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#1
Am Gelände des ehemaligen KZ-Nebenlagers "Loibl-Nord" soll lt. einem Bericht des ORF-Kärnten endlich eine Gedenkstätte entstehen:
Gedenkstätte KZ Loibl Nord soll entstehen
Am Areal des ehemaligen Außenlagers Loibl Nord des KZ Mauthausen werden Vorarbeiten für eine Gedenkstätte geleistet. Rund 56.000 Euro sind dafür veranschlagt. Damit soll ein würdiges Gedenken ermöglicht werden. Am 8. Juni findet eine Gedenkfeier statt.

Ein vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška unter Peter Gstettner lang gehegter Wunsch nach grundlegenden Baumaßnahmen einer Gedenkstätte am Areal des ehemaligen Außenlagers Loibl Nord des KZ Mauthausen soll nun wahr werden.

Endstation für politische Häftlinge
Im KZ Loibl waren vor allem politische Häftlinge untergebracht: meist Franzosen, aber auch viele Polen, Russen, Jugoslawen und Deutsche. Der jüngste Tote, der erst 19 Jahre alte Claude Caniotti, starb 1944 nur drei Wochen nach seiner Ankunft im KZ Loibl Nord. Wer zu schwach oder krank war, brach zusammen, verhungerte, erfror oder wurde in die Vernichtungslager nach Mauthausen oder Auschwitz geschickt. Noch heute sind nicht alle Opfer namentlich bekannt.

Folgende Maßnahmen sollen laut Kulturreferent Wolfgang Waldner vorgenommen werden: Abtragung des Bauschuttes, Abdeckung der etwaigen archäologischen Befunde durch ein Bauvlies und Sichtbarmachen der diversen historischen Flächen, Abgrenzung des KZ-Areals durch Steinblöcke, Errichtung von sechs Wachturmsymbolen (Holzkonstruktionen) an den originalen Standorten, Zuleitung eines Stromanschlusses und regelmäßige Pflege der Wiesenflächen durch den Bauhof Ferlach.

Weitere Erforschung vorantreiben
Dafür wurden 54.600 Euro zugesagt, weitere 10.000 Euro werden in die Weiterführung der archäologischen Erforschungen und Befundungen durch das Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien investiert. Laut Waldner sollen die Maßnahmen auf dem Areal ein würdiges Gedenken ermöglichen. Bis Anfang Juni sollen die Baumaßnahmen beendet seint. Am 8. Juni findet eine internationale Gedenkveranstaltung statt, anlässlich des ersten Häftlingstransportes von Mauthausen nach Loibl vor 70 Jahren.
Quelle: http://kaernten.orf.at/news/stories/2565157/
 
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#2
KZ Loibl: Gedenkveranstaltung nach Restaurierung

Zwillings-KZ Loibl: Wende der Erinnerung
Lange verdrängt und fast vergessen: Auf dem Gelände des ehemaligen KZ Loibl im Süden von Kärnten findet am Samstag erstmals am Originalschauplatz eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des NS-Regimes statt. Das Gelände wurde erst kürzlich von Archäologen der Universität Wien freigelegt.
Die finanziellen Mittel dazu sind von der neuen Kärntner Landesregierung zur Verfügung gestellt worden, das Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Uni Wien hat die Arbeit verrichtet.

Außenlager des KZ Mauthausen
24,5 Kilometer schlängelt sich die Loiblpass-Bundesstraße von Klagenfurt durch das sonnige Rosental und einen idyllischen Mischwald, vorbei an Wasserfällen, bis sie in den südlichen Karawanken in einen dürftig beleuchteten Betontunnel mündet. Der Loibl-Tunnel verbindet Kärnten mit Slowenien, seine beiden Enden stehen für zwei Wege der Erinnerung.

Grabungen der Uni Wien:
Seit einigen Jahren unternimmt ein Team des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie der Uni Wien sowohl in Mauthausen als auch in Nebenlagern wie Loibl Nord und Gunskirchen archäologische Ausgabungen (auch in Rechnitz, dem Ort des Massenmordes an rund 150 ungarischen Juden), um noch vorhandene Überreste wieder sichtbar zu machen und um die Funde zu sichern. "Gerade die Untersuchungen jetzt am Loibl haben besondere Ergebnisse ergeben. Wir haben nun die komplette Umzäunung gefunden und eine Erhebung des Ist-Zustandes gemacht", meinte Instituts-Vorstand Claudia Theune-Vogt gegenüber Ö1.

Überblick über die Grabungen, Uni Wien
Auf slowenischer Seite gilt seit Jahrzehnten: Gedenken. Auf Kärntner Seite galt bis vor kurzem: Verdrängen. Auf beiden Seiten des Tunnels stand von 1943 bis 1945 ein Konzentrationslager, das so genannte KZ Loibl, das Historiker mitunter als Zwillings-KZ bezeichnen.
Beim KZ Loibl handelte es sich um ein Außenlager des KZ Mauthausen in Oberösterreich. Vor 70 Jahren, am 3. Juni 1943, fand der erste Häftlingstransport auf den Loibl statt. Mehr als 1.600 Zwangsarbeiter, die meisten davon von den Nazis inhaftierte Mitglieder der französischen Resistance, aber auch Russen, Polen und Jugoslawen, mussten auf 1.400 Metern Seehöhe, bei bis zu minus 20 Grad und zwischen meterhohen Schneemassen einen Straßentunnel in den Berg schlagen.
Nicht nur die klimatischen Verhältnisse, auch die Umstände, unter denen Zwangsarbeit verrichtet werden musste, waren auf der Nordseite des Tunnels, in Kärnten noch menschenverachtender als im Süden. Wer zu flüchten versuchte, wurde erschossen. Wer zu schwach zum Arbeiten war, wurde entweder zurück nach Mauthausen transportiert, um dort umgebracht zu werden, oder am Loiblpass vom SS-Mann und Lagerarzt Sigbert Ramsauer, nach 1956 aus der Haft entlassen und zum Chefarzt des LKH Klagenfurt aufgestiegen, mittels Benzol-Spritze ins Herz getötet.

Verdrängt, vergessen, vernachlässigt
Menschenversuche, Hunger und Unterernährung, Misshandlungen und so genannte "Sportspiele", bei denen die geschwächten Insassen gegeneinander boxen mussten, standen an der Tagesordnung. An der Aufarbeitung der Geschichte des Loibl KZ zeigte die Kärntner Politik trotz jahrzehntelanger Bemühungen von Vereinen und Privatpersonen kein Interesse.

Die Gedenkveranstaltung auf der Südseite des Tunnels, in Slowenien, wo es bereits seit Jahrzehnten eine Gedenkstätte gibt, wurde in der Vergangenheit von den Kärntner Landespolitikern, beispielsweise vom ehemaligen Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler, nicht besucht. Obwohl beispielsweise im Jahr 2009 mit Bundespräsident Heinz Fischer und dem damaligen slowenischen Präsidenten Danilo Türk hochrangige Politiker anwesend waren.

Wurzelwerk, Sträucher, Bäume und Stacheldraht
Erst kürzlich wurde das Gelände des ehemaligen KZ Loibl von Archäologen der Universität Wien freigelegt, es war von Pflanzen überwuchert, hie und da stolperten Wanderer über alten Stacheldraht. Die Mittel für die Freilegung stammen aus dem Ressort von Kulturlandesrat Wolfgang Waldner, ÖVP.

"Im Land Kärnten hat sich in den vergangenen Monaten das erinnerungskulturelle Bewusstsein weiter entwickelt", sagt der Erziehungswissenschaftler Peter Gstettner von der Universität Klagenfurt, der sich seit knapp zwei Jahrzehnten mit dem Mauthausen Komitee Kärnten / Koroška um eine Gedenkstätte am Konzentrationslager Loibl bemüht.
Mit der Anschubfinanzierung von mehr als 54.000 Euro durch das Land Kärnten konnten nun die Reste von Waschbaracke, Appellplatz, Zisterne, Häftlingsblöcken und Zivillager freigelegt werden, so Peter Gstettner: "Das, was noch aussteht, ist eine würdige Gedenkstätte. Dazu gehört sicher auch, dass die Namen der am Loibl umgekommenen Häftlinge sichtbar gemacht werden - wir haben bisher 39 Namen recherchiert."

Flucht besser möglich als anderswo
Um die 40 Häftlinge des KZ Loibl starben bei den Arbeiten, wurden Opfer von Euthanasie oder bei der Flucht erschossen. Dutzende kamen nach dem Rücktransport im KZ Mauthausen um. Und dennoch: Aus keinem anderen KZ auf österreichischem Boden gelangen so viele Fluchten, wie vom KZ Loibl im deutsch-slowenischen Südkärnten.
Der Grund: Das KZ lag im Einzugsgebiet der widerständischen Partisanenbewegung, wer flüchten konnte, wurde von ihnen aufgenommen bzw. von der lokalen Bevölkerung unterstützt.


Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft
Quelle: http://science.orf.at/stories/1719178/
 

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#3
Ende des Grauens: 70 Jahre KZ Loibl

Der Loibltunnel ist einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen zwischen Kärnten und Slowenien. An die leidvolle Geschichte der Menschen, die ihn gebaut haben, erinnert heute - 70 Jahre danach - auf Kärntner Seite noch immer sehr wenig.

