Ehemalige "Canadian Forces Base Zweibrücken" (1966)

josef

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#1
Bei der Durchsicht alter Fotos fielen mir einige SW-Bilder in die Hände, welche ich bei einem Verwandtenbesuch 1966 in Rimschweiler (Rheinland-Pfalz), heute Stadtteil von Zweibrücken, anfertigte.

Neben den bei solchen Besuchen üblichen Personenfotos fand ich auch einige Bilder vom damals von der Kanadischen Luftwaffe belegten Flugplatz Zweibrücken.

Natürlich interessierte mich damals als 16jähriger das Geschehen am auf einer Hochfläche oberhalb von Rimschweiler liegenden Platz! Alleine die "Lärmkulisse" beim Start der dort von den Kanadiern stationierten
CF-104 „Starfighter bzw. der Probelauf der Triebwerke (damals gab es noch keine Lärmschutzhallen für Triebwerkserprobungen usw.) war gewaltig...

So wanderten wir zum Flugplatzgelände hoch, wo aber Baum- und Buschgruppen keinen umfassenden Einblick gestatteten. Um besser zu sehen, bestiegen wir die Betontrümmer der dort in größerer Zahl noch vorhandenen Ruinen von gesprengten "Westwallbunkern"! Bedingt durch die in nur einigen Kilometern von Rimschweiler entfernt verlaufenden französischen Grenze, lag der Ort im Bereich der Bunkerlinie. Die noch teilweise intakten Bunkerobjekte wurden lt. Erzählungen nach Kriegsende von den Franzosen gesprengt und die Reste sind angeblich heute alle verschwunden. Leider war vor 51 Jahren mein Interesse für Bunker noch nicht vorhanden und wurde bei der Fotomotivauswahl vernachlässigt...


Genau darum sind die angefügten 5 Fotos, zumindest für mich, ein "historisches" Zeitdokument:

1. Blick auf einen kleinen Teil des riesigen Flugplatzgeländes, in Bildmitte steht eine 2-motorige Maschine (DC-3 ?). Die Start- u. Landebahn ist (war) aus dieser Position nicht einsehbar...

2. Platzumzäunung, dahinter links ein Fahrzeugabstellplatz (Schrottplatz ?). Dahinter erkennt man Rollwege zu Abstellplätzen in den Baumgruppen - Betonshelter zum Schutz der Maschinen gab es damals angeblich noch nicht, sondern nur Schutzwälle, die durch Spezialzäune gesichert waren.
Im "Hügel" in der Bildmitte dürfte sich auch ein Schutzbunker befunden haben. Davor, außerhalb des Zaunes erkennt man die Reste eines gesprengten Westwallbunkers...

3. Nochmals der vorhin schon genannte "KFZ-Schrottplatz" am Platzrand mit Bunkerrest in der unteren rechten Ecke...

4. Teilansicht mit Lagergebäuden, Funkturm und Hangar...

5. Nochmals Reste eines gesprengten WW-Bunkers, dürfte sich wegen des Kirchturmes im Hintergrund näher beim Ort befunden haben.
 

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josef

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#3
Oh, mal wieder was aus Deutschland...
Ja, darum sah ich mich mal wieder zur "Nachbarschaftshilfe" genötigt... (GRINS)
Leider sind von den mehrere Tausend umfassenden Mitgliedern aus D der Großteil "Leichen" aus vergangenen Zeiten und die aktuellen User sind nur Mitleser und anscheinend nicht bereit, aktiv am "Forumsgeschehen" teilzunehmen!

lg
josef
 

josef

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#4
Nochmals so aus der Erinnerung:
Ungewohnt war für uns der enorme Triebwerkslärm beim Startvorgang der Starfighter, da klirrten die Gläser im Schrank, obwohl die Startbahn ein paar Kilometer Luftlinie entfernt war...

