"Bim" einmal anders...

josef

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„Zielschießen“: Training für die Tram-EM
Einmal im Jahr wird für Straßenbahnfahrerinnen und Straßenbahnfahrer ihr Zug zum Sportgerät. Bei der „Tram-Europameisterschaft“ geht es um Disziplinen wie Zielbremsen oder Zielschießen. In Wien wird derzeit trainiert.
Die erste Übung lautet Straßenbahn gegen Ball: Im Betriebsbahnhof der Wiener Linien am Gürtel wird für die Europameisterschaft in Brüssel geübt, derzeit das Zielschießen. Bowlen mit tonnenschweren Zügen - für die Fahrerinnen und Fahrer höchst ungewohnt, gilt sonst doch eher die Maxime, Hindernisse nicht zu treffen.


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Geübt wird etwa das Zielschießen mit einer Straßenbahn

Damir Osmanovic wird zusammen mit Maria Matkovcikova die Wiener Linien bei der EM vertreten, insgesamt treten 25 Teams aus 21 Ländern am 4. Mai in Brüssel an. „Die interessanteste Disziplin ist dieses Straßenbahnbowling, weil es ist ganz anders als im echten Fahrbetrieb. Man muss mit Geschwindigkeit aufs Hindernis zufahren und es auch treffen. Normalerweise versucht man das immer zu vermeiden, im wahren Leben“, so Osmanovic im „Wien heute“-Interview.

Geschicklichkeit mit 43-Tonnen-Zug
Etwa 43 Tonnen wiegt eine „Bim“, dieses Gewicht muss kontrolliert eingesetzt werden. Denn bei der EM warten jede Menge Herausforderungen - und es können auch Überraschungen dabei sein: „Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, was auf uns zu kommt. Wir üben mit dem Ball, weil wir glauben, dass etwas mit Kegeln kommt. Den Rest weiß ich leider nicht, das wird eine Überraschung“, sagt Matkovcikova.


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Osmanovic und Matkovcikova treten für die Wiener Linien an

Osmanovic und Matkovcikova haben sich in der internen Wiener-Linien-Qualifikation durchgesetzt. Dabei wurde zweimal zielgebremst: Einmal musste das Fahrzeug - ohne Kamera oder Spiegel - mit der dritten Türe so nahe an der Haltestellentafel wie möglich platziert werden. In der zweiten Runde musste so knapp wie möglich vor einem Hindernis gebremst werden. Dann ging es um Geschwindigkeit: Auf 50 Metern Strecke sollten bei abgedecktem Tacho genau 20 km/h gefahren werden.

Antritt mit fremden Zügen
Das Ziel in Brüssel ist die Goldmedaille, denn Silber hat bereits ein anderes Wiener-Linien-Team geholt, 2015 bei der Heim-EM in Wien. Das einzige Manko: Gefahren wird in Brüssel mit Fremdmaterial, die eigenen Züge passen nicht ins Gepäck.

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Publiziert am 16.04.2019
„Zielschießen“: Training für die Tram-EM
 
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