Buch- und Dokumente Restaurator

josef

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Restaurator rettet alte Schätze im Archiv
Spannend wie ein Krimi kann seine Arbeit sein - die des Restaurators im Salzburger Landesarchiv. Denn so mancher Rechtsstreit kann nur mit Hilfe von uralten Original-Dokumenten geklärt werden.
Jahrhundertealte Dokumente werden im Salzburger Landesarchiv aufbewahrt. Das Bewahren dieser alten Urkunden ist die Aufgabe von Roman Kafka.


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Roman Kafka restauriert alte Dokumente, deren Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen

Die natürlichen Feinde des Papiers sind UV Strahlen, Feuchtigkeit in der Luft, Pilz und Schimmel-Sporen und sogenannte Papierfische. Perfektes Konservieren der Dokumente - wie im Museum - ist im Landesarchiv nicht möglich: “Wir stellen diese Archivalien den Forschern zur Verfügung. Das bedeutet aber, dass wir sie nicht einfach unter einen Glassturz geben können. Wir müssen sie so restaurieren und konservieren, dass sie auch im Benutzersaal wieder ausgegeben werden dürfen.


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Neben Licht und Feuchtigkeit sind diese Papierfische die größten Feinde der Dokumente

Ausgegeben werden Eigentümerurkunden, alte Grundbücher oder historische Urkunden für Wege- und Wasserrecht. Dokumente des Landes seit dem 14 Jahrhundert. Das Restaurieren von Papier ist Physik und Handwerk: Nach einer Behandlung mit Gammastrahlen, um Sporen zu beseitigen, wird das Papier gereinigt. Danach wird es mit originalen Papierfasern wieder aufgefüllt.


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Auch Rechtsanwälte greifen immer wieder auf die wichtigen alten Dokumente des Landes zurück

Löcher in Dokumenten werden mit Faserbrei gestopft
Roman Kafja erklärt: „Wir haben ja auch eine Buchbinderei in unseren Werkstätten. Da haben schon vor Jahrzehnten die Buchbinder das sogenannte Makulaturpapier entfernt. Das sind unbeschriftete Seiten. Die haben sie für schlechtere Zeiten aufgehoben. Wir machen dadurch einen Faserbrei und können dann wieder anfasern“.


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Löcher in den Dokumenten und an den Rändern können mit Faserbrei wieder angefüllt werden

Wasserfeste Tinte aus Laub-Wucherungen
Die Löcher sind nun gestopft, mit Zellulose wird das Papier widerstandsfähiger gemacht. Dass die Tinte beim Anfasern mit Wasser nicht verläuft, ist jahrhundertealtem Wissen zu verdanken. Aus Wucherungen an Laubblättern, den sogenannten Galläpfeln wurde vom Mittelalter bis zur Neuzeit Tinte hergestellt, sagt Roman Kafka: „Da findet ein Oxidationsprozess statt, der die Tinte wasserfest macht. Nur deshalb können wir diese Bestände ins Wasser legen und restaurieren“. Nach dem Trocknen kommt das verpackte Dokument zurück in die Archive des Landes. Zugänglich für Rechtsanwälte und Forscher.

Publiziert am15.07.2018
Restaurator rettet alte Schätze im Archiv
 
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