Erstmals soll das private Unternehmen SpaceX US-Astronauten ins All bringen

josef

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#1
Erster bemannter Flug zu ISS mit SpaceX

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Am späten Mittwochabend soll eine SpaceX-Rakete – und damit erstmals ein privates Unternehmen – US-Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) bringen. Der Start ist ein Meilenstein in der von den USA forcierten Privatisierung der Raumfahrt und – im Falle des Gelingens – ein großer Erfolg für den exzentrischen Firmengründer Elon Musk.
Online seit heute, 6.02 Uhr
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Für die US-Raumfahrtbehörde NASA würde ein Erfolg der Mission zugleich mehr Unabhängigkeit von russischen Sojus-Raketen bedeuten. Den Start der Falcon-9-Rakete mit einer bemannten Dragon-Kapsel will US-Präsident Donald Trump persönlich im Kennedy Space Center in Cape Canaveral mitverfolgen. Der Start wird zudem live im Internet gestreamt.

Am Mittwoch um 16.33 Uhr Ortszeit (22.33 Uhr MESZ) sollen der 49-jährige Robert Behnken und der 53-jährige Douglas Hurley, beide US-Raumfahrtveteranen, zur ISS starten und 19 Stunden später dort andocken.

Wetter als Unsicherheitsfaktor
Die Chancen, dass das Wetter während des avisierten Startfensters schlecht ist, stehen allerdings bei 60 Prozent. Ein nächstes Zeitfenster wurde für Samstag errechnet.

Reuters/Maxar
Blick aus der Luft auf die Startrampe 39A mit der Falcon-9-Rakete im Kennedy-Raumzentrum

Startschuss unter Obama
Das Programm für bemannte NASA-Missionen mit Raumfähren kommerzieller Unternehmen hatte unter Trumps Vorgänger Barack Obama begonnen. Trump sieht in dem nun erhofften Erfolg aber eine Bestätigung seines Vorhabens, die US-Vorherrschaft im All zurückzuerlangen. So hat er angeordnet, dass spätestens 2024 wieder Astronauten zum Mond fliegen sollen. Diese Zielvorgabe erscheint zwar unrealistisch, hat der US-Raumfahrt aber Schub gegeben.

Seit dem Bau der ISS waren zwei Jahrzehnte lang US-Raumfähren und russische Raketen zu der gemeinsamen Raumstation geflogen. Die Spaceshuttles waren allerdings riesig, extrem kompliziert konstruiert und entsprechend teuer. Für insgesamt 135 Flüge gaben die USA rund 200 Milliarden Dollar (183 Mrd. Euro) aus.
Vor allem aber gab es zwei tödliche Unglücke – mit der „Challenger“, die am 28. Jänner 1986 kurz nach dem weltweit live übertragenen Start explodierte, die gesamte Besatzung – zwei Frauen und fünf Männer – kam dabei ums Leben. Und am 1. Februar 2003 brach das Spaceshuttle „Columbia“ bei der Rückkehr etwa 61 Kilometer über der Erdoberfläche bei 19.900 km/h Geschwindigkeit auseinander. Die siebenköpfige Besatzung starb. Ursache war ein Loch im Hitzeschild. Dieses war durch einen beim Start abgerissenen Schaumstoffteil verursacht worden.

AP/NASA/Bill Ingalls
Die Astronauten Douglas Hurley und Robert Behnken bei einer Anzugprobe im Vorfeld des Starts

Letzter Shuttle-Flug 2011
Mit der Rückkehr der „Atlantis“ zur Erde am 21. Juli 2011 wurde das Spaceshuttle-Programm daher eingestellt. Seitdem fliegen auch die US-Astronauten mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS. Dieses Arrangement überdauerte selbst die politischen Spannungen zwischen Washington und Moskau, war aber von vornherein nur als Übergangslösung gedacht. Die NASA beauftragte zwei private Unternehmen – SpaceX und den US-Luftfahrtriesen Boeing – mit dem Bau von Raumfähren.
In der Zwischenzeit gab es genau genommen zwei Raumflüge: Die Testflüge des ebenfalls privaten Unternehmens Virgin Galactic 2018 und 2019 gelten laut NASA-Definiton – ab 80 Kilometer Höhe – als Raumflüge.

Hinweis
Die NASA überträgt die Vorbereitungen zum und den Start selbst live im Internet.

SpaceX deutlich vor Boeing
Seit 2011 zahlte die NASA an SpaceX dafür drei Milliarden Dollar – und neun Jahre später ist das Unternehmen von Tesla- und PayPal-Gründer Musk nun bereit. Damit brauchte es zwar fünf Jahre länger als geplant, liegt aber deutlich vor Boeing. Ein erster Testflug von Boeings Starliner scheiterte an schwerwiegenden Softwareproblemen und muss daher wiederholt werden.

