Befestigungsmauern auf den Salzburger Stadtbergen

josef

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#1
"Bergputzer" sanieren auch alte Stadtmauer:



Salzburger Stadtmauer wird aufwendig saniert
Knapp 400 Jahre alt sind die Mauern auf den Salzburger Stadtbergen. Diese steinernen Bollwerke sollten die Stadt im Dreißigjährigen Krieg gegen Feinde beschützen und sind heute vor allem eine Herausforderung für Bautechniker.
Weil vor allem Hitze und Frost am Gemäuer nagen, muss die Stadt enormen Aufwand treiben, um das historische Erbe zu sichern und Gefahren durch abstürzende Steine zu verhindern. Unweit des Kuppelwieser-Schlösschens auf dem Mönchsberg hat Fürsterzbischof Paris Lodron die Wehrmauer bauen lassen, um die Stadt Salzburg im Dreißigjährigen Krieg nach Norden abzusichern.

Vom Verteidigungsbollwerk zur Stützmauer
Nicht nur Regen, Wind und Wetter haben den Bollwerken seither arg zugesetzt, sagt Tobias Fusban, Amtsleiter der Abteilung Hochbau der Stadt Salzburg: „Die Mauern sind als Verteidigungsanlage errichtet worden, und haben heute natürlich einen anderen Zweck. Jetzt dienen sie eher als Stützmauern und als solche müssen sie jetzt auch saniert werden, weil sie für diese Funktion eigentlich nicht erbaut wurden.“


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Einzelteile müssen nummeriert werden
13 Mann der Bergputzer und Mitarbeiter einer Spezialfirma müssen die Mauer nun metertief im Felsen verankern. Die Wehrmauer muss am Ende wieder möglichst orginalgetreu aufgebaut werden, erklärt Bergputzermeister Jörg Benesch: „Wir dürfen keine Teile der Mauer entfernen, sondern müssen alles so behalten wie es war. Dazu werden die Teile nummeriert damit der Originalzustand erhalten bleibt.“ Das fordert einerseits der Denkmalschutz, andererseits erleichtert es auch das Zusammensetzen der einzelnen Teile, sagt Benesch.


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Sanierung extrem aufwendig
Genaue Baukosten für die gesamte Sanierung der Wehrmauern lassen sich nur schwer vorhersagen sagt Amtsleiter Fusban. Das ließe sich nicht nach der Länge der Abschnitte bemessen, der Aufwand bemesse sich eher nach der Höhe und der Zugänglichkeit, sagt Fusban.

400 Jahre alt ist die alte Wehranlage am Mönchsberg. Jetzt wird die für die Stadt wichtige Stützmauer aufwendig saniert

Kräne stehen am Mönchsberg aus Platzmangel nicht zur Verfügung. Zudem erschweren die aktuellen Temperaturen die Arbeit, bestätigt Jörg Benesch: „Zeitweise hat es in der Wand über 40 Grad, das ist eine große Belastung für die Arbeiter.“


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Wo die nächsten Mauerstellen zu sanieren sind, entscheiden Geometer, die jede Mauerbewegung mit Laserreflektoren millimetergenau erfassen.

Publiziert am10.08.2018
Salzburger Stadtmauer wird aufwendig saniert
 

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#2
Stadt stellt Stützmauern unter Beobachtung
Im Salzburger Stadtteil Mülln hat der Magistrat jetzt mehrere historische Stützmauern unter Beobachtung gestellt. Geologen und Statiker sollen Veränderungen erkennen, bevor Einsturzgefahr entsteht. Vor zwei Jahren ist hier ja die jahrhundertealte Stützmauer beim Friedhof Mülln eingestürzt.

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Feinste Messskalen und exakte Vermessungspunkte registrieren jetzt jede noch so kleine Bewegung der Mauern rund um die Müllner Schanze. Die Stadt Salzburg will damit möglichst früh Veränderungen in den Tragwerken der Straße auf den Mönchsberg erkennen.

