Eine Ruine am Ostrand von Eibenstein

Bunker Ratte

Well-Known Member
#1
Als leidenschaftliches Burgfräulein:Dmachte ich mich wieder auf die Reise zu einer Burgruine ins Waldviertel, in der Gemeinde Raabs gelegen. In der laublosen Jahreszeit konnte man dementsprechende Tiefblicke erleben. Der kurze Aufstieg neben einer Strasse, lud für ein kurzes Abenteuer ein!

eine Sage erzählt:
Sage vom Schreckenstein
Auf der Burg Eibenstein an der Thaya soll einst ein furchtbarer Raubritter gehaust haben, der die ganze Gegend brandschatzte. Die Bürger und Bauern schworen ihm deshalb Rache und lauerten ihm oftmals auf, ohne ihn erwischen zu können, da der Ritter seinem Pferd die Hufeisen verkehrt aufgenagelt hatte. Auch benutzte er geheime Gänge, durch die er ungesehen aus der Burg gelangen konnte.
Lange Zeit kam man ihm nicht auf die Spur, sodass das Volk meinte, es sei Zauberei im Spiel und der Ritter wäre der Teufel. Endlich wurde die List von einem Burgknecht verraten. Nun wagte man es, die Burg zu stürmen, und dem Ritter blieb nichts anderes übrig, als mit seinem Pferd über die Burgmauer in die Thaya zu springen. Der Sprung glückte, und der Ritter flüchtete in Richtung Primmersdorf. Als er dort bei jenem Felsen angelangt war, der hart an die Thaya heranreicht, wandte er den Kopf zurück. Im selben Augenblick schlugen aus seiner Burg die Flammen zum Himmel empor. Darüber erschrak der Eibensteiner so gewaltig, dass er zu Stein wurde. Deshalb heißt der Felsen Schreckenstein und noch heute zeigt sein oberer Teil das behelmte Haupt des Ritters.

Der Templer auf Eibenstein
Die Sagen vom Templer auf Eibenstein enthalten charakteristische Elemente der Sage vom Schreckenstein, wie die List mit den verkehrt aufgenagelten Hufeisen, die Benutzung von Geheimgängen, den Sprung von der Burg oder das Erstarren zu Stein.
Der Sage nach soll Burg Eibenstein dem Ritterorden der Templer gehört haben. Nach der Aufhebung des Ordens durch Papst Clemens V. im Jahr 1312 soll auch der auf Eibenstein sitzende Templer verfolgt worden sein. Eine Zeit lang konnte er seine Feinde täuschen, indem er seinem Ross die Hufeisen verkehrt aufnagelte und so seine Verfolger über sein Aus- und Heimreiten im Unklaren ließ. Die List wurde von einem Schlossknecht verraten und Bewaffnete verstellten dem Ritter bei seiner Heimkehr den Weg zur Burg. Ohne Aussicht auf Rettung verhüllte er seinem Pferd die Augen und stürzte sich mit ihm die steilen Felsen hinab in die Fluten der Thaya. Heute noch sollen an der Steinwand die hellen und dunklen Flecken vom Blut des Ritters und seines Pferdes zu sehen sein.
Nach einer anderen Überlieferung war der Templer auf Eibenstein ein ungezügelter Mann von riesiger Kraft und Größe, der keine Frau verschonte. Er täuschte seine Gegner nicht nur mit den verkehrt aufgenagelten Hufeisen, sondern benutzte auch einen geheimen unterirdischen Ausgang aus seiner Burg, den außer ihm niemand kannte. Durch diese geschickten Täuschungsmanöver stand er im Ruf, mit dem Bösen im Bund zu sein. Auch hieß es, dass sein Urahn ein Menschenfresser gewesen sei und auch er bisweilen Menschenblut trinke, um sich jung zu erhalten.
Nun besaß der Eibensteiner auch in der nahen Stadt Drosendorf ein Haus als Schlupfwinkel, das einem seiner Getreuen gehörte und in dem wilde Orgien stattfanden. Einmal jedoch wehrte sich ein Mädchen derart tapfer, dass der Eibensteiner unsagbar ergrimmte und das Mädchen so heftig in die Zimmerecke schleuderte, dass es zerquetscht wurde und die Wand eine Ausbuchtung erhielt, die lange Zeit als "Jungfernecke" bezeichnet wurde. Doch noch am selben Abend, als er verstimmt heimritt, erreichte den Wüstling die Vergeltung. Seine Burg war nämlich in der Zwischenzeit erstürmt und die Besatzung niedergemetzelt worden. Als er die Flammen aus der Burg lichterloh gegen Himmel schlagen sah, erfasste ihn ein so heftiger Schrecken, dass er zu Stein wurde.
Quellen: Chronik Eibenstein

