Die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt

josef

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#1
ICON OF THE SEAS
Das neue größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist ein schwimmender Vergnügungspark
Diese Woche wurde in Finnland mit der Icon of the Seas ein neuer schwimmender Gigant fertiggestellt. Das Rekordschiff wird vor allem in der Karibik unterwegs sein
Mit der Wonder of the Seas hat Royal Caribbean bereits einen Kreuzschiffgiganten in seiner Flotte. Nun gesellt sich mit der Icon of the Seas ein neues Ungetüm hinzu. Die US-amerikanische Reederei hat Anfang dieser Woche bekanntgegeben, dass das um einiges größere Schiff die Werft im finnischen Turku verlassen hat. 900 Tage hat dessen Entwicklung und Produktion in Anspruch genommen, heißt es vonseiten der weltgrößten Kreuzfahrtgesellschaft.


Hier liegt die Icon of the Seas noch in der Werft im finnischen Turku.
AFP/JONATHAN NACKSTRAND

Mit der Übergabe des Schiffs wurde auch eine Reihe noch nie dagewesener Leistungen gewürdigt: von der Installation des Aquadome, der größten Glas- und Stahlkonstruktion, die je auf ein Kreuzfahrtschiff gehoben wurde, bis hin zu einem Wasserpark mit sieben Pools, sechs Wasserrutschen und mehr. Dem größten auf See, wie es heißt. Zu den weiteren Highlights zählen unter anderem ein Minigolfplatz, eine Eislaufbahn, ein Kletterpark und ein Surfsimulator. Dazu kommen weitere Annehmlichkeiten wie etwa ein schwebender Infinity-Pool, Whirpools, Spas, Sportangebote und mehr als 40 Restaurants. Momentan segelt die Icon von Turku nach Cádiz, Spanien, bevor sie in ihren Heimathafen Miami weiterfährt. Von dort starten auch die Kreuzfahrten in der Karibik.


Laut der Reederei hat ihr neues Flaggschiff einige Superlative an Bord, unter anderem den größten Wasserpark auf See.
Royal Caribbean

Flüssiggasantrieb
Die Icon of the Seas bietet Platz für 7.600 Gäste. Inklusive der Crew werden dann fast 10.000 Menschen an Bord sein, wenn das neue größte Kreuzfahrtschiff der Welt Anfang 2024 erstmals mit Gästen in See sticht. Zum Vergleich: Auf dem aktuellen Rekordhalter, der Wonder of the Seas, haben "nur" knapp 7.000 Gäste Platz. 20 Decks zählt das neue Flaggschiff und hat damit zwei mehr als der Ex-Rekordhalter Wonder of the Seas. Das Schiff ist mehr als 365 Meter lang und wiegt 250.800 Bruttotonnen. Die Kabinenzahl beträgt 2.805 – das sind zwar weniger als bei der Wonder of the Seas (2.867 Kabinen), aber trotzdem passen rund 600 Menschen mehr auf das neue Schiff. Das liegt daran, dass die Reederei mit der Icon of Seas vor allem Familien ansprechen möchte und deshalb mehr Kabinen mit Platz für mehr als zwei Personen plant. Trotz der vielen Kabinen wird der Urlaub auf diesem riesigen schwimmenden Resort nicht billig sein. Die günstigste Fahrt 2024 beginnt bei 1.820 Dollar (rund 1.700 Euro) pro Person für sieben Nächte in einer Innenkabine. Eine dreistöckige Luxuskabine schlägt mit rund 68.500 Euro pro Woche zu Buche.

Icon of the Seas | Arriving January 2024
Royal Caribbean

Die Icon ist das erste Schiff der Reederei, das mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann. Die sogenannten Dual-Fuel-Motoren werden zusammen mit einer Reihe von Energieeffizienz-Initiativen und branchenführenden Umweltprogrammen an Bord eingesetzt, wie zum Beispiel der ersten Müllverbrennungsanlage auf See, liest man. Das Schiff sei um 24 Prozent energieeffizienter als die Standards, die heute für die Konstruktion von Schiffen vorgeschrieben sind. Tatsächlich hat sich die Muttergesellschaft Royal Caribbean Group vorgenommen, bis 2035 ein Netto-Null-Kreuzfahrtschiff einzuführen.
(red, 1.12.2023)
Das neue größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist ein schwimmender Vergnügungspark
 

