Dezember 1944, die Erste Bienwaldschlacht

L

landzknecht68

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#1
Hallo zusammen,
hier habe ich einen amerikanischen Regimentsbericht teilweise übersetzt (den Teil bei dem es um die Kämpfe um den Westwall im Bienwald geht), ich hoffe das es ein paar von euch interessiert:

Auszug aus dem Bericht des 314ten US Infanterieregiments:

16. Dezember
...Als das 314te Regiment nördlich von Hagenau abzog passierte es die Französische Maginot-Linie. Die Männer waren dankbar dass der Wald von feindlichen Truppen frei war. Allerdings lag ein paar Kilometer weiter der Westwall, welcher stark besetzt war. Die Truppenaufstellung auf dem Weg zur Reichsgrenze war folgendermaßen: Das erste Bataillon übernahm die Führung, das dritte und zweite Battailon folgten. Um 9°° Uhr kam es zu einer Verzögerung des Vormarsches, da erst eine Brücke der Hauptstrasse zwischen Lauterburg und Büchelberg repariert werden musste, die unter schwerem feindlichem Artilleriefeuer lag. Somit wurde das weitere Vorrücken der Infanterie auf den 17. Dezember verschoben.

17. Dezember
Es wurde der Befehl ausgegeben, dass die 79te Division nach Norden vorrücken, den Westwall durchbrechen, den Bienwald durchqueren und Kandel einnehmen sollte. Der Angriff begann um 7°° Uhr mit dem Vorrücken des in zwei Gruppen eingeteilten ersten Bataillons; Die C-Kompanie ging geradewegs der Hauptstrasse Richtung Kandel vor, die A-Kompanie bewegte sich links davon vor. Nach dem durchbrechen von Straßensperren erreichte die C-Kompanie die Kreuzung Büchelberg – Berg / Kandel. Die A-Kompanie hielt sich immer etwas links von ihr auf gleicher Höhe. Um weiter Straßensperren zu umgehen bewegten sich die Einheiten ostwärts. Als die B-Kompanie mit zwei Panzern gerade zur C-Kompanie aufschließen wollte, trafen diese auf eine feindliche Verteidigungsstellung 400 m östlich der Straße. Die beiden Kompanien gruben sich ein (was im harten Winter 44 sicher kein leichtes Unterfangen war. Anmerkung des Übersetzers) und beobachteten die feindlichen Stellungen. Die K-Kompanie traf auf Widerstand westlich der Position des ersten Bataillons. Bei Einbruch der Nacht war die Lage folgendermaßen: B und C-Kompanie lagen gegenüber dem Feind, rechts der Hauptstrasse nach Kandel, die A-Kompanie lag etwas weiter westlich zurückversetzt an der Straße fest. Die K-Kompanie links der A-Kompanie an der Abzweigung von Berg / Scheibenhardt – Büchelberg und wiederum links davon die I und L-Kompanie. Die F-Kompanie lag nördlich von Scheibenhardt und der Rest des zweiten Bataillons in Scheibenhardt. Um Mitternacht berichteten Patrouillen der K-Kompanie von der Sichtung einer unbekannten Anzahl von Feinden westlich des Abschnittes des ersten Bataillons.

18. Dezember
Bei Tagesanbruch begann das erste Bataillon vorsichtig damit das Vorgelände zu erkunden. B und C-Kompanie brachen in die Hauptkamplinie ein und eroberten einen Bunker (laut den deutschen Berichten wurde kein Bunker eingenommen, aber solche sachen hat mann ja gerne beschönigt. Anmerkung des Übersetzers). Das einsetzende schwere Artilleriefeuer hinderte sie daran weiter in die Westwallstellungen vorzudringen, doch gewannen sie brauchbare Einblicke in den Aufbau der Verteidigungsstellungen. Später an diesem Tag schlug ein weiterer Versuch, des ersten Bataillons, Boden zu gewinnen fehl. Bei einem Deutschen Gegenangriff verlor das 313te Regiment zuvor erobertes Gebiet.

19. Dezember
Das zweite Bataillon machte einen Gewaltmarsch nach Westen um die Westwallstellungen auszukundschaften. Sie trafen auf Straßensperren die aus gefällten Bäumen errichtet waren. Die E-Kompanie erkämpfte sich kleine Geländegewinne doch das feindliche Feuer war unerbittlich.

An den nächsten beiden Tagen versuchten verschiedene Kampfgruppen immer wieder in die feindlichen Verteidigungsstellungen einzubrechen.

23. Dezember
Das zweite Bataillon wurde von seinem Aufklärungsunternehmen zurückgerufen und das dritte Bataillon nach vorne geschickt um eine gute Angriffsposition auszubauen und gleichzeitig eine Verteidigungsstellung anzulegen. Die Truppen verlegten Minen und Sprengfallen entlang der deutschen Linien im Bereich hinter der Lauter.

