Die Geistermine von Heiligenkreuz!

wolfsgeist

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#42
In Füllenberg bei dem eingezäunten Bergbaugebiet, gibt es ein Wegkreuz, das an ein tödliches Bergwerksunglück 1903 erinnert. Siehe auch Das Kreuz am Weg nach Füllenberg | Stiftspfarre Heiligenkreuz
In einem Katasterplan aus den Jahren um 1870/80 ist auf dem Weg, der von Füllenberg über den Ortsfriedhof nach Heiligenkreuz führt, oberhalb des Friedhofes ein Wegkreuz eingezeichnet – und zwar neben einem dort von 1807 bis 1925 betriebenen Gipsbergwerk. Hier verläuft heute noch der alte Wallfahrtsweg von Wien nach Mariazell.

Am 3. Mai 1903 ereignete sich in diesem Gipsbergwerk ein schweres Grubenunglück. Bei einem 20 m tiefen Geländeeinbruch – verursacht durch eine zu früh losgegangene Sprengladung – kam der Bergbau-Ingenieur und Werkführer Alfred Dopsch ums Leben und drei Bergleute wurden verletzt. Das Gipsbergwerk wurde seither im Tagbau weitergeführt und 1925 stillgelegt. Es war aber noch bis nach 1950 begehbar und wurde dann allmählich zugeschüttet.

Vermutlich war dieses Gipsbergwerk der Anlass, ein neues Kreuz mit einem geschnitzten Christus-Korpus aufzustellen. Es wird berichtet, dass danach noch viele Jahre eine Frau hierher kam – vermutlich die Witwe des Verunglückten – um beim Kreuz ein Licht anzuzünden. In den ersten Apriltagen 1945 bezogen sowjetische Geschützbatterien Stellung beim Friedhof und beschossen das noch vom deutschen Militär gehaltene Alland. Im Zuge dieser Kriegshandlungen wurde das Wegkreuz zerstört.

Erst drei Jahre später wurde wieder ein Holzkreuz mit einem gusseisernen Christus-Korpus aufgestellt und am 18. April 1948 vom damaligen Pfarrer P. Wolfgang Traid gesegnet. Dieses Kreuz hatte sich bis 1940 auf der Allander Höhe am Hühnerkogel befunden – dort, wo der Waldweg nach Mayerling führt. Es musste der projektierten Reichsautobahn-Trasse weichen und wurde bis 1948 im Stift deponiert.

Auf Initiative der Kath. Männerbewegung Heiligenkreuz wurde dieses Wegkreuz in den letzten Wochen einer schon dringend notwendigen Restaurierung durch Anton Steiner und Alfred Rapp unterzogen, unter tatkräftiger Mithilfe von Baumeister DI Erich Winter, der auch ein neues Holzkreuz kostenlos zur Verfügung stellte.

Die Segnung dieses Wegkreuzes wird am 4. Dezember, dem Festtag der hl. Barbara, der Patronin der Bergleute, um 15 Uhr von unserem Pfarrer P. Prior Simeon Wester vorgenommen.


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