SpaceX habe „eine echte Erfolgsstory“ geschrieben, sagt Scott Hubbard, der früher ein NASA-Forschungszentrum leitete und heute an der Eliteuniversität Stanford lehrt. Zu Beginn sei dem jungen Unternehmen „enorme Skepsis“ entgegengeschlagen. Manager von Platzhirschen wie Boeing und Lockheed hätten ihm gesagt, dass die Leute von SpaceX doch nicht wüssten, was sie tun, so Hubbard, der selbst in einem Aufsichtsgremium von SpaceX sitzt.

NASA will private Raumstationen
Bereits seit 2012 übernimmt die Falcon-9-Rakete von SpaceX unbemannte Versorgungsflüge zur ISS. Die bevorstehende bemannte Mission mit dem Namen Demo-2 ist für die USA nicht nur wichtig, um die Abhängigkeit von Russland zu verringern, sondern auch, um den Markt mit geschäftlichen und touristischen Reisen im niedrigen Erdorbit zu erobern.

Eines Tages sollten die USA ein Dutzend kommerziell betriebene Raumstationen im niedrigen Erdorbit haben, sagt NASA-Chef Jim Bridenstine. SpaceX-Chef Musk greift noch höher nach den Sternen: Sein Unternehmen arbeitet gerade an einer riesigen Rakete namens Starship, die den Mond umrunden oder sogar den Mars erreichen soll. In Musks Träumen wird sich der Mensch auf diese Weise zu einer „Multi-Planeten-Spezies“ entwickeln.
27.05.2020, red, ORF.at/Agenturen

Links:
Privatisierung der Raumfahrt: Erster bemannter Flug zu ISS mit SpaceX
 

josef

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#2
SpaceX-Flug zur Raumstation verschoben

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Der erste bemannte Flug einer Rakete des Privatunternehmens SpaceX zur Internationalen Raumstation (ISS) hat gestern nicht stattgefunden. Der Start wurde wegen der Wetterbedingungen abgesagt. Am Samstag gibt es den nächsten Versuch. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte zuvor noch grünes Licht für den Start gegeben.

Über dem Kennedy Space Center in Cape Canaveral tobte in der Früh (Ortszeit) ein Gewitter, und das US-Hurrikanzentrum warnte vor einem Tropensturm.
Die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley sollen mit einer Falcon- 9-Rakete in einer Crew-Dragon-Raumkapsel zur Raumstation starten – rund neun Jahre nachdem zuletzt Astronauten von den USA aus zu der Raumstation gestartet waren. Weltweit wurde der Start mit Spannung erwartet.
28.05.2020, red, ORF.at/Agenturen
SpaceX-Flug zur Raumstation verschoben
 

kallepirna

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#3
Ich habe es mir angesehen , hier NASA Live der Link falls es sich einer ansehen will. Ich hatte mich schon gewundert das die bei Regen starten wollten dann kam aber der Abbruch. Habe aber heute was gelesen das es nun am Sontag stattfinden soll. mfg. kallepirna
 

josef

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#4
Schlechtes Wetter gefährdet erneut Start von SpaceX-Flug
Ungünstige Wetterbedingungen drohen erneut den Start des ersten bemannten US-Fluges ins All seit neun Jahren zu verhindern. NASA-Chef Jim Bridenstine erklärte heute zwar im Onlinedienst Twitter, dass die Vorbereitungen für den am Nachmittag (Ortszeit) geplanten Start wie geplant vorangingen. „Wetterunsicherheiten bleiben aber, die Wahrscheinlichkeit einer Absage liegt bei 50 Prozent.“

Eigentlich soll um 15.22 Uhr Ortszeit (21.22 Uhr MESZ) eine Falcon-9-Rakete des Unternehmens SpaceX mit den Raumfahrtveteranen Robert Behnken und Douglas Hurley in der Raumkapsel „Crew Dragon“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus starten. Es ist bereits der zweite Starttermin. Der erste war vor drei Tagen wegen schlechter Wetterbedingungen verschoben worden.

Musk will Raumfahrtgeschichte schreiben
Mit der Mission will Elon Musks Firma SpaceX Raumfahrtgeschichte schreiben: Glückt sie, wäre es der erste bemannte Flug eines Privatunternehmens zur Internationalen Raumstation (ISS) und zugleich ein wichtiger Beitrag, die USA wieder unabhängig von russischen Raketen zu machen.