Ebenfalls in Erinnerung sind mir die riesigen Portale zu den Bunkeranlagen der US-Army in die Berghänge entlang der B10 im "Pfälzer Wald" - etwa zwischen Anweiler und Pirmasens. Kennt jemand die derzeitige Situation? Sind diese damals von der B10 aus einsehbaren US-Lagerbunker noch in Betrieb oder bereits aufgegeben, in anderer Nachnutzung etc. ?

lg
josef
 
#5
@ Josef: Deinen Beschreibungen zu Folge duerfte es sich um den heutigen Flughafen Zweibruecken handeln. Moeglw. ist das Outlet Center heute auf dem Gelaende der ehemaligen Basis?

Canadische Streitkraefte scheinen in Deutschland nur noch kaum zu sein. EUCOM hat einen Canadischen Offizier oder hoeher, in Stuttgart sitzen, moeglw. Geilenkirchen, dass da noch Canadier sind? Im Rahmen irgendwelcher militaerischer Logistik-Aufgaben. Oder auch noch in SHAPE in Belgien? Die Canadischen Standorte in Lahr u. Rastatt bzw. Bad Soellingen ist seit den 90ern aufgegeben. Die Housing Facilities wurden an Russland-Deutsche vergeben.

Pirmasens war noch weitaus laenger in Betrieb, allerdings auch ebenfalls geschlossen. Diese Region entlang der B10 im Pfaelzer Wald ist eher aermich und ohne beruflichen Perspektiven und wenig Writschaft. Nachnutzung kenne ich keine, mangels Interessenten.

Auch in UK gibt es nur mehr sehr wenige Canadische Soldaten. In der Naehe von West-Ruislip in London sind etwa noch 100 Mann untergebracht in einer Kaserne am Blenheim Cressent, Stand 2015.
 
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josef

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#6
Danke Peter für die Zusatzinfos betreffend der Stationierung der Kanadier!
@ Josef: Deinen Beschreibungen zu Folge duerfte es sich um den heutigen Flughafen Zweibruecken handeln. Moeglw. ist das Outlet Center heute auf dem Gelaende der ehemaligen Basis?
Ja, es handelt sich um den heutigen Flugplatz Zweibrücken( -> siehe auch "Wiki"-Verlinkung Beitrag #1, 2. Absatz).
Pirmasens war noch weitaus laenger in Betrieb, allerdings auch ebenfalls geschlossen. Diese Region entlang der B10 im Pfaelzer Wald ist eher aermich und ohne beruflichen Perspektiven und wenig Writschaft. Nachnutzung kenne ich keine, mangels Interessenten...
Bei den von mir zitierten großen Bunkeranlagen entlang der B10 handelte es sich nicht um Einrichtungen der Kanadier, sondern der US-Army!

lg
josef
 
#7
Danke Peter für die Zusatzinfos betreffend der Stationierung der Kanadier!
Ja, es handelt sich um den heutigen Flugplatz Zweibrücken( -> siehe auch "Wiki"-Verlinkung Beitrag #1, 2. Absatz).
Bei den von mir zitierten großen Bunkeranlagen entlang der B10 handelte es sich nicht um Einrichtungen der Kanadier, sondern der US-Army!

lg
josef
Was mich in diesem Zusammenhang noch interessiert haette, ist, ob es neben dem Flughafen Zweibruecken noch andere Installations dort gab? Grund meiner Frage ist, es war lange nach Schliessen des Air Bases und des folgenden zivielen Flugbetriebs immer noch das Radioprogramm AFN bzw. CFN zu empfangen, - bis ueber die Aufloesung von CFN hinaus, als dann das Programm CBC Radio 1 aus Ottawa verbreitet wurde. D.h. offenbar waren Canadians und US-Amerikaner immer noch nach der Schliessung des Air-Base in dieser Ecke stationiert und taetig? - allerdings ist mir unklar, welche Aufgabe es war? Moeglich ist, dass der nunmehr mehrheitlich zivile Flughafen fuer militaerische Logistigaufgaben genutzt wurde? Ich kann nur mutmassen...

