Erlauf - Treffen US- u. sowjetische Offiziere in der Nacht v. 08. auf 09. Mai 1945

josef

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#1
Zu Kriegsende gab es in der Nacht v. 08. auf 09. Mai 1945 im Ort Erlauf (Bezirk Melk) an der heutigen B1 ein Treffen von US- und sowjetischen Offizieren. Erlauf lag in der russischen Zone, ca. 60 km östlich (Straßenkilometer) der von den Amerikanern kontrollierten Enns-Linie! Diese Zonengrenze entlang des Enns-Flusses wurde in groben Zügen schon lange vor Kriegsende 1945 festgelegt!

Zur Erinnerung wurde zum 50. Jahrestag 1995 eine 1994 vom sowjetischen Künstler Oleg Komov geschaffene Skulpturengruppe am Hauptplatz von Erlauf aufgestellt.

Das "Friedensdenkmal" ist ein Geschenk der Sowjetunion an die Gemeinde Erlauf.

Fotos v. 14.05.2014:
 

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josef

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#2
Gemeindechronik Erlauf - Auszug 1945:

Erlauf und Erlaufer erinnern sich........
Das Treffen der allierten Truppen aus amerikanischer Sicht - ein Beitrag erschien im National Observer im Mai 1965 - in auszugsweiser Wiedergabe (übersetzt von Marie Therese Kainzner)