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#2
MIAMI
Größtes Kreuzfahrtschiff der Welt bricht zu erster Kreuzfahrt auf
Das Schiff namens Icon of the Seas hat 20 Decks und bietet Platz für 7.600 Gäste sowie 2.350 Besatzungsmitglieder


Die Icon of the Seas ist 365 Meter lang.
REUTERS/MARIA ALEJANDRA CARDONA

Miami – Wasserfall und Eislaufbahn an Bord: Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist am Samstagabend (Ortszeit) aus dem Hafen der US-Metropole Miami zu seiner ersten Kreuzfahrt ausgelaufen. Die Icon of the Seas hat 20 Decks und ist 365 Meter lang. Das Schiff kann bei voller Auslastung 7.600 Gäste und 2.350 Besatzungsmitglieder befördern. Die erste Kreuzfahrt führt das Schiff der US-amerikanischen Reederei Royal Caribbean International in die Karibik.


Ein Blick auf das Kreuzfahrtschiff, das als der "größte Wasserpark auf See" beworben wird.
AP/Miguel J. Rodriguez Carrillo

Die Icon of the Seas wurde von der Werft Meyer Turku in Turku gefertigt und wird mit Flüssigerdgas betrieben. Die Reederei bewirbt es als "größten Wasserpark auf See", "sieben Pools für jede Stimmung" und einem eigenen Bereich, genannt Nachbarschaft, für Familien.

Umweltorganisationen kritisieren das Megaschiff. "Wenn man wirklich an Nachhaltigkeit und nicht an seinen Gewinn denken würde, würde man kein Kreuzfahrtschiff mit einer Kapazität von fast 10.000 Menschen bauen", zitierte die "New York Times" Marcie Keever von der Organisation Friends of the Earth.
(APA, 28.1.2024)

Größtes Kreuzfahrtschiff der Welt bricht zu erster Kreuzfahrt auf
 

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#4
Superlative
"Cruisezilla": Wie groß können Kreuzfahrtschiffe noch werden?
Wenn Kreuzfahrtschiffe weiterhin so wachsen, könnte Mitte des Jahrhunderts ein neuer Gigant über die Weltmeere schippern, befürchten einige. Eine Dystopie?
17. August 2024, 18:00

Das derzeit größte Kreuzfahrtschiff auf den Weltmeeren: die Icon of the Seas.
REUTERS/Paola Chiomante

Sie ist ein Gigant unter den Kreuzfahrtschiffen, die Icon of the Seas. Diese schwimmende Stadt ist 365 Meter lang, hat 20 Decks, 40 Restaurants und kann bis zu 7600 Passagiere transportieren.

Die Titanic, ein Fischerboot
Zudem ist sie ein Vergnügungspark auf dem Ozean: Es gibt sieben Pools, sechs Wasserrutschen und einen rund 17 Meter hohen Wasserfall. Ganz abgesehen von der Installation des Aquadome, der größten Glas- und Stahlkonstruktion, die je auf ein Kreuzfahrtschiff gehoben wurde.


Sechs Wasserrutschen gibt es an Bord der Icon of the Seas.
IMAGES NORTH AMERICA/JOE R

Vor diesem Hintergrund ist die folgende Aussage der Umweltlobbyisten der European Federation for Transport and Environment, kurz T&E, in ihrem jüngsten Report zu sehen: "Die Kreuzfahrtschiffe von morgen werden die Titanic wie ein Fischerboot aussehen lassen." Seit dem Jahr 2000 hätte sich die Größe der Schiffe verdoppelt.

Man wirft daher ein dystopisches Szenario an die Wand: Im Jahr 2050 könnte Cruisezilla (eine Wortkreation aus Godzilla und Cruiseship) in See stechen. Mit an Bord: 10.500 Passagiere. Dieser neue Gigant unter den Kreuzfahrtschiffen wäre dann fast achtmal so groß wie die Titanic.

Boombranche
"Wie viel größer können diese Giganten noch werden? Das Kreuzfahrtgeschäft ist der am schnellsten wachsende Tourismussektor und seine Emissionen geraten außer Kontrolle", stellt man dazu bei T&E fest. Man blickt mit Sorge auf den Boom der Kreuzfahrtbranche.


