Braunkohlengruben Neufeld - Zillingdorf - Pöttsching

Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#1
Seilbahnlore?

Im Beitrag "Fliegerschießplatz Zillingtal Burgenland" von buckeru sieht man das Teil auf Bild 7 rechts unten liegen.
Ich habe es bis jetzt für den Rest eines Grubenhuntes gehalten, allerdings bin ich gestern Abend (Lesen bildet) auf das Bild von der IG Ludwigshafen gestoßen, deren Loren doch sehr, sehr ähnlich aussehen.
Hist. belegt ist eine Material(Loren)seilbahn von den Schächten Zillingdorf und Pöttsching zur sogenannten "Kipp" in Zillingdorf-Werk. Die als Wildtränke zweckentfremdete Stahlmulde könnte von dieser herstammen.
Der gößte Teil des Braunkohlenlagers auf der Neufelder Seenplatte wurde zwar im Tagebauverfahren abgebaut, aber (Ausnamen bestätigen bekanntlich die Regel) es gab auch 2 Tiefe Vertikale Schächte (Zillingdorf, Pöttsching) und mehrere kurze Schächte (Steinbrunn neue Siedlung) welche aber fast Horizontal angelegt waren.
Zu bukerus Beitrag wäre auch noch anzumerken dass es sich bei den von ihm Fotografierten Betonresten um den (Zugemauerten) Schacht Zillingdorf und die Fundamente des dazugehörigen Förderturmes bzw. die Seilbahnstützen und die Fundamente des Maschinenhauses handelt. Der (ebenfalls vermauerte) Schacht Pöttsching liegt etwa 1500m SO davon in der nähe des heutigen Pöttschingersees.
Beide Schächte müßen sehr ähnlich angelegt gewesen sein da die Fundamente (fast) Baugleich sind.
LG Bumsti
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#3
Der meiste Gips liegt auf, besser in einer Abraumhalde ca. 50m Östlich vom Schacht Zillingdorf. Ich hab sie meist in größen von 2 bis 10cm gefunden. Einige haben aber auch schon richtig große Brocken ausgegraben. Ob es auf der Pöttschinger Seite auch solchen Gips gibt weiß ich, ehrlich gesagt, nicht.
 
Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#4
Demnächst kommen Bilder vom Braunkohlentagbau aus der Priv. Sammlung eines Alten Knabben, bzw. Knappen.

Ich mach euch mal lange Zähne... :)
 
Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#5
Neufeld - Zillingdorf, ehem. Braunkohlentagbaue

Das Dampfkraftwerk Ebenfurth der "Wienstrom" und die, damals letzter Stand der Technik, dazugehörige 35kV Leitung.
Die Knappenhäuser in Zillingdorf-Werk davor die Feldbahntrasse die sich dann in Richtung Ebenfurth und Neufeld gabelte. Der oben Fotographierte Denkmalszug steht also fast genau auf der ehem. Originaltrasse.
Kohleverkauf ab Bahn, im Hintergrund ein Vierachsiger Kohlenwagen.
Zugstau in der Spitzkehre der Grube Neufeld.
Im Bereich des "Bruchs" I und II, in Zillingdorf-Werk, wurde die Haupttrasse über(!) die Gruben geführt. Lokführer und Bremser mussten wohl Schwindelfrei sein. :D
 

Anhänge

Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#6
Jetzt habe ich meine Bilder, sowie den Beweis dass es sich bei der eisernen Wildtränke um einen Überrest der Mat.Seilbahn handelt.
:pueh:

So sah sie in Aktion aus. Im Hintergrund (dampfend) die sogenannte "Kipp".

Schicht im Schacht Zillingdorf.

Ebendort, der Strohhaufen links im Bild deutet auf die Verwendung von Grubenponys hin.

Blick vom Schacht Zillingdorf Richtung Tagbaugruben. Die "Brüche" I - IV bilden heute den Zillingdorfer und Steinbrunner See sowie eine Langgestreckte Teich/Sumpflandschaft südlich Zillingdorf-Werk.
Ein Zipfel der "Kipp" ist li. im Bild zu sehen. Im Hintergrund, re. neben dem Schornstein in der Bildmitte, sieht man die Türme des Ebenfurther Schloßes sowie die Pfarrkirchen von Ebenfurth und Neufeld. Daneben die (in den 90ern Abgerissenen) Knappenhäuser.