Die NASA hatte ihr Shuttle-Programm 2011 wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken eingestellt, seitdem kamen ihre Astronauten nur mit russischen Raumfähren ins All. US-Präsident Donald Trump will für den Start eigens nach Cape Canaveral kommen.
30.05.2020, red, ORF.at/Agenturen
news.ORF.at
 

josef

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#5
Boca Chica wütend auf Elon Musk

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Während die einen Tesla-Gründer und Privatraumfahrer Elon Musk für seinen innovativen Geist bewundern, werden die anderen nächtens von Raketenlärm geweckt. Rund um die Dorfgemeinde Boca Chica an der texanisch-mexikanischen Grenze regt sich Widerstand gegen den Milliardär, der mitten in der Idylle Raumschiffe testet.
Online seit heute, 7.35 Uhr (Update: 8.30 Uhr)
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SpaceX, Musks privates Raumfahrtunternehmen, begann 2014 seine South Texas Launch Site zu bauen, ein Testareal für Weltraumraketen im Südosten des US-Bundesstaats Texas. Musk erhielt für den 100-Millionen-Dollar-Bau (91 Mio. Euro) Subventionen in Höhe von etwa 15 Millionen US-Dollar (14 Mio. Euro).

Unweit des Raketentestgeländes liegt die kleine Siedlung Boca Chica, die laut Volkszählung des Jahres 2000 26 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Wahrscheinlich sind es heute sogar noch weniger. Die Siedlung ist so klein, dass sie nicht einmal an das Wasserversorgungsnetz angeschlossen ist, weshalb einmal im Monat Trinkwasser per Lkw geliefert wird. Um Lebensmittel einzukaufen, müssen die Bewohnerinnen und Bewohner ins rund 60 Kilometer entfernte Brownsville fahren.

Billiges, abgelegenes Paradies
Man könnte Boca Chica mit seinen traumhaften Stränden und Naturreservaten also durchaus als entlegenes Paradies fernab jeder Hektik bezeichnen, doch genau das macht es auch attraktiv für SpaceX. Denn aufgrund der Abgeschiedenheit war das Gelände einerseits vergleichsweise billig zu erwerben, andererseits hatte SpaceX mit den Nebenerscheinungen seiner Raketentests nicht allzu viele Menschen gegen sich.

APA/AFP/Getty Images/John Moore
Testet Musk Raketen, ist der Strand von Boca Chica aus Sicherheitsgründen gesperrt

Anrainerinnen und Anrainer sind jedoch die Leidtragenden. Einige berichteten US-Medien von ohrenbetäubendem Lärm, Explosionen, vom Himmel fallenden Trümmern und absonderlichen Regeln, die erst bei genauerer Betrachtung Sinn ergeben. So dürften die Bewohnerinnen und Bewohner bei Raketentests etwa nicht in ihre Häuser gehen, da der Lärm und die Erschütterung Glasscheiben zerbrechen lassen könnten.

Die texanische „The Atlantic“-Journalistin Rachel Monroe berichtete auf Twitter außerdem davon, dass der Nachbarschaft zum Teil erst spätabends über einen Raketentest Bescheid gegeben worden sei, der dann zwischen 3.00 und 4.00 Uhr in der Nacht stattgefunden habe. Während der Tests sei außerdem der Zugang zum öffentlichen Strand gesperrt, ebenso die Zufahrt auf die Autobahn.

„Sie wollen uns nicht hier haben, weil es Geld kostet“
Ob all das mutwillig geschieht oder nicht – darüber scheiden sich in den Sozialen Netzwerken die Geister. Weltraumunternehmer Musk versucht jedenfalls seit etlichen Jahren, die 35 Häuser in Boca Chica aufzukaufen. Noch vor der Eröffnung des Testgeländes kündigte Musk auch seine Pläne für die örtliche Bevölkerung bei einer Veranstaltung an: „Wir arbeiten mit den Bewohnern des Dorfes Boca Chica zusammen, weil wir glauben, dass es mit der Zeit ziemlich störend sein wird“, so der Unternehmer. „Die tatsächliche Gefahr für Boca Chica ist gering, aber sie ist nicht winzig. Deshalb wollen wir aber unser Risiko superwinzig halten. Also ist es wahrscheinlich besser, die Dorfbewohner mit der Zeit auszukaufen“, sagte Musk laut dem Magazin „Esquire“.