Die Bunkeranlagen entlang der B10 habe ich nie wahrgenommen, zumal es mir auch nicht klar erscheint, aus welchem militaerischen Grund die US-Amerikaner diese errichtet hatten? Der einzige "Feind" waere ein Frankreich gewesen? als NATO Land? Die Geographie rings um die B10 ist ziemlich bergig, sodass sie militaerisch leicht beherrschbar sei, auch ganz ohne Bunker.
 

josef

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#8
Was mich in diesem Zusammenhang noch interessiert haette, ist, ob es neben dem Flughafen Zweibruecken noch andere Installations dort gab? Grund meiner Frage ist, es war lange nach Schliessen des Air Bases und des folgenden zivielen Flugbetriebs immer noch das Radioprogramm AFN bzw. CFN zu empfangen...
Dazu kann ich nichts berichten, unsere (weitschichtige...) Verwandtschaft ist schon seit Jahren verstorben.

Die Bunkeranlagen entlang der B10 habe ich nie wahrgenommen, zumal es mir auch nicht klar erscheint, aus welchem militaerischen Grund die US-Amerikaner diese errichtet hatten? Der einzige "Feind" waere ein Frankreich gewesen? als NATO Land? Die Geographie rings um die B10 ist ziemlich bergig, sodass sie militaerisch leicht beherrschbar sei, auch ganz ohne Bunker.
Das hatte nichts mit der Nähe zu Frankreich und auch nichts mit der militärischen "Beherrschbarkeit" des dortigen Geländes zu tun! Das waren "Lagerbunker" (Stollenanlagen...) für Munition und sonstiges militärisches Material der Amis! Soweit ich mich erinnere bzw. man das von der Straße aus erkennen konnte, gab es "Einfahrten" in die Berghänge mit riesigen Stahltoren, die auch von den "Army-Trucks" passiert werden konnten! Auf den Vorplätzen parkten jede Menge solcher Sattelschlepper...

In den Lagern im "Pfälzer Wald" und lt. Erzählungen auch im Saarland sowie in der Eifel waren "links vom bzw. hinter dem Rhein" wegen der Entfernung zur Zonengrenze die Logistikzentren disloziert!
Als Beispiel siehe auch die dort in der Gegend befindliche Ramstein Air Base:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ramstein_Air_Base
 
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#9
Dazu kann ich nichts berichten, unsere (weitschichtige...) Verwandtschaft ist schon seit Jahren verstorben.

Das hatte nichts mit der Nähe zu Frankreich und auch nichts mit der militärischen "Beherrschbarkeit" des dortigen Geländes zu tun! Das waren "Lagerbunker" (Stollenanlagen...) für Munition und sonstiges militärisches Material der Amis! Soweit ich mich erinnere bzw. man das von der Straße aus erkennen konnte, gab es riesige Stahltore, die auch von den "Army-Trucks" passiert werden konnten! Auf den Vorplätzen parkten jede Menge solcher Sattelschlepper...

In den Lagern im "Pfälzer Wald" und lt. Erzählungen auch im Saarland sowie in der Eifel waren "links vom bzw. hinter dem Rhein" wegen der Entfernung zur Zonengrenze die Logistikzentren disloziert! So z.B. auch das Gelände der Ramstein AB[/URL} mit den Kommandozentralen der USAF und NATO...
Du mischt da etwas zusammen. Ramstein ist da etwas weiter weg. Diese Installation existiert noch, riesige Stahltore und Army Trucks inklusive, sichtbar wenn man die A6 faehrt.
Auch das Militaerhospital in Lahnstuhl scheint noch zu existieren.

Und ja, die von Dir beschriebenen Lager "im Pfaelzer Wald", die kenne ich, diese Lager oder dieses Lager ist allerdings nicht an der B10. Beinen Beschreibungen nach geht es um den Ort Fischbach bei Dahn, und dort hatten die US-Amerikaner Munition und Chemiewaffen, etwa bis Mitte der 90er Jahre. Heute ist dort nurmehr Wald, und ein Wachturm erkennbar, keine Nachnutzung. Das ganze ist eher entlegen fuer irgendein ziviles oder kommerzielles Interesse.