Förder und Sortierbänder im Bruch I, im Hintergrund die Feldbahn.

Verschnaufpause am Förderband, interressant sind die Stahlspeichenräder derselben. Irgendwie erinnern mich die an WK1 Geschützlafetten. Möglicherweise waren es auch mal solche?
 

Anhänge

Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#7
Jetzt zur großen Grube, dem heutigen Neufeldersee. Angeblich der meistbetauchte See im Südöstlichen Österreich. Wer wissen will wie es jetzt "unten" Aussieht findet bei "Youtube" etliche Beiträge.

Die Grube nach der Wiedereröffnung zu beginn des 1WK. Beachtenswert: Der Bergmann mit der Schaufel im Vordergrund (Der sich an den Hunt lehnt) trägt eine Russ. Militärmütze. Kriegsgefangener?

Später wurde dann auch wieder Schweres Gerät aufgefahren.

Der "große" Eimerbagger, man beachte die Improvisiert ausehenden Gegengewichte.

Der (für Taucher) heute noch Sichtbare Hauptflötz.

Hübsche Schichttorte aus Kohle, Lehm und Gelbsand.
 

Anhänge

Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#8
Neufeld die II.

Für die Damalige Zeit hatte die Grube beachtliche Ausmaße.

Volldampf am Grubenrand und...

...ein kleiner Wasserfall. Die Hauer im Hintergrund tragen Uniform, scheinen also Dienstverpflichtete zu sein.

Die Tiefste Stelle, gelegen an der Landegger Seite.

Von diesem "Lummerland" am Grubenboden ist heute nichts mehr zu sehen. Was nicht mehr Abgeborgen werden konnte liegt jetzt unter einer 1 - 5m dicken Sedimentschicht.
Über mehrere Spitzkehren konnte der Bhf. angfahren werden. Der Bhf. Neufeld (Raab Ödenburg Ebenfurther Eisenbahn) befindet sich nur etwas mehr als 100m von der Grube entfernt und besaß eigene Kohleverladegleise.
Im Hintergrund re. des Bildes sind die Hallen und Schornsteine der Hanf und Jute-Spinnerei sichtbar, mittig erkennt man den Bhf. Neufeld, links davon die Knappenhäuser der Gruben von Steinbrunn neue Siedlung und die "Sturz" genannte Abraumhalde.
 

Anhänge

josef

Administrator
Mitarbeiter
#9
@Bumsti :danke für die interessanten historischen Bilder!
Gib bitte noch die "Quelle(n)" bekannt (=> Copyright).

lg
josef
 
Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#10
Genau Quellen werden sich, da die Bilder aus einem Nachlass stammen und fast auf dem Müll gelandet wären, wohl nicht mehr feststellen lassen. Als Stadtbekannter Historienschnüffler wurde ich im Wirtshaus (sic) gefragt ob ich "das Zeug" brauchen kann. :D Negative waren leider keine dabei, auf den Bildrückseiten finden sich auch keinerlei (Fotographen)Markierungen. Es muss sich um die selbstentwickelten Aufnahmen eines Hobbyfotographen und/oder Angestellten des ehem. Bergwerkes handeln. Leider war nichts von den Gruben in Steinbrunn neue Siedlung (meine Heimat) und Pöttsching dabei.
LG Bumsti

PS; werde mir heute den Schacht Pöttsching ansehen. Bilder kommen Abends.
 
H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#11
Hallo Zwerg Bumsti;
:bravo::danke Für die schönen Bilder.
Da Du Dich in der Gegend gut auskennst, könntest Du eventuell etwas über den Schimmelberg berichten:fragend
In einem älteren Mineralienbuch wird nämlich von hier auch von einem Gipsrosenvorkommen berichtet, ( ist ca. 2 km vom Zillingtal entfernt ).

LG Harry
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#12
Kurze Geschichte der Grube Neufeld

Textpassagen aus der Homepage http://sveneufeld.siedlerverband.at/neufeld_geschichte03.htm als grober Überblick zur Geschichte des Braunkohlentagbaues Neufeld:
1801 eine Legende sagt: Ein Viehhirte trieb seine Herde samt Stier auf ein Brachfeld in der Gegend des späteren Bergwerkes. Während des Weidens geriet der Bulle an eine Stelle wo das Kohlenflöz besonders hoch aufragte, nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt, so dass dem Tier die aufsteigenden schwefelhaltigen Gase in die Nüstern drangen. Gereizt stampfte und scharrte der Stier den Boden, so dass Rasen- und Erdbrocken nur so herum flogen. Der Hirte eilte hinzu und sah erstaunt die schwarzbraune Masse, welche sich bei näherer Betrachtung als Kohle erwies.