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Dafür bot er den Inhaberinnen und Inhabern den dreifachen Preis für ihre Immobilien an. Viele nahmen das Angebot an, andere aber lehnten es ab. „Sie wollen uns nicht hier haben, weil es sie Geld kostet, uns hier zu haben. Aber wir waren zuerst hier“, sagte ein erboster Bewohner dem „Esquire“. Boca Chica ist als Seniorenresidenz bekannt, einige der Anrainerinnen und Anrainer hatten wohl die Absicht, ihren Lebensabend in dem kleinen Ort am Strand zu verbringen. „Es ist ärgerlich. Es gibt nur noch so wenige Orte wie Boca Chica. Es ist wunderschön, unerschlossen, von den Einheimischen geliebt, Teil eines wichtigen Naturreservats. Ein Ort, an dem Menschen ohne viel Geld in Strandnähe leben können“, kommentierte auch Journalistin Monroe.

Auch die Umwelt leide extrem, schrieb die Umweltaktivistin und Hausbesitzerin Cheryl Stevens auf ihrem Twitter-Account. In ihrer Profilbeschreibung ruft sie Musk auf, den Ort zu verlassen. „SpaceX, leave Boca Chica beach the gem that it is“, so die Userin. Wörtlich bedeutet das so viel wie: „SpaceX, lass den Strand von Boca Chica das Juwel sein, das er ist“, wobei „leave“ auf Englisch auch „verlassen“ bedeuten kann. Bereits vor Jahren wurde Stevens von US-Medien wie etwa der „Seattle Times“ interviewt, ob sie nach wie vor in Boca Chica lebt, konnte aktuell nicht bestätigt werden.

Boca Chica oder „SpaceX Village“?
Laut US-Medien waren im März dieses Jahres nur noch sieben Häuser in Boca Chica nicht im Besitz von SpaceX. Einige der übrigen Bewohnerinnen und Bewohner sollen wiederum ihren Nutzen daraus gezogen haben und ihre Häuser auf Airbnb und anderen Plattformen für Weltraumfans zur Vermietung angeboten haben. Jene bereits von Musk erworbenen Immobilien würden nun hauptsächlich als Lagerstätten genutzt, heißt es.

Business Insider“ entdeckt wurde, wird der Ort nun offenbar vom Unternehmen als „SpaceX Village“ bezeichnet und soll potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anlocken. Ein „privates Raumfahrtzentrum des Unternehmens mit Blick auf den Mars“ und „ein epischer Ort zum Leben und Arbeiten“, hieß es in der Anzeige, die mittlerweile entfernt wurde. „SpaceX Village“ würde „100 elektronisch buchbare Zimmer und regelmäßig geplante Aktivitäten wie Volleyballturniere, Klettern, Kajakfahren und Lounge-Veranstaltungen und -partys des Weltraumbahnhofs“ anbieten.
Reuters/Callaghan O’hare
Musk ist nicht nur Milliardär, sondern gilt auch als Visionär. Doch nicht alle finden seine Ideen erstrebenswert.

Direkt an Boca Chica angrenzend liegt die rund 1.340 Hektar große Las Palomas Wildlife Management Area nahe der Mündung des Rio Grande in den Golf von Mexiko. Das Naturschutzgebiet soll wildlebenden Tieren Lebensraum geben, darf aber für Freizeitaktivitäten genutzt werden, etwa zum Baden und Angeln. Einige Flächen wurden speziell für die Weißflügeltaube ausgewiesen. Im Schutzgebiet befinden sich auch Teilflächen mit Feuchtgebieten für Wasservögel.

„Starship“ offenbar explodiert
Ab 2016 sollten auf der SpaceX South Texas Launch Site eigentlich bis zu zwölf „Falcon 9“- und „Falcon Heavy“-Raketen pro Jahr starten. Stattdessen werden dort bisher nur das neue SpaceX-Raumschiff „Starship“ und dessen Booster „Super Heavy“ getestet. Laut aktuellen US-Medienberichten ist gerade am Samstag jene „Starship“ nahe Boca Chica explodiert. Es war nicht die erste von Musks Raketen, die den Testungen nicht standhielt.

