Die vergessene Höhlen im Dudleswald
Von Siegendorf über Klingenbach bis nach Sopron erstreckt sich der Dudleswald. Darin befinden sich die größten natürlichen Höhlen der gesamten Region. Lange waren sie vergessen, nun können sie wieder besucht werden.
Otto- und Ferenc-Höhlen
Gut versteckt im ungarischen Teil des Dudleswaldes, nahe der Grenze bei Klingenbach, liegen die größten natürlichen Höhlen der Region.
Sie heißen Otto- und Ferenc-Höhlen und sind bis zu 30 Meter tief und vier Meter hoch, sagt Tamas Taschner vom Verein Welterbe-Fertö, der sich in den vergangenen Jahren intensiv mit den Höhlen beschäftigt hat.
"Einzig natürlichen Höhlen"
"Im Jahr 2004 waren Geographen hier und haben alle Höhlen rund um Ödenburg untersucht. Sie haben festgestellt, dass diese Höhlen die einzig natürlichen in der Gegend sind. Die anderen waren Kalkgruben", so Taschner
Wechselhafte Geschichte
Bis in die 1940er Jahre wurde von der Klingenbacher Bevölkerung Sand zu Bauzwecken aus den Höhlen geholt. Dann wurde der eiserne Vorhang errichtet.
Der Wald wurde zum Sperrgebiet und konnte weder von österreichischer noch von ungarischer Seite betreten werden.
Im Lauf der Jahre sind die Höhlen vergessen worden. Nur noch wenige, zumeist ältere Menschen aus Klingenbach können sich an die Höhlen erinnern. Auch in Sopron kennt sie fast niemand, bestätigt Taschner.
Name erst seit Kurzem
Die Höhlen sind frei zugänglich, aber Taschner rät zur Vorsicht. Man sollte auf jeden Fall einen Helm aufsetzen, sagt Tamas Taschner.
Bis vor kurzem hatten die Höhlen übrigens noch keine Bezeichnung - weder auf deutsch noch auf ungarisch. Nun werden sie offiziell Ferenc- und Otto-Höhlen genannt. Die Vornamen des ehemaligen und des jetzigen Forstverwalter des Dudleswaldes.