1816 begann der amtlich genehmigte Bergbau.

1873, am 9.Mai der „Schwarze Freitag“ der Wiener Börse führte zum Zusammenbruch unzähliger Firmen. Vor diesem wirtschaftpolitischen Hintergrund entstanden die beiden wichtigsten Bahnlinien Neufelds:
Die Raab-Ödenburg-Ebenfurther Bahnlinie ( mit Station Neufeld) und die Pottendorferlinie der Südbahn (mit dem Bahnknoten Ebenfurth). Schon 1872, ein Jahr nach Fertigstellung der Hauptlinie nach Ebenfurth, wurde am 20.März die 2,262 Km lange Seitenstrecke nach Neufeld als Pferdeeisenbahn dem Betrieb feierlich übergeben. Eine Flügelbahn führte vom Bergwerk zu dem Platz wo später die Bahnstation Neufeld entstehen sollte.

11. Oktober 1888 wurde die erste ungarische Jute-Spinnerei und -Weberei mit Sitz in Neufeld gegründet.

1903 endete in Neufeld die erste Bergbauperiode.

Nach Anpacht des stillgelegten, abgesoffenen alten Neufelder Tagbaues durch die Wr. Städtischen Elektrizitätswerke wurde nach Instandsetzung und monatelangen Auspumpen, am 1. Juli 1916 in der Grube Neufeld 1 die Förderung wieder aufgenommen.

1920 ergab eine Volkszählung 3.029 Einwohner. Seit Februar wurde nördlich des Tagbaues N1 ein weiterer ausgebaggert und am 1.Dezember begann die Förderung in der Grube N2 (Neufeld-Landegg).

Die Grube N1 und N2 wurden am 1. Juli 1924 zusammengelegt, zu dieser Zeit arbeiteten ca. 900 Kumpel im Neufelder Bergwerk.

Am 3. Juni 1932 wurde die Arbeit, einerseits wegen Auskohlung der Hauptflöze, anderseits wegen billigerer Energieträger für die Stromerzeugung, im Neufelder Bergwerk eingestellt und die Pumpen die Grund und Sickerwasser beseitigt hatten abgestellt. Dies war der Geburtstag des Neufelder-Badesees.
Hauptabnehmer der Kohlen aus den burgenländischen Gruben Neufeld – Zillingdorf und Pöttsching war ein Dampfkraftwerk der „Wiener Städtischen Elektrizitätswerke“ in der niederösterreichischen Nachbargemeinde Ebenfurth.

Dazu siehe auch Beiträge #31 - #35 bei http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=8185&page=3

lg
josef
 
Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#13
1801 eine Legende sagt: Ein Viehhirte trieb seine Herde samt Stier auf ein Brachfeld in der Gegend des späteren Bergwerkes. Während des Weidens geriet der Bulle an eine Stelle wo das Kohlenflöz besonders hoch aufragte,
Diese Legende mag stimmen. Der (Esterhazysche) Bergmeister Wilhelm Bierman, aus Ritzing, war ab dem Jahre 1800 in dieser Gegend als Prospektor tätig. ...Mineraleologische Untersuchung im Leytha Gebürg von Eisenstadt bis an den Fluss Leytha mit einigen Bergleithen...
Durchaus möglich dass der gute Mann von diesem Kuhhirten einen heißen Tipp erhalten hat. Solche Stellen findet man immer noch.

1816 begann der amtlich genehmigte Bergbau.
Hmtja, ... Kopfkratz... tja, meinen Informationen nach begann der Off. Bergbau am 15. 12. 1807, und zwar im Grenzbereich Neufeld / Steinbrunn neue Siedlung, als Tagbaugrube mit kurzen Horizontalschächten. Ein entsprechendes Dokument, geschrieben von Bergmeister Jordan, befindet sich im Fürstlich Esterhazyschen Archiv.

