Brenner-Basistunnel inkl. Zulaufstrecken

josef

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#1
Ein weiteres "unterirdisches" Großbauvorhaben ist in den nächsten Jahren der a. 55 km lange Brenner-Basistunnel (BBT) für die Brennerbahn zwischen Innsbruck (Österreich) und Franzensfeste (Italien):
BBT: Arbeiten großteils vergeben

90 Prozent der Arbeiten für den Bau des Brennerbasistunnels (BBT) seien bis Ende dieses Jahres vergeben, so TEN-Achsen-Koordinator Pat Cox bei einem Treffen mit den Landeshauptleuten Kompatscher, Platter und Rossi in Bozen.

Zudem sei die Finanzierung des Milliardenprojekts garantiert. Cox bekräftigte, dass der BBT für die EU prioritär sei. Die Planungsarbeiten für den Bau der Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel sollen schnellstens in Angriff genommen werden.

Fertigstellung 2027
Die Bauarbeiten für den BBT sollen im September 2025 abgeschlossen werden, berichtete Konrad Bergmeister, einer der Geschäftsführer der Brennerbasistunnelgesellschaft (BBT SE) laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Der erste Zug soll am 27. September 2025 getestet werden. Die Tests werden zum 200-Jahr-Jubiläum der ersten Reise von George Stephenson an Bord eines Dampfzugs zwischen Stockton und Darlington in Großbritannien aufgenommen. Der Brennerbasistunnel soll Ende 2026 eingeweiht werden.
BBT: Arbeiten großteils vergeben

Homepage zum BBT: BBT SE
 

josef

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#2
"Andrehfeier"

Man lernt nie aus! Ich kenne die Feiern bei einem "Stollen- oder Tunnelanschlag" und die dann irgendwann folgenden Feiern beim "Durchschlag", bei denen neben der Politprominenz auch immer eine "Stollen- oder Tunnelpatin" im Mittelpunkt steht...
Aber den Begriff "Andrehfeier" habe ich noch nie gehört:
Andrehfeier auf BBT-Baustelle

Beim Brenner-Basistunnel (BBT) startet am Samstag auf der Baustelle Ahrental der erste maschinelle Vortrieb auf österreichischem Projektgebiet. Zum Start gibt es eine Andrehfeier mit zahlreichen Gästen.

Am Samstag gegen 15.30 Uhr nimmt eine Tunnelbohrmaschine auf österreichischer Seite des Brenner-Basistunnels ihren Dienst auf. Sie wird einen 15 Kilometer langen Abschnitt in Richtung Brenner ausbrechen.

Der erstmalige Einsatz einer Tunnelbohrmaschine auf österreichischem Projektgebiet des BBT wird gebührend gefeiert. Neben Landeshauptmann Günther Platter, der die Tunnelbohrmaschine andrehen wird, werden Vorstandsmitglieder der österreichischen und italienischen Bahn sowie die Vorstände der Brenner-Basistunnelgesellschaft erwartet. Man liege mit allen Bau-Arbeiten am 64 Kilometer langen Herzstück der neuen Brennerbahn zwischen München und Verona im Plan, heißt es. 2026 soll der Eisenbahntunnel fertig sein.
http://tirol.orf.at/news/stories/2733711/
 

josef

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#3
Information über Baufortschritt im BBT

Information über Baufortschritt

Die Arbeiten für das Milliardenprojekt Brenner-Basistunnel finden auch unter bewohntem Gebiet statt. Deshalb informiert die Brenner Basistunnel-Gesellschaft (BBT) die Anwohner in den betroffenen Gemeinden rund um Innsbruck verstärkt.

Im Plan sind bisher die Arbeiten an den beiden Verbindungstunneln zwischen den Hauptröhren des Brenner Basistunnels und der bestehenden Eisenbahnumfahrung von Innsbruck. Der dafür nötige Tunnelvortrieb befindet sich derzeit unter dem Golfplatz Igls.

Großbaustelle im Großraum Innsbruck
Derzeit gäbe es drei Großbaustellen, sagt BBT-Sprecher Simon Lochmann. Eine befinde sich im Großraum Innsbruck im Gebiet Aldrans, Igls, Lans und Patsch. „Dort haben wir zur Zeit sechs Sprengvortriebe und eine Tunnelbohrmaschine, die Richtung Brenner läuft.“

Techniker stehen Rede und Antwort
Die Bauarbeiten nähern sich den bewohnten Gebieten, deshalb wird die direkte Information der Bürger verstärkt. Bei diesen Informationsveranstaltungen stehen die Techniker Rede und Antwort, und sie geben Auskunft, was passiert und welche Bauarbeiten in den nächsten Monaten anstehen, so Lochmann.

Bisher sind 44 Kilometer Tunnel für das Projekt Brenner-Basistunnel ausgebrochen worden. Dieser Ausbruch entspricht dem Tunnel-Rohbau.
http://tirol.orf.at/news/stories/2757263/

Hier gibt es wöchentlich aktualisierte Informationen über die Vortriebsstände der einzelnen Tunnelbauwerke in den jeweiligen Baulosen. Eine grafische Darstellung zeigt den jeweiligen Baufortschritt.
 

josef

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#4
Baustellenbesichtigungen BBT

Wie mir @Andreas2016 gerade mitteilte (er ist berufsbedingt oft "vor Ort"), gibt es auch Besichtigungsmöglichkeiten!
:danke für die Info!

So in Südtirol auf italienischer Seite in Mauls und in Nordtirol bei Wolf und Ahrental. Es ist jedoch eine Anmeldung erforderlich, mehr dazu:

http://www.bbt-se.com/tools/besichtigung/
 

josef

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#5
Infocenter Steinach am Brenner eröffnet

BBT Tunnelwelten eröffnet

In Steinach am Brenner ist am Donnerstag das neue Infocenter des Brenner Basistunnels eröffnet worden. Die 800 m² große Erlebnisausstellung soll die Öffentlichkeit ab 5. April über den Bau des Eisenbahntunnels informieren.