Vor 70 Jahren, im Mai 1945, ging der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation von Nazi-Deutschland zu Ende. Bereits am 16. April 45 wurde das KZ-Außenlager Mauthausen auf der Kärntner Seite des Loibl geschlossen. Die Häftlinge wurden in das Lager an die Südseite verlegt. In nur etwas mehr als einem Jahr bauten 1.350 Gefangene den Tunnel - Schwerstarbeit unter unmenschlichen Bedingungen und unter Aufsicht der SS-Wachen.

Nazis wollten Tunnel für Truppentransporte

1943 beschlossen die Nazis, die Verbindung nach Jugoslawien auszubauen - nicht über, sondern durch den Berg sollten die Truppentransporte in Richtung Balkan rollen. Für den Bau des Tunnels wurden Häftlinge aus dem KZ Mauthausen als Zwangsarbeiter eingesetzt. Untergebracht wurden diese in den Barackenlagern an der Süd- und Nordseite der Karawanken. Peter Gstettner vom Mauthausen Komitee: „Die kranken und verletzten Häftlinge wurden in der Regel nach Mauthausen zurückgebracht, dort getötet und neue Häftlinge hier angeliefert.“

SS-Arzt Ramsauer wurde später LKH-Chefarzt

Etwa 40 Häftlinge wurden in den beiden Lagern am Loibl ermordet - auf der Flucht erschossen, zu Tode gequält oder von SS-Arzt Sigbert Ramsauer bei medizinischen Versuchen umgebracht. Ramsauer wurde nach dem Krieg nach kurzer Haft sogar Chefarzt im LKH. Seine Opfer wurden in zwei Krematorien direkt im Lager verbrannt.

Gstettner: „Das Nordlager galt quasi als Strafverschärfung, darüber hinaus war es so, dass es durch diese harten Bedingungen auch für die KZ-Wächter so etwas wie eine Strafe war – und sie diese Frustration an den Häftlingen in Form sadistischer Schlägereien und Mordorgien ausgelassen haben.“

Lager Nord aus Angst vor Partisanen geschlossen

Gearbeitet wurde Tag und Nacht und rund um die Uhr. Im Dezember 1944 rollten bereits die ersten Wehrmachtsfahrzeuge durch den Loibltunnel. Weil die Nazis einen Angriff der Partisanenverbände erwarteten, wurde das KZ Außenlager Nord nur wenige Monate später geschlossen. „Die Häftlinge wurden am 16. April aus dem Nordlager in das Südlager verlegt“, so Gstettner.

Aufarbeitung dauert an

Endgültig befreit wurden die Gefangenen dann erst im Mai 45. Das KZ Süd wurde schon kurz nach dem Krieg zur historischen Gedenkstätte. In Kärnten ist man erst seit 20 Jahren dabei, eine würdige Gedenkstätte einzurichten. Ein Kunstprojekt von Georg Planer ist zumindest ein Anfang.

Publiziert am 15.04.2015
Quelle mit Bildern: http://kaernten.orf.at/tv/stories/2705529/
 

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#4
Gedenkfeier an KZ-Opfer auf Loiblpass

Mit einer ergreifenden Gedenkfeier ist am Samstag an die Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers auf dem Loiblpass erinnert worden. Mehr als 1.300 Zwangsarbeiter aus dem KZ Mauthausen waren bis Kriegsende unter menschenunwürdigen Bedingungen am Bau des Loibltunnels beteiligt gewesen.

33 Zwangsarbeiter kamen vor 70 Jahren auf dem Loiblpass zu Tode. Delegationen aus Frankreich, Italien, Polen, Slowenien, Deutschland und Österreich, Partisanen- und KZ-Verbände sowie Angehörige der ehemals Deportierten und auch Politiker erwiesen den NS-Opfern am Samstag die Ehre.

Kranzniederlegung am Nordportal

Die Feierstunde begann mit einer Kranzniederlegung am Nordportal des Loibltunnels, gefolgt von einer Gedenkveranstaltung auf dem ehemaligen „Appellplatz“. Gedacht wurde jener Zwangsarbeiter, die zwischen 1943 und 1945 auf der „Baustelle des Todes“ auf dem Loiblpass erniedrigt, gequält und getötet worden waren.

Ehemaliges Opfer: Lernt aus der Vergangenheit

Einer der Überlebendes dieses Martyriums ist Stanislaw Leszczynski aus Polen. Er appellierte an die Jugend, aus der Vergangenheit zu lernen: „Sorgt dafür, dass Menschen anderen Menschen niemals wieder solch ein grauenvolles Schicksal bereiten. Bringt Toleranz, Nächstenliebe, Mitleid und Verständnis. Nur so kann es eine Garantie dafür geben, dass der Frieden in Europa stabil bleibt.“

Unter den Gästen aus dem In- und Ausland waren auch zahlreiche politische Vertreter. Kärnten wurde von Landeshauptmann Peter Kaiser vertreten, der Bund durch Sozialminister Rudolf Hundstorfer von der SPÖ. Er sagte in seiner Ansprache: „In Zeiten wie diesen, in denen der Extremismus mancherorts wieder auflebt, in denen religiös und politisch motivierter Hass von manchen geschürt wird, ist es so notwendig wie eh und je, auf der einen Seite die Vergangenheit aufzuarbeiten, Schicksale aufzuzeigen und mit diesem Wissen in eine Zukunft zu schreiten, in der die Würde der Menschen außer Frage steht.“

Mauthausen Komitee: Noch keine Gedenkstätte

Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroska setzt seit Mitte der 1990er Jahre durch Initiativen wie der Gedenkfeier auf dem Loiblpass Zeichen gegen das Verdrängen der NS-Gräueltaten. Dass es nach wie vor keine angemessene Gedenkstätte auf dem Loiblpass gebe, liegt für Peter Gstettner vom Mauthausen Komitee nicht an der Finanzkrise: „Weil wir uns in einer tiefgreifenden moralischen Krise befinden, wurden zwar Banken gerettet, aber noch keine würdige Gedenkstätte hier errichtet. Dabei geht es nicht um große Investitionen, sondern eher um symbolische Zeichen.“

In Kokons eingesponnene Seelen

Bis dahin erinnert das Kunstwerk mit dem Titel „Ein Grab in den Lüften“ von Bernadette Grabner in Anlehnung an die „Todesfuge“ Paul Celans an die Seelen der Verstorbenen, die symbolisch in Kokons eingesponnen in einer Baumkrone, unweit des ehemaligen KZ Loibl, darauf warten, endlich befreit zu werden.

Publiziert am 13.06.2015
Quelle: http://kaernten.orf.at/news/stories/2716026/
 

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#5
Gedenken beim KZ Loibl: Appell für Europa

Die Rede des slowenischen Ex-Staatspräsidenten Milan Kucan bei der Gedenkfeier am Samstag auf dem Gelände des ehemaligen KZ Loibl-Nord war ein glühender Appell für ein friedliches Europa gegen einen Rechtsruck. Auch Peter Kaiser (SPÖ) sprach Mahnworte.

„Erinnern statt vergessen“: Unter diesem Motto lud das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroska auf das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Loibl-Nord an der Grenze zwischen Kärnten und Slowenien ein. Menschen seien auf diesem Platz wie herrenlose Sklaven behandelt und getötet worden, sagte der Historiker Peter Gstettner.


KZ Loibl
ORF

„Gegen den Verlust des historischen Gedächtnisses“

71 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges erinnerten am Samstag Zeitzeugen und Historiker an die Gräueltaten des Nationalsozialismus. In Zeiten, da rechte Parteien europaweit auf dem Vormarsch sind und rechtsradikale Gewaltaktionen zunehmen, verfasste der erste slowenische Staatspräsident, Milan Kucan, in seiner Festrede einen glühenden Appell für ein friedliches Europa.

Kucans Redeausschnitt in deutscher Übersetzung: „An dieser Stelle sind wir verpflichtet, zu protestieren gegen die mangelnde Sensibilität und den Verlust des historischen Gedächtnisses. Weil wir die Idee eines vereinten und freien Europas verwirklichen wollen, weil wir der Zivilisation des Friedens, der Toleranz, der Akzeptanz und des gegenseitigen Respekts Raum geben wollen, müssen wir der Feindseligkeit und den nationalen Egoismen eine klare Absage erteilen.“


ORF/Bernd Radler

Mahnworte von LH Kaiser

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) will seine Grußworte als Mahnworte verstanden wissen: Zwei Tage nach dem Eindringen einer rechtsextremen Gruppe in einen Hörsaal der Klagenfurter Uni oder nach Drohungen gegen die Wasserrettung, weil sie Flüchtlinge das Schwimmen lehren: „Ereignisse, auch wenn sie hier und da verniedlicht werden, sind in ihrer Wirkung etwas, was schon einmal dagewesen ist. Wehret den Anfängen.“

"Demokratie ist täglich neu zu lernen“, zitierte Kaiser den Philosophen Oskar Negt und rief dazu auf, sich als Lehrer zu Demokratie und Menschlichkeit zu erweisen.