24. Dezember
Das 314te Infanterieregiment zieht sich in die neuen Verteidigungsstellungen zurück – das zweite Bataillon nach Lauterburg und Berg, das dritte Bataillon nach Scheibenhardt und in die Wälder hinter Neewiller (Elsass). Das erste Bataillon bezog Stellung auf einer Anhöhe zwischen Neewiller und Lauterburg. Den Heiligabend 1944 verbrachten die Truppen mit Patrouillieren entlang des Bienwaldes. Die Einheiten wechselten sich dabei ab, damit die Züge eine Gelegenheit bekamen, sich aufzuwärmen und etwas zu essen. Die Aufklärungseinheit der 79ten Division die zwischen Lauterburg und dem Rhein Patrouillierte berichtete das der Feind auf der anderen Rheinseite Kabel verlegte. Ebenso wurden zahlreiche deutsche Leuchtsignale beobachtet. Die Verteidigungslinie wurde durch Panzerminen, Sprengladungen an Brücken, Stacheldraht, Panzerabwehr- und Panzerstellungen und Infanteriewaffen verstärkt. (Die Verteidigungslinie des 314ten Infanterieregimentes war etwas länger als 8 Km; die Sicherung durch die Truppen war sehr dünn, da damit begonnen wurde, Einheiten aus der Verteidigungslinie herauszuziehen. Diese sollten nach Belgien gebracht werden um der Ardennenoffensive entgegenzutreten. Anmerkung des Übersetzers)

26. – 29. Dezember
Die nächsten vier Tage verbrachten die Truppen die Zeit mit Patrouillen, dabei wurden zahlreiche deutsche Einheiten beobachtet die den Rhein überquerten (leider wird hier nicht erwähnt in welche Richtung, da aber das "Unternehmen Norwind" in der Neujahrsnacht in Gang gesetz wurde, welches die Amerikaner bis nach Hagenau zurückwarf, schätze ich, es ging Richtung Pfalz. Anmerkung des Übersetzers).

30. Dezember
Das Regiment erhält den Befehl sich schrittweise in eine neue Verteidigungsstellung 9 Km südwestlich zurückzuziehen – Die alte französische Maginot Linie…
(somit waren sie wieder am Ausgangspunkt des Unternhmens angelangt. Anmerkung des Übersetzers).
 
W

Westwallbunker

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#2
Hi landzknecht,
danke dafuer, ist genau das was ich gesucht habe, deutsche infos hab ich ein paar, aber amerikanische... Darf man fragen, ob Du das aus dem Netz gezogen hast oder auf Papier hast?


Gruss

Max
 
M

mayk64

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#3
Hallo zusammen,
hier habe ich einen amerikanischen Regimentsbericht teilweise übersetzt (den Teil bei dem es um die Kämpfe um den Westwall im Bienwald geht), ich hoffe das es ein paar von euch interessiert:

Auszug aus dem Bericht des 314ten US Infanterieregiments:

16. Dezember
...Als das 314te Regiment nördlich von Hagenau abzog passierte es die Französische Maginot-Linie. Die Männer waren dankbar dass der Wald von feindlichen Truppen frei war. Allerdings lag ein paar Kilometer weiter der Westwall, welcher stark besetzt war. Die Truppenaufstellung auf dem Weg zur Reichsgrenze war folgendermaßen: Das erste Bataillon übernahm die Führung, das dritte und zweite Battailon folgten. Um 9°° Uhr kam es zu einer Verzögerung des Vormarsches, da erst eine Brücke der Hauptstrasse zwischen Lauterburg und Büchelberg repariert werden musste, die unter schwerem feindlichem Artilleriefeuer lag. Somit wurde das weitere Vorrücken der Infanterie auf den 17. Dezember verschoben.

17. Dezember
Es wurde der Befehl ausgegeben, dass die 79te Division nach Norden vorrücken, den Westwall durchbrechen, den Bienwald durchqueren und Kandel einnehmen sollte. Der Angriff begann um 7°° Uhr mit dem Vorrücken des in zwei Gruppen eingeteilten ersten Bataillons; Die C-Kompanie ging geradewegs der Hauptstrasse Richtung Kandel vor, die A-Kompanie bewegte sich links davon vor. Nach dem durchbrechen von Straßensperren erreichte die C-Kompanie die Kreuzung Büchelberg – Berg / Kandel. Die A-Kompanie hielt sich immer etwas links von ihr auf gleicher Höhe. Um weiter Straßensperren zu umgehen bewegten sich die Einheiten ostwärts. Als die B-Kompanie mit zwei Panzern gerade zur C-Kompanie aufschließen wollte, trafen diese auf eine feindliche Verteidigungsstellung 400 m östlich der Straße. Die beiden Kompanien gruben sich ein (was im harten Winter 44 sicher kein leichtes Unterfangen war. Anmerkung des Übersetzers) und beobachteten die feindlichen Stellungen. Die K-Kompanie traf auf Widerstand westlich der Position des ersten Bataillons. Bei Einbruch der Nacht war die Lage folgendermaßen: B und C-Kompanie lagen gegenüber dem Feind, rechts der Hauptstrasse nach Kandel, die A-Kompanie lag etwas weiter westlich zurückversetzt an der Straße fest. Die K-Kompanie links der A-Kompanie an der Abzweigung von Berg / Scheibenhardt – Büchelberg und wiederum links davon die I und L-Kompanie. Die F-Kompanie lag nördlich von Scheibenhardt und der Rest des zweiten Bataillons in Scheibenhardt. Um Mitternacht berichteten Patrouillen der K-Kompanie von der Sichtung einer unbekannten Anzahl von Feinden westlich des Abschnittes des ersten Bataillons.