Die BBT Tunnelwelten wurden am Donnerstag in Anwesenheit von Landeshauptmann Günther Platter und EU Koordintor Pat Cox feierlich eröffnet. Es sei wichtig, die Bevölkerung in das Großprojekt Brenner Basistunnel mit einzubeziehen, sagte Platter. EU Koordinator Pat Cox wies in seiner Ansprache auf die Einzigartigkeit des Projektes hin. Durch das neue Infocenter in Steinach ergebe sich eine touristische Möglichkeit, um den Brenner Basistunnel über die Grenzen Tirols hinaus als ein Vorbildprojekt für Europa zu etablieren.

Schaustollen für Besucher
Das Infocenter in Steinach ist Anlaufstelle für Anrainer, Startpunkt für Baustellenbesichtigungen und Erlebnisausstellung zugleich. Die Tunnelwelten erstrecken sich über zwei Ebenen und umfassen einen echten Schaustollen, zahlreiche interaktive Ausstellungsstücke, die speziell für jüngere Besucher entwickelt wurden, sowie einen eigenen Bereich für Fachexperten.

Ab 5. April geöffnet
Spannendes rund um den Tunnelbau, die Berggeologie, die Geschichte des Brenners, Natur und Umwelt und physikalische Gesetzmäßigkeiten sind nur einige der Themen, die in der Ausstellung erklärt werden.
Nach einer kurzen Testphase der interaktiven Ausstellungsstücke öffnen die Tunnelwelten ab 5. April ihre Tore für die Öffentlichkeit. Das Infocenter befindet sich gegenüber der Talstation Bergeralm. Es ist von Dienstag bis Sonntag von 10–17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
http://tirol.orf.at/news/stories/2763486/
 

josef

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#7
Brenner-Basistunnel am Rand Afrikas angelangt
Beim Bau des Brenner-Basistunnels ist vor wenigen Tagen der alte Rand des afrikanischen Kontinents freigelegt worden. Geologisch entspricht die Strecke des Brenner-Basistunnels einer Reise von Afrika übers Meer nach Europa und wieder zurück.

Der größte Teil von Tirol ist Teil des afrikanischen Kontinents. Was heute geographisch nicht mehr stimmt, stimmt aber für die Geologie, wenn man die Herkunft der Gesteine betrachtet. Im Zuge der Bildung der Alpen wurde ein Teil von Afrika über den dazwischenliegenden Ozean und zum Teil auch noch über den Rand des damaligen europäischen Kontinents nach Norden geschoben, sodass die Gesteine im heutigen Tirol zum Großteil afrikanischer Herkunft sind.


BBT
Fachleute erkennen genau hier das Ende Afrikas


Man kann die Hand auf die Grenze Afrikas legen
Bei der Bohrung des Erkundungsstollens vom Ahrental bei Innsbruck in südliche Richtung hat nun die Tunnelbohrmaschine den alten Rand zwischen dem alten afrikanischen Kontinent und dem Ozean durchbohrt. Der für den Brenner-Basistunnel zuständige Geologe Andreas Töchterle erklärt, 600 Meter unter dem Arztal bei Ellbögen in den Tuxer Alpen habe die Tunnelbohrmaschine diese Grenze so klar freigelegt, „dass man die Hand drauf legen kann“. Die Grenze habe man früher als erwartet erreicht, da sie aber in Falten liege, habe man die Grenze zwischen Afrika und den Ablagerungen des Meeres mehrfach durchbohrt.


BBT
Profil durch die Alpen: Gelb sind die Bereich afrikanischer Herkunft, blau Ablagerungen des ehemaligen Ozeans und grün der europäische Bereich


In weiterer Folge wird der Brenner-Basistunnel im Bereich zwischen Valser Tal und Venntal auch die Gesteine des ehemaligen Europa erreichen, ehe dann in südlicher Richtung hin wieder Afrika erreicht wird. Genau genommen sprechen Geologen aber nicht von Afrika, sondern von der Adriatischen Platte.


BBT
Die Lage des Tauernfensters, die schwarze Linie entspricht der Lage des Profilschnittes oben


Im Laufe der unteren Kreidezeit (145-140 Millionen Jahre vor heute) löste sich diese Platte von Afrika und bewegte sich nordwärts auf Europa zu. Sie überfuhr in Folge den dazwischen liegenden penninischen Ozean und auch noch Teile von Europa.


BBT
Die afrikanischen Gesteine wurden nach Norden über den Ozean geschoben


Durch eine vor etwa 30 Millionen Jahren einsetzende massive Hebung und Abtragung von Einheiten der adriatischen Platte kamen die darunterliegenden Gesteine des Ozeans und Europas schließlich erneut zum Vorschein. Diese Zone erstreckt sich heute in einem etwa 30 bis 50 Kilometer breiten Streifen vom Brenner ostwärts bis zum Beginn der Niederen Tauern in Salzburg und heißt bei Geologen „Tauernfenster“, weil es Einblick in tiefer liegende Gesteinseinheiten gibt.

Link:

Hermann Hammer; tirol.ORF.at - Publiziert am 29.05.2017
http://tirol.orf.at/news/stories/2846003/
 

schurli

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#8
Hab ich auch gelesen... Sehr interessant vom Kontinentaldrift, etc.. aber die Headline war gut... Jahrelang habens nicht bohren dürfen und dann haben sie es übertrieben. :D

Dabei sind mir gleich wieder die anstehenden Wahlen in Österreich eingefallen... "jetzt kommens alle durch den Tunn.".. :D Aus! Politisieren nicht erwünscht...