Der nächste für Samstag angesetzte SpaceX-Versuch, mit einer „Falcon 9“-Rakete in einer „Crew Dragon“-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation (ISS) zu starten, findet also nicht in Boca Chica in Texas statt, sondern in Cape Canaveral in Florida. Der vorherige Versuch wurde erst am Mittwoch wegen Schlechtwetters abgesagt. Es handelt sich um den letzten Flugtest der „Crew Dragon“. Neun Jahre ist es her, dass zuletzt Astronauten der NASA von den USA aus zur ISS flogen.
30.05.2020, chvo, ORF.at

Links:
Raketen-Nachbar: Boca Chica wütend auf Elon Musk
 

josef

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#6
SpaceX-Rakete hebt bei zweitem Anlauf ab

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Beim zweiten Anlauf hat es funktioniert. Am Samstag um 15.22 Ortszeit (21.22 Uhr MESZ) hob die SpaceX-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab. Es ist das erste Mal seit neun Jahren, dass in den USA eine bemannte Rakete startete – in Kooperation mit einem privaten Unternehmen im Auftrag der US-Weltraumbehörde (NASA).
Online seit heute, 21.49 Uhr
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„Wir sind abgehoben. Geschichte ist geschrieben worden“, twitterte die NASA kurz nach dem Start. Sogar US-Präsident Donald Trump war extra angereist, um den Start in Florida mit zu erleben. „Es ist unglaublich“, so Trump. Der Start verlief ohne Zwischenfall: Die erste Raketenstufe löste sich wie geplant von der Falcon-9-Rakete. Wenig später teilte das Unternehmen mit, die Raumkapsel „Dragon Crew“ mit den beiden Astronauten sei auf der richtigen Umlaufbahn.

Die erste Raketenstufe landete bereits auf einem Schiff im Atlantik. Die Landung und Wiederverwendung von Raketenstufen und Raumkapseln ist ein wichtiger Teil der Strategie von SpaceX. Schon mehrfach gelangen Landungen von Raketenstufen auf Schiffen sowie auf Land.

AP/Alex Brandon
Trump verfolgte den Start der Rakete in Florida

Ein Tag Reise, ein Monat auf ISS
Der bereits für Mittwoch geplante Start musste aber wegen schlechter Wetterbedingungen abgebrochen werden – eine Viertelstunde vor dem geplanten Abheben. Auch am Samstag gab es aufgrund von Gewitterwarnungen nur eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Start tatsächlich stattfinden könnte.

Der Flug der SpaceX ist der letzte Flugtest für den von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten „Crew Dragon“. Bisher hatten Musks Raketen nur Fracht transportiert. Die erfahrenen US-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley fliegen nun mit einer „Falcon 9“-Rakete in einer „Crew Dragon“-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation (ISS). Bereits nach einem Tag sollen sie dort andocken und einen Monat auf der ISS verbringen.

AP/John Raoux
Die beiden erfahrenen US-Astronauten vor dem Start zur ISS

NASA löst sich aus Abhängigkeit von Russland
Für die NASA ist es nach neun Jahren wieder eine Premiere, ihre Astronauten selbst zur ISS bringen zu können. Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre „Atlantis“ zur ISS geflogen. Danach stellte die NASA ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen und nach zwei Unglücken ein und machte sich für ISS-Flüge von Russland abhängig – für 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel.

Die NASA beauftragte zwei private Unternehmen – SpaceX und den US-Luftfahrtriesen Boeing – mit dem Bau von Raumfähren. Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der NASA schon für 2017 angekündigt gewesen – im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.

SpaceX deutlich vor Boeing
Seit 2011 zahlte die NASA an SpaceX dafür drei Milliarden Dollar – und neun Jahre später ist das Unternehmen von Tesla- und PayPal-Gründer Musk nun bereit. Damit brauchte es zwar fünf Jahre länger als geplant, liegt aber deutlich vor Boeing. Ein erster Testflug von Boeings Starliner scheiterte an schwerwiegenden Softwareproblemen und muss daher wiederholt werden.
SpaceX habe „eine echte Erfolgsstory“ geschrieben, sagt Scott Hubbard, der früher ein NASA-Forschungszentrum leitete und heute an der Eliteuniversität Stanford lehrt. Zu Beginn sei dem jungen Unternehmen „enorme Skepsis“ entgegengeschlagen. Manager von Platzhirschen wie Boeing und Lockheed hätten ihm gesagt, dass die Leute von SpaceX doch nicht wüssten, was sie tun, so Hubbard, der selbst in einem Aufsichtsgremium von SpaceX sitzt.