Zwangsarbeit bis zum Tod

Am Loiblpass mussten von 1943 bis 1945 Deportierte vieler Nationen aus dem KZ Mauthausen den Tunnel graben, durch den heute die Autos fahren. Die Veranstaltung will alljährlich ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen und Verdrängen setzen, um diesen NS-Verbrechensort stärker im kulturellen Gedächtnis der Bevölkerung zu verankern. Sie will Grenzen überschreiten und Generationen und Völker verbinden.

Internationale Solidarität beschworen"

Daniel Simon (vom Amicale de Mauthausen, Paris) ortet den Vormarsch der Extremrechten. Er erinnerte an den Schwur von KZ-Überlebenden, der so laute: „Der vieljährige Aufenthalt im Lager hat in uns das Verständnis der Völker vertieft. Es lebe die internationale Solidarität“. Nichts dürfe über dem Wert der menschlichen Brüderlichkeit stehen, so Simon.


ORF/Bernd Radler

Zeitzeuge will Vermächtnis weitergeben

Dusan Stefancic war bei der Gedenkveranstaltung einer der letzten Zeitzeugen, er überlebte mehrere Konzentrationslager. Er sagte, dass die Überlebenden der KZ heute kaum mehr in der Lage seien, ihren Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut fortzuführen. „Sie werden daher ihr Vermächtnis und ihren Auftrag für eine offene und tolerante Gesellschaft an die europäische Jugend weitergeben“. Er bedauerte, dass wir in Zeiten leben, in denen die menschliche Solidarität schwindet.

Drei Jugendliche des österreichischen Auslandsdienstes übernahmen diesen Auftrag. Sie sind europaweit unterwegs, gegen das Vergessen und für ein friedliches Miteinander.
Quelle: http://kaernten.orf.at/news/stories/2779731/
 

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#6
Loibl-Gedenkstätte: Kritik an „Sarkophag“
Eine Betonummantelung der historischen Grundmauern einer Waschbaracke im ehemaligen NS-Konzentrationslager Loibl Nord sorgt für Kritik. Das Mauthausen Komitee Kärnten spricht von „zudecken statt aufdecken“ und will die Präsentation boykottierten.
Der Betonsarkophag wurde vor zwei Wochen fertig gestellt. Er ummantelt laut Normen des Denkmalschutzes die Mauerreste der Waschbaracken am Gelände des KZ Loibl Nord. Sie wurden zu Zeiten der Nazi-Herrschaft stille Zeugen, als im Außenlager von Mauthausen 40 Tunnel-Arbeiter zu Tode geschunden oder ermordet wurden.

„Fundament wie bei einem Bungalow“

Heftige Kritik an der Betonummantelung kam am Mittwoch vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroska. Vorstandsmitglied Peter Gstettner sagte gegenüber dem ORF, dass „man sich jetzt eigentlich gar nichts mehr vorstellen kann“. Das sei ein Betonfundament wie es für jeden x-beliebigen Bungalow hergestellt werde, so Gstettner weiter. „Damit werden wir der Möglichkeit beraubt, diese historischen Relikte her zu zeigen und sie zu erklären.“


Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška, Obmann Peter Gstettner
Sorgt für Kritik: Die Betonummantelung der ehemaligen Waschküche

Das Komitee wird die vom Bundesdenkmalamt veranstaltete Einweihung am kommenden Samstag geschlossen boykottieren, so Gstettner. Er kündigte aber an, stille Beobachter zu schicken.

Permanenter Schutz erforderlich
Der angekündigte Boykott mache ihn betroffen und traurig, sagte Stephan Matyus, der das Gedenkbüro in der zuständigen Bundesanstalt KZ-Gedenkstätte Mauthausen leitet. Die Bundesanstalt erteilte den Auftrag für die Betonummantelung. Für Matyus sei der Sarkopharg eine gute Kompromisslösung. „Es geht darum, dass man einen permanenten Schutz historischer Bausubstanz braucht.“ Bei Bedarf - wenn etwa ein Pavillon errichtet werden würde - dann könne man den Sarkophag auch wieder entfernen. „So gesehen erscheint mir die Ummantelung sinnvoll und als durchaus gelungen“, sagte Matyus.

Sarkophag kostete 80.000 Euro
Die Bundesanstalt und das Land Kärnten haben zu gleichen Teilen 80.000 Euro für den Sarkophag investiert. Eine Erweiterung der Gedenkstätte in den nächsten Jahren sei angedacht, heißt es. Ob sich das Mauthausen Komitee Kärnten Koroska daran beteiligt, ist momentan offen. Zur Feier am kommenden Samstag wird die zuständige Staatssekretärin Karoline Edtstadler erwartet.

Publiziert am 27.09.2018
Loibl-Gedenkstätte: Kritik an „Sarkophag“
 

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#8
Kunstinstallation als Mahnmal am Loiblpass
Unter dem Motto „Unvergessen - Ungebrochen“ ist eine sechs Meter hohe Kunstinstallation am Loiblpass eingeweiht worden. Das Mahnmal des japanisch-deutschen Künstlers Seiji Kimoto soll an die Sklavenarbeit von KZ-Häftlingen erinnern.
Die Kunstinstallation wurde am Mittwoch, am Loibl Nord, im Rahmen eines Festaktes eingeweiht. Das künstlerische Objekt soll an die Sklavenarbeit der KZ-Häftlinge von Mauthausen beim Tunnelbau am Loibl 1943 bis 1945 erinnern und nicht nur die Toten unvergessen machen, sondern auch die Gräueltaten und Experimente, derer sie zum Opfer fielen, hieß es in einer Aussendung des Landes. Ab März 1943 wurden auf beiden Seiten des Tunnels Konzentrationslager für den Tunnelbau errichtet. 1.800 Häftlingen mussten den Tunnel durch die Karawanken, der Grenze zwischen Slowenien und Österreich, graben. Dabei wurden etwa 40 Insassen zu Tode geschunden oder vorsätzlich ermordet.


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Die Kunstinstallation erinnert an die Sklavenarbeit von KZ-Häftlingen

Seiji Kimoto: Friedensprojekt Europa verteidigen
Die Kunstinstallation von Seiji Kimoto ist nicht nur ein Nachdenk-Geschenk an das Land Kärnten, sondern auch eines an die Alpen-Adria-Region und ihr internationales Publikum. Das heutige Europa müsse laut Kimoto das gemeinsame Friedensprojekt gegen die nationalistischen Egoismen und Angriffe verteidigen, die die EU zu zerstören versuchen.


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Der japanisch-deutsche Bildhauer Seiji Kimoto schenkte die Installation dem Land Kärnten

An der Feier nahmen neben Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) der Botschafterin Sloweniens in Wien, Ksenija Skrilec, des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Johannes Konrad Haindl, Klagenfurts Stadtrat Franz Petritz, des Künstlers selbst und der Initiators des Projektes, Peter Gstettner, teil.

Dunkles Kapitel in Vordergrund rücken
Manfred Morokutti vom Mauthausen Komitee betonte in seiner Begrüßung, dass die Installation „ein weiterer Schritt sei, das dunkle Kapitel des Landes in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken“.


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Gedenkfeier am Loiblpass

Kaiser: Bereitschaft, niemals zu vergessen
LH Kaiser sagte, dass die Installation „wohl die wichtigste Schenkung an das Land Kärnten sei und die Übergabe der Kunstinstallation eine der bedeutendsten Erinnerungsveranstaltungen sei“. Kaiser erinnerte auch daran, dass das Bewusstsein für eine Erinnerungskultur erst stieg, als das Bekenntnis Österreichs, nicht nur Opfer des NS-Regimes zu sein, sondern auch Täter. „Damit wurde die Bereitschaft zu gedenken, niemals zu vergessen und eine Erinnerungskultur zu pflegen, erst Teil der Gesellschaft.“

Auch Botschafter Haindl betonte, dass diese Installation eine Mahnung sei, niemals zu vergessen, denn die Botschaft „Nie mehr wieder“ habe nichts an Aktualität verloren. „Und Patriotismus ist ganz etwas anderes als Nationalimus“, so Haindl.

Publiziert am 23.05.2019
Kunstinstallation als Mahnmal am Loiblpass
 

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#9
Gedenkveranstaltung am Loiblpaß-Bundesstraße

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Trotz Abstandsregeln hat am Samstagvormittag auf dem Loiblpass die Gedenkfeier für die Opfer des Nazi-Regimes stattgefunden. In der Außenstelle des Konzentrationslagers Mauthausen waren ja hunderte Häftlinge aus ganz Europa untergebracht, die als Zwangsarbeiter den Loibltunnel bauten, viele von ihnen überlebten nicht.
Online seit heute, 16.45 Uhr
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Die Gedenkfeier beim KZ Loibl Nord hätte heuer, 75 Jahre nach Ende des Nazi-Regimes, eine besondere werden sollen, mit Zeitzeugen und Abordnungen aus ganz Europa. Das hat die Coronavirus-Pandemie verhindert. Die Vertreter des Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška entschieden sich für ein stilles Gendenken. Eine Handvoll Menschen,darunter Landeshauptmann Peter Kaiser, der langjährige Vorsitzende des Mauthausen-Komitees, Peter Gstettner, Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Klagenfurt, Vertreter von Bundesheer, Polizei und auch aus Slowenien versammelten sich auf dem ehemaligen Zollamtsplatz auf Kärntner Seite vor der Tunneleinfahrt.

