare Vorgaben, etwa zur Bauweise oder Größe, vorgibt. „Die Betriebe bekommen ein Anforderungsprofil, wo klar formuliert ist, welche Art der Entwicklung sie haben. Das Betriebsgebiet soll nicht Kraut und Rüben werden.“

Kompensation für verbrauchte Agar-Flächen
Trotzdem spielt Landwirtschaft eine große Rolle in den Überlegungen. Gemeinsam mit dem Biotech-Campus in Tulln sollen Forschungs- und Produktions-Unternehmen im landwirtschaftlichen Bereich angesiedelt werden, etwa ein Forschungsstandort für Wasserstoff, kündigte der Bürgermeister von Langenrohr und Landwirt Leopold Figl an: „Wir denken, dass wir mit unserer Lebensmittelproduktion in der Landwirtschaft nachfolgende Technologien nutzen können. Dazu dient der Forschungsstandort Tulln und diese Ergebnisse wollen wir hier im Betriebsgebiet zur praktischen Umsetzung bringen.“

Damit will man eine Art Ausgleich für die versiegelten Ackerflächen schaffen, so der Plan. Grünraum sei in jedem Fall ein wichtiger Teil davon, betont Bernhard Heinl, Bürgermeister von Michelhausen: „Das halte ich für etwas Besonderes, dass mitten durch dieses künftige Betriebsgebiet die Große Tulln fließt, mit einer ausgedehnten Uferzone und weitläufigen, großzügigen Grünräumen. Das gibt es in dieser Form in Betriebsgebieten sehr selten, wenn überhaupt.“

„Keine zweite Südstadt“
Georg Hagl, Bürgermeister von Judenau-Baumgarten, hofft inständig, dass die Pläne aufgehen, „denn wenn es nicht aufgeht, erleben wir hier vielleicht – die Kollegen mögen es mir verzeihen – eine zweite Südstadt, wo alles zersiedelt wird und wo ständig Betriebe angesiedelt werden, das wollen wir hier definitiv nicht.“ Im Gegenteil, Planung und Umsetzung im Tullnerfeld sollen – wenn es nach den Initiatoren geht – zum Modellfall für künftige Betriebsgebiete werden.
19.03.2024Robert Salzer, noe.ORF.at

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Aber in den Gemeindezeitungen wird immer gepredigt, den Gartenboden nicht zu versiegeln. Niederösterreich ist mit den Bauprojekten aber der grösste Umweltsünder. Wenn es um den schnöden Mammon geht, muss alles hinten anstehen. Und die Bauern verdienen sich durch Umwidmungen und Landverkauf goldene Nasen.
 
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