So ist es @schurli, auch wenn es stimmt, was du noch geschrieben und verlinkt hast, ich musste es in die Versenkung verschieben :):D
lg
josef
 
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#10


Größtes Baulos bei BBT-Bau vergeben

Beim Bau des Brennerbasistunnels (BBT) ist jetzt das größte Baulos auf österreichischem Gebiet vergeben worden, teilte die BBT SE am Dienstag mit. Den Zuschlag erhielt eine Bietergemeinschaft unter Federführung des Baukonzern Porr.
Der Zuschlag erfolgte an die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der Porr Bau GmbH, G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H., Società Italiana per Condotte d’Acqua S.p.A. und Itinera S.p.A. nach dem Bestbieter-Prinzip. Vergeben wurde das Baulos „Pfons-Brenner“.

Das Auftragsvolumen betrage rund 966 Mio. Euro und umfasse die Errichtung von 50 Kilometer Tunnelröhren. Die Bauzeit soll rund sechs Jahre betragen.

Bergmeister: „Weiterer Meilenstein“
„Das europäische Jahrhundertprojekt befindet sich damit in der Hauptbauphase. Über 80 Prozent aller Bauarbeiten sind nun beim Brennerbasistunnel vergeben“, sagte BBT SE-Vorstand Konrad Bergmeister, der die Vergabe des Auftrags als „weiteren Meilenstein“ bezeichnete. Der Bauabschnitt umfasst die Errichtung von 37 Kilometer Haupttunnelröhren zwischen Pfons und dem Brenner, rund neun Kilometer Erkundungsstollen sowie eine Nothaltestelle bei St. Jodok. Die beiden Haupttunnelröhren werden mittels Tunnelbohrmaschine ausgebrochen. Die weiteren Tunnelabschnitte sollen gesprengt werden, hieß es.


BBT
Plan für Baulos Pfons-Brenner

Vier Millionen Kubikmeter Ausbruchmaterial
Rund vier Millionen Kubikmeter Ausbruchsmaterial werden bei diesem Baulos anfallen. Rund ein Drittel davon könne wiederverwertet werden. Der Rest soll zur größten Deponie des BBT ins Padastertal abtransportiert werden. Mit rund 80 Kilometern sei ein Drittel der insgesamt 230 Tunnelkilometer bereits ausgebrochen. Davon sind 23 Kilometer Haupttunnel, 29 Kilometer Erkundungsstollen und etwa 28 Kilometer Zufahrts-, Rettungs- und Logistikstollen.

Der Zuschlagserteilung seien mehrere Einsprüche beim Bundesverwaltungsgericht vorausgegangen. Diese wurden jedoch abgelehnt, hieß es.


BBT
Stand der Arbeiten März 2018

Landeshauptmann Günther Platter sieht jetzt Bayern und Italien gefordert. Diese müssten jetzt bei den Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel „aufs Gaspedal drücken“, wie es in einer Aussendung hieß.

Link:
Publiziert am 27.03.2018
http://tirol.orf.at/news/stories/2903481/
 

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#11


Tunnelbohrmaschine im Weltrekordtempo

Über 10.000 Meter hat sich die Tunnelbohrmaschine (TBM) seit September 2015 durch den Erkundungsstollen des Brenner-Basistunnels gefräst. Letzten Mai brach die Maschine in einem Tag 61,04 Meter aus und stellte einen Weltrekord auf.
Seit September 2015 fräst sich die Tunnelbohrmaschine durch den Berg und bricht den Erkundungsstollenabschnitt zwischen dem Ahrental südlich von Innsbruck und Pfons aus. Am 30. März wurde die 10.000-Meter-Marke geschafft. Bis zum endgültigen Ziel in Pfons fehlen noch rund 5.000 Meter, im Frühjahr 2019 soll die TBM dort ankommen.


BBT SE/Kaltenböck

61,04 Meter am Tag bedeuten Weltrekord
Im Mai 2017 brach die Gripper-TBM weltweit erstmalig 61,04 Meter innerhalb von 24 Stunden im Quarzphyllit aus. Bei der Vortriebsmannschaft war der Jubel über diese herausragende Leistung dementsprechend groß, denn damit konnte das Team die bestehenden Rekorde der beiden Schweizer Bahntunnels - 52 Meter am Lötschberg und 56 Meter am Gotthard-Basistunnel - brechen.


BBT

200 Meter lange und 1.800 Tonnen schwere „Fabrik“
Die Maschine hat die offizielle Kennzeichnung „Hartgesteins Gripper BM S-932“, ist rund 200 Meter lang und wiegt 1.800 Tonnen. Ihre Anschlussleistung beträgt 5.500 Kilowatt, das entspricht knapp 7.500 Pferdestärken. Sie fräst sich damit durch Phyllit und Schiefergestein Richtung Süden zum Brenner vor.


BBT SE

Bohrkopf mit acht Meter Durchmesser
Der wichtigste Teil der hochtechnologischen Logistikfabrik unter Tage ist ihr Bohrkopf. Dieser hat einen Durchmesser von knapp acht Metern und ist mit 42 Schneidrollen und sechs Räumern ausgestattet. Die Meißel zerbrechen den Fels in kleine Gesteinsstücke, Räumer befördern das Gestein hinter den Bohrkopf. Von dort erfolgt der Transport mittels Förderbänder automatisch aus dem Tunnel auf die Deponie.

Link:
Publiziert am 04.04.2018
http://tirol.orf.at/news/stories/2904996/
 

josef

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#12


BBT soll in zehn Jahren fertig sein
Vermutlich 2028 soll der Brennerbasistunnel (BBT) als dann längster Eisenbahntunnel der Welt in Betrieb gehen. Die Gesamtstrecke München-Verona werde laut BBT-Chef Konrad Bergmeister aber erst 2040 fertiggestellt sein.
Der Brennerbasistunnel ist ein Mammutprojekt, das sich seit Jahren beständig in den Schlagzeilen hält. Mit der Einmündung in die bestehende Eisenbahnumfahrung Innsbruck wird der flach verlaufende Eisenbahntunnel zwischen Innsbruck und dem Südtiroler Franzensfeste nach Angaben der ÖBB mit 64 Kilometern „die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt“. Eher 2028 als 2027 soll er laut Bergmeister fertiggestellt sein.


