Bilder des Schreckens - Ohrdruf, Nordhausen und Weimar

kps

Active Member
#1
Quelle TA online am 11.04.08

Bilder des Schreckens

Ohrdruf, Nordhausen und Weimar. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges stehen diese Orte für die Verbrechen der NS-Herrschaft. Eine Ausstellung mit zum Teil unbekannten Fotos, die heute in Nordhausen eröffnet wird, zeigt die KZ-Schrecken. "Thüringer Allgemeine" präsentiert diese Ausstellung im Internet.
NORDHAUSEN. "Der Schock saß tief. Der Augenschein und die Beschreibung von Hunger, Gräuel und Bestialität waren so überwältigend, dass ich immer Zeugnis darüber ablegen kann, falls sich in Zukunft eine Tendenz abzeichnen sollte, dies als bloße Propaganda abzutun", schrieb US-Oberbefehlshaber General Dwight D. Eisenhower nach einem Besuch im KZ-Außenlager Ohrdruf, das von den Amerikanern am 4. April 1945 befreit worden war. Am 11. April folgten die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora. Insbesondere Buchenwald rückte für mehrere Wochen in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Das Areal auf dem Ettersberg zum Sinnbild für die Schrecken der NS-Herrschaft zu machen, sei vernünftiger, als den bombadierten Teil Berlins als dauernde Erinnerung für das deutsche Volk zu belassen, heißt es in einem Papier des britischen Außenministeriums vom 19. April 1945.


Die Bilder, denen sich die US-Soldaten in Nordhausen gegenüber sahen, waren nicht weniger schockierend. Besonders die Zustände in der obendrein bormbardierten Boelcke-Kaserne, in der weit über tausend tote und sterbende Häftlinge auf dem Betonfußboden lagen, riefen bei den Befreiern Entsetzen hervor. Die Filmaufnahmen von US-Militärberichterstattern fehlen ähnlich wie die Bilder aus Ohrdruf bis heute in kaum einem Dokumentarfilm über die Konzentrationslager. Viele der damals ebenfalls entstandenen Fotografien sind einem breiten Publikum hingegen weitgehend unbekannt.

Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora eröffnet heute eine Ausstellung mit einer Auswahl dieser Fotos.

10.04.2008 Von Thomas ROTHBART
 
Oben