Der Aquadome ist die größte Glas- und Stahlkonstruktion, die je auf ein Kreuzfahrtschiff gehoben wurde.
IMAGES NORTH AMERICA/JOE R

Laut einer bei der Plattform Statista veröffentlichten Erhebung haben im Jahr 2023 weltweit rund 31,7 Millionen Passagiere diese Art des Reisens gewählt. Ein Spitzenwert, der heuer noch getoppt werden könnte, wenn man den Zahlen von Cruise Market Watch folgt.

Mit all den unschönen Problemen, die mit dem Kreuzfahrttourismus zusammenhängen: "Wenn man eine Woche mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs ist, emittiert man ungefähr 800 Kilogramm CO2. Das ist ungefähr ein Sechstel von dem, was ein Mensch im globalen Durchschnitt pro Jahr verursacht", erklärte etwa Stefan Gössling, Professor für nachhaltigen Tourismus an der Universität Lund, unlängst gegenüber dem STANDARD.

Gegenrede
Der T&E-Report hält dazu fest, dass die Kohlendioxid-Emissionen von Kreuzfahrtschiffen in Europa 2022 um zwanzig Prozent höher waren als im Jahr 2019. Nach Angaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) sind Kreuzfahrtschiffe und andere Seeschiffe jedes Jahr für fast drei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Die Cruise Lines International Association (Clia), der größte Branchenverband der Kreuzfahrtindustrie, reagierte laut CNN auf den Report der T&E und beanstandete unter anderem, dass "mehrere Behauptungen im Widerspruch zu verifizierten Daten" stünden.

Die Clia verweist darauf, dass die meisten Kreuzfahrtschiffe der Gegenwart und jene, die in den nächsten zehn Jahren in See stechen werden, kleine bis mittelgroße Schiffe sein würden. Zudem wolle man sie umweltfreundlicher machen – mehr Flüssiggas und weg vom besonders schmutzigen Schweröl soll es gehen. Bis 2028 sollen laut Clia 60 Prozent der neuen Kreuzfahrtschiffe Flüssiggas als Hauptantriebsart nutzen.

Ticketsteuer als Lösung?
Die T&E moniert allerdings, dass der Flüssiggasantrieb das noch schädlichere Methan freisetze. "Die einzige grüne und skalierbare Lösung für die Dekarbonisierung des Seeverkehrs sind E-Treibstoffe", heißt bei den Umweltlobbyisten. Kreuzfahrten seien ein Luxusgeschäft, und die Betreiber müssten die Verantwortung für die Klimaschäden übernehmen.

Man fordert zudem eine einschlägige "Ticketsteuer": "Kreuzfahrtschiffe sind derzeit von Treibstoffzöllen, Unternehmenssteuern und den meisten Verbrauchssteuern befreit, denen andere Verkehrsträger unterliegen", argumentiert man. Eine Ticketsteuer von 50 Euro auf ein typisches Kreuzfahrtticket würde ihrer Analyse zufolge weltweit 1,6 Milliarden Euro einbringen. Geld, dass man für den Klimaschutz gut gebrauchen könnte.
(max, 18.8.2024)
"Cruisezilla": Wie groß können Kreuzfahrtschiffe noch werden?
 

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#6
Kreuzfahrtschiffe: Emissionen für den Luxus
Die schwimmenden Urlaubsbunker werden immer mehr und immer größer
12. September 2024, 09:05
Im Gastblog nimmt Martin Auer die am schnellsten wachsende Tourismusbranche und ihre klimaschädlichen Emissionen unter die Lupe.
Wenn Sie unbedingt im Sommer in der Karibik auf einem Schiff eislaufen wollen, dann buchen Sie eine Kreuzfahrt auf der Icon of the Seas. Am besten nehmen Sie sich für die eine Woche eine Suite um 7650 Euro pro Person, Trinkgeld nicht eingerechnet. Wenn Sie sich das nicht leisten können, nehmen Sie für Ihren Familienurlaub halt eine Kabine um 2259 Euro pro Person.

Wenn Sie unbedingt im Sommer in der Karibik auf einem Schiff eislaufen wollen, dann buchen Sie eine Kreuzfahrt auf der Icon of the Seas. Am besten nehmen Sie sich für die eine Woche eine Suite um 7650 Euro pro Person, Trinkgeld nicht eingerechnet. Wenn Sie sich das nicht leisten können, nehmen Sie für Ihren Familienurlaub halt eine Kabine um 2259 Euro pro Person.