APA/Grafik
Die Fahrzeit München - Verona werde wahrscheinlich nur vier Stunden betragen, statt derzeit fünfeinhalb. Die Fahrzeit von Innsbruck nach Bozen reduziere sich um rund 70 Minuten auf eine Stunde.

Verzögerung durch Gerichtsverfahren
Die wahrscheinliche Verzögerung um ein Jahr liege vor allem an der Beeinspruchung des Zuschlags für das Baulos „Pfons-Brenner“, dem größtem auf österreichischem Gebiet, so der Südtiroler im Gespräch mit der APA. „Wir haben dadurch elf Monate verloren. Wir werden uns bemühen und alles daran setzen, 2027 fertig zu werden. Aber es wird ganz schwierig werden, das durch den Bau aufzuholen“, meinte das BBT-Mastermind.

Inklusive der Causa „Pfons-Brenner“ habe man eineinhalb Jahre Verzögerung - und dies liege einzig und allein an Gerichtsverfahren und verzögerten Vergaben, betonte der Manager und fügte hinzu: „Wir bauen seit dem 30. April 2008. Die rein bautechnischen Verzögerungen machten nur drei Monate aus“.


BBT SE
83 Tunnelkilomter wurden bisher in den Berg gebohrt

20 Prozent des Hauptstollens gegraben
Insgesamt umfasst das Tunnelsystem des BBT rund 230 Tunnelkilometer. Davon sind bis dato 83 Kilometer ausgebrochen, heißt es seitens der mit der Projektumsetzung beauftragten Aktiengesellschaft Brenner Basistunnel SE. 20 Prozent des Haupttunnels wurden bereits finalisiert. Während der gesamten Bauphase werden laut BBT insgesamt bis zu 15.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Gesamtkosten des Brennerbasistunnels werden nach derzeitigem Stand auf 9,3 Mrd. Euro taxiert und von Österreich, Italien und der EU finanziert. Die Bauarbeiten begannen am 30. April 2008, den Start der Arbeiten am Hauptstollen markierte ein Festakt im März 2015.


APA/Grafik
Schwere, lange Güterzüge bis zu 2.000 Tonnen könnten im BBT etwa mit dann nur einer Lok abgewickelt werden - bisher seien zwei bis drei Loks für 800 Tonnen Züge durch Steigungen erforderlich.

Fortschritt wichtig für Finanzierung
Die Gesamtstrecke München-Verona wird laut BBT-Vorstand Konrad Bergmeister im Jahr 2040 fertiggestellt sein. Diesen Zeithorizont halte er für „realistisch“, sagte Bergmeister im APA-Interview. Für die nächste EU-Finanzierungsperiode ab 2020 erwartete der Vorstand keine Kürzungen von vornherein, aber Fortschritte bei den Zulaufstrecken als EU-Bedingung.

„Ich bin davon überzeugt, dass es für uns wesentlich schwieriger wird, wieder die höchste Finanzierung zu erhalten, wenn es nicht Fortschritte bei den Zulaufstrecken gibt“, machte Bergmeister klar. Europa werde mehr Bedacht darauf legen, dass die Zulaufstrecken zügig gebaut werden, denn ansonsten werde es keine funktionales TEN-Netz geben. Es bestünden mündliche Zusagen, dass der Brennerbasistunnel auch nach 2020 ein prioritäres Projekt bleibe, aber: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen“.


APA/Grafik

Erste Effekte sollen ab 2028 spürbar sein
Die Lagen bei den Zulaufstrecken sah Bergmeister weniger trostlos als der Europäische Rechnungshof, der diese unlängst in einem Bericht kritisiert hatte - mehr dazu in EU-Rechnungshof kritisiert BBT-Projekt. Bei der nördlichen Zulaufstrecke gehe es „langsam, aber doch voran“ - nicht zuletzt da die „Baurealität“ beim Basistunnel immer mehr auch in Deutschland gesehen werde und so der Druck steige.

Schneller als die Gesamtstrecke wird laut Bergmeister jedenfalls die „wichtigste Zulaufstrecke“ des Brennerbasistunnels, jene von Franzensfeste nach Waidbruck in Südtirol finalisiert sein - nämlich zeitgleich mit dem Brennerbasistunnel im Jahr 2027 oder 2028. Mit dem 64 Kilometer langen Brennerbasistunnel plus den 21 Kilometern von Franzensfeste bis Waidbruck sowie den 42 Kilometern Unterinntaltrasse werde man spätestens 2028 „über 120 Kilometer an Verbindung“ aufweisen. Dies sei entscheidend für die Realisierung der Gesamtstrecke, denn dann werde der BBT bereits eine „erste Teilwirkung“ entfalten und eine erste Verlagerung von der Straße auf die Schiene stattfinden, so Bergmeister.


APA/Grafik

BBT nich Allheilmittel für Transitproblem
Als die einzige Möglichkeit für die Lösung der Transitproblematik betrachtete Bergmeister den Brennerbasistunnel nicht, aber: „Er ist eine wichtige Voraussetzung für die Lösung der Transit- und Mobilitätsproblematik“. Es brauche überdies die Entwicklung der Logistikketten - dazu würden funktionstüchtige Terminals und eine funktionstüchtige Bahn gehören. „Und es braucht eine Politik der Ehrlichkeit, der externen Kosten“, verlangte Bergmeister. Auf allen Bahntrassen sei Maut zu bezahlen, aber auf den Autobahnen nicht, sagte der BBT-Vorstand und prangerte die „Ungerechtigkeit der Mauteinnahmen“ an.

Wenn der „Dreiklang“ aus Zulaufstrecken, funktionaler Bahninfrastruktur und Tarif-Gleichgewicht zwischen Straße und Schiene gegeben sei, werde sich der Brennerbasistunnel jedenfalls auch wirtschaftlich rechnen, war sich Bergmeister sicher.

