Die Ruinen des "Kamaldulenserklosters" Landsee auf dem Klosterberg

Bunker Ratte

Well-Known Member
#1
Meine Emma machte mal wieder eine Tour durch das Burgenland und fand wieder tolle Schätze:);).

So nun eine kleine Geschichte über das ehem Kloster:Kamadulenserkloster Landsee
Der Ort LANDSEE, am Fuße des Klosterberges in 627 m Seehöhe gelegen, besitzt außer der gewaltigen Burgruine noch andere Ruinenstätten, die von einer bewegten geschichtlichen Vergangenheit der Landschaft zeugen: Die alten Befestigungsanlagen am Heidriegel, die aus der Völkerwanderungszeit stammen sollen, das "Öde Schlössl", ein Hausberg zwischen Landsee und Weingraben, die "Öde Kirche", eine gotische Kirchenruine im Rabnitztal und die Ruinen des Kamaldulenserklosters am Klosterberg.
Der Gründer des Kamaldulenserordens ist der hl. Romuald. Er wurde 952 zu Ravenna geboren. 1012 gründete er in Camaldoli (Toskana) ein Kloster, das zur Wiege des Kamaldulenserordens wurde.
1627 berief Kaiser Ferdinand II. den Orden nach Österreich, wo auf dem Kahlenberg bei Wien ein Kamaldulenserkloster gegründet wurde. Im Türkenjahr 1683 flohen die Ordensleute zuerst nach Linz, dann nach Italien, während das Kloster in Flammen aufging.
Die Gründer des Kamaldulenserordens in Landsee sind Paul Esterhazy und seine 2. Gemahlin Eva Tököly. Fürst Esterhazy machte am 4. März 1700 in einem Schreiben von Wien aus dem Kamaldulenserorden das Anerbieten, nahe bei seiner Burg Landsee für 12 Mönche eine Eremie (Einsiedelei) zu errichten, sie mit allen notwendigen Baulichkeiten auszustatten und auch für den Unterhalt der Ordensgemeinschaft durch eine Stiftung von 15 000 Rhein. Gulden Sorge zu tragen.
1702 ist das Kloster bereits besiedelt. Der Gipfel des Berges wurde beim Bau des Klosters geebnet. Der Südhang fällt steil in 2 Terrassen ab, die mit Stützmauern unterfangen waren. Der so eingeebnete Hang trug Gärten. Der Nordhang des Klosterberges fällt steil zum Tal des Tessenbaches ab, ebenso der Osthang, während der Westhang zum Rabnitztal abfällt.
Das Gestein, aus dem der Klosterberg besteht und das auch zum Bau verwendet worden ist, ist Quarzit.
Der Grundriss der Kirche ist 20 m lang und 8 m breit. Die Nordwand der Kirche ragt heute noch 7 m hoch auf und ist 1 m stark.
Hinweise auf die Klosterkirche finden sich auch in der vis. can. publica 11/2 vom Jahre 1781: Die Kirche, die nur benediziert ist, ist mit 7 Altären ausgestattet, von denen 2 privilegiert und die übrigen mit nur konsekrierten Altarsteinen versehen sind. Der Turm ist gemauert, mit einer Blechkuppe, einer Uhr und mit 3 Glocken im Gewicht von 7, 4 und 2 Zentnern versehen. Wertvolle Statuen, Kreuze oder Bilder sind nicht vorhanden. Es gibt eine Gruft, die aber nur für Ordensleute bestimmt ist.
Das Wasserproblem war auf dem wasserlosen Gipfel eine Lebensfrage für das Kloster. Regen- und Schmelzwasser wurden mittels Holzrinnen in eine Zisterne geleitet (heute noch erkennbar). Trinkwasser musste vom Klosterbründl geholt werden.
Der 2. Teil der Klosteranlage war der Zellentrakt. Er schloss sich an die Kirche gegen Norden an. Jede Zelle bestand aus einem Häuschen mit 3 bis 4 Räumen, an das sich ein Garten anschloss.
Der Zellentrakt ist 63 m lang, die Klosterstraße zwischen den beiden Häuserreihen ist 10 m breit.
Der 3. Teil der ganzen Anlage (64 m lang und 12 m breit) ist ein nach Westen sich verjüngendes Plateau, das wohl als Garten gedient haben mag.
Durch ein kaiserliches Rundschreiben vom 12. Jänner 1782 wurden alle Ordensgemeinschaften in den österreichischen Ländern und in den Ländern, die zu Österreich gehörten (alle Erbländer, z.B. Ungarn), die nicht in der Schule oder in der Krankenpflege tätig waren, von Josef II. aufge-hoben.
Dieser Erlass betraf alle Orden, die auf ein beschauliches Leben und auf Selbstheiligung ausgerichtet waren.
Am 23.4.1782 erhielten die Klosterleute auf dem Klosterberg das Aufhebungsdekret, tags darauf erfolgte die Konskription (Aufschreibung aller Liegenschaften).
Am 23.9.1782 mussten die Mönche das Kloster verlassen und für sich selber ein neues Heim und eine neue Arbeit im Beruf finden.

die ersten Momente der Ruinen...

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Bunker Ratte

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#6
Öde Kirche - Am südlichen Zipfel des Gemeindegebietes von Landsee
Eine kleine Wanderung durch Gatsch;Gestrüpp führte mich zu dieser Kirchenruine,hier werden ab und zu noch Messen gelesen;):)...

Eine kleine Auskunft dazu,leider weiss man hier nicht genaueres
"Öde Kirche"
Im südlichsten Zipfel des Gemeindegebietes von Landsee liegt die sogenannte "Öde Kirche", etwa 1500 munterhalb der Rotte Blumau, am unteren Teil des Berggrates, welcher vom Rabnitztal und einem kleinen,hier von Norden her einmündenden Seitengraben gebildet wird, ist also südostexponiert. Vor der Kirchestehen noch die beiden Längsmauern und die westliche Quermauer, der östliche Abschluß, eineHalbkreisapsis ist bereits zerfallen. In den Mauern bestehen noch zwei große Tore, im Inneren sind zweigroße Trichter. In Größe und Form erinnert das Bauwerk an St. Jakob in Güssing. Während Homma(1961) die öde Kirche zum Zisterzienserbesitz Lembach (in NÖ) rechnet, handelt es sich um die Kirchedes 1425 letztgenannten Pichlesdorff (Prüder 1972 und mündliche Mitteilung). Ob es eine Verbindungmit dem Auflassen der Siedlung und dem Entstehen der Rotte Blumau gibt, ist ungeklärt. Gleichfallsungeklärt ist die Lage des Friedhofes - etwa um die Kirche - zur Siedlung.
Quelle:Ödes Kirchal

einige verwachsene Momente

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Emma gönnte sich ein Moorbad;):eek:

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Die Wanderfee;)
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