Erstes Wiener Fischereimuseum in Floridsdorf

josef

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„Gaberl“ und Hechte im ersten Fischereimuseum
Fischerstiege oder Fischhof: Heute erinnern nur noch Straßennamen an die lange Geschichte Wiens als Metropole der Fischer und Fischhändler. Das erste Wiener Fischereimuseum in Floridsdorf widmet sich diesem Thema.
„Es ist schön, am Wasser und in der Natur zu sein. Es ist ein Element, das wir nicht kennen, wir kommen nicht aus dem Wasser. Und da vielleicht einen großen Fisch zu überlisten: Das ist das Spannende und Interessante.“ - Die Faszination für den Angelsport teilt Emil Spevak, Kassier des ersten Wiener Fischereimuseums, mit zahlreichen Wienerinnen und Wienern. Seit Jahrtausenden wird der Kampf Fisch gegen Mensch von zweiterer Seite mit immer besseren technischen Mitteln geführt, einige Entwicklungen kann man sich in Floridsdorf ansehen.


















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Einige Angeltechniken inzwischen verboten
Zum Beispiel das so genannte „Gaberlzeug“, eigentlich eine Astgabel, die mit einer Schnur umwickelt wurde. An die Rebschnur wurde danach ein Haken montiert. „Wenn der Fisch den Köder genommen hat, konnte er die Schnur abziehen und damit im Kreis schwimmen - bis der Fischer gekommen ist, um ihn aus dem kühlen Nass zu ziehen. So war das früher“, schildert Norbert Bitzinger, Obmann des Fischereimuseums in der Einzingergasse. Heute ist das nicht mehr erlaubt, diese Art des Fischefangens fällt unter die verbotenen Angeltechniken.


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Teure Nussholzrollen kamen aus England nach Wien

Das Fischereihandwerk ist von England nach Wien übergeschwappt - und wer es sich leisten konnte, benutzte auch das englische Zubehör, etwa die „Nottingham-Rolle“ aus Nussholz. „Man hat ja früher - bevor es Rollen gab - so Holzhaspeln gehabt, also Holzbretter mit zwei Griffen, wie man es heute eventuell noch vom Drachensteigen kennt“, erklärt Gerätefachmann Heinz Pummer. Erst dann kamen die Rollen aus England, die man hierzulande teuer erwerben musste. Auch Wiener Firmen zogen bei der Rollenerzeugung nach, wurden dann aber von günstigeren Anbietern verdrängt.

Fotos ersetzen Präparate
Auch im Umgang mit dem Fisch hat sich einiges geändert: Präparierte Körper und Köpfe, wie die Anglerrelikte im Fischereimuseum, kommen nur noch selten vor: „Mittlerweile ist es so, dass man den Fisch eher zurücksetzt und ihn nur wenn er so stark verletzt ist, dass man ihn töten muss, entnimmt.“ Wer seinen Fang - ohne Anglerlatein anzuwenden - beweisen will, der setzt heutzutage aufs Foto, die Trophäe des 21. Jahrhunderts.

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Publiziert am 13.05.2019
„Gaberl“ und Hechte im ersten Fischereimuseum
 
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