Link:
Publiziert am08.07.2018
BBT soll in zehn Jahren fertig sein
 

josef

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#13


Brenner-Basistunnel: 100 Kilometer fertig
100 von insgesamt 230 Kilometern des Brenner-Basistunnels sind ausgebrochen worden. Vor 15 Jahren unterschrieben Österreich und Italien den Staatsvertrag dafür. Der Tunneldurchschlag ist für Ende 2022 bzw. Anfang 2023 geplant.
Insgesamt wurden aktuell bereits 44 Prozent des gesamten Tunnelnetzes vorangetrieben, das teilte die Brenner-Basistunnel Gesellschaft (BBT SE) in einer Aussendung mit. 100 der geplanten 230 Tunnelkilometer wurden ausgebrochen, 40 davon entfallen auf den rund 60 Kilometer langen Erkundungsstollen, erklärten die Verantwortlichen.

Der Erkundungsstollen befindet sich zwischen den zwei Haupttunnelröhren. Er liegt zwölf Meter tiefer und ist mit fünf bis sechs Metern Durchmesser kleiner als diese. Sobald der BBT in Betrieb ist, soll der Erkundungsstollen eine wichtige Rolle für die Entwässerung spielen. Die derzeit laufenden Vortriebsarbeiten am Erkundungsstollen sollen Aufschluss über die Beschaffenheit des Gebirges geben und dadurch die Bauzeit und die Baukosten senken.


APA/DeFacto
Aktueller Stand der Bauarbeiten im April 2019

Inbetriebnahme 2028 geplant
Im Jahr 2028 soll der Betrieb für den Güter- bzw. Personenverkehr aufgenommen werden. Zuletzt erfolgte Ende März unterhalb des Ortsteils Wolf in Steinach am Brenner der letzte Tunnelanschlag des „Erkundungsstollens Süd“. Somit laufen in diesem Baulos laut den Verantwortlichen vier Vortriebe gleichzeitig. Der Durchschlag des Erkundungsstollens am Brenner werde zwischen Ende 2022 und Anfang 2023 erfolgen, hieß es.

Das aktuelle Baulos „Mauls 2-3“ wurde im September 2016 eingeleitet und ist das größte des Brennerbasistunnels sowie der wichtigste Teil der Trasse auf italienischer Seite. Ab Mai sollen die Vortriebsarbeiten der Haupttunnel bis zur Staatsgrenze mit zwei Tunnelbohrmaschinen fortgesetzt werden.

EU-Mitfinanzierung in Aussicht
Der Europäische Koordinator des SCAN-MED Kernnetz-Korridors, Pat Cox, hatte zudem hinsichtlich allgemeiner Investitionen in Infrastrukturen durch die „Connecting Europe Facility“ (CEF) eine Mitfinanzierung von 50 Prozent für grenzüberschreitende Verbindungen, die bahntechnische Ausrüstung und innovative Technologien in Aussicht gestellt. Eine zusätzliche Förderung von fünf Prozent für Projekte, in denen es einen hohen Grad an strukturiertem Austausch und Vernetzung gibt, sei möglich, so Cox überdies.

Mit der Einmündung in die bestehende Eisenbahnumfahrung Innsbruck wird der flach verlaufende Eisenbahntunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste in Südtirol nach Angaben von ÖBB und BBT SE mit 64 Kilometern „die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt“.

Links:
Publiziert am 01.05.2019
Brenner-Basistunnel: 100 Kilometer fertig
 

josef

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#14
Brenner-Basistunnel zur Hälfte fertig

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Exakt die Hälfte des 230 Kilometer langen Tunnelnetzes ist mittlerweile ausgebrochen. Das teilte die Projektgesellschaft BBT-SE am Freitag mit. 2028 soll der Brenner-Basistunnel eingeweiht werden. Mehr als neun Milliarden Euro soll das Projekt kosten.
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Der Tunnel reicht mittlerweile 115 Kilometer weit. Der Brenner-Basistunnel soll die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt werden. Dafür wird aber auch ein hoher Preis bezahlt. Die Gesamtkosten des Projekts werden sich auf 9,3 Milliarden Euro belaufen, wie die Brenner-Basistunnel-Gesellschaft vorrechnet.

Das Tunnelnetz besteht aus zwei Eisenbahntunneln, einem Erkundungsstollen und zahlreichen kleineren Tunnelbauwerken wie Nothaltestellen und Zufahrtstunnel. Die Arbeiten würden bisher nach Plan verlaufen, wie die Brenner-Basistunnel-Gesellschaft am Freitag mitteilte. Derzeit werde der Bau an elf Stellen vorangetrieben.

BBT-SE
Die Hälfte des 230 Kilometer langen Tunnelnetzes ist mittlerweile ausgeschlagen

BBT soll Straßen und Umwelt entlasten
Mit der Inbetriebnahme des Brenner-Basistunnels rechnet man mit einer deutlichen Reduktion des Lkw-Verkehrs. 2,4 Millionen Lkws überquerten im Vorjahr laut BBT-SE den Brenner. Durch die Verlagerung des Gütertransfers auf die Schiene sollen auch die CO2-Emissionen massiv reduziert werden.

Personenzüge werden ebenfalls durch den Tunnel rollen. Die Projektgesellschaft verspricht eine massive Fahrzeitverkürzung. Um rund 60 Minuten verkürze sich die Fahrt zwischen Innsbruck und Franzensfeste (ITA).
30.11.2019, red, tirol.ORF.at/Agenturen

Link:
Brenner-Basistunnel zur Hälfte fertig
 

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#15
Auch BBT-Gesellschaft glaubt an Verzögerung
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In der letzten Woche hat der Rechnungshof eine mögliche Verzögerung bei der Inbetriebnahme des Brenner-Basistunnels (BBT) angekündigt. Am Dienstag sprach auch die BBT-Gesellschaft davon, dass sich die Inbetriebnahme bis 2030 verschieben werde.
Online seit heute, 6.08 Uhr
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Der gesamte Projektablauf werde derzeit durch den neuen BBT-Vorstand evaluiert. Eine aktualisierte Information über den Zeitpunkt der Inbetriebnahme sei im Sommer 2020 geplant, erklärten die BBT-Verantwortlichen.