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Die Hauptrede hielt Manfred Morokutti, der neue Vorsitzende des Mauthausenkomitees

Respekt, Verantwortung und niemals vergessen
Manfred Morokutti, der neue Vorsitzende des Mauthausenkomitees, hob in einer kurzen Ansprache die Bedeutung der Jugend bei der Aufarbeitung der Gräueltaten des Naziregimes hervor. Drei Punkte seien dabei zu beachten, sagte Morokutti.
„Erstens, die Übernahme von Verantwortung für das Niemals Vergessen, durch die jeweils nächste Generation. Zweitens, die Bezeugung von Respekt vor der Geschichte des Widerstandes und seiner Opfer und drittens, das ständige Bemühen um die Erhaltung und Sichtbarmachung der authentischen NS-Tatorte.“

LH: Gedenkkultur aufrecht erhalten
Es sei Aufgabe der Jugend und aller nachfolgenden Generationen, die Gedenkkultur aufrecht zu erhalten, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Und Aufgabe aller, die derzeit Verantwortung tragen, so Kaiser, sei es, alles zu tun, damit „Erinnerungsarbeit gewährleistet, wieder altbekanntem Aufflackern revanchistischen Gedankengutes begegnet werden kann und – aktuell – Rassimus nirgendwo auf der Welt eine Chance auf Weiterverbreitung bekommen kann“.

ORF
Am Portal des Loibltunnels wurden Kränze nieder gelegt

Kaiser lobte das Engagement des Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška. Im Anschluss an die Ansprachen wurden direkt am Portal des Loibltunnels die Kränze niedergelegt.

Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška wurde 1995 von engagierten Wissenschaftern der Universität Klagenfurt unter der Leitung von Peter Gstettner ins Leben gerufen. Zu den wichtigsten Zielen zählte die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte beim Loibl KZ Nord sowie die Pflege von Erinnerungsarbeit in Form von Gedenkveranstaltungen.
13.06.2020, red, kaernten.ORF.at
Gedenkveranstaltung beim ehemaligen KZ-Loibl-Süd in Slowenien

Gedenkveranstaltung am Loiblpaß-Bundesstraße
 
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#10
Loiblgedenken am „vergessenen“ KZ
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Am Portal des Loibltunnels ist am Samstag jener Menschen gedacht worden, die dort als Zwangsarbeiter in der NS-Zeit ums Leben gekommen sind. Mindestens 80 der 1.800 Arbeiter, darunter viele Franzosen, wurden zwischen 1943 und 1945 getötet.
Online seit heute, 12.31 Uhr
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Im Zentrum der Gedenkfeier, die vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška organisiert und durchgeführt wird, steht das Bestreben, das lange Zeit „vergessene“ Außenlager von Mauthausen am Loibl im kulturellen Gedächtnis Österreichs und Kärntens zu verankern.


Gedenkstätte beim einstigen KZ-Außenlager

Gedenkredner: Die namenlosen Gräber suchen
Die Gedenkrede wurde von Historiker und Schriftsteller Martin Pollack gehalten. Er forderte in seiner Rede dazu auf, die namelosen Gräber der Opfer zu suchen. Die damaligen Täter seien in die Gesellschaft gut eingebettet gewesen, „und wurden von ihrer Umwelt problemlos akzeptiert als liebende Ehegatten, Väter und Freunde. Das wurde mehrheitlich dadurch erleichtert, dass sie keine abschreckenden Monster waren, sondern ganz gewöhnliche Menschen, die – so ihre späterer Rechtfertigung – nur ihre Pflicht erfüllt hatten.“

Zeitzeuge Reginald Vospernig erinnerte sich vor Publikum an seine Deportation 1942. Der damals Fünfjährige erlebte diese als Mitglied einer slowenischsprachigen Familie aus Wernberg, wie es damals viele in Kärnten gab. „Es wäre ohne die von Einheimischen erstellten Konskriptionslisten und ohne Mitwirken des berüchtigten Ortsdreiecks – Bürgermeister, Bauernführer und Ortsgruppenleiter – nicht möglich gewesen“, so Vospernig. Auch Jugendliche der Zweisprachigen Bundeshandelsakademie in Klagenfurt reflektierten in Wortbeiträgen ihre familiäre Geschichte.


„Ortstafel“ KZ Loibl Nord

Gstettner: Opfer wurden vergessen und Täter geehrt
Peter Gstettner widersetzte sich mit einer „kurzen Intervention gegen den politisch bedingten Stillstand.“ Er fand kritische Worte darüber, dass vor allem die Verlierer und Opfer des Kärntner Abwehrkampfes und der damaligen Volksabstimmung zu oft unbenannt geblieben seien. Sie seien zu oft „die Anderen“ gewesen. „Den damaligen Helden des Abwehrkampfes wurden Lobreden und Denkmäler gewidmet, auch wenn diese Helden damals schon für den Anschluss an Großdeutschland warben und später für Nazideutschland kämpften.“
Der historische Ort am Loibl beantworte die Frage, wer „die Anderen“ gewesen seien und benenne sie mit ihren Namen. „Die Wahrheit der Geschichte darf nicht für Legendenbildungen missbraucht werden. Sie muss der historischen und moralischen Selbstvergewisserung dienen“, appellierte Gstettner.


Kranzniederlegung am Nordtor. Danach ging es weiter nach Slowenien zum einstigen Lager auf der Südseite des Tunnels.

Landeshauptmann: Täglich für Demokratie eintreten
Landeshauptmann Peter Kaiser sprach von „niemals vergessen, nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ und bekannte für das Bundesland Kärnten: „Wir haben sehr spät damit begonnen und es gab viele gesellschaftliche Strömungen, die lieber zudeckten und vergaßen als aufmerksam zu machen und daraus notwendige Schlussfolgerungen für die Zukunft zu ziehen. Ich möchte daher heute an alle appellieren, mit der Wahrung des historischen Gedächtnisses, mit den Lehren der Vergangenheit auch gegenwärtig die Verantwortung für zukünftige Entwicklungen mit zu übernehmen. Das bedeutet: Täglich für die liberale Demokratie einzutreten, denn sie muss laufend neu erarbeitet werden.“

Über das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška
Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška wurde 1995 von engagierten Wissenschaftern der Universität Klagenfurt unter der Leitung von Prof. Peter Gstettner ins Leben gerufen. Zu den wichtigsten Zielen zählen die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte beim KZ Loibl Nord sowie die Pflege von Erinnerungsarbeit in Form von Gedenkveranstaltungen, Exkursionen und öffentlichen Vorträgen. Alle Informationen dazu finden Sie unter www.mkoe.at
12.06.2021, red, kaernten.ORF.at
Loiblgedenken am „vergessenen“ KZ
 
#11
Chronik
Mauthausen-Gedenken am Loiblpass

Am Loiblpass ist am Samstag wieder an das ehemalige Konzentrationslager Loibl-Nord erinnert worden. Die Internationale Gedenkveranstaltung soll auf die Gräueltaten der Nationalsozialisten im Außenlager von Mauthausen hinweisen.

Online seit 11.06.2022, 11.00 Uhr


Der Tunnel, durch den heute ganz selbstverständlich Autos fahren, wurde zwischen 1943 und 1945 von rund 1.600 Deportierten vieler Nationen gegraben, viele von ihnen wurden zu Tode geschunden. Die „Baustelle des Todes“ kostete etwa 40 Menschen das Leben. Beim Tunnel-Portal erinnern Gedenktafeln an die Opfer der Nazi-Diktatur. Auch die alljährliche Gedenkveranstaltung will ein Zeichen gegen das Vergessen und Verdrängen setzen.

ORF/Berd Radler
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Auf den Grundrissen der ehemaligen Baracken im KZ-Loibl Nord liegen am Samstag rote Rosen, im Beton sind die rostigen Namen und das Sterbealter der Opfer zu lesen. Davor ein Rednerpult und hunderte Menschen, die gemeinsam erinnern, aber auch mahnen wollen.

Stadtkommunikation/EVELYN HRONEK
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Appell für menschenrechtliche Werte
Nationalistische und antisemitische Strömungen hätten in Europa wieder Aufwind, sagt Manfred Morokutti vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroska: „Diese Mechanismen kommen nicht von heute auf morgen. Diese Mechanismen sind nicht plötzlich da, sondern sie nutzen Ängste, Veränderungen, Krisen – ebensolche Krisen, die wir nun erleben – um zu verführen und Menschen davon zu überzeugen, dass Richtige zu tun, obwohl dieses vermeintlich Richtige gegen jede demokratischen, moralischen und menschenrechtlichen Werte steht. Das geht sogar soweit, dass Kriege in diesem Sinne Rechtfertigung finden.“

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) verwies darauf, dass nur 25 Prozent der Weltbevölkerung in Demokratien leben: „Wir müssen uns besinnen, Gedenkarbeit leisten. Wir brauchen aber auch Wachsamkeit und Demokratie, die auch bei uns täglich neu zu erkämpfen ist. In diesem Sinne: Niemals vergessen.“

CHS-Fotoprojekt will Erinnerung wachhalten
Schülerinnen und Schüler des CHS Villach wollen mit einem Fotoprojekt, das auch in den sozialen Medien Platz findet, genau gegen dieses Vergessen ankämpfen, denn Zeitzeugen sterben langsam aus.

