Die Geistermine von Heiligenkreuz!

#1
Unsere Altvorderen in Grub und Heiligenkreuz im Wienerwald berichten immer wieder von einer sogenannten "Geistermine" die sich in oder in der Nähe von Heiligenkreuz befinden soll.
Es soll sich um einen alten Gipsbergbau (nicht der in Preinsfeld) handeln, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts als Schaubergwerk öffentlich zugänglich war.
Während des 2 Weltkriegs soll dieses Bergwerk als Versteck vor den Russen gedient haben.
Angeblich soll nur mehr das Mundloch (Schacht) vorhanden bzw. zugänglich sein sein.
Meine Frage, hat jemand die Koordinaten zu diesem Schacht?
LG
H.
 
#2
Lieber Gogosch!

klingt ja recht wild zusammengereimt...was die Alten da so erzählen... einziges Schaubergwerk mit ursprünglichem Gipsabbau ist Hinterbrühl, daß auch im 2.WK Verwendung fand.

Ist ja nicht so weit weg von Heiligenkreuz. Es hat schon kleinere Gipsminen gegeben, die meistens als Zusatzstoff in der Landwirtschaft genutzt wurden.
 

josef

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#5
Im von Harry angeführten Buch-Link

Josef Wirth, Robert Bouchal
Verborgener Wienerwald
Vergessenes, Geheimnisvolles, Unbekanntes

166 Seiten, gebunden
Pichler Verlag 2003
ISBN: 3-85431-311-X


sind auf Seite 31 dieses Bandes 2 Fotos mit folgendem Text zu finden:

Die Geistermine vom Wienerwald - der ehemalige Eingang in das gewaltige Bergwerks-Labyrinth von Preinsfeld.
Großes Bild: Ehemalige Zugänge in das Gipsbergwerk Preinsfeld, das ursprünglich im Tagbau erschlossen wurde. Diese große Grube hat man in der Zwischenzeit verfüllt.
Jedenfalls handelt es sich bei den Bildern nicht um den aktuellen Gipsabbau in Preinsfeld, dazu gibt es auch Fotos der riesigen Abbaukammern...

lg
josef
 
#6
Danke, Josef!
Das wird es sein. Werde mir das Buch bestellen.
Was ich noch gefunden habe ist eine Höhle (Bodenbergschacht) ziemlich am Gipfel des "Großen Bodenbergs" bei Heiligenkreuz. Ein grundloser (angeblich 80m tiefer Schacht) der mit einem Gitter abgesichert ist!
Die letzte Befahrung soll schon einige Zeit zurückliegen!
Wenn man vom Sattelbachtal bzw. Sattelbach nach Preinsfeld fährt, kommt man kurz vor Preinsfeld, direkt rechts unterhalb der Straße, an einem mit einem rostigen Baustahl-Gitter notdürftig abgesicherten, gemauerten Portal in Eisenbahntunnelgröße vorbei, wo etwas Wasser rausplätschert.
Ist dies ein Teil des derzeitigen Gips-Bergbaues Preinsfeld?
Leider hatte ich weder Fotoapparat, Gummler oder Taschenlampe mit.
LG
H.
 
#7
Dies Buch ist ansonsten eher durchschnittlich, kann man in den Bücherei der Technischen Uni Wien ansehen ausleihen.
Den Beginn des Bergwerks Preinsfeld ist auf 1961 angegeben.
 

josef

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#8
Gipsbergbau Preinsfeld

Dies Buch ist ansonsten eher durchschnittlich, kann man in den Bücherei der Technischen Uni Wien ansehen ausleihen.
Den Beginn des Bergwerks Preinsfeld ist auf 1961 angegeben.
Du hast anscheinend nicht alles gelesen...

Textauszug Seite 33:
Die hier befindliche Lagerstätte wurde als Tagbau begonnen, 1927 geschlossen bzw. eingestellt, die alte Abbaugrube aber nicht im bergmännischen Sinn verfüllt, sondern mit der Zeit durch Müll, Schutt und nach 1961 mit Abraummaterial des neuen Betriebes gefüllt. 1961 begann die neu gegründete Gesellschaft "Gipsbergbau Preinsfeld Ges.m.b.H." mit einem neuen Tagbau, dessen Grube sich - inzwischen wiederum verfüllt und bepflanzt - am Rande des kleinen Ortes befand.
Ein Foto (S. 30) zeigt die halbverfüllte Tagbaugrube, an deren Grubenrändern Stolleneingänge erkennbar sind.

lg
josef
 
#9
Heute kam ich wieder bei Preinsfeld vorbei!
Im Anhang 2 Bilder von dem "Tunnel" welcher genau in Richtung der Ortschaft Preinsfeld führt! Nach einigen Metern ist der Tunnel rundherum betoniert.
Hier die GPS-Koordinaten des Tunnel-Portals:
N 48°02,647' O 16°07,552'
Ein Befahren ist nur mit Gummlern möglich, da im Eingangsbereich etwa 3-4cm Wasser stehen, verursacht durch Versumpfung außerhalb des Tunnels.
Wie man aus den Bildern ersieht, ist es nach etwa 10m trocken.
Irgendjemand hat vor Jahren versucht, dass Wasser mittels eines Drainageschlauchs zu entfernen, aber der ist auch schon zugewachsen.
Wenn Interesse zur Erkundung dieses Stollens besteht, bitte um PM.
Dann machen wir eine "Expedition"! :hopp
LG
H.
 