Es sei – „auch infolge der jüngsten Ereignisse und der aktuellen Situation“ – eine „vertiefende Risikoanalyse“ im Gange. So werde sich beispielsweise die Coronavirus-Pandemie ebenfalls auf den Bauzeitplan des Brennerbasistunnels auswirken, wurde eingeräumt. Dies sei deshalb der Fall, weil nämlich nicht bekannt sei, welche Maßnahmen wann zur Eindämmung der Pandemie beschlossen und zur Anwendung kommen werden.

Effekte der Coronavirus-Krise noch nicht berücksichtigt
Der Rechnungshof stellte in der vergangenen Woche eine spätere Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels in Aussicht. Die Rede war von Anfang 2030, wobei mögliche Effekte der Coronavirus-Krise noch nicht berücksichtigt seien – mehr dazu in BBT könnte sich um Jahre verzögern.
Der bisher ins Auge gefasste Fertigstellungstermin 2028 sei im Jänner 2019 letztmalig aktualisiert und durch den Beschluss des Aufsichtsrates des BBT genehmigt worden. Im darin enthaltenen Bauzeitplan seien aber weiter mögliche Verzögerungen aufgrund des Eintretens der für die einzelnen Baulose ermittelten Risiken dargestellt.
BBT-SE

Baulos in Sillschlucht bei Innsbruck startet
Die BBT-Gesellschaft teilte zudem mit, dass derzeit bereits 125 Kilometer des insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelnetzes vorgetrieben wurden. In den nächsten Wochen werde der Durchschlag des Erkundungsstollens auf österreichischem Projektgebiet gelingen, im Sommer werde man zudem in der Sillschlucht bei Innsbruck ein weiteres Baulos in Tirol starten. „Die BBT SE peilt auch weiterhin einen zügigen Baufortschritt an“, betonte die Tunnelgesellschaft.
27.05.2020, red, tirol.ORF.at/Agenturen

Auch BBT-Gesellschaft glaubt an Verzögerung
 

josef

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#16
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BBT: Durchschlag des Erkundungsstollens
Am Montag ist der Durchschlag des Erkundungsstollens des Brenner-Basistunnels (BBT) im Gemeindegebiet von Steinach am Brenner geglückt. Damit sind die beiden größten Baustellen des BBT auf österreichischem Projektgebiet verbunden.

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Von Norden Richtung Süden hatte sich die Tunnelbohrmaschine „Günther“ durch insgesamt 16,7 Kilometer Gestein gebohrt. Richtung Norden musste die Röhre auf 1,7 Kilometer Länge mittels Sprengvortrieb ausgebrochen werden.

Damit war am Montag um 8.27 Uhr die Verbindung der beiden Baulose Tulfes-Pfons und Pfons-Brenner, die beiden größten Baustellen des BBT auf österreichischem Projektgebiet, hergestellt, teilte die BBT SE am Montag mit. Der BBT ist damit auf 36 Kilometer Länge von Tulfes bis St. Jodok durchgängig verbunden und befahrbar. Dadurch erhöhe sich auch der Sicherheits- bzw. Logistikfaktor für die künftigen Arbeiten, hieß es.

Das Baulos Tulfes-Pfons umfasst insgesamt fünf Tunnel. Der knapp sechs Kilometer lange Hauptstollen mit einem Querschnitt von 70 Quadratmetern sei bereits fertig, teilte die Strabag in einer Aussendung mit. Ebenfalls bereits abgeschlossen sind der 9,7 Kilometer lange Rettungsstollen, ein 6,8 Kilometer langer Verbindungstunnel sowie ein Sicherheits- und Logistiktunnel mit 3,9 Kilometer Länge. Der Erkundungsstollen war damit der letzte Tunnel im Baulos, an dem noch Vortriebsarbeiten geleistet wurden.

Tunnelröhren und Erkundungstollen
Der BBT besteht aus zwei 8,1 m breiten Tunnelröhren, die in einem Abstand von 40 bis 70 Meter verlaufen. Sie werden eingleisig bestückt, sodass die Züge im Einbahnverkehr durch die beiden Tunnel fahren. In Abständen von 333 m verbindet ein Stollen, ein sogenannter Querschlag, die zwei Röhren. Die Querschläge dienen in Notfallsituationen als Fluchtweg.

APA/Strabag/BBT SE
Der durchgehende Erkundungsstollen befindet sich mittig zwischen den zwei Haupttunnelröhren, zwölf Meter darunter, und ist mit fünf bis sechs Meter Durchmesser kleiner als sie.

Inbetriebnahme des BBT könnte sich verzögern
Der Rechnungshof stellte im Mai eine spätere Inbetriebnahme des BBT in Aussicht. Die Rede war von Anfang 2030, wobei mögliche Effekte der Coronavirus-Krise noch nicht berücksichtigt seien. Später sprach auch die BBT-Gesellschaft davon, dass sich die Inbetriebnahme bis 2030 verschieben werde – mehr dazu in Auch BBT-Gesellschaft glaubt an Verzögerung
06.07.2020, red, tirol.ORF.at/Agenturen

Link:
BBT: Durchschlag des Erkundungsstollens
 

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#17
BBT: Mindestens ein weiteres Jahr verzögert
Die Arbeiten im Brenner-Basistunnel (BBT) im Abschnitt Pfons-Brenner werden erst im Herbst 2021 fortgesetzt. Das teilte die Brenner-Basistunnel-Projektgesellschaft BBT SE am Freitag mit. Ende Oktober war der Vertrag mit dem bisherigen Konsortium unter Führung der Porr gekündigt worden, die Arbeiten wurden daraufhin eingestellt.