Die Icon of the Seas, das bisher größte Kreuzfahrtschiff der Welt, wurde im Jänner 2024 vom Stapel gelassen. Die schwimmende Stadt umfasst 40 Restaurants, sieben Swimmingpools und kann 7600 Passagiere befördern, das ist die Hälfte der Einwohnerschaft von Bruck an der Mur. Sie ist länger als 15 Blauwale und fünfmal größer als die Titanic. Die Baukosten werden auf zwei Milliarden Dollar geschätzt, das erklärt vielleicht die Preise.


"The Icon of the Seas" ist länger als 15 Blauwale.
IMAGES NORTH AMERICA/JOE R

Die größten Kreuzfahrtschiffe von heute sind doppelt so groß wie im Jahr 2000, das geht aus einem neuen Bericht von Transport & Environment (T&E) hervor. Wenn sie in diesem Tempo weiterwachsen, könnten die größten Kreuzfahrtschiffe im Jahr 2050 eine unglaubliche Bruttotonnage von 345.000 erreichen und damit fast achtmal so groß sein wie die Titanic.



"Die heutigen Cruisezillas lassen die Titanic wie ein kleines Fischerboot aussehen", sagt Inesa Ulichina, Sustainable Shipping Officer bei T&E.T&E
Die globale Kreuzfahrtindustrie hat im letzten halben Jahrhundert einen Boom erlebt. Die Zahl der Schiffe hat sich von nur 21 im Jahr 1970 auf heute 515 verzwanzigfacht. Eine Kombination aus mehreren und größeren Kreuzfahrtschiffen bedeutet, dass die CO2-Emissionen von Kreuzfahrtschiffen in Europa im Jahr 2022 fast 20 Prozent höher waren als im Jahr 2019 vor der Pandemie.

Inesa Ulichina, Sustainable Shipping Officer bei T&E, sagte: "Die heutigen Cruisezillas lassen die Titanic wie ein kleines Fischerboot aussehen. Wie viel größer können diese Giganten noch werden? Das Kreuzfahrtgeschäft ist der am schnellsten wachsende Tourismussektor und seine Emissionen geraten schnell außer Kontrolle."


Die Anzahl und Größe der Schiffe ist in den letzten fünf Jahrzehnten enorm gestiegen.
T&E

Flüssiggas ist keine Alternative
Angesichts der Gegenreaktionen steigen viele Kreuzfahrtunternehmen auf Flüssigerdgas (LNG) als Alternative zu herkömmlichen Schiffskraftstoffen wie Schweröl um. LNG-betriebene Schiffe machen heute 38 Prozent der weltweiten Kreuzfahrtschiffbestellungen aus. Während LNG bei der Verbrennung weniger Schadstoffe und CO2 ausstößt, setzt es Methan frei, ein Treibhausgas, das über 80-mal stärker ist als CO2. Methanausstöße aus LNG-Motoren können diese Schiffe klimaschädlicher machen als herkömmliche Schiffskraftstoffe.

T&E schreibt, dass die einzige grüne und skalierbare Lösung zur Dekarbonisierung E-Fuels seien. Grüne E-Fuels könnten im Jahr 2030 fast vier Prozent der europäischen Schiffe antreiben. T&E rechnet vor, dass es 2030 für die europäische Schiffahrt günstiger sein wird, diese vier Prozent EU-Fuels beizumischen, als die Strafen aufgrund der FuelEU Maritime Initiative der EU für die ausschließliche Verwendung von Schweröl zu zahlen.

Können die Emissionen sinken?
Hätten die Schifffahrtsunternehmen schon 2019 vier Prozent grünes Methanol beimischen müssen, dann wären – unter der Annahme, dass E-Fuels wirklich null Emissionen verursachen – die Emissionen in den drei Jahren bis 2022 statt um 20 Prozent "nur" um 16 Prozent gestiegen. Man sieht, solche Maßnahmen können den Anstieg der Emissionen höchstens verlangsamen. Es ist aber heute wirklich schon eine Binsenweisheit, dass die Emissionen sinken müssen. Doch laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes wird der Kreuzfahrtmarkt, der 2021 7,5 Milliarden Dollar schwer war, von 2022 bis 2028 um weitere elf Prozent zulegen.