Einsturzgefahr gebe es derzeit keine, versichert das Vermessungsamt, will aber verlässliche Daten über die Statik der Mauern und des Untergrunds erhalten. Das Konglomeratgestein des Mönchsberges mit seinen verschiedenen Lagen aus Sand und Gestein sei unterschiedlich verfestigt. Das konnte auch beim Einsturz der Stützmauer des Friedhofs unterhalb der Müllner Kirche im Oktober vor zwei Jahren beobachtet werden.

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Stützmauer der Mönchsbergauffahrt mit Müllner Kirche im Hintergrund
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Bewegungsspion an der Stützmauer der Mönchsbergstraße in Salzburg-Mülln
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Vermessungspunkt mit Farbmarkierung der Stützmauer an der Mönchsbergauffahrt in Salzburg-Mülln
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Vermessungspunkt mit Farbmarkierung der Stützmauer an der Mönchsbergauffahrt in Salzburg-Mülln
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Deutlich sichtbare Risse und Spalten an den Stützmauern der Mönchsbergauffahrt
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Bewegungsspione überwachen Spalten und Risse der Stützmauern in Salzburg-Mülln

Einsturz der Müllner Friedhofsmauer vor zwei Jahren
Bereits Monate zuvor hatte sich die 400 Jahre alte Mauer nach außen gewölbt und war schließlich kurz vor der geplanten Sanierung auf die Augustinergasse gestürzt und hat dabei Arbeiter nur knapp verfehlt. Der Magistrat lässt derzeit auch sämtliche anderen historischen Wehrmauern auf den Stadtbergen überprüfen und gefährdete Stellen sanieren.

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Im Oktober 2018 eingestürzte historische Stützmauer unterhalb der Pfarrkirche Salzburg-Mülln

21.09.2020, red, salzburg.ORF.at/Agenturen

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Stadt stellt Stützmauern unter Beobachtung
 

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#3
Millionenbudget für Wehrmauersanierung
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Zwei denkmalgeschützte Abschnitte der historischen Wehrmauern am Mönchsberg in der Stadt Salzburg werden heuer um drei Millionen Euro fertig saniert. In den nächsten Jahren müssen noch weitere acht Millionen Euro in die Sicherung der übrigen Abschnitte investiert werden, sagt Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste).
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An der Katze, der Verteidigungsplattform aus dem 15. Jahrhundert nahe der Mittelstation der Festungsbahn, wird seit dem Vorjahr gearbeitet. Lockere und fehlende Mauerteile müssen ergänzt, die Fugen erneuert werden. Fast alles geschieht in alter Technik, aber mit modernem Innenleben, schildert Baustadträtin Berthold. „Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt haben wir uns dazu entschlossen, dass die Sanierung sehr behutsam vorgenommen wird und dass wir nach historischem Vorbild wieder mit Mörtel aufbauen“, sagt Berthold.

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Felssicherungsarbeiten unterhalb der Wehrmauer an der Katzen-Bastei
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Tiefbauspezialisten mit Seilsicherung setzen Felsanker zur Mauersanierung
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Fels- und Mauersicherungsarbeiten an der Katzenbastei
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Blick vom St. Peter Friedhof zur Festung und Katzenbastei
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Die Arbeiten finden hoch über dem Friedhof des Stifts St. Peter teilweise mit Seilsicherung, teilweise auf Gerüsten statt
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Blick vom Kapuzinerberg zur Festungsbahn und eingerüsteten Katzenbastei
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Die Befestigungsanlage der Bürgerwehr ist an der engsten Mönchsbergstelle über dem Neutor platziert
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Wehrmauer am Kapuzinerberg oberhalb der Steingasse
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Historische Salzburger Wehrmauer mit Wehrtürmchen