ORF/Bernd Radler
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Fotoprojekt der CHS Villach​

Schülerin Helena Ebner sagte in ihrer Rede: „Wir wollen nicht vergessen, dass hier Menschen unter widrigsten Umständen ihr Leben ließen. Wir wollen nicht vergessen, dass hier Leid und Qualen an der Tagesordnung stand. Wir wollen nicht vergessen, dass die Ereignisse an diesem Ort lange in Kärnten keine Beachtung fanden. Wir wollen nicht vergessen, die Gräueltaten einer Ideologie, die wir nie wieder erleben wollen. Wir müssen achtsam sein, dass soetwas nicht noch einmal passiert.“

red, kaernten.ORF.at

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Quelle: Mauthausen-Gedenken am Loiblpass
 

josef

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#12
KZ-Häftlinge: Gedenken auf dem Loiblpass
Auf dem Loiblpass hat am Samstag die alljährliche Gedenkfeier für die Opfer des Konzentrationslagers Loibl-Nord stattgefunden. In der Außenstelle des KZ Mauthausen mussten rund 1.800 Menschen beim Tunnelbau schuften, Dutzende starben.
Online seit heute, 12.31 Uhr
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Der Alpenpass auf dem Loibl war als Verkehrsweg zwischen dem Deutschen Reich und dem Balkan von strategischer Bedeutung. Ab 1941/1942 wurde an einem wintersicheren Straßentunnel gearbeitet. 1943 übernahm die Universale Hoch- und Tiefbau AG das Bauprojekt. Die SS überließ der Firma gegen Bezahlung KZ-Häftlinge als Arbeitskräfte, die sie in einem Nord- und einem Südlager unterbrachte. Diese Menschen mussten den Tunnel ohne die üblichen Sicherheitsvorkehrungen vom Norden und vom Süden her in den Berg graben.

Keine medizinische Versorgung
Insgesamt waren etwa 1.800 Häftlinge in beiden Lagern inhaftiert. Im Juli 1944 erreichte die Zahl der Häftlinge im Nordlager mit 580 ihren Höchststand. Hier waren vor allem Polen, Sowjets und Jugoslawen inhaftiert. Es gab kein Krankenrevier und somit so gut wie keine medizinische Versorgung. Regelmäßig endeten Arbeitsunfälle tödlich. In beiden Lagern starben insgesamt 40 Gefangene, 600 wurden wegen Krankheit und Erschöpfung in das Stammlager zurücktransportiert.

Erster Häftlingstransport vor 80 Jahren
Ziel des jährlichen Gedenkens ist es, ihr Leiden stärker im kulturellen Gedächtnis zu verankern. Die Gedenkveranstaltung stand in diesem Jahr im Schatten eines traurigen Jubiläums, so der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroska, Manfred Morokutti: „Vor genau 80 Jahren, in der ersten Juniwoche, kam der erste Häftlingstransport aus Mauthausen beim späteren KZ Loibl-Süd an. Im ersten Transport waren fast alle Häftlinge Franzosen, die als politische Verfolgte und Kämpfer der Resistance inhaftiert wurden. Die erste Juniwoche ist wohl der Beginn eines der dunkelsten Kapitel hier am Loibl und somit auch Kärntens.“

Die erste Juniwoche sei nicht nur ein prägnantes Datum aus den Geschichtsbüchern. Es gehe in dieser Juniwoche nicht um Daten und Fakten, es sei ein Datum voller Biografien, so Morokutti: „Jeder einzelne Mensch in diesem Transport hatte seine eigene Geschichte. Jeder einzelne Mensch hatte sein Leben, seine Träume, seine Vorstellungen für die Zukunft, hatte seine Lieben.“

„Menschen aus ihren Leben gerissen“
Im Zuge der pädagogischen Tätigkeiten sei es daher von enormer Wichtigkeit, diese Biografien, die Lebensgeschichten, die persönlichen Erlebnisse aus der Anonymität des Datums zu bergen und zu erzählen. Man müsse aufzeigen, dass es sich nicht um Transporte mit einmal 300 Häftlinge oder einmal 400 Häftlinge gehandelt habe, sondern um Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen aus ihrem gewohnten Leben gerissen worden seien. Sie hätten unter den schrecklichsten, vorstellbaren Bedingungen nicht ihren Lebensmut und auch ihre Hoffnung verloren. Denn auch das prägt die Geschichte des Loibls, so Morokutti: „Nicht nur Folter und Terror, sondern Erzählungen über Mut, Loyalität und Zivilcourage.“

Kranzniederlegung durch Landeshauptmann
Landeshauptmann Peter Kaiser legte im Vorfeld der Veranstaltung einen Kranz beim Tunnelportal an der österreichisch-slowenischen Grenze nieder und zitierte bei seiner Ansprache am Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Ernst Grube, der als Präsident der Lagergemeinschaft Dachau bei der Veranstaltung als Stimme der Zeitzeugen sprechen hätte sollen, aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht anreisen konnte.
„Gedenken und Erinnern brauchen wir als Kompass für unsere Orientierung und unser Handeln – gegen Antisemitismus, Rassismus und Krieg, gegen Diskriminierung und Unterdrückung.“ Grube sei ein Mensch, der den Mut nicht verloren habe und der Erinnerungsarbeit aktiv betreibe. „Das, was uns alle eint ist die Losung: Niemals vergessen.“
10.06.2023, red, kaernten.ORF.at

KZ-Häftlinge: Gedenken auf dem Loiblpass
 

josef

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#13
Gedenken 2024 an NS-Opfer auf dem Loibl
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Auf dem Loiblpass hat am Samstag wieder die alljährliche Gedenkfeier für die Opfer des Konzentrationslagers Loibl-Nord stattgefunden. In der Außenstelle des KZ Mauthausen mussten etwa 1.800 Menschen beim Tunnelbau arbeiten, viele starben an mangelnder Versorgung und unmenschlicher Arbeit.
Online seit heute, 12.14 Uhr (Update: 14.01 Uhr)
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Gegen das Vergessen erinnert das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroska jedes Jahr. Auf die Frage, ob man die Erinnerung über 80 Jahre lang für die Generationen erhalten könne, sagte Vorsitzender Manfred Morokutti: „Aus unserer Sicht ja, mit Bewusstseinschaffung und Sensibilisierung. Zwei Dinge, die für uns wichtig sind, sind auf der ersten Seite natürlich ein würdiges Opfergedenken und andererseits unsere Vermittlungstätigkeiten.“

Jugendliche sensibilisieren
Im Zuge dieser Vermittlungstätigkeiten versuche man, in die Lebenswelt von Jugendlichen zu kommen und ihnen aufzuzeigen, dass diese Mechanismen, die zu solchen Orten des Terrors in der NS-Zeit führten, nach wie vor wirken, so Morokutti. Das seien Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus: „Da versuchen wir, Diskussionsräume mit den Jugendlichen zu schaffen.“

Nachkommen von Zeitzeugen tragen Wissen weiter
Zeitzeugen sterben, bald gibt es keine mehr. Müsse man jetzt eine andere Sprache sprechen, damit Jugendliche verstehen, was da vor 80 Jahren passierte? „Ich denke, es ist wichtiger, sich zukünftig auf die Zeitzeugen-Nachkommen zu konzentrieren, die ja genau so diese Biografien, die für uns wichtig sind, erzählen. Es geht nicht um anonyme Ziffern, sechs Millionen tote Juden oder 100.000 in Mauthausen ermordet, sondern einzelne Biografien von Personen, die ihre Lebensgeschichte widerspiegeln und aufzeigen, dass es sich damals um Menschen gehandelt hat, teilweise Jugendliche mit den gleichen Ängsten, Träumen und Wünschen wie wir heute.“

ORF
Georg Lexer erinnerte in seiner Rede an das Schicksal seines Großvaters

„Freie Justiz wichtig“
Der heurige Schwerpunkt lautet „Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus“: „Es soll aufzeigen, dass Recht nicht wirklich immer zu Gerechtigkeit geführt hat. Deswegen ist eine freie Justiz so extrem wichtig für uns mit demokratischen Prinzipien. Das zeigt auch unser Gedenkredner, Georg Lexer. Sein Großvater wurde von der Justiz freigesprochen, ist aber dann vor der Tür des Gerichts von der Gestapo abgeholt und ins KZ gesteckt worden.“ Das zeige, dass in dieser Zeit ein juristischer Freispruch nicht Freiheit bedeutete, so Morokutti. Deswegen seien demokratische Prinzipien so extrem wichtig, er plädiere daher für politische Bildung an den Schulen.