Ist es vorstellbar, dass die Emissionen dieser Sparte sinken können, wenn der Markt gleichzeitig weiterwächst? Selbst wenn an verschiedenen anderen Schrauben gedreht wird, wie zum Beispiel an jenen, dass Kreuzfahrtschiffe in Häfen die Motoren nicht laufen lassen dürfen, sondern das Schiff über das Festlandnetz mit Strom versorgt werden muss und generell die Energieeffizienz verbessert wird, ist das nicht vorstellbar. Nur wenn die Zahl der Schiffe und die Zahl der zurückgelegten Seemeilen zurückgeht, können die Emissionen sinken. Wäre es wirklich so schade, wenn nicht täglich tausende "Kreuzfahrer" – kein Spaß, das ist das Werbesprech der Kreuzfahrttouristiker – über Venedig oder Barcelona herfallen würden? Nicht einmal ein halbes Prozent der Weltbevölkerung kann sich eine Kreuzfahrt leisten. Auch in den reichen Ländern kann das nur eine kleine Minderheit. 2023 haben sich 3,7 Millionen Deutsche eine Kreuzfahrt geleistet, das sind 4,5 Prozent der Bevölkerung. Auf der anderen Seite haben 22,6 Prozent aller Deutschen nicht genug Geld, um eine Woche in den Urlaub zu fahren. Man kann also Kreuzfahrten sicher als Luxuskonsum einstufen.

Ein Viertel aller Deutschen lehnt Kreuzfahrten prinzipiell ab, da diese die Umwelt unverhältnismäßig schädigen. Denn jeder Passagier verursacht schätzungsweise 60 Kilogramm CO2-Emissionen pro Tag, 155 Liter Abwasser und etwa sieben Liter Abfall. Der oder die Durchschnittsdeutsche verursachte laut Eurostat im Jahr 2019 pro Tag Treibhausgasemissionen von rund 27 Kilogramm CO2-Äquivalenten und verbrauchte 125 Liter Trinkwasser.

Luxussteuer für Kreuzfahrten
Kreuzfahrtschiffe sind derzeit von Kraftstoffzöllen, Unternehmenssteuern und den meisten Verbrauchersteuern befreit, denen andere Transportmittel unterliegen, schreibt T&E. Eine Ticketsteuer von 50 Euro auf ein typisches Kreuzfahrtticket würde der Analyse zufolge weltweit 1,6 Milliarden Euro einbringen. Eine Steuer von 100 Euro würde 3,1 Milliarden Euro und eine Steuer von 200 Euro würde 6,2 Milliarden bringen. Dies könne wichtige Klimafinanzierungen bereitstellen, sagt T&E. Ob diese Steuern allerdings hoch genug sind, um einen wesentlichen Teil der Konsument:innen dazu zu bringen, andere Urlaubsformen vorzuziehen, bleibt fraglich. Luxussteuern müssen wehtun, wenn sie nicht nur Einnahmen bringen, sondern auch den notwendigen Lenkungseffekt haben sollen.
(Martin Auer, 12.9.2024)
Kreuzfahrtschiffe: Emissionen für den Luxus
 

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#7
Larger than Life
Mit der Star of the Seas sticht ein neuer Kreuzfahrtgigant in See
Ein neues Rekordschiff wird im August 2025 seinen Dienst aufnehmen. Es ist ein schwimmender Vergnügungspark der Superlative

Ebenbürtige Giganten: die Star of the Seas (vorn) und ihre etwas ältere Schwester Icon of the Seas.
Royal Caribbean

Mit der Icon of the Seas hat die US-amerikanische Reederei Royal Caribbean bereits das größte Kreuzfahrtschiff der Welt in seiner Flotte. Das Ungetüm ist mehr als 365 Meter lang und wiegt 250.800 Bruttotonnen. Die Kabinenzahl beträgt 2805. Nun bekommt das Flaggschiff der Reederei ebenbürtige Konkurrenz aus den eigenen Reihen.

Als neuestes Mitglied der "Icon" getauften Klasse wird die Star of the Seas mit einer Länge von 365 Metern, einer Breite von 67 Metern und 20 Decks genauso groß sein wie ihr Schwesterschiff, die Icon of the Seas. Derzeit ist Letztere das weltweit größte Kreuzfahrtschiff. An Bord können 5610 Passagierinnen und Passagiere sowie rund 2350 Crew-Mitglieder untergebracht werden. Das Schiff befindet sich momentan noch in einer Werft in Finnland im Bau und soll im August 2025 in Florida seinen Dienst antreten.