Im Siegestaumel obsiegt die Brüderlichkeit
Von John J. Pullen, Captain
....
Das Hauptziel der Konferenz auf der Straße war, General Reinhart`s Trupp zum Treffen mit den russischen Generälen zu begleiten. Als der Trupp ostwärts eilte und es immer später und später wurde, glaubten viele von uns, wir würden nach Wien vorrücken, da normalerweise eine große Entfernung zwischen Front und Hauptquartier liegt.
Schlussendlich, 5 Meilen von Enns entfernt, hielten die Wagen in einem kleinen Ort an, wo, wie die Begleiter sagten, der russische Divisionsgefechtsstand untergebracht war.
Es war bereits stockdunkel. Als wir die Straßen runterstolperten wurden wir durch einen ungeheuren Lärm und Geklapper hinter uns aufgeschreckt. Der Lärm kam von einem russischen Wagenzug der gerade in vollem Galopp in den Ort eingefahren kam. Hochrangige amerikanische Offiziere sprangen in den Straßengraben und pressten sich an Mauern, als verschwommen, schnaubende Pferde und surrende, lärmende Wagenräder in der Dunkelheit vorüberrasten. Es dauerte ein paar Sekunden bis sich die Gruppe wieder gesammelt hatte, durcheinander wie sie war von der aufregenden Begegnung. Schließlich marschierten wir in den russischen Kommandoposten, einem kleinen Haus im Zentrum des Ortes.
Der Raum den wir betraten war so klein, dass ihn die Gruppe fast vollkommen ausfüllte. Hier, in einer Ecke zurückgezogen und offensichtlich überrascht von der Flut an Alliierten, saß General Major D.A. Drechkin, Kommandeur der 7. Garde Fallschirmspringer Division.
Es stellte sich heraus, dass bei den Vorbereitungen etwas schief gelaufen war, denn er hatte uns nicht vor dem Morgen erwartet. Aber unser Gast erholte sich schnell von seiner Überraschung. Sessel wurden hereingetragen und ein russisches Mädchen in Uniform nahm uns unsere Helme ab.
General Drechkin reagierte reserviert und sehr förmlich als General Reinhart seine Hand schüttelte und sagte: "Ich freue mich Sie hier zu treffen!" Er blickte sich im um und sah den
Raum, voll von amerikanischen Soldaten, deren Gesichter so schmutzig waren, dass man nur die Zähne und das Weiß der Augen ausmachen konnte. Aber sie alle grinsten von einem Ohr zum anderen. Da begann auch General Drechkin zu lächeln. General Reinhart schaute zufällig auf seine Armbanduhr und sah, dass die Zeiger genau eine Minute nach Mitternacht anzeigten.
"Der Krieg ist vorbei !" rief er.
General Drechkin streckte seine Arme in die Höhe, dann drückte er General Reinhart in einer bärenhaften Umarmung an seine Brust und küsste ihn auf seine beiden Wangen. Daraufhin tobte der Raum. Das Gesicht von General Reinhart lief leicht rosarot an. General Drechkin trat zurück und entgegnete redegewandt etwas zu General Reinhart. Später stellte sich heraus dass er etwas wie " Ich mag ihren Haarschnitt" gesagt hatte.
Der russische General war ein Charakterkopf. Er war groß und beliebt, und hatte ein sicheres, humorvolles Gesicht, in etwa so wie das eines erfolgreichen und gut genährten Geschäftsmannes. Er hatte ein besonderes Lachen. Es begann, stoppte und rollte dann unerwartet weiter, etwa wie wenn ein Fass die Stiegen hinunterrollt, auf den Absätzen liegen bleibt und dann wieder weiter rollt.
Manchmal wirkte er teilnahmslos, aber im nächsten Moment wirkte er wie ein 5-Jähriger mit einem Lutscher. (Bei einem späteren Treffen in Linz sah ich ihn einmal alleine eine Stiege hinuntersteigen, während er sich ein Lied pfiff). Die Atmosphäre des Treffens, war geprägt von großer Freundschaft. Das blitzende Lächeln eines russischen Offiziers strahlte wie polierter, makelloser Stahl.
Es gab ihm das Aussehen eines wandelnden Leuchtturms, als er sich durch den Raum bewegte. Es gab eine kurze Diskussion, wo die Grenze zwischen den russischen und amerikanischen Truppen verlaufen sollte, man einigte sich schnell auf den Fluss Enns. Kurze Zeit später sagte der General Reinhart zum russischen General "Ich habe bemerkt, ihr habt viele von Pferden gezogene Transportmittel in euren Reihen."
Als es übersetzt wurde, gab es General Drechkin einen Stich, er erwiderte gewandt: "Ja, aber trotzdem haben auch wir die Deutschen geschlagen." Dann, als hätte er eine Schwäche der russischen Armee verraten, versuchte er den entstanden Eindruck abzuschwächen: "Wir haben diese Pferde mit Absicht mitgenommen. Sie sind sehr nützlich bei Schlamm."
Etwa eine halbe Stunde später nach dem wir angekommen waren, wurde die Menge der am Eingang Wartenden wachgerüttelt, denn der russische Corps Kommandeur General Leutnant J. H. Biryukov erschien. Er war die Titelblattversion eines russischen Generals- groß und ordensgeschmückt, mit rundem, kurz geschorenem Kopf. Er packt General Reinhart an der Schulter und rief so etwas ähnliches wie "lang lebe die ehrenhafte amerikanische und Rote Armee!" Dann bot er General Reinhart eine Zigarre an, welche dieser dankend ablehnte. Noch mehr wurde gesprochen und schließlich wurde erklärt, dass General Reinhart sieben russischen Soldaten die "U.S. Legion of Merit" - Medaille verleihen wollte.
Inzwischen huschte das russische Mädchen in Uniform aus dem Raum hinaus - und wieder hinein, Geschirr, Tischtücher und Besteck bringend. Schlussendlich gelang es ihr einen Tisch zu decken und wir setzten uns zu einem kleinen, späten Imbiss. Jeder war sich bewusst, dass dies ein bedeutsames Zusammentreffen war, mit zwei Kommandeure, die sich die Hände schütteln just in dem Moment, in dem eine der größten militärischen Operationen geendet hatte. Die Zeit des Treffens wurde mit 00:01 festgehalten, am 9.5.1945. Aber der Ort war nicht bekannt. "Wie heißt dieses Dorf?" fragte einer der eine Offizier einen anderen. Dieser antwortete: "Ich weiß es nicht. Lass uns die Russen fragen." "Welches Dorf ist das hier?" wurde ein russischer Offizier durch einen Dolmetscher gefragt. Der Russe dachte kurz nach, schüttelte dann aber den Kopf. Er fragte einen anderen, doch keiner wusste es. Später, auf dem Weg nach Hause, hielten wir außerhalb des Ortes um das Ortsschild zu lesen. Darauf stand "ERLAUF".
So war es, als wir den Russen begegneten. Und jetzt, nachdem schon einige Zeit vergangen ist, glaube ich, dass alle die anwesend waren sich weniger an die Zeremonien erinnern, als an das erste Treffen innerhalb der russichen Linien auf dem Weg nach Wien. In Erlauf wurde während der ersten Stunden des 9.5.1945, wie so oft unter Einfluss von Gemütlichkeit die Grundlaget für ein menschliches Miteinander geschaffen - so fühlten wir es in unserem Herzen, klar und deutlich wie die Sterne am Himmel dieser Frühlingsnacht.
http://www.friedensgemeinde.at/syst...rkonr=0&detailonr=218074057&menuonr=220571242
 

josef

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#3
Zum obigen Text:
...Schlussendlich, 5 Meilen von Enns entfernt, hielten die Wagen in einem kleinen Ort an, wo, wie die Begleiter sagten, der russische Divisionsgefechtsstand untergebracht war.