ORF
Potraits von NS-Opfern

Die Lager Loibl
Um für den deutschen Vormarsch auf dem Balkan raschen und ungehinderten Nachschub an Menschen und Material ganzjährig sicher zu stellen, erhielt der Kärntner SS-Gauleiter Friedrich Rainer im Jahr 1942 den Auftrag aus Berlin, einen 1.566 Meter langen Tunnel an der Scheitelstrecke des Loiblpasses errichten zu lassen. Mit der Planung und Durchführung des Bauwerks wurde 1943 die Wiener Universale Hoch- und Tiefbau AG betraut. Die Mehrzahl der Techniker und zivilen Bauarbeiter wurde durch Arbeitsämter auf den Loibl vermittelt, während die KZ-Häftlinge vom KZ-Stammlager Mauthausen unter der Aufsicht von SS-Wachmannschaften die Sklavenarbeit an der Straßenbaustelle und im Tunnel zu verrichten hatten.

ORF
Erinnerungstafeln auf dem Loibl

Die Errichtung der KZ Außenlager Loibl-Nord in Kärnten und Loibl-Süd in Slowenien begann im Sommer und Herbst 1943. Bis zu 1.300 Häftlinge wurden von Mauthausen in diese Lager geschafft. In den Lagern am Loibl waren Menschen aus 15 Nationen, wobei Franzosen zur größten Gruppe zählten, gefolgt von Polen, Russen und Jugoslawen, mehrheitlich Slowenen. Die Häftlinge waren dem SS-Arzt Sigbert Ramsauer und der Willkür der Kapos und SS-Wachmannschaften ausgesetzt. (Mauthausen Komitee)
08.06.2024, red, kaernten.ORF.at

Link:
Mauthausen Komitee – die Lager Loibl
Gedenken an NS-Opfer auf dem Loibl
 

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#14
SS-Verbrecher
KZ-Arzt Sigbert Ramsauer: Morde mittels Benzininjektionen ins Herz
Als einer der brutalsten Nazi-Ärzte musste Ramsauer nach 1945 nur wenige Jahre in Haft. Ein neu aufgelegtes Buch über seinen Fall lässt tief in Kärntner Abgründe blicken

Unfassbare Grausamkeit, versteckt hinter einem unschuldigen Blick: Sigbert Ramsauer bei seiner Gerichtsverhandlung 1947.
Muzej novejse in sodobne zgodvine Slovenjje, Ljublijana

Die selbstgefällige Großspurigkeit von Dr. Sigbert Ramsauer war kaum zu übertreffen. In den Schatten gestellt wurde sie nur von der bestialischen Brutalität, mit der dieser österreichische KZ-Arzt gegen Häftlinge vorging. Später tat er alles, um seine Aktivitäten zu verschleiern oder zu verheimlichen. Aus diversen Aussagen von Häftlingen lassen sich jedoch zumindest einige seiner abscheulichen Gräueltaten sehr eindrücklich rekonstruieren.

Um nur drei Beispiele zu geben:
"Ich beschuldige Dr. Ramsauer, den Tod von mehr als 700 Häftlingen verursacht zu haben. (...) Bei seinen täglichen Visiten ließ er die Namen von 60 bis 80 Häftlingen in eine Liste schreiben (...) Nach genau zwei Stunden kam Ramsauer wieder und ließ die Häftlinge einzeln in den Operationssaal antreten. Dort befahl er ihnen, sich auf den Operationstisch zu legen. Er betäubte sie – einen nach dem anderen – mit Äther und verabreichte ihnen 20 cm3 Benzininjektionen ins Herz. Um die Häftlinge zu töten, verwendete er Benzin, Zyankali und dreißigprozentiges Wasserstoffperoxid. Durch eine zweite Tür wurden die Häftlinge nun vorübergehend in einen kleinen Hof geworfen. In der frischen Luft kamen manche wieder zu Bewusstsein. In zahlreichen Fällen wurde klar, dass Dr. Ramsauer die tödliche Dosis nicht ins Herz, sondern in die Lungen gespritzt hatte. Die Häftlinge starben dann unter Qualen."

"Lagerarzt Dr. Sigbert Ramsauer (...) führte verschiedene chirurgische Eingriffe auf gesunden Häftlingen durch, zum Beispiel – er schnitt einen Finger oder Fuß eines Häftlings ab – dann behandelte er ihn – und als er genas, tötete er ihn mit einer Injektion."

"Ramsauer (...) rühmte sich damit, dass er Häftlinge habe töten lassen, die besondere Hauttätowierungen gehabt hätten, und aus der Haut nach vorausgegangener besonderer Präparierung und Gerbung Handtaschen, Bucheinbände, Lampenschirme und dergleichen habe anfertigen lassen."


"Ich war mit Freuden dabei"
Solche und etliche andere Verbrechen änderten nichts daran, dass Ramsauer nach 1945 nur sechseinhalb Jahre Gefängnis verbüßen musste. Nachdem er wieder freigekommen war, arbeitete er am Landeskrankenhaus Klagenfurt. Zudem betrieb er bis ins hohe Alter eine eigene Praxis am Klagenfurter Domplatz. In einer Dokumentation, die 1992 – ein Jahr nach seinem Tod – ausgestrahlt wurde, sagte der frühere KZ-Arzt: "Ich war mit Freuden dabei."

Geboren wurde Sigbert Ramsauer am 19.Oktober 1909 in Klagenfurt. Mit dem Nationalsozialismus kam er bereits früh in Kontakt. Im Rückblick meinte er später: "[M]it den Juden haben wir weiter kein b'sonderes Verhältnis g'habt, aber schon als Mittelschüler, im zarten Alter von ungefähr 14 Jahren, bin ich mit dem Hakenkreuz gangen, weil es war so 'in', sagen wir, in Klagenfurt."

Ramsauer studierte ab 1929 Medizin in Innsbruck. Dort trat er einer Studentenverbindung bei, deren Mitgliedern es untersagt war, jüdische Lokale zu besuchen oder in "nichtarischen" Geschäften einzukaufen. Seine bereits vorhandene antisemitische Grundhaltung wurde in dieser Zeit vertieft.

"Ewiger Student" und Parteimitglied
Bereits 1933 trat Ramsauer der NSDAP sowie der SS bei, die im Juni dieses Jahres verboten wurden. Parallel zum Studium setzte er seine paramilitärische Ausbildung in einer motorisierten Einheit der SS fort. 1935 wechselte Ramsauer an die Universität Wien und entwickelte sich zum "ewigen Studenten" mit mangelhaftem akademischem Erfolg, was seinem überaus leistungsorientierten Vater, einem Regierungsrat im Ruhestand, wenig Freude machte und wohl auch zu familiären Konflikten führte.

In einer der damals häufigen Straßenschlachten wurde er, wie er selber schrieb, ernstlich verletzt: "Durch Hiebe mit Gummiknüttel erlitt ich eine schwere Gehirnerschütterung, deren Folgen bis heute noch nicht behoben sind und mir die Beendung meines Medizinstudiums bis auf weiteres unmöglich machen."

1940 schließlich promovierte er unter fragwürdigen Umständen zum Dr. med., wie Rettl und Pirker rekonstruieren: Für das erste Rigorosum brauchte er zwölf Semester, um es mit "Genügend" zu bestehen. Das dritte Rigorosum schaffte er 1940 innerhalb eines Monats, ebenfalls mit "Genügend". Das war auch die Note, mit der er 1940 das zweite bestanden hatte.

Einsätze als Arzt der SS
Am 15. Juli 1940 trat Ramsauer seinen Dienst in der SS-Standarte "Deutschland" im SS-Übungslager Dachau an. Dort befand sich nicht nur das Konzentrationslager, sondern auch das SS-Lazarett mit einer Sanitätsschule der SS-VT und SS-TV samt Übungsgelände, Wohn- und Freizeitanlagen. Mitte November 1940 wurde er dann der 1. SS-Totenkopf-Reiterstandarte im Generalgouvernement zugeteilt, das jene Gebiete Polens umfasste, die zwar von Deutschland besetzt, aber nicht dem Reichsgebiet angegliedert wurden.

nschließend kam er zur SS-Kavallerie und wurde in den Prypjatsümpfen eingesetzt, heute im Grenzgebiet zwischen der Ukraine und Belarus gelegen. Sowohl in Polen als auch in Russland nahmen die NS-Reiterstandarten Massenerschießungen von Juden und anderen unerwünschten Personen vor. Die Gesamtzahl der so Ermordeten betrugt weit über 10.000 Menschen.

Auch wenn eine persönliche Beteiligung an diesen Untaten aufgrund seiner Position als Arzt eher unwahrscheinlich erscheint, ist anzunehmen, dass Ramsauer darüber zumindest informiert war. Neben der medizinischen Betreuung der SS-Männer als Arzt soll Ramsauer in der Sowjetunion auch Tötungsexperimente an Gefangenen durchgeführt haben.

Karriere in Konzentrationslagern
Ende Oktober 1941 wurde Ramsauer strafversetzt und der Abteilung "Inspektion Konzentrationslager" zugeteilt. Er war beschuldigt worden, beim Kartenspiel betrogen und seinen Kontrahenten zu einem Duell aufgefordert zu haben. Nach den NS-Gesetzen war das Duellieren jedoch strikt untersagt. In der Folgezeit befand sich Ramsauer zu Schulungszwecken oder als Lagerarzt in verschiedenen Konzentrationslagern: Oranienburg, Mauthausen, Gusen, Neuengamme, Dachau und Loibl, einer Außenstelle des KZ Mauthausen auf der Kärntner Seite des Loiblpasses.