„Herkulische Aufgabe“
Für Musk ist die Realisierung dieser privaten Raumfahrt ein wichtiger Meilenstein. Er hätte sich nie träumen lassen, dass dieser Tag wirklich kommen würde: „Das ist das Ergebnis davon, dass 100.000 Menschen unglaublich hart gearbeitet haben.“ NASA-Chef Jim Bridenstine bezeichnete das Projekt als „herkulische Aufgabe“: „Aber SpaceX kann Sachen tun, die die NASA in ihrer Geschichte noch nicht gemacht hat.“

Das US-Unternehmen wurde 2002 von dem PayPal- und Tesla-Mitbegründer Elon Musk gegründet. 100 Millionen Dollar investierte der damals 31-Jährige in die Firma. Sechs Jahre später schaffte SpaceX als erstes Privatunternehmen nach mehreren gescheiterten Startversuchen in den Jahren zuvor eine Rakete in die Erdumlaufbahn zu bringen. Noch im selben Jahr schloss das Unternehmen bereits einen Vertrag mit der NASA über die ersten Transportflüge zur ISS. Der erste ging 2012 über die Bühne.
2015 verlor Musk nach einer Explosion kurz nach dem Start eine Falcon-9-Rakete. Am Wachstum wurde das Unternehmen dadurch nicht gehindert. Inzwischen zählt es rund 8.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Und Musk hat weiter hochtrabende Pläne. Er macht sich Hoffnungen auf eine wichtige Rolle bei der Rückkehr von US-Astronauten auf den Mond. Als Zukunftsvision schwebt Musk ein Raumschiff auf dem Weg zum Mars vor.

Startschuss unter Obama
Das Programm für bemannte NASA-Missionen mit Raumfähren kommerzieller Unternehmen hatte unter Trumps Vorgänger Barack Obama begonnen. Trump sieht in dem nun erhofften Erfolg aber eine Bestätigung seines Vorhabens, die US-Vorherrschaft im All zurückzuerlangen. So hat er angeordnet, dass spätestens 2024 wieder Astronauten zum Mond fliegen sollen. Diese Zielvorgabe erscheint zwar unrealistisch, hat der US-Raumfahrt aber Schub gegeben.

Reuters/Joe Skipper
Vor dem ersten Startversuch am Mittwoch durften die Astronauten Douglas Hurley und Robert Behnken ihre Familien begrüßen

Seit dem Bau der ISS waren zwei Jahrzehnte lang US-Raumfähren und russische Raketen zu der gemeinsamen Raumstation geflogen. Die Spaceshuttles waren allerdings riesig, extrem kompliziert konstruiert und entsprechend teuer. Für insgesamt 135 Flüge gaben die USA rund 200 Milliarden Dollar (183 Mrd. Euro) aus.

Vor allem aber gab es zwei tödliche Unglücke – mit der „Challenger“, die am 28. Jänner 1986 kurz nach dem weltweit live übertragenen Start explodierte, die gesamte Besatzung – zwei Frauen und fünf Männer – kam dabei ums Leben. Und am 1. Februar 2003 brach das Spaceshuttle „Columbia“ bei der Rückkehr etwa 61 Kilometer über der Erdoberfläche bei 19.900 km/h Geschwindigkeit auseinander. Die siebenköpfige Besatzung starb. Ursache war ein Loch im Hitzeschild. Dieses war durch einen beim Start abgerissenen Schaumstoffteil verursacht worden.
30.05.2020, red, ORF.at/Agenturen

„Geschichte geschrieben“: SpaceX-Rakete hebt bei zweitem Anlauf ab
 

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#7
NASA will mit Feiern noch warten

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Vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ist am Samstag erstmals seit neun Jahren eine bemannte Rakete abgehoben – für die USA ein Triumph. Die Falcon-9 des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX ist unterwegs zur Internationalen Raumstation (ISS), Sonntagnachmittag (MESZ) soll die Raumkapsel andocken. Feiern will die US-Weltraumbehörde NASA aber noch nicht.
Online seit heute, 11.55 Uhr
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Der Start erfolgte planmäßig im zweiten Anlauf am Samstag um 15.22 Ortszeit in Florida (21.22 Uhr MESZ), und planmäßig soll sie am Sonntag um 10.29 Uhr US-Zeit (16.29 MESZ) nach 19 Stunden Flug an der ISS andocken. Der Flug ist nicht nur der erste seit Einstellung des „Space Shuttle“-Programms der NASA 2011, sondern der erste in Kooperation mit einem Privatunternehmen. Die Rakete, in der die beiden US-Astronauten Bob Behnken und Douglas Hurley abhoben, gehört zum Unternehmen SpaceX von US-Milliardär Elon Musk.

Der erfolgreiche Raketenstart sei ein Moment des Triumphs und der Nostalgie für Amerika gewesen, kommentierte am Sonntag die „New York Times“. Eine Erinnerung an die technologische Überlegenheit der USA zu einem Zeitpunkt, an dem das Land mit der Coronavirus-Krise und politischen Turbulenzen kämpfe. In den Staaten kommt es seit Tagen zu mitunter gewalttätigen Protesten nach dem Tod eines unbewaffneten Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz. In zahlreichen Großstädten gilt praktisch der Notstand.