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#10
Begehung

Hallo!

Hatte Heute Zeit und Lust den oben genannten Tunnel zu begehen. Sinn und Zweck entzieht sich mir, vielleicht hat hier jemand eine Idee.

Gegen Bergbau spricht die Bauweise und die Länge (kerzengerade ca.50m hinein) Keine Abzweigungen und auch sehr schmal (Breite ca.3,5m/Höhe ca.5m)

Sieht eigentlich wie eine klassische Röhre für eine Unterverlagerung oder Luftschutz aus. Allerdings fanden sich keinerlei Spuren von Stromleitungen oder Schutz vor Druckwellen..

Nur an der linken Seite (tunneleinwärts) befinden sich auf der gesamten Länge auf ca.2m Höhe im gleichmäßigen Abstand Metallrohre (siehe Bilder)

Auch nur Links befindet sich ein Drainagerohr im Sockelbereich der Tunnelwand integriert, mit 4 Revisionsöffnungen auf die Tunnellänge.

Am Schluß der Röhre ist roher Stein!
 

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#12
Entwässerungsstollen?

Kann es sich bei dem oben genannten Stollen um einen im Bergbau üblichen Entwässerungsstollen handeln, der den Berg vis a vis vom Areal des Gipswerkes Preinsfeld entwässert? Zweck wäre nur nach meiner Sicht, daß das Risiko, daß der Hang rutschen kann vermindert wird!?

lg Michael
 

josef

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#16
wie wärs denn mit einer Autobahnunterführung für einen Graben oder ähnliches.
Dies sollte man nachprüfen! Die damaligen Planungen und auch teilweise begonnene Bauausführungen der RAB sahen ja die Trasse südlich des Stiftes Heiligenkreuz vor.

Siehe auch http://unterirdisch.de/index.php?th...tobahnen-in-Österreich.4649/page-5#post-63182

Bin derzeit auswärts ohne Zugang zu meinen Detailunterlagen. Nur das Steinmauerwerk am Portal und der Stützmauer irritiert mich ein wenig! Solche Mauerverkleidungen von Portal-, Brückenpfeiler-, Stützmauern usw. bestanden in der Regel aus exakt abgerichteten, behauenen Steinen und nicht, wie auf den Bildern erkennbar, um eher wahllos verarbeiteten Material.
...ähnelt es eher ne bahntunnel
Außer Feldbahnen für die Bergbaubetriebe bzw. beim RAB-Bau gab es dort keinen Bahnen!

lg
josef
 
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#17
Rab

Die Trasse der RAB ist gut 500m weiter nördlich. Somit halte ich eine Unterführung für sehr unrealistisch.

Lt. einem Wienerwald-Kenner, der bereits einige Bücher verfasst hat, war dort auch Bergbau vorgesehen, was anscheinend wieder verworfen wurde.

lg M
 

josef

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#18
@ettoresottsass :danke für die Info!
Lt. einem Wienerwald-Kenner, der bereits einige Bücher verfasst hat...
Nehme an, von diesem "WW-Kenner" stammen auch die Super-Bilder der "WW-Unterwelt" wie z.B. vom Eingang in die "Geistermine" in "Verborgener Wienerwald..." :)

lg
josef
 
A

andreas2

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#20
gipsbergbaue bei heiligenkreuz

hallo zusammen !

informationen zu alten gipsbergbauen bei heiligenkreuz gibt es u. a. auf der homepage der gba - das lagerstätteninformationssystem "iris" http://geomap.geolba.ac.at/IRIS/.

dort gibt es infos über 3 bergbaue in der umgebung:
1) alter abbau im ortsbereich von preinsfeld: abbau seit 1639, letzte abbauperiode um 1920-25, heute vollkommen verfüllt und rekultiviert; das könnte auf die geistermine zutreffen; ob das allerdings damals auch ein schaubergwerk war, weiß ich auch nicht
2) der moderne, aber auch schon wieder stillgelegte bergbau am hühnerkogel von 1961 bis 1999

die beiden werden aber in iris nicht getrennt geführt

3) bergbau ssw füllenberg: 1804 bis ca. 1920; die bilder in iris zeigen ein durch ein gittertor verschlossenes mundloch

lg, andreas
 
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