Dokumentation über das KZ-Außenlagers Mauthausen am Loibl mit Erwähnung Ramsauers,
"Kärnten heute" Nachricht 3

Da viele Unterlagen vernichtet wurden, sind die jeweiligen exakten Aufenthaltszeiten zum Teil ungewiss. Immerhin lassen sich durch die Zeugenschaft der Häftlinge seine Untaten nachvollziehen.

Zusätzlich zu den eingangs zitierten Aussagen haben Rettl und Pirker unter anderem noch folgende Stellungnahmen zusammengetragen, die von schwer fassbarer Grausamkeit zeugen:


"Die [Häftlinge], die er [Ramsauer] als krank anerkannte, bestimmte er zur angeblichen Reise nach Dachau, die anderen schickte er als Simulanten zum Strafkommando. In Wirklichkeit war es eine Fiktion (Falle) und beide Gruppen wurden zur Vernichtung bestimmt. Es wurden auf diese Weise 2.500 Invalide ausgewählt und in Sonderbaracken für Invalide untergebracht. Die Lebensmittelrationen wurden ihnen auf die Hälfte reduziert. Nachher wurden diese Kranken zu den schwersten Arbeiten im Steinbruch Kastenhofen zugeteilt und wurden durch einen deutschen Capo […] größtenteils ermordet."
"Ich persönlich befand mich im Invalidenblock vom Juli 1941 bis zum Dezember 1941. In dieser Zeit wurde gegen die Invaliden die 'Badeaktion' durchgeführt. Das war das Baden im kalten Wasser auf einer Betonplatte unter freiem Himmel – zweimal täglich im späten Herbst. Die Sanitätskommission unter Leitung des Lagerarztes Dr. Ramsauer – ordnete ein solches Baden an, um eine Geschwürbildung festzustellen. […] Das erste Baden fand gewöhnlich nach Arbeitsschluss unter Aufsicht der Blockältesten statt und war noch insoweit erträglich, da man die Häftlinge nicht versenkte. Das zweite Baden war aber dann eigentlich ein reines Ertränken gewesen. […] Die kranken Häftlinge wurden unter die Duschen gestellt und mit eiskaltem Wasser mit sehr starkem Druck direkt auf die Köpfe begossen, sodass sehr schwache Häftlinge schon dadurch tot liegen blieben."
"Dieser Arzt-Verbrecher experimentierte auch mit seinen chirurgischen Eingriffen an gesunden Menschen, indem er ihnen Teile der Hände oder Füße amputierte."
"Ramsauer war dadurch berühmt, dass er alle kranken Häftlinge mit Tätowierungen töten ließ und ihre Haut in der Pathologischen Abteilung zu Leder gerben ließ. Aus diesem Leder wurden dann Lampenschirme, Brieftaschen u. dgl. m. hergestellt."
"Ramsauer befahl seinen Funktionshäftlingen, Häftlinge, die sich mit besonderer Bauart des Schädels auszeichneten, auszuwählen. Die Schädel der Getöteten sammelte er für pseudowissenschaftliche Zwecke."
"Ramsauer, der etwa von April bis Juni 1942 als Lagerarzt im KL Neuengamme tätig war, erledigte einen Teil, etwa 20 Häftlinge, durch Injektionen von Benzin durch einen Einstich ins Herz."
"Dr. Ramsauer ... stand nie vor einem chirurgischen Problem. Die Patienten starben sogar bei der Zystoskopie (Blasenspiegelung, Anm.), bei der wir komplette abgerissene Harnleiter mit Ausblutung in der Bauchhöhle fanden [...] gegen den Operateur wurde nichts unternommen".
Der Prozess gegen Ramsauer
Bei Kriegsende versuchte Ramsauer zu entkommen, wurde jedoch von Tito-Partisanen gefangen genommen. Ihm gelang alsbald die Flucht, aber er wurde erneut gefasst und interniert. Bei seinem Prozess vor einem britischen Militärgericht in Klagenfurt gelang es ihm, die meisten seiner Untaten zu verheimlichen. Am 10. Oktober 1947 wurde er wegen seiner Verbrechen im KZ Loiblpass zu lebenslanger Haft verurteilt.


Sigbert Ramsauer (im Vordergrund) bei der Gerichtsverhandlung 1947.
Muzej novejse in sodobne zgodvine Slovenjje, Ljublijana

Bereits am 1. April 1954, nach sechseinhalb Jahre Haft, wurde Ramsauer begnadigt und vorzeitig entlassen. Viele prominente Österreicher hatten sich für ihn eingesetzt, insbesondere aus hohen und höchsten ÖVP-Kreisen. (Die FPÖ war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegründet.) Zu seinen Unterstützern gehörten der spätere Bundeskanzler Josef Klaus (ÖVP), ein gebürtiger Kärntner, der damals Landeshauptmann von Salzburg war, und der spätere Verteidigungsminister Ferdinand Graf (ÖVP), der ebenfalls aus Kärnten stammte.

Trotz seiner kriminellen Vorgeschichte und seiner höchst fragwürdigen medizinischen Qualifikationen brachte es Ramsauer im LKH Klagenfurt, wo er kurz nach seiner Freilassung zu arbeiten begann, bis zum Chefarzt. Und ab dem Jahr 1956 betrieb er zusätzlich bis ins hohe Alter eine eigene Praxis am Klagenfurter Domplatz.

Ein Ewiggestriger
Ramsauers Mischung aus Selbstbewusstsein, Zynismus und Menschenverachtung wurden in zwei Dokumentarfilmen Egon Humers dargestellt (Schuld und Gedächtnis sowie Der Tunnel, beide 1992), für die der damals noch praktizierende Ramsauer 1990 offenherzig seine Ansichten über die Welt und seine eigenen Leistungen zum Besten gab. Der 80-Jährige sagte unter anderem, "ich war mit Freuden dabei", und äußerte sich zu medizinischen Experimenten an Häftlingen wie folgt: "Irgendjemand musste ja die Experimente an sich durchführen lassen. Nur macht man sie heute an Affen." Über KZ-Häftlinge sagte er: "Sie werden etwas getan haben, was sie nicht hätten tun sollen, schließlich haben wir nicht die ganze Welt eingesperrt."

Sigbert Ramsauer starb 1991 in Klagenfurt. Seine Todesanzeige trug den Titel "Jede Stunde des Lebens ist Kampf". In einem Nachruf in der Kärntner Ärztezeitung hieß es: "Die Kärntner Ärzteschaft wird ihn stets in ehrender Erinnerung behalten."
(Edzard Ernst, 5.10.2024)


Literaturhinweis

"Ich war mit Freuden dabei." ist auch der Titel eines Buches, das die Historikerin Lisa Rettl und ihr Kollege Peter Pirker 2010 über den Fall Ramsauer vorlegten. Das bestens recherchierte Werk war damals schnell ausverkauft. Nun liegt es in einer ergänzten und überarbeiteten Neuauflage vor, aus der auch die eingangs zitierten Zeugenaussagen stammen und die den schauerlichen Lebensweg Ramsauers in aller Ausführlichkeit und im Kontext der österreichischen Geschichte des 20. Jahrhunderts schildert.

Zu den Erweiterungen der Neuauflage des Buchs gehören unpublizierte Fotos französischer KZ-Häftlinge, die 1947 als Zeugen zum Prozess anreisten, sowie ein neues Kapitel, in dem den Opfern Ramsauers noch mehr Platz gegeben wird – so etwa auch dem französischen Loibl-Häftling André Hantz, der als 18-jähriger Schüler in Nancy verhaftet und von dort in das KZ Mauthausen und in das KZ Loibl deportiert worden war.

Lisa Rettl und Peter Pirker,
"'Ich war mit Freuden dabei.' Der KZ-Arzt Sigbert Ramsauer. Eine österreichische Geschichte".
376 Seiten. New Academic Press, Wien 2024
KZ-Arzt Sigbert Ramsauer: Morde mittels Benzininjektionen ins Herz
 

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KZ-Arzt
Sigbert Ramsauer: Herr über Leben und Tod
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„Ich war mit Freuden dabei“- diese Haltung hat KZ-Arzt Sigbert Ramsauer Zeit seines Lebens gezeigt. Die Historiker Lisa Rettl und Peter Pinker brachten jetzt eine erweiterte Neuauflage einer Biografie des Klagenfurters heraus. Trotz einer lebenslangen Verurteilung als Kriegsverbrecher führte Ramsauer später in Klagenfurt eine Praxis.
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Heute fahren täglich viele durch den Loibltunnel, ohne die Gedenktafel am Portal zu sehen. Der Tunnel wurde ab März 1943 von den Häftlingen der Außenlager des KZ Mauthausen gebaut. Auf slowenischer Seite hat das Gedenken an diese Opfer des Nationalsozialismus eine lange Tradition.