Ein „Meilenstein“ und „großartiger Tag“
NASA und SpaceX sprachen von einem Meilenstein für die USA und die Raumfahrt und einem großartigen Tag. „Aber wir feiern noch nicht“, sagte NASA-Chef Jim Bridenstine. "Wir werden feiern, wenn sie sicher zurück zu Hause sind. Behnken und Hurley sollen mehrere Wochen auf der ISS bleiben. Die erste Triebwerksstufe hatte die Falcon-9-Trägerrakete wenige Minuten nach dem Start erfolgreich abgesprengt, diese sei planmäßig und sicher auf einer Plattform im Atlantik gelandet, hieß es am Sonntag. Später trennte sich die Raumkapsel „Dragon Crew“ von der zweiten Stufe und nahm Kurs Richtung ISS.

Reuters/Steve Nesius
Der Start der Falcon-9-Rakete erfolgte im zweiten Anlauf planmäßig

Trump träumt von Waffen und Marsflügen
US-Präsident Donald Trump, der genauso wie sein Stellvertreter Mike Pence zum Start angereist war, nannte diesen eine eine „heldenhafte Tat“. Die kommerzielle Raumfahrt sei die Zukunft, so Trump. „Ein neues Zeitalter amerikanischen Ehrgeizes hat jetzt begonnen.“

Für die USA ist der Start tatsächlich ein Meilenstein in der Raumfahrt. Seit dem Ende der Space-Shuttle-Flüge im Jahr 2011 war man auf russische Sojus-Kapseln angewiesen, um Astronauten zur ISS zu transportieren. Der erste Startversuch der Falcon-9-Rakete am Mittwoch war an schlechtem Wetter gescheitert. Auch am Samstag hatte es aufgrund von Gewitterwarnungen nur eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Start tatsächlich stattfinden könnte, gegeben.

„Es ist unglaublich, die Kraft, die Technologie“, sagte Trump. „Wir haben etwas kreiert, das den Neid der Welt auf sich zieht, und wir werden bald auf dem Mars landen, und wir werden bald die besten Waffen haben, die man sich in der Geschichte je vorstellen konnte“, fügte er hinzu. Mit dem erfolgreichen Start hätten sich die USA „ihren prestigeträchtigen Platz als Anführer der Welt“ zurückerobert. Auch Musks erklärtes Ziel ist – egal wie realistisch – der Mars.

Musk „überwältigt“
Musk zeigte sich tief bewegt. „Ich bin wirklich emotional sehr überwältigt, es ist schwer für mich zu sprechen“, sagte er bei einer Pressekonferenz nach dem Start. 18 Jahre lang habe er auf dieses Ziel hingearbeitet. „Ich glaube, es ist etwas, worüber die Menschheit sich freuen kann, und worauf sie stolz sein kann.“ Der Unternehmer ist ein Pionier bei der Entwicklung wiederverwendbarer Raketen, die Raumflüge preiswerter und damit häufiger machen sollen.

AFP/NASA TV
Landung einer Raketenstufe zurück auf der Erde

Bereits kommendes Jahr soll ein Konkurrent US-Amerikaner in den Orbit bringen. Dann will der Flugzeughersteller Boeing seinen CST-100 Starliner ins All schießen. Die NASA hat an beide Unternehmen fast acht Milliarden Dollar (rund 7,2 Mrd. Euro) vergeben, damit sie konkurrierende Systeme entwickeln. Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der NASA schon für 2017 angekündigt gewesen. Im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl Trumps zum Präsidenten wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.

Das Ende der „Space Shuttles“
Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der US-Raumfähre „Atlantis“ zur ISS geflogen. Danach stellte die NASA ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen und nach zwei tödlichen Unglücksfällen ein und machte sich für ISS-Flüge von Russland abhängig – für etwa 80 Millionen Euro pro Flug in einer Sojus-Kapsel.

Reuters/Steve Nesius
Nach Jahren wieder Jubel nach einem geglückten Start bei der NASA

Seit dem Bau der ISS waren zwei Jahrzehnte lang US-Raumfähren und russische Raketen zu der gemeinsamen Raumstation geflogen. Die „Space Shuttles“ waren allerdings riesig, extrem kompliziert konstruiert und entsprechend teuer. Für insgesamt 135 Flüge gaben die USA rund 200 Mrd. Dollar (183 Mrd. Euro) aus.