Pinzgauer Maurer-Spezialisten im Einsatz
Die Sanierung dieses Abschnitts der Wehrmauern kostet 1,5 Millionen Euro, der Bund bezahlt davon eine Million. Im Mai beginnen dann die Arbeiten an der Bürgerwehr, der schmalsten Stelle des Mönchsbergs. Auch dort braucht es fast 1,5 Millionen Euro, bis die Mauern inklusive eines Wehrturms wieder instandgesetzt sind. In den nächsten Jahren werden dann weitere etwa acht Millionen Euro investiert, um weitere Abschnitte der durchschnittlich 300 Jahre alten Wehrmauern auf dem Festungs-, Mönchs- und Kapuzinerberg zu restaurieren.
01.04.2021, red, salzburg.ORF.at/Agenturen

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#4
Sanierung soll alte Wehrmauern sichern
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Bei der Richterhöhe am Mönchsberg in der Stadt Salzburg laufen derzeit Sanierungsarbeiten an den 400 Jahre alten Wehrmauern. Mauerabschnitte werden erneuert, um deren Standfestigkeit zu sichern – als Teil eines größeren Renovierungsprojekts.
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Seit dem Absturz einer historischen Mauer im Herbst 2018 am Mönchsberg in Salzburg-Mülln erneuert die Stadt Salzburg Schritt für Schritt gefährdete Abschnitte der historischen Stadtbefestigung. Heuer wird dazu eine Million Euro in Mauerwerk beim Paris-Lodron-Zwinger am Fuß der Richterhöhe gesteckt.

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Bis November wird die alte Wehrmauer beim Paris-Lodron-Zwinger saniert
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Es werden historisch korrekte Baumaterialien verwendet

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Teile der Stadtbefestigung sind absturzgefährdet und müssen saniert werden

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Heuer ist der Bereich bei der Richterhöhe an der Reihe

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Die Sicherung ist ein Fall für spezialisierte Firmen

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Die Stadtbefestigung auf dem Mönchsberg hat im Dreißigjährigen Krieg ihre heutige Form erhalten

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Die Bürgerwehr auf dem Mönchsberg wurde im Vorjahr saniert

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Die Baustelle heuer kostet rund eine Millione Euro

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Richterhöhe und Festung Hohensalzburg

„Sicherheit ist das absolut Vorrangigste“
Die betroffene Wehrmauer ist bis zu zehn Meter hoch. Sie zieht sich entlang einer Felskante des Mönchsberges Richtung Südwesten und schließt den heutigen Weingarten im Paris-Lodron-Zwinger ab. Bei einer Überprüfung im Jahr 2018 war diese Stelle einer der Bereiche mit einem hohen Sanierungsbedarf.

Es gehe hier darum, eine mögliche Gefahrenquelle zu entschärfen, sagt der Leiter des Hochbauamtes der Stadt Salzburg, Tobias Fusban: „Die Sicherheit ist das absolut Vorrangigste, damit die Mauern heute standfest sind. Die optische Gestaltung wird vom Bundesdenkmalamt begutachtet und selbstverständlich abgestimmt. Aber das primäre Ziel ist, die Standfestigkeit zu erhalten und für die nächsten Jahre sicherzustellen.“

Alte Befestigung an exponierter Stelle
Mehrere Jahrhunderte lang waren die Wehrmauern bei der Richterhöhe ein wichtiger Teil der Salzburger Stadtbefestigung. Aus militärstrategischen Gründen entstanden sie an teilweise exponierten Stellen, um keine Schwachstellen bei einem Angriff zu bieten: „Diese Wehrmauern haben einfach gewährleistet, dass die Stadt sicher war.“, sagt Reinhard Medicus, Experte für Stadtgeschichte. Ihre heutige Gestalt erhielten die Wehrbauten vor allem im Dreißigjährigen Krieg Mitte den 17. Jahrhunderts: „Da waren die Wehrmauern besonders wichtig.“