ORF
Auf der österreichischen Seite soll dem Gedenken an die KZ-Opfer bald mehr Raum gegeben werden

Ramsauer sah sich nie als abnormer Täter
Vom auch dort tätigen KZ-Arzt Sigbert Ramsauer erschien nun eine neue Biografie. Der gebürtige Klagenfurter war schon 1933 bei der Waffen-SS und der NSDAP. Nach Stationen in Polen und Weißrussland machte er in mehreren KZs Karriere. 1943 wurde Ramsauer schließlich am Loibl KZ-Arzt. Vorwiegend französische Gefangene mussten unter härtesten Bedingungen arbeiten, so Historikerin Lisa Rettl.

Sigbert Ramsauer: Herr über Leben und Tod
„Ich war mit Freunden dabei“- diese Haltung hat KZ-Arzt Sigbert Ramsauer Zeit seines Lebens gezeigt. Die Historiker Lisa Rettl und Peter Pinker brachten jetzt eine erweiterte Neuauflage einer Biografie des Klagenfurters heraus. Trotz einer lebenslangen Verurteilung als Kriegsverbrecher führte Ramsauer später in Klagenfurt eine Praxis.

„Normale Menschen“ begehen Gräuel
Ramsauer war kein mordendes, psychisch krankes Monster, sondern etwas viel Erschreckenderes, so Rettl, nämlich ziemlich „normal“, viel eher ein Mensch wie du und ich: „Ramsauer sieht sich selbst überhaupt nicht als abnormer Täter. Und ich glaube, dass es für eine demokratische Gesellschaft auch sehr gut ist, zu verstehen, dass diese Menschen, die diese Taten begangen haben, keine abnormen Täterpersönlichkeiten waren mit psychologischen Auffälligkeiten. Keine Sadisten, keine Bestien, wie es auch so in der Nachkriegszeit dargestellt worden ist, sondern dass es wirklich ganz normale Menschen waren.“ Mit dem Nationalsozialismus stand diesen Menschen ein System zur Verfügung, das Verbrechen nicht nur erlaubt, sondern sogar gefördert hatte.

Fotostrecke
ORF
Neue Biografie über Sigbert Ramsauer

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Gedenktafel am Portal des Loibltunnels

ORF
Auf der slowenischen Seite hat das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine lange Tradition

ORF
Diese Tafeln erinnern an die KZs, in die nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge gebracht wurden

ORF
Luftaufnahme vom KZ Loibl

Selektion arbeitsfähiger Häftlinge
Ramsauer glaubte, als KZ-Arzt durchaus das Richtige zu tun, wenn die Häftlinge unter furchtbaren Bedingungen den Tunnel durch den Berg graben mussten. Entscheidend dabei sei, so die Historikerin, was als normal angesehen werde. Irgendwann sei es dann normal, Juden oder wie auf dem Loibl, vorwiegend Franzosen umzubringen: „Das haben schon die Kinder in den 20er Jahren in Kärnten gespielt, wir spielen Judenpogrom. Diese Vorstellung, Juden müssen ausgerottet werden, Juden müssen vernichtet werden, das war schon ganz lang eine Vorstellung, die in der Gesellschaft Platz gegriffen hat.“

Freiwillig für den Loibl gemeldet
Ramsauer meldete sich für den Dienst auf dem Loibl freiwillig. Anders als in den früheren KZs hatte er hier eine Führungsposition. Als überzeugter Nationalsozialist und Antisemit war er bereits 1933 zur Waffen SS und der NSDAP gegangen. Das Militär gefiel ihm, er wollte einer der schneidigen Männer bei der Waffen SS sein, so Rettl: „Gerade bei der SS, die sind stolz darauf, dass sie mit Engagement Dinge tun. Nicht Befehlsempfänger sind, sondern sie sind die, die mit Kreativität und Enthusiasmus neue Lösungen für schwierige Aufgaben finden.“

Juden und Widerstandskämpfer ermordet
Mit der SS-Kavallerie kam Ramsauer nach Polen. Seine Einheit war an der Vernichtung der dortigen Intelligenz hier beteiligt. Weiter ging es dann nach Weißrussland zur Bekämpfung der Widerstandskämpfer und der Juden. Bereits hier wurden tausende Menschen getötet. „Er prahlte auch später hier im Loibl-KZ gegenüber den Häftlingsärzten, dass er Versuche mit Benzininjektionen schon an russischen Kommissaren im Kriegseinsatz sozusagen erprobt hat.“ Danach begann die KZ-Karriere von Ramsauer in Oranienburg, ging weiter in Mauthausen und Gusen sowie Neuengamme und Dachau. 1943 kam er schließlich als KZ-Arzt auf den Loibl. Hier machte er endlich Karriere und wurde neben dem Lagerkommandanten der ranghöchste Offizier.

Arbeiter waren schlecht ausgerüstet
Ramsauer war für die Häftlinge zuständig, aber nicht für ihre Gesundheit, oder dass sie nach einer Verletzung oder Krankheit wieder arbeitsfähig wurden. Ein KZ-Arzt wie Ramsauer hatte eine ganz andere Aufgabe, nämlich die Regulierung der Arbeitskräfte. Er hatte dafür zu sorgen, dass von den insgesamt rund 1.800 Häftlingen immer genug Männer für die Baustelle vorhanden waren.

Dazu komme aber noch, so Historiker Peter Pinker: „dass sie für diese Arbeit extrem schlecht ausgerüstet waren. Das heißt, sie hatten kein gutes Arbeitsgewand, sie hatten keine gescheiten Schuhe. Sie waren nicht insgesamt geschützt vor diesen schweren Arbeiten und deshalb haben sich da sehr viele Häftlinge verletzt. Viele litten auch an Erkältungskrankheiten, viele waren komplett erschöpft, unterernährt.“

Häftlinge gingen Ramsauer aus dem Weg
Eine der Hauptaufgaben Ramsauers bestand in der Selektion der Gefangenen, die nicht mehr arbeitsfähig waren und daher in das KZ Mauthausen zurückgeschickt wurden. Von dort kam dann in der Folge ein neues Kontingent an Häftlingen an den Loibl. Ramsauer hatte allgemein keinen guten Ruf als Arzt, sagte Pirker: „Die Häftlinge haben versucht, nicht in das Reich Ramsauers zu gelangen. Das heißt, sie haben versucht, die Sanitätsbaracke zu vermeiden. Denn sie wussten, wenn sie dort sind, unter der Herrschaft von Ramsauer, dann droht ihnen die Rückdeportation nach Mauthausen und wir wissen, dass sehr viele Häftlinge, die zurück nach Mauthausen geschickt worden sind, dort in anderen Lagern dann ermordet worden sind.“

Siegbert Ramsau nützte auch dieses KZ dafür, seine Kenntnisse in der Chirurgie an Häftlingen zu verbessern. Er führte also zum Teil nicht notwendige Operationen durch, die unter den Bedingungen im Lager zum Scheitern verurteilt waren. Das Leben dieser Opfer beendete der Arzt mit einer Benzininjektion ins Herz. Im KZ Loibl soll es, so Pirker, insgesamt zu etwa 40 Morden gekommen sein.

Neues Besucherzentrum entsteht
Im KZ Nord auf der Kärntner Seite wird ein neues Besucherzentrum entstehen, das seinem internationalen musealen Standard entspricht. Diese Initiative geht von der Gedenkstätte Mauthausen, dem Mauthausenkomitee Kärnten und von Wolfgang Muchitsch, dem Direktor des kärnten.museums aus: „Man muss sich das ungefähr so vorstellen wie eine 200 Quadratmeter große Vitrine, die im öffentlichen Raum steht und das ganze Jahr über zu jeder Zeit frei zugänglich ist. Im Inneren dieser Vitrine wird sich ein Seminarraum mit Infrastruktur befinden, damit vor allem das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroska dort auch seine Vermittlungsprogramme für vor allem Kärntner Schulen abhalten kann.“

Unterstützung von Politikern
Zwar wurde Sigbert Ramsauer am 10. Oktober 1947 von einem britischen Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt, es dauerte jedoch nur einige Jahre, bis er wieder in Freiheit war. Am 1. April 1954 wurde er aus Krankheitsgründen begnadigt und vorzeitig entlassen. Für seine Entlassung setzten sich zahlreiche hochrangige ÖVP-Funktionäre, wie seine Klassenkameraden Ferdinand Graf, der Staatssekretär im Innenministerium, und Josef Klaus, der spätere Bundeskanzler der Republik Österreich, ein.

Ramsauer bekam eine Anstellung am Landeskrankenhaus Klagenfurt, wo er bis zum Chefarzt aufsteigen konnte. Ab dem Jahr 1956 betrieb er zusätzlich bis ins hohe Alter eine eigene Praxis am Klagenfurter Domplatz. Sigbert Ramsauer starb im Jahr 1991 in Klagenfurt. „Ich war mit Freuden dabei“, die Biografie des KZ-Arztes Sigbert Ramsauer erschien im Rahmen der Mauthausen-Studien.
07.12.2024, red, kaernten.ORF.at

Link:
Mauthausen Komitee

Sigbert Ramsauer: Herr über Leben und Tod
 

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