Nach Anpacht des stillgelegten, abgesoffenen alten Neufelder Tagbaues durch die Wr. Städtischen Elektrizitätswerke wurde nach Instandsetzung und monatelangen Auspumpen, am 1. Juli 1916 in der Grube Neufeld 1 die Förderung wieder aufgenommen.
Gemeint sind hier wohl die "tiefen" Gruben im Bereich des Heutigen Neufeldersees. Die Bodennahen Flötze wurden auch nach 1903 weiter ausgebaggert.

Am 3. Juni 1932 wurde die Arbeit, einerseits wegen Auskohlung der Hauptflöze, anderseits wegen billigerer Energieträger...
Ersteres stimmt sicher nicht. Der Hauptflötz ist Riesig und zieht sich von Hornstein aus bis in den Eggendorfer Raum. Letzteres wird wohl der Hauptgrund sein.

Alles andere deckt sich mit meinen Quellen.



Im Anschluß ein par neue Bilder vom Schacht Zillingdorf II (Pöttschinger Seite), eine Befahrung ist nicht möglich. Ich habe die Kamera durch das Loch in der Schachtabdeckung gehalten. Hier wäre eine Starke Lampe und ein Teleobjektiv bzw. eine Videokamera die man hinablassen kann von nöten. Falls man jemand Lust und Liebe sowie eine entsprechende Ausrüstung hat können wir uns ja mal treffen.
 

Anhänge

Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#14
Hy Harald,

Der Schimmelberg ist die Blau Markierte Zone, die, mir bekannten Gipslager, befinden sich auf den Rot Markierten Abraumhalden.

Ausserdem hast du ne PN!

LG Bumsti
 

Anhänge

josef

Administrator
Mitarbeiter
#15
@Bumsti, besten Dank für die Ergänzungen/Korrekturen zur Historie des Neufelder Bergbaues. Dies war die Einzige, etwas detailiertere Chronik zum Bergbau bei Google...

:danke auch für die Bilder zum Schacht Zillingdorf II. Mich wundert, dass es dort auf Anordnung der Bergbehörde keine Verfüllung des Schachtes mit Taubmaterial gab. Die Schachtanlagen z.B. in Fohnsdorf und Trimmelkam mussten mit ...zig Tonnen Material aufgefüllt werden...

lg
josef
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#16
Kurze Geschichte Bergbau Zillingdorf

Auszug aus der Gemeindehomepage Zillingdorf:
Den ersten nachweislichen Bergbau-Betrieb auf Zillingdorfer Boden gab es ab 1819.

1830 gelangte der Bergbau in den Besitz des Alois Miesbach. Unter ihm und später unter seinem Erben Heinrich Drasche erlebte der Bergbau eine erste Blütezeit. Kohlengruben befanden sich nicht nur an der Stelle des heutigen Ortsteiles Zillingdorf-Bergwerk, sondern auch beim Zillingdorfer Wald. Die Kohle gelangte über den Wiener Neustädter Kanal in die Ziegeleien des Alois Miesbach in Inzersdorf. Auch vor Ort kam es bereits im 19. Jahrhundert zur Ziegelproduktion.

In den 1870er Jahren, nach Verlust der Pachtrechte am Wiener Neustädter Kanal, gab Heinrich Drasche die Kohlenförderung in Zillingdorf auf. Um die Jahrhundertwende war es um das Bergwerk ruhig geworden. Erst 1912 wurde der Betrieb im großen Umfang wieder aufgenommen. Die Wiener Städtischen Elektrizitätswerke erwarben das Zillingdorfer Braunkohlewerk. Hier wurde, ebenso wie in Neufeld, Kohle abgebaut um damit im neuerrichteten Elektrizitätswerk in Ebenfurth Strom zu erzeugen. Mittels der 1916 fertig gestellten Fernleitung konnte somit die Gemeinde Wien mit Strom versorgt werden.

Besonders in den 1920er Jahren erlebte das Zillingdorfer Werk seine große Blütezeit. In zwei Tagbauen und einem Grubenbau wurde von bis zu 2000 Arbeitern Kohle gewonnen. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Gebäude des heutigen Ortsteiles Zillingdorf-Bergwerk.
1931 musste das Bergwerk aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt werden. Heute befinden sich an der Stelle der beiden Tagbaue, bedingt durch den erfolgten Wassereintritt, zwei Badeseen.
Quelle: http://www.zillingdorf.at/index.php/geschichte

@Bumsti:
Ersuche um eventuell notwendige Korrekturen und Ergänzungen...

lg
josef
 
H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#17
Nachtrag zu Pöttsching

Habe noch einen kleinen Nachtrag zum Bergbau in Pöttsching 1994-1953
Auszug aus dem Mineralienbuch von Artur Wittern ( Taschenbuch der Mineralienfundstellen Mitteleuropas )

Nördlich des Ortes an einem Badesee befinden sich kleine Halden, die auf einen Braunkohlentagebau ( 1948-1953) zurückgeht.