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Ende Oktober wurde bekannt, dass der Bauvertrag für das größte Baulos des Brenner-Basistunnels aufgelöst werden soll – mehr dazu in BBT-Gesellschaft kündigt Bauvertrag.

Thema des Streits
Bei dem Streit zwischen dem Porr-Konsortium und der BBT SE geht es um angeblich falsch konstruierte Außenringe des Tunnelschachts beim 37 Kilometer langen Herzstück des Brenner-Basistunnels, das seit 2018 im Bau ist.
Bei dem 966 Millionen Euro schweren Baulos handelt es sich um den größten Bauabschnitt auf österreichischem Projektgebiet. Die Porr war mit ungefähr der Hälfte der Auftragssumme an der ARGE H51 beteiligt.

Arbeiten ruhen seit Ende Oktober
Die Arbeiten seien seit der Vertragsauflösung unwiderruflich mit 27. Oktober eingestellt. Damit diese aber so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden können, erfolge die Abwicklung der Arbeiten in zwei Baulosen. Die entsprechenden Ausschreibungen sollen jeweils innerhalb des nächsten Jahres erfolgen. Im Zuge des zu überarbeitenden Bauprogramms würden die verbleibenden Arbeiten des Bauloses neu bewertet und optimiert, hieß es.
Jan Hetfleisch

Bauprogramm wird überarbeitet
Vordringlichstes Ziel der BBT SE sei es weiterhin, den BBT im bestmöglichen Zeit- und Kostenrahmen voranzubringen, so die Betreibergesellschaft. Mit der Bekanntmachung des überarbeiteten Bauprogramms werde Anfang 2021 gerechnet.

Die BBT SE teilte ebenfalls mit, dass die Ausschreibung des Bauloses zwischen der Sillschlucht bei Innsbruck und der Gemeinde Pfons im Wipptal in die Wege geleitet werde. Die Ausschreibung soll Anfang des Jahres 2021 veröffentlicht werden.

BBT-Gesellschaft glaubt an Verzögerung bei Fertigstellung
Im Mai kündigte der Rechnungshof eine mögliche Verzögerung bei der Inbetriebnahme des Brenner-Basistunnels an. Wenige Tage später sprach auch die BBT-Gesellschaft davon, dass sich die Inbetriebnahme bis 2030 verschieben werde – mehr dazu in Auch BBT-Gesellschaft glaubt an Verzögerung.
APA/EXPA/JOHANN GRODER

Porr kündigte Klage wegen Vertragsauflösung an
Der Baukonzern Porr hält die Rücktrittserklärung der Brenner-Basistunnel-Projektgesellschaft BBT SE für „eindeutig rechtswidrig“, wie es in einer Aussendung hieß – BBT-Vertragskündigung: Porr will klagen.
12.12.2020, red, tirol.ORF.at/Agenturen

BBT: Mindestens ein weiteres Jahr verzögert
 

josef

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#19
Brenner-Nordzulauf: Vier Varianten möglich
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In Oberbayern konnten Bürger, Gemeinden und Vereine ihre Stellungnahmen zu einer neuen Bahnstrecke durch das Inntal zum Brenner abgeben. Die Prüfergebnisse wurden am Donnerstag vorgestellt. Vier von den fünf möglichen Varianten sind dabei übrig geblieben.
Online seit heute, 6.12 Uhr
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Die „Variante blau“, östlich des Inns, damit endgültig vom Tisch. Die Planungen in den oberbayrischen Inntalgemeinden Neubeuern, Rohrdorf und größtenteils auch Nußdorf werden also nicht mehr weiterverfolgt wie der Bayrische Rundfunk (BR) berichtet. Vier mögliche Varianten wurden bei den Raumordnungsverfahren als naturverträglich eingestuft. Zu den fünf Vorschlägen der Deutschen Bahn für eine mögliche Trassenführung waren rund 30.000 Stellungnahmen von Bürgern eingegangen.

Die Ablehnung bei den Bürgern ist groß
Der Brenner-Nordzulauf bewegt den Landkreis Rosenheim seit einigen Jahren enorm: 30.000 Stellungnahmen von Kommunen, Vereinen und Verbänden sowie von 18 Bürgerinitiativen und einzelnen Bürgern wurden bei der Regierung von Oberbayern eingereicht.
In den meisten der Stellungnahmen wurde das Projekt abgelehnt, so auch in der Stellungnahme des Rosenheimer Kreistags und des Rosenheimer Stadtrates.Der Rosenheims Landrat Otto Lederer betonte gestern bei einer Pressekonferenz, dass es in der Region viele Schutzgebiete gebe.
„Die Menschen hier leben von der Landwirtschaft und dem Tourismus in der Natur. Wir haben bereits viel Infrastruktur und sehen keine naturverträgliche Lösung, wenn dies oberirdisch ist. Daher fühlen wir uns bestätigt, dass wir alle Trassen im Sommer vergangenen Jahres abgelehnt haben", sagt der Rosenheimer Landrat Otto Lederer.

DB, ÖBB
Diese fünf Varianten standen zur Auswahl, die blaue wird nicht weiterverfolgt

Man will Tunnels wie in Österreich
Gefordert werden Tunnelösungen und weniger Flächenverbrauch. Denn in Österreich seien 80 Prozent der bereits gebauten Schiene unterirdisch. Auch für Oberbayern werden Tunnellösungen bevorzugt.

Nun wird die Deutsche Bahn eine Entscheidung über die endgültige Trasse nach Ostern treffen. Letztlich wird dann der Deutsche Bundestag über den Neubau der Zulaufstrecke entscheiden.