..."Welches Dorf ist das hier?" wurde ein russischer Offizier durch einen Dolmetscher gefragt. Der Russe dachte kurz nach, schüttelte dann aber den Kopf. Er fragte einen anderen, doch keiner wusste es. Später, auf dem Weg nach Hause, hielten wir außerhalb des Ortes um das Ortsschild zu lesen. Darauf stand "ERLAUF".
Ist wieder mal typisch amerikanisch :D
Von Enns auf der Bundesstraße (damals Reichsstraße, RAB gab es noch keine bzw. war Baustelle) sind es 60 km => 37,3 amerikanische Meilen bis Erlauf!

Schwarze Linie => Enns Fluss, spätere Grenze Sowjet- und US-Zone, am 08.05.1945 von den Sowjettruppen zu erreichendes Operationsziel (die US-Truppen vom Westen kommend) kamen schon am 05.05.45 an die Enns...
 

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#4
was soll darann so typisch amerikanisch sein?

Ich koennte mir gut vorstellen, dass die heutige A1 damals unvollendete Baustelle war, oder tlw. erkennbar war, wo sie sein sollte.

Ich wuerde eher typisch russisch einschaetzen, ueberall Denkmaeler hinzustellen, wo heroische russische Soldaten hingekommen sind. Ob man beim Russen bzw. Sovjet immer von "Befreiung" reden konnte, ist eine andere Diskussion.

Zumindest "Befreiung" von den Nazis, aber auch Ueberbringer ihrer Ideologie, der damaligen Stalin Zeit.
 

josef

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#5
was soll darann so typisch amerikanisch sein?
=> ...5 Meilen von Enns entfernt! Oder der Umgang mit geografischen Begriffen/Bezeichnungen - in ihren diversen Berichten sind die unmöglichsten Ortsbezeichnungen usw. zu lesen :)
Ich koennte mir gut vorstellen, dass die heutige A1 damals unvollendete Baustelle war, oder tlw. erkennbar war, wo sie sein sollte.
Trassierung war auf weiten Strecken durch begonnene Erdarbeiten erkennbar, auch div. Brückenfundamente usw. wurden begonnen, siehe hier. Ob sich im Bereich der "Strengberge" auch schon etwas tat, kann ich nicht sagen.
Ich wuerde eher typisch russisch einschaetzen, ueberall Denkmaeler hinzustellen, wo heroische russische Soldaten hingekommen sind... aber auch Ueberbringer ihrer Ideologie...
...und fanden trotz Denkmäler und ideologischer Propaganda für "ihre bessere Welt" zum Glück kein Gehör bei der Bevölkerung in ihrer Besatzungszone :D

lg
josef
 
#6
=> ...5 Meilen von Enns entfernt! Oder der Umgang mit geografischen Begriffen/Bezeichnungen - in ihren diversen Berichten sind die unmöglichsten Ortsbezeichnungen usw. zu lesen :)
Das war auch eine andere Zeit und eine andere Generation. Die Leute konnten zumindest karten lesen ( was man heute leider nichtmehr voraussetzen kann) Google earth und Internet gabs nicht, zuzueglich zu Karten vielleicht Luftaufnahmen von military intelligence. Zudem wird ein Grossteil der US Amerikaner die im Krieg dienten vermutl. nichtmal in ihrem eigenen Land weiter als 20 oder 50 Meilen gekommen sein, zur damaligen Zeit. (es sei denn,sie namen an irgendeinem Arbeitsprogramm damals teil, Bau von Staudaemmen, New Deal etc...) Ihr junges Alter trug dazu sicher auch bei.


Trassierung war auf weiten Strecken durch begonnene Erdarbeiten erkennbar, auch div. Brückenfundamente usw. wurden begonnen, siehe hier. Ob sich im Bereich der "Strengberge" auch schon etwas tat, kann ich nicht sagen.
ich bin die Strecke mal mit dem Auto abgefahren. Die Strengberge sind vermutl. mit dem Wienerwald fuer damalige Verhaeltnisse die groesste baulicher Herausforderung der damligen Zeit gewesen. Viele Ingenieure aus der Reichsautobahn Zeit waren uebrigens ehemalige Bahn-Ingenieure, und der Brueckenbau aus der Eisenbahn war ja bereits praxis-erprobt und bekannt.