Burgruine Eibenstein
Auch Eibenstein gehörte mit Drosendorf und Raabs zu jener Burgenkette an der Thaya, die im 12. und 13. Jahrhundert Einfälle aus Böhmen verhindern oder zumindest erschweren sollte. Unmittelbare Aufgabe war es, die unter ihr liegende Furt zu sichern. Im Schutze der Burg überschritten hier 1278 König Ottokar II Przemysl Truppen den Fluss auf dem Weg zur Entscheidungsschlacht von Dürnkrut/Jedenspeigen. Eibenstein gehörte den Grafen von Pernegg, die eine befreundete Ritterfamilie mit seiner Verwaltung betrauten. Diese nannte sich bald nach der Burg. Ihre ersten bekannten Vertreter sind Riwin und Liupoldus de Iwenstein, die um 1192 urkundlich genannt werden. Der Ort wird bereits 1160 erwähnt. Der Name Eibenstein dürfte nichts mit der Eibe zu tun haben, sondern von einem Herrn Ivo oder Ibo abgeleitet sein, worauf auch die ursprüngliche Bezeichnung Iwenstein hinweist. Nachdem Aussterben der Pernegger um 1220 fiel die Burg an die Babenberger. Die Eibensteiner waren im späten 13. sowie in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Lehensleute der auf Drosendorf und Raabs sitzenden Herren von Maissau. Ihre Familie erlosch erst in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Dass Eibenstein jemals dem Templerorden gehört haben soll, wie es einige überlieferte Geschichten berichten, gehört wohl in den Bereich der Sagen und ist durch nichts begründet. Die Burg kam 1543 von der letzten Erbin der Eibensteiner an die Herren Christoph und Erasmus von Schneckenreith und schließlich wieder zur Herrschaft Drosendorf. Im 16. Jh. hatte Eibenstein seine militärische Bedeutung längst verloren und geriet mangels Pflege in Verfall, doch diente es noch in der ersten Hälfte des 17. Jh. einigen armen Leuten als Behausung. 1660 gelangte es an die Grafen Sprinzenstein. 1867 stürzte ein Großteil der Südfront in die Thaya. Derzeitiger Eigentümer der Ruine ist die Gemeinde Eibenstein.

Die Burgruine liegt auf einem teilweise senkrecht zur Thaya abfallenden Felsen am Ostrand des kleinen Ortes, der sich aber am gegenüberliegenden Ufer des Flusses befindet. Gegen das überhöhende Vorgelände war sie durch einen tiefen, aus dem Fels geschlagenen Halsgraben und eine 1,2 m starke Ringmauer gesichert. Die im Kern romanische Burg wurde später durch zwei gotische Höfe erweitert. Das gesamte Mauerwerk besteht aus Bruchsteinen. An der Ostseite der Ringmauer führt ein Rundbogentor in den kleineren Hof. An der Tormauer sind noch deutlich die seitlichen Löcher für den Schiebebalkenverschluss zu erkennen. An der Felsnase, die die eigentliche Hochburg trägt, steht im Hof ein isolierter, teilweise in den Fels gebauter, noch relativ gut erhaltener Küchenbau. Er weist zwei Rundbogenöffnungen und einen pyramidenartigen Kamin auf. Östlich davon befinden sich die Reste der romanischen Burgkapelle. Sie zeigt eine halbkreisförmige Apsis und ein hoch gelegenes Rundbogenfenster. Der zweimal nachträglich aufgestockte Bergfried steht an der Westspitze des zur Thaya vorragenden Felssporns. Er weist einen Grundriss von 8 x 13 m bei einer Mauerstärke von 1,6 m auf. Erhalten ist nur mehr seine Ost- und Nordfront, da die Südseite dem Mauerabsturz von 1867 zum Opfer gefallen ist. Der rundbogige Hocheinstieg sowie einige Rechteckfenster mit einfachen abgefasten Steinrahmungen sind noch vorhanden. An den Bergfried schließt der Palas an. In seinem dritten Geschoß erkennt man einen Abtritterker. Die im Westen und Osten vorgelagerten Schildmauern sind 1,8 bzw. 2 m dick. Der gotisch ausgebaute Haupthof liegt auf einer niedrigen Terrasse an der Nordseite der Ruine. Bei dem eingeschossigen Bau in seiner Nordwestecke dürfte es sich um ein ehemaliges Stallgebäude handeln. Von der im Osten liegenden Vorburg ist nicht viel mehr als eine Schutthalde erhalten. Lediglich der langgestreckte Nordtrakt ist noch erkennbar.
Quelle: Eibenstein aus Burgen Austria

mystische Momente der Ruine:
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