Die Star of the Seas wird gerade fertiggestellt und soll im August 2025 ihren Dienst aufnehmen.
Royal Caribbean

Auch was Spaß und Luxus betrifft, steht die Star of the Seas der Icon in nichts nach: Mit sechs rasanten Wasserrutschen im "Thrill Island"-Wasserpark, sieben Pools und mehr als 40 Restaurants und Bars sollen alle Geschmäcker bedient werden. Hinzukommen Theatershows, Entertainmentprogramme und "Erlebniswelten".

First Look | Royal Caribbean’s Star of the Seas
December 2023 – The next bold combination of every vacation, Royal Caribbean’s #StaroftheSeas, is on the horizon.
Royal Caribbean

Auch die Star of the Seas ist in acht "Wohnviertel" aufgeteilt, die laut Reederei schon für sich eine Reise wert wären. Eines davon ist das Surfside-Viertel, das speziell für junge Familien konzipiert wurde, mit speziellen Pools und Restaurants, die auf die Bedürfnisse von Kindern wie Erwachsenen ausgerichtet sein sollen.

Komplett identisch werden die Schiffe trotz aller Ähnlichkeit und gleicher Größe aber nicht sein: Eine Neuheit im Vergleich zum Vorgängerschiff stellt beispielsweise das Restaurant Lincoln Park Supper Club dar, das das Flair von Chicago in den 1930er-Jahren aufleben lassen soll.


Das Schiff wirkt wie ein schwimmender Vergnügungspark.
Royal Caribbean

Außerdem soll die Star of the Seas mit einigen neuen Technologien ausgestattet werden. Dazu gehört ein wasserdichtes Armband, mit dem Eltern über die App der Reederei verfolgen können, wo sich ihre Kinder aufhalten, berichtete Jay Schneider, Chief Product Innovation Officer und Senior-Vizepräsident für den Mutterkonzern Royal Caribbean Group, laut USA Today.

Zudem arbeite die Reederei schon seit geraumer Zeit an Kabinentüren mit Gesichtserkennung, die an Bord des neuen Kreuzfahrtschiffsgiganten einem Pilotversuch unterzogen werden sollen.

In der Karibik unterwegs
Die Reiserouten der Star of the Seas umfassen Destinationen in der Karibik, darunter San Juan, Sankt Kitts und Cozumel. Viele Touren beinhalten zudem einen Aufenthalt auf der Privatinsel Perfect Day at Coco Cay, die exklusiv für Reisende von Royal Caribbean zugänglich ist. Die Kosten für eine siebentägige Kreuzfahrt beginnen bei rund 1500 Euro pro Person. Wer eine Kabine mit Balkon bevorzugt, muss mit Preisen ab 1700 Euro rechnen.


Die Star of the Seas soll wie ihre Schwester Icon of the Seas laut Reederei umweltfreundlicher sein als andere Kreuzfahrtschiffe, Experten bezweifeln das.
Royal Caribbean

Die Icon war das erste Schiff der Reederei, das mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann. Auch die Star wird mit sogenannten Dual-Fuel-Motoren ausgestattet sein. LNG sei, so die Reederei, der derzeit "sauberste Schiffskraftstoff".

Doch es gibt Zweifel: Expertinnen und Experten, unter anderem Bryan Comer, Direktor des Marine-Programms der Denkfabrik International Council on Clean Transportation, prangern laut dem Guardian an, dass die Kreuzfahrtbranche mit LNG in "falsche Klimalösungen" investiere. Sie würde darauf beharren, dass es sich bei Flüssigerdgas um einen grünen Treibstoff handle, "obwohl der Motor pro Fahrt 70 bis 80 Prozent mehr Treibhausgasemissionen ausstößt als bei Verwendung von normalem Schiffskraftstoff". Grund sei laut Comer der sogenannte Methanschlupf. Trotzdem hat sich die Royal Caribbean Group vorgenommen, bis 2035 ein Nettonull-Kreuzfahrtschiff einzuführen.

Angesichts der immer größeren Maße von Kreuzfahrtschiffen warnen manche bereits vor "Cruisezilla": Im Jahr 2050 könnte ein solches Monsterschiff (eine Wortkreation aus Godzilla und Cruiseship) in See stechen. Mit an Bord: 10.500 Passagiere. Dieser neue Gigant unter den Kreuzfahrtschiffen wäre dann fast achtmal so groß wie die Titanic.
(max, 30.1.2025)
Mit der Star of the Seas sticht ein neuer Kreuzfahrtgigant in See
 
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