Der Brenner-Nordzulauf soll die Kapazitäten zum künftigen Brennerbasistunnel erweitern, an dem in Österreich und Italien gebaut wird. Damit sollen mehr Güter auf die Schiene kommen.
29.01.2021
Brenner-Nordzulauf: Vier Varianten möglich
 

josef

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#20
BBT könnte Innsbruck mit Energie versorgen
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Tunnel bieten offenbar eine Möglichkeit der Erdwärmegewinnung. Die TU Graz erarbeitet dazu ein Konzept. Das Drainagewasser aus dem Brenner Basistunnel etwa könnte zur Erwärmung und Kühlung eines Teils der Tiroler Landeshauptstadt herangezogen werden.

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Erdwärme ist eine unerschöpfliche Energiequelle und die Nutzung zu Heizzwecken mittels Wärmepumpen wird seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich angewendet, so die Technische Universität (TU) Graz, die mit Unterstützung der Forschungsförderungsgesellschaft FFG das Potenzial überprüft.

Je tiefer desto wärmer
Ab Tiefen von zwölf bis 15 Metern herrscht im Erdreich eine übers Jahr gleichmäßige Temperatur von um die zehn Grad. Je tiefer man ins Erdreich geht, desto wärmer wird es. Die im Erdinnern gespeicherte Wärme kann sowohl direkt genutzt werden, etwa zum Heizen und Kühlen (Wärmepumpenheizung), als auch zur Erzeugung von elektrischem Strom oder in einer Kraft-Wärme-Kopplung.

Statt erst einmal tief zu bohren, kann man die geothermische Energiegewinnung aber auch dort einsetzen, wo man sowieso schon unter der Erde ist: in Tunnels. Über Absorberleitungen in den Tunnelwänden kann dem Boden Wärme entzogen werden. Im Falle eines Tunnels tritt sie in Form von Wasser, das aus den wasserführenden Schichten im Bergmassiv quillt, zutage. Der Forschungsverbund „Thermocluster“ will das Nutzungspotenzial der Wärme, die in dem abgeleiteten Tunnelwasser des Brenner Basistunnels steckt, ausloten.

Hermann Hammer
Teile des Innsbrucker Stadtteils Wilten könnten Nutznießer der Energiegewinnung sein, aber auch die Olympiahalle im Stadtteil Amras.

Heizen und Kühlen der Olympiahalle
Eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung von Geothermie ist die Anwesenheit eines Abnehmers der Energie in der Nähe, um Wärmeverluste gering zu halten. Die Nähe der Stadt Innsbruck dürfte hier im Hinblick auf den Tunnel vorteilhafte Rahmenbedingungen bieten.

„Wir untersuchen, ob und wie das Drainagewasser aus dem Brenner Basistunnel zum klimafreundlichen Heizen und Kühlen von Häusern oder einem neuen Stadtteil im Bereich Wilten genutzt werden kann“, erklärte Thomas Marcher vom Institut für Felsmechanik und Tunnelbau der TU Graz gegenüber der APA. Geprüft werde auch, ob die gewonnene Energie zum Kühlen der Olympiahalle eingesetzt werden kann. Die Forschenden wollen innerhalb eines Jahres mithilfe von Simulationsmodellen für den Tunnel abschätzen, welche infrastrukturellen Maßnahmen notwendig wären, um die höchste Energieausbeute zu erzielen.

Absorber-Techniken in der Tunnel-Innenwand
„Wir testen etwa Möglichkeiten, ob und wie wir die Temperatur des Drainagewassers auf ein höheres Niveau bringen können. Eine denkbare Variante sind sogenannte Absorber-Techniken, die an der Tunnelinnenwand verbaut werden und die Gebirgswärme aufnehmen. Darüber hinaus wollen wir klären, wie eine sinnvolle ökonomische Verteilung des Wassers hinein in die Haushalte erfolgen kann und wie die Wärmepumpen und die Wärme geplant oder adaptiert werden müssen“, führte Projektkoordinator Thomas Geisler vom Institut für Felsmechanik und Tunnelbau an. Die Ergebnisse sollen der Brenner Basistunnel Gesellschaft (BBT SE) und den Innsbrucker Kommunalbetrieben schließlich als Entscheidungslage für die weitere wirtschaftliche und technische Umsetzung dienen.

Kein zusätzlicher Pumpenaufwand notwendig
Der geplante, mehr als 60 Kilometer lange Tunnel – zugleich längster Eisenbahntunnel weltweit – soll nach seiner Fertigstellung in rund zehn Jahren für Entlastung im Transitverkehr zwischen Italien und Österreich sorgen. Durch seine Länge und seine Neigung in Richtung Innsbruck fließt das Tunnelwasser ohne zusätzlichen Pumpenaufwand auf die Stadt zu, schilderten die Forscher die natürlichen Vorteile der Tunnelanlage. Unter den beiden Hauptröhren befindet sich ein Erkundungsstollen, der beinahe fertiggestellt ist und über den auch das Drainagewasser der Haupttunnel zukünftig abgeleitet wird. Hier können Konzepte zur Energiegewinnung entwickelt werden, die den Bahnbetrieb nicht behindern, schilderte Marcher.

Geothermische Nutzung bei Unterinntaltrasse
Bei aller Zuversicht für eine nachhaltige Wärmenutzung gehe es in jedem Fall auch um ein besonnenes Vorgehen, so der Felsmechaniker: „Wir können nur so viel Wärme entziehen, wie der Berg selbst wieder reproduzieren kann, sonst wird die Energiegewinnung langfristig geschmälert.“ In Stuttgart (Fasanenhof-Tunnel), der Schweiz (Gotthard-Basistunnel) und in Jenbach (Unterinntaltrasse) wird eine ähnliche Form der geothermischen Energiegewinnung bereits umgesetzt. Die Herausforderung für die Ingenieure bleibt trotzdem groß. Unterstützung finden sie von Teams des AIT und der Geologischen Bundesanstalt sowie von Forschern der BOKU. Die notwendigen Daten kommen von der BBT SE und den Innsbrucker Kommunalbetrieben.
22.02.2021, red, tirol.ORF.at
BBT könnte Innsbruck mit Energie versorgen
 
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