[
...und fanden trotz Denkmäler und ideologischer Propaganda für "ihre bessere Welt" zum Glück kein Gehör bei der Bevölkerung in ihrer Besatzungszone :D

lg
josef
Der Russe hatte vielleicht nicht ganz so die Motivation dazu? (ausser vielleicht von Versuchen die oesterr. Wirtschaft mit USSIA Betrieben zu unterwandern)

zur damaligen Zeit war vermutl. der Unterschied zwischen Russland und dem Nachkriegs-Oesterreichs gewaltig (??), vermutl. groesser als zu jeder anderen Besatzungsmacht in Oesterreich trotz dessen, dass Oesterreich sehr zerstoert war. Technisch duerfte Nazi-Deutschland und seine damals besetzten Gebiete auch weiter gewesen sein, als Russland von damals??

Ich vermute (??), so mancher russischer Besatzungssoldat hatte in Oesterreich Verhaeltnisse vorgefunden, die er von zu Hause nicht oder noch nicht kannte. Einfache Dinge, etwa wie Fliesswasser, Zentralheizungen, oder ein WC.
 

josef

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#7
Laa an der Thaya - Baubeginn Gedenkkapelle für gefallenen Opa

Passt irgendwie zum von @Peter angeschnittenen Thema ...Denkmäler der Russen - nur heute mit anderem ideologisch/wirtschaftlichen Hintergrund:
LAA an der Thaya - Kapelle für den Opa

Bau hat begonnen / Oligarch Oleg Deripaska errichtet 17 Meter hohe Kapelle für seinen am Russenfriedhof begrabenen Großvater

LAA / Baubeginn bei der Deripaska-Kapelle: Schon seit längerer Zeit plant Oleg Deripaska, einer der großen Oligarchen Russlands, in Laa eine Gedenkkapelle für seinen in Laa gefallenen Großvater zu bauen.

Nach vielen Verzögerungen wurde nun vor kurzem mit dem Bau begonnen. Auf dem freien Grundstück neben dem Russenfriedhof wurden bereits acht Meter tiefe Piloten geschlagen, die nun mit einem halben Meter hohen Fundament verbunden werden.

„Die Zollbehörden sind schon mit der Einfuhr nach Österreich befasst“
In Russland stehen auf 1.700 Paletten die Einzelteile der Kapelle bereits für den Abtransport per LKW bereit und sollen demnächst nach Laa geliefert werden. „Die Zollbehörden sind schon mit der Einfuhr nach Österreich befasst,“ weiß Laas Bürgermeister Manfred Fass. Auch der Auftrag für den Bau der Kapelle ist bereits an die Strabag erteilt. Das ist allerdings keine Überraschung. Ist Oligarch Oelg Deripaska doch 25-prozentiger Eigentümer des Bauriesen Strabag.

Vorbild für die Kapelle in Laa ist die Mariä-Schutz-und Fürbitten-Kirche an der Nerl. In Laa wird sie im Modell 1:2 aufgebaut und wird damit inklusive Kreuz rund 17 Meter hoch werden, bei einer Grundfläche von 13 mal 14 Metern.

Das Vorbild

Die Mariä-Schutz-und Fürbitten-Kirche an der Nerl ist eine orthodoxe Kirche und eines der bedeutendsten Denkmäler der altrussischen Baukunst. Die kleine Kreuzkuppelkirche ist berühmt für die Harmonie ihrer Proportionen. Sie ist dem Feiertag „Mariä Schutz und Fürbitte“ gewidmet, einem der im Volk beliebtesten Feste der russisch-orthodoxen Kirche, das am 14. Oktober begangen wird. Die Gedenkkapelle wird beim Russenfriedhof errichtet, wo der Großvater von Oligarch Oleg Deripaska, der zu Kriegsende fiel, begraben liegt.


Ingrid Fröschl-Wendt, NÖN - Ausgabe Bezirk Mistelbach 27.05.2015
http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/mistelbach/top-Kapelle-fuer-den-Opa;art2689,540040
 
#8
@Josef,

Ich wuerde Dir nahelegen wollen, ein neues Thema zu eroeffnen, unter "Russische Kirchen in Europa". Die Sache ist grundsaetzl. interessant, auch in Deutschland, wo es einige russisch-orthodoxe Kirchen gibt, etwa in Darmstadt, in Wiesbaden, aber auch in Stuttgart.