18. Dezember
Bei Tagesanbruch begann das erste Bataillon vorsichtig damit das Vorgelände zu erkunden. B und C-Kompanie brachen in die Hauptkamplinie ein und eroberten einen Bunker (laut den deutschen Berichten wurde kein Bunker eingenommen, aber solche sachen hat mann ja gerne beschönigt. Anmerkung des Übersetzers). Das einsetzende schwere Artilleriefeuer hinderte sie daran weiter in die Westwallstellungen vorzudringen, doch gewannen sie brauchbare Einblicke in den Aufbau der Verteidigungsstellungen. Später an diesem Tag schlug ein weiterer Versuch, des ersten Bataillons, Boden zu gewinnen fehl. Bei einem Deutschen Gegenangriff verlor das 313te Regiment zuvor erobertes Gebiet.

19. Dezember
Das zweite Bataillon machte einen Gewaltmarsch nach Westen um die Westwallstellungen auszukundschaften. Sie trafen auf Straßensperren die aus gefällten Bäumen errichtet waren. Die E-Kompanie erkämpfte sich kleine Geländegewinne doch das feindliche Feuer war unerbittlich.

An den nächsten beiden Tagen versuchten verschiedene Kampfgruppen immer wieder in die feindlichen Verteidigungsstellungen einzubrechen.

23. Dezember
Das zweite Bataillon wurde von seinem Aufklärungsunternehmen zurückgerufen und das dritte Bataillon nach vorne geschickt um eine gute Angriffsposition auszubauen und gleichzeitig eine Verteidigungsstellung anzulegen. Die Truppen verlegten Minen und Sprengfallen entlang der deutschen Linien im Bereich hinter der Lauter.

24. Dezember
Das 314te Infanterieregiment zieht sich in die neuen Verteidigungsstellungen zurück – das zweite Bataillon nach Lauterburg und Berg, das dritte Bataillon nach Scheibenhardt und in die Wälder hinter Neewiller (Elsass). Das erste Bataillon bezog Stellung auf einer Anhöhe zwischen Neewiller und Lauterburg. Den Heiligabend 1944 verbrachten die Truppen mit Patrouillieren entlang des Bienwaldes. Die Einheiten wechselten sich dabei ab, damit die Züge eine Gelegenheit bekamen, sich aufzuwärmen und etwas zu essen. Die Aufklärungseinheit der 79ten Division die zwischen Lauterburg und dem Rhein Patrouillierte berichtete das der Feind auf der anderen Rheinseite Kabel verlegte. Ebenso wurden zahlreiche deutsche Leuchtsignale beobachtet. Die Verteidigungslinie wurde durch Panzerminen, Sprengladungen an Brücken, Stacheldraht, Panzerabwehr- und Panzerstellungen und Infanteriewaffen verstärkt. (Die Verteidigungslinie des 314ten Infanterieregimentes war etwas länger als 8 Km; die Sicherung durch die Truppen war sehr dünn, da damit begonnen wurde, Einheiten aus der Verteidigungslinie herauszuziehen. Diese sollten nach Belgien gebracht werden um der Ardennenoffensive entgegenzutreten. Anmerkung des Übersetzers)

26. – 29. Dezember
Die nächsten vier Tage verbrachten die Truppen die Zeit mit Patrouillen, dabei wurden zahlreiche deutsche Einheiten beobachtet die den Rhein überquerten (leider wird hier nicht erwähnt in welche Richtung, da aber das "Unternehmen Norwind" in der Neujahrsnacht in Gang gesetz wurde, welches die Amerikaner bis nach Hagenau zurückwarf, schätze ich, es ging Richtung Pfalz. Anmerkung des Übersetzers).

30. Dezember
Das Regiment erhält den Befehl sich schrittweise in eine neue Verteidigungsstellung 9 Km südwestlich zurückzuziehen – Die alte französische Maginot Linie…
(somit waren sie wieder am Ausgangspunkt des Unternhmens angelangt. Anmerkung des Übersetzers).
Toller Bericht,super zu lesen :bravo: im November könnt ich Hilfe gebrauchen Richtung Baumholder,wäre Dankbar über Kontakt per PN,geht nicht um Infos zu Bauwerken oder anderen Locations sondern einfach nur um die Gegend Allgemein!
Gruß Mayk
 
#4
Hallo und Guten Abend. Finde ich sehr spannend. Ich würde geene mal mehr Wiessen wie ich an Solche US Tagebücher dran komme, oder Informationen der Amerikaner. LG Milan
 
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