LG Harry
 
Z

Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#18
Mich wundert, dass es dort auf Anordnung der Bergbehörde keine Verfüllung des Schachtes mit Taubmaterial gab.
Es ist möglich dass man damals an eine Wiedereröffnung in "besseren" Zeiten dachte.
Auffallend ist auch dass der Unterbau der Verladeanlage und Teile des Maschinenhauses Sprengschäden aufweist. Warum man Teile eines alten Bergwerkes sprengt ist mir Unklar. Viell. handelt es sich auch Bombenschäden?

Die Zillingdorfer Gemeindeseite ist sehr gut recherchiert.
Erste, nicht mehr belegbare, Schürfarbeiten soll es bereits Anfang des 19. Jh. gegeben haben.
Wahrscheinlich zur selben Zeit wie in Neufeld bzw. Steinbrunn neue Siedlung.

Zum Miesbachschen bzw. Drascheschen Bergbau. Im Aufnameblatt des Militärgeographischen Institutes ist der, nun leider Eingeebnete, Kanalast eingezeichnet. Die Kohle wurde wurde mittels Fuhrwerken zum sog. Kanalhaus gebracht.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2b/Aufnahmeblatt_4857-3_Eisenstadt_Klingenbach_Wulkaprodersdorf.jpg
Mit diesen Kohlen wurden dann die Wiener Ziegelöfen befeuert.

Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Gebäude des heutigen Ortsteiles Zillingdorf-Bergwerk.
Ein Bild (unten) von deren Bau habe ich auch noch.
In den 90er Jahren wollte man diese Gebäude sanieren. Leider erwies sich die Bausubstanz, vor allem im Bereich der Keller bzw. Fundamente, als so Schlecht dass man sie abreißen mußte. :schlecht:

Braunkohlentagebau ( 1948-1953)
Es handelt sich um den Heutigen Bauern oder Loobsee (Neufeldersee II).
Mein Urgroßvater arbeitete dort als Hauer und starb nach einem Grubenunglück, 1952. Dieser letzte Bergbau wurde zwar mit Geldern aus dem Marschallplan gefördert, trotzdem wurde dort teilweise unter Primitiven Bedingungen (Krampen und Schaufel) gearbeitet. Es war einfach kein Schweres Gerät mehr da.
 

Anhänge

#19
Interessante Karte.
Neufeld war ja damals ein Teil von Ungarn.
Zillingdorf immer österreichisch. Das Bergwerk von Zillingdorf liegt auch ganz knapp an der Grenze (eigentlich ganz bewußt im äussersten Winkel).

Ebenfurt hat 1920 1/3 der Wiener Stromerzeugung geliefert.
Auch damals gab es politische Probleme:

http://books.google.at/books?id=AJtDvfQxo8EC&pg=PA388&lpg=PA388&dq=neufeld+kohlefl%C3%B6z&source=bl&ots=SeyYrwNlqf&sig=T1pBNizWO2MnKLbH9Q8salpRpJM&hl=de&ei=dHEsToSzBNC6-AbPsNzsDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEgQ6AEwBw#v=onepage&q&f=false

Weiters dürfte die Mächtigkeit des Kohlenflötzes sehr ausgedehnt sein (einige Dokumente im Internet) und ein Abau auch heute noch lohnen.
 
H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#20
Bergbau Zillingtal

Habe hier einige Ergänzungen, traf ich mich gestern mit Bumsti und wir machten eine Rundfahrt.und einen Rundgang durch die Örtlichkeiten.
Es ist kaum vorstellbar was sich in dieser Gegen in den letzten 100 Jahren + - abspielte Tage und Untertage Abbau.
Nochmals besten :danke für die ausführliche und interessante Führung.

Fange mit Schacht eins an, allerdings ist dieser komplett verschlossen.

LG Harry
 

Anhänge

Oben