Der Mont Blanc, der höchste Berg der Alpen, ist seit 2007 geschrumpft

josef

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HÖCHSTER BERG DER ALPEN
Mont Blanc seit 2007 um drei Meter geschrumpft
Schwankungen der vermessenen Höhen werden von der "beweglichen" Schneewehe am Gipfel beeinflusst

Der Mont Blanc wird immer kleiner. Schuld daran ist seine Kappe aus Schnee und Eis, die allmählich schrumpft.
Foto: AFP/Marco Bertorello

Grenoble – Der Mont Blanc, der höchste Berg der Alpen, ist nach Expertenangaben in den vergangenen vier Jahren um knapp einen Meter geschrumpft. Nach der jüngsten Messung betrage die Gipfelhöhe nun 4.807 Meter und 81 Zentimeter, teilte eine Expertengruppe in Grenoble mit. Eine genaue Erklärung dieses Phänomens bleibe den Klima- und Gletscherforschern überlassen.

Eine Gruppe von knapp 30 Experten hatte den Gipfel im September erklommen, um ihn zu vermessen. Dies geschieht alle zwei Jahre seit etwa 20 Jahren. 2017 war dabei eine Gipfelhöhe von 4.808 Metern und 72 Zentimetern ermittelt worden. Das Ergebnis von 2019 wurde nicht veröffentlicht. Am höchsten war der Gipfel nach Angaben der Experten im Jahr 2007 mit 4.810,9 Metern – das sind gut drei Meter mehr als heute.

Wandelbare Schneewehe
Die Experten erklärten, die Zahlen schwankten, weil der Gipfel von einer dicken Schicht "ewigen Schnees" bedeckt sei, die wie eine riesige Schneewehe durch Wind und Wetter ihre Form ändere. Deswegen ändere sich die Höhe des Mont Blancs immer wieder. Die Höhe des Felsens hingegen liege stabil bei 4.792 Metern.
(APA, 1.10.2021)
Mont Blanc seit 2007 um drei Meter geschrumpft
 

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NATÜRLICHE SCHWANKUNG
Der Gipfel des Mont Blanc ist zwei Meter niedriger
Im Vergleich zu 2021 ist der höchste Berg der Alpen geschrumpft. Die ständig variierenden Messungen könnten aber bald wieder einen Zuwachs ergeben

Der Mont Blanc ist mit Eis und Firn bedeckt. Daher verändert sich auch seine Höhe.
AFP/JEAN-PIERRE CLATOT
Ob es sich beim Mont Blanc um den höchsten Berg Europas handelt, kommt auf die Definition des Kontinents an. Der höchste Alpengletscher, der sich in Frankreich befindet, ist definitiv der höchste Berg Westeuropas. Doch wenn der Kaukasus mitgezählt wird, gibt es mehrere Gipfel, die höher liegen, allen voran der Elbrus. Er ist mit 5.642 Metern der höchste Berg Russlands.

Der Mont Blanc kommt nach der neuesten Messung exakt auf 4.805 Meter und 59 Zentimeter. Bemerkenswert ist, dass dieser Wert – und damit der Berg – vor zwei Jahren noch um zwei Meter und 22 Zentimeter höher war. Seit dem Jahr 2001 ermitteln Fachleute alle zwei Jahre die Höhe des Berges. Sie erhoffen sich davon Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpen.

Eis und Firn auf dem Gipfel
Bisher hätten sie die Erkenntnis gewonnen, dass sich der Gipfel "ständig in seiner Höhe und Lage verändert", sagte der Chefvermesser des Départements Haute-Savoie, Jean des Garets. Schwankungen von bis zu fünf Metern seien dabei nicht ungewöhnlich. Am höchsten war der Gipfel im Jahr 2007 mit 4.810,9 Metern – also rund fünf Meter höher als heute.


Schmelzender Permafrost birgt ein wachsendes Geröllrisiko beim Klettern auf den höchsten Gipfel Westeuropas.
AFP/PHILIPPE DESMAZES

Das hängt damit zusammen, dass man auf dem Gipfel nicht nur Gestein unter den Füßen hat, sondern auch eine mehr als zehn Meter dicke Schicht aus Eis und Firn – so nennt man anhaltende Schneebedeckung, die mindestens einen Sommer überstanden hat. So ändert sich die genaue Höhe je nach Jahreszeit und Wetter – und auch die Lage des höchsten Punktes. Im Vergleich zu anderen Firngipfeln gilt der Mont Blanc eher als stabil.

Risiko Permafrost
Ausgestattet mit modernsten Messgeräten und erstmals sogar mit einer Drohne, hatte ein Team im September den Berg erklommen, um ihn mehrere Tage lang Punkt für Punkt zu vermessen. Der felsige Gipfel des Berges liegt 4.792 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Rückgang könnte auf die geringeren Niederschläge im Sommer zurückzuführen sein, vermutete Chefvermesser des Garets am Donnerstag in Chamonix vor Journalistinnen und Journalisten. Wenn der Mont Blanc in zwei Jahren erneut vermessen werde, könnte er "viel größer" sein. Längerfristig gibt es in den Alpen einen Wachstumstrend, pro Jahrtausend wachsen sie mancherorts um 80 Zentimeter.

Im Zuge der Klimakrise taut auch der Permafrost auf dem höchsten Berg der Alpen. Das birgt ein wachsendes Risiko für Steinschlag. Immer öfter lösen sich gewaltige Felsbrocken, die für Bergsteigerinnen und Bergsteiger zur Gefahr werden können.
(red, APA, 5.10.2023)
Der Gipfel des Mont Blanc ist zwei Meter niedriger
 
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