Ich vermute, dass viele russisch-orthodoxe Kirchen in Deutschland auf die spaeten 1800er Jahre zurueckgehen? - moeglw. sind sie auch entstanden, als die Zaren entmachtet wurden? - und folgedessen viele Russen, die der Zarenfamilie loyalwar ( insbs. ranghohe Militaers bis hin zu Geschaeftsleuten) nach Deutschland fluechteten.

Wien hat meines Wissens auch eine russisch-orthodoxe Kirche.

Bei dem Bau russisch-orthodoxer Kirchen ist es nicht unueblich entweder Baumaterial, bis hin zu Erde aus Russland anzuschaffen.

Manche russisch-orthodoxe Kirchen waren jedoch politisch motiviert, etwa jene in Havanna Cuba.
 

struwwelpeter

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#9
Von der langen Nacht der Kirchen:

http://www.langenachtderkirchen.at/termin/konzert-des-kathedralchors/

Die russisch-orthodoxe Kathedrale zum hl. Nikolaus in Wien wurde 1899 erbaut und befindet sich im 3. Wiener Gemeindebezirk.
Nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Österreich wurde sie 1914 geschlossen und im Jahr 1945 wieder eröffnet.
Seit dieser Zeit finden regelmäßig Gottesdienste statt, die von immer mehr Menschen besucht werden. Es gibt ein reges Gemeindeleben, eine Sonntagsschule für Kinder und katechetische Gespräche für Erwachsene. In den Jahren 2004 - 2009 wurde die Kathedrale umfassend renoviert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-orthodoxe_Kathedrale_(Wien)
 

josef

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#10
Am 09.05.2015 wird in Erlauf ein neues Museum eröffnet

Neues Museum anlässlich Kriegsende

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird in Erlauf (Bezirk Melk) am 9. Mai das Museum „Erlauf erinnert“ eröffnet. Es soll die Geschichte von Nationalsozialismus und Krieg beleuchten sowie Erinnerungskultur und Gegenwartskunst verbinden.

In dem Mostviertler Ort kam es in der Nacht von 8. auf 9. Mai 1945 „mitten in den Wirren der letzten Kriegstage“ zu einem Treffen eines sowjetischen und eines amerikanischen Generals in einem Privathaus an der Bundesstraße 1 in Erlauf, um per Handschlag das Ende des Zweiten Weltkrieges zu besiegeln, heißt es in einer Aussendung von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich. Diese Zusammenkunft sei zunächst von der Öffentlichkeit unbeachtet geblieben, aber ab den 1960er-Jahren regelmäßig mit Friedensfeiern gewürdigt worden.

Friedensdenkmäler erinnern an den April 1945
Zum 50-jährigen Gedenken des Kriegsendes wurden 1995 zwei Friedensdenkmäler in der Ortsmitte in Zusammenarbeit mit Kunst im öffentlichen Raum errichtet. Dabei handelt es sich um eine Skulpturengruppe des russischen Künstlers Oleg Komov und eine Licht-Installation der amerikanischen Konzeptkünstlerin Jenny Holzer.
Diese seien bereits zum Wahrzeichen der Gemeinde geworden, wurde betont. Mehrere temporäre Kunstprojekte, die sich mit Krieg, Vergangenheitsbewältigung und Geschichtsbewusstsein auseinandersetzten, folgten - u.a. „Erlauf erinnert sich“ (2000, 2002) oder das Musikprojekt „AMF - Allied Musical Forces“ von Konrad Rennert (2006).

Dauerausstellung über NS-Zeit, Krieg und Kriegsende
Die Eröffnung des neuen Museums findet anlässlich der Friedenstage Erlauf (8. bis 10. Mai) statt. Die permanente Ausstellung soll Besuchern einen Überblick über relevante ereignis- und alltagshistorische Vorgänge rund um Nationalsozialismus, Krieg und Kriegsende geben.

In einer 250 Quadratmeter großen Dauerausstellung werden die Vorgänge in Ort und Region, die „Geschichte von Totalitarismus und Vertreibung genauso wie die Brüche und Kontinuitäten der österreichischen Erinnerungskultur der Zweiten Republik in Verbindung mit künstlerischen Arbeiten gezeigt“, heißt es bei Kunst im öffentlichen Raum. Parallel dazu stehen u.a. Vorträge, Lesungen und Filmvorführungen am Programm. Das Projekt ist eine Kooperation der Marktgemeinde Erlauf mit der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich.
http://noe.orf.at/news/stories/2693555/
 
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