Nach detaillierten Erhebungen des Zustandes der Mauern auf dem Mönchsberg im Jahr 2018 startete die Stadt ein fünf- bis siebenjähriges Programm zur Sicherung von 13 besonders gefährdeten Stellen. Die Planungen dafür sind durchaus fordernd: „Diese Mauern sind ja im Lauf von Jahrhunderten errichtet worden – und hierfür gibt es keine Pläne nach unseren heutigen Standards“, sagt Hochbau-Amtsleiter Fusban. „Eine Bemessung der Standfestigkeit ist nicht mit den üblichen Kriterien und Messverfahren möglich. Es gibt hier Näherungswerte, um eben Nachweise zu erbringen, die auch den heutigen Anforderungen entsprechen.“

Arbeit mit historisch korrektem Baumaterial
Durchgeführt werden die Arbeiten von Firmen, die Fachwissen für die historische Baustubstanz haben: „In diesem Segment bewegen wir uns eigentlich nur mit Konglomeratsteinen, mit Sand und mit Kalk“, sagt Patrick van Sobbe, Geschäftsführer der beauftragten Baufirma. „Mit diesem Mörtel, den wir auf der Baustelle selbst herstellen, versuchen wir nahe an den Urzustand heranzukommen.“

Die Stadt Salzburg rechnet für die Sanierung der Wehrmauern mit Kosten von rund neun Millionen Euro in den nächsten Jahre, sagt Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste): „Wir sind UNESCO-Weltkulturerbestadt. Das ist absolut notwendig, hier diese Kulturgüter zu erhalten. Sie sind auch geschützt. Sie zeigen einfach, was diese Stadt ausmacht.“ Die Arbeiten im Paris-Lodron-Zwinger sollen noch bis Ende November dauern. Für nächstes Jahr sind dann Sanierungen an den Wehrmauern in Mülln geplant.
10.10.2022, red, salzburg.ORF.at
Sanierung soll alte Wehrmauern sichern
 

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#5
Mönchsberg: Baumrodung sorgt für Kritik
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Mehrere Dutzend frisch gerodeter Bäume auf dem Mönchsberg sorgen bei Einheimischen in der Stadt Salzburg für Aufregung. Im Auftrag der Naturschutzabteilung des Magistrats soll ein neuer Lebensraum entstehen und die historische Wehrmauer wieder freigestellt werden. Umweltschützer sehen das Projekt aber kritisch.
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Westlich der Bürgerwehr rodeten Forstarbeiterin den vergangenen Wochen mehr als zwei Dutzend vorwiegend Laubbäume auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern. Damit soll nach der jüngsten Generalsanierung der historischen Wehrmauern, an der Bürgerwehr eine artenreiche Magerwiese entstehen.

„Bäume müssen jetzt für Urzustand gerodet werden“
Dass dazu Bäume weichen müssen, sei bedauerlich, sagt der Biologe und Mönchsbergkenner Reinhard Medicus vom Salzburger Naturschutzbund: „Wenn hier Wald gerodet wird, dann zur Wiederherstellung eines Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende alten Zustandes. Die Wehranlage bei der Bürgerwehr geht auf die erste Stadtbefestigung im Jahr 1280 zurück und erst nach dem zweiten Weltkrieg ist dieser Wehrgraben verwaldet.“

Magerwiesen auf Mönchsberg belegt
Die Existenz von Magerwiesen auf dem Mönchsberg sei laut Medicus durch alte Dokumente belegt. „Es hat eine Landschaft gegeben, die der Lüneburger Heide sehr ähnlich war – mit einer Beweidung durch Schafe. Diese Magerrasen sind entweder intensiviert worden oder aufgeforstet und verwaldet. Die kleinräumige Magerwies wiederzubeleben ist ein Anliegen des Naturschutzes.“

Eine ähnliche Magerwiese am Rainberg muss durch Umweltschützer und Ziegen mühsam von Sträuchern freigehalten werden, ergänzt der Biologe.

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04.12.2022, red, salzburg.ORF.at
Mönchsberg: Baumrodung sorgt für Kritik
 
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