Auch die B10 wurde in den letzten Jahren immer wieder veraendert, Strecken begradigt, Tunnels gebaut, die Strecke ist heute mit Sicherheit anders als 1966. Somit werde ich heute entlang der Strecke gewisse Dinge nichtmehr so wahrnehmen, wie Du damals. Bunker sah ich an der B10 nie, war aber auch nie aufmerksam darauf.
 

josef

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#10
Du mischt da etwas zusammen. Ramstein ist da etwas weiter weg. Diese Installation existiert noch, riesige Stahltore und Army Trucks inklusive, sichtbar wenn man die A6 faehrt.
Auch das Militaerhospital in Lahnstuhl scheint noch zu existieren...
Da mische ich nichts zusammen, wollte nur die gesamtstrategische Lage Raum Rheinland-Pfalz-Pfälzer Wald erklären (-> warum dort die Lager sind (waren)...)!
Auch die B10 wurde in den letzten Jahren immer wieder veraendert, Strecken begradigt, Tunnels gebaut, die Strecke ist heute mit Sicherheit anders als 1966. Somit werde ich heute entlang der Strecke gewisse Dinge nichtmehr so wahrnehmen, wie Du damals. Bunker sah ich an der B10 nie, war aber auch nie aufmerksam darauf.
Das stimmt, da hat sich in mehr als 50 Jahren an manchen Trassenabschnitten viel verändert! Es gab noch keine Tunnels, keine Ortsumfahrungen, 4-spurige Abschnitte usw.! Jedenfalls lagen die Objekte damals entlang/neben der Trasse der B10 und ich habe auch nie behauptet, dass Du die Anlagen finden musst (GRINS) ! Aber vielleicht kann ein ortsansässiger Insider dazu mehr sagen?
 
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#11
Da mische ich nichts zusammen, wollte nur die gesamtstrategische Lage Raum Rheinland-Pfalz-Pfälzer Wald erklären (-> warum dort die Lager sind (waren)...)!
Das stimmt, da hat sich in mehr als 50 Jahren an manchen Trassenabschnitten viel verändert! Es gab noch keine Tunnels, keine Ortsumfahrungen, 4-spurige Abschnitte usw.! Jedenfalls lagen die Objekte damals entlang/neben der Trasse der B10 und ich habe auch nie behauptet, dass Du die Anlagen finden musst (GRINS) ! Aber vielleicht kann ein ortsansässiger Insider dazu mehr sagen?
Das Thema hies aber Ehemalige Canadian Forces Base in Zweibruecken, nicht gesamtstrategische Lage im Raum Rheinland Pfalz bzw. Pfaelzer Wald.

Die US-Amerikaner haben seit jeher viel Militaer in der Pfalz gehabt, und bis heute noch.

Ich hatte vor 10 bis 15 Jahren dort immer wieder beruflich zu tun, aber nichts mit dem US-Militaer, die machten naturgemaess immer ihre eigene Sache. Die oertliche Bevoelkerung redete nicht viel ueber die US-Amerikaner, ausser politische Kritik ueber vermeindlichen "Imperialismus" und das uebliche Linksgeschwaetz halt. Dennoch vermute ich, dass div. US Installations einen grossen wirtschaftlichen Faktor dort darstellen, und bestimmte Traditionsbetriebe, etwa Schuhindustrie in der Region weniger und weniger wurden. Pirmasens nahm ich eher als aermlich, wirtschaftlich vernachlaessigt und heruntergekommen wahr.

Die B10 und die 4 spurigen Abschnitte sind eine Art Ersatz fuer die unterbrochene A8, die aus unterschiedlichen Gruenden nie ausgebaut wurde. Mag sein, dass im Zuge des Ausbaus zu 4-spurigen Abschnitte so mancher Bunker entfernt wurde oder rueckgebaut wurde. Faehrt man die B10 heute, sind eigentlich nur wenige Abschnitte zweispurig mit Gegenverkehr, der Rest ist sehr gut und 4-spurig ausgebaut.
 
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