Moin Bobo,
ich hab überlegt, ob ich überhaupt was dazu schreiben soll. Aber was solls. Weder verkaufe ich solche Geräte, noch baue ich sie, noch verleihe ich sie, noch habe ich das in nächster Zukunft vor. Nur zur Vorbeugung, falls hier oder nebenan jemand auf dumme Gedanken kommen sollte. Ich habe auch weder was mit noch gegen Bobo.
Es kann so nicht funktionieren, wie Bobo schreibt. Natürlich hat das Gründe.
1) Ich begreife den Sinn einer Wechselstromspeisung überhaupt nicht. Was für einen Sinn soll das machen? Das führt zuerst einmal zu erheblichen lokalen Dämpfungen durch Wirbelstrombildung an oberflächlichen Störkörpern. Allerdings kann das dabei entstehende Feld nicht nachgewiesen werden, weil zu schwach und die vorhandene Aufnahmeeinrichtung nur für Spannungen, nicht aber für die magnetische Feldkomponente ausgelegt ist. Und an der eigentlichen Meßstelle kommt noch weniger an – siehe 2) Das Messergebnis wird bis zur Unkenntlichkeit verfälscht. Genau deshalb verwenden alle mir bekannten Hersteller von Geoelt- Geräten Gleichspannung (Ausnahme steilflankige Impulse für IP- Messungen). Wechselstromverfahren basieren auf völlig anderen Wirkprinzipien.
2) Ich kenne kein Geoelt- Gerät, das mit irgendwelchen Kleinspannungen bis 42 Volt arbeitet. Wie ich schon geschrieben habe: Irgendwo bei 100 Volt geht es los und es endet zwischen 600 und 800 Volt. Auch das hat natürlich physikalische Gründe. Verwendet man zu geringe Spannungen, brechen die Äquipotentiallinien zwischen den Speiseelektroden ab bzw. bilden sich gar nicht mehr aus. Eine Tiefensondierung ist damit nicht mehr möglich, denn sie wird vollständig von Oberflächenableitung überlagert.
Erschwerend kommt hinzu, dass an der Erdoberfläche sogenannte EP- Potentiale (englisch SP) lokal vagabundieren. Hier können auf ganz natürlichem Weg durchaus Potentialunterschiede im Bereich um 240 mV auftreten, die natürlich ebenfalls das Meßergebnis erheblich verfälschen, wenn geringe Spannungen bei Geoelt- Messungen verwendet werden.
3) Ich hatte ja nicht umsonst nach einer konkreten Auswertung gefragt. Die Frage hattest Du geflissentlich überlesen. Auswertung von Geoelt bedingt entweder einen Vergleich mit Modellkurven oder Inversionsverfahren. Beides kann Exel nicht leisten. Darüber hinaus gibt es bei Tiefensondierungen mehrere gleichwertige Lösungen, von denen die wahrscheinlichste ausgewählt werden muß. Wie das unter Exel gehen soll ist mir auch ein Rätsel.
Das waren nur einige Anmerkungen, ich hätte noch mehr. Es bleiben also erhebliche Fragen offen.
Gruß
Dieter