Zwei tödliche Katastrophen
Vor allem aber gab es zwei tödliche Unfälle – mit der „Challenger“, die am 28. Jänner 1986 kurz nach dem weltweit live übertragenen Start explodierte, die gesamte Besatzung – zwei Frauen und fünf Männer – kam dabei ums Leben. Und am 1. Februar 2003 brach das Spaceshuttle „Columbia“ bei der Rückkehr etwa 61 Kilometer über der Erdoberfläche bei 19.900 km/h Geschwindigkeit auseinander. Die siebenköpfige Besatzung starb. Ursache war ein Loch im Hitzeschild. Dieses war durch einen beim Start abgerissenen Schaumstoffteil verursacht worden.

APA/AFP/Bruce Weaver
Die „Atlantis“ war das letzte „Shuttle“ in Betrieb

Musk will zum Mars
SpaceX wurde 2002 von dem PayPal- und Tesla-Mitbegründer Musk gegründet. 100 Millionen Dollar investierte der damals 31-Jährige in die Firma. Sechs Jahre später schaffte es SpaceX als erstes Privatunternehmen nach mehreren gescheiterten Startversuchen in den Jahren zuvor, eine Rakete in die Erdumlaufbahn zu bringen. Noch im selben Jahr schloss das Unternehmen bereits einen Vertrag mit der NASA über die ersten Transportflüge zur ISS. Der erste ging 2012 über die Bühne.

2015 verlor Musk nach einer Explosion kurz nach dem Start eine Falcon-9-Rakete. Am Wachstum wurde das Unternehmen dadurch nicht gehindert. Inzwischen zählt es rund 8.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Musk hat weiter hochtrabende Pläne. Er macht sich Hoffnungen auf eine wichtige Rolle bei der Rückkehr von US-Astronauten auf den Mond. Als Zukunftsvision schwebt ihm ein Raumschiff mit Ziel Mars vor.
31.05.2020, red, ORF.at/Agenturen

Link:
SpaceX unterwegs zu ISS: NASA will mit Feiern noch warten
 

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#8
Erster bemannter Space-X-Rückflug von der Raumstation unterwegs zur Erde
In der Nacht auf Sonntag dockte das Raumschiff Crew Dragon mit zwei Nasa-Astronauten an Bord von der ISS ab, die Ankunft wird am Sonntagabend erwartet
Nach zwei Monaten an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) sind beiden Nasa-Astronauten Douglas Hurley und Bob Behnken an Bord des neuen Space-X-Raumschiffs Crew Dragon wieder auf dem Weg zur Erde. Sie dockten in der Nacht auf Sonntag (MESZ) erfolgreich von der ISS ab, wie die Nasa berichtete.

Hurley und Behnken sollen am Sonntagabend (MESZ) vor der Küste Floridas nahe der Stadt Pensacola im Golf von Mexiko landen sollen. Bis zuletzt hatte das Wetter wegen des Wirbelsturms Isaias in der Region für Unsicherheit gesorgt, eine Verschiebung des Rückflugs wurde in Betracht gezogen. Allerdings gaben Meteorologen dann grünes Licht: Das Tiefdruckgebiet soll an der östlichen Küste Floridas entlang ziehen – Hunderte Kilometer entfernt von Pensacola.


Nasa-Livestream zum Rückflug von Bob Behnken und Doug Hurley.
NASA

Historische Testmission
Die beiden Astronauten waren Ende Mai vom Nasa-Weltraumbahnhof Kennedy Space Center in Florida als erste Passagiere des privaten Unternehmens Space X abgehoben. Ihre Aufgabe ist, das Space-X-Transportsystem testen, das bald schon als reguläres Taxi zur ISS dienen soll. Wenn die Rückkehr zur Erde klappt, wäre das der bisher größte Erfolg für Space X, aber auch für die Nasa steht viel auf dem Spiel.

Seit dem Ende des Spaceshuttle-Programms 2011 waren von den USA aus keine Astronauten mehr ins All gestartet. Seither waren die USA auf Russland angewiesen, um Astronauten ins All zu bringen, was zunehmend für Unmut sorgte. Zudem hat die russische Raumfahrtagentur Roskosmos die Preise für Astronautentransporte immer weiter erhöht – rund 80 Millionen Euro kostet ein Platz in der Sojus derzeit. Ein Space-X-Flug zur ISS soll künftig rund 55 Millionen Euro pro Astronaut kosten.
(dare, 2.8.2020)

Zum Thema
Erster bemannter Space-X-Rückflug von der Raumstation unterwegs zur Erde - derStandard.at
 

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#9
SpaceX-Kapsel im Golf von Mexiko gelandet

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Mit einer Wasserlandung im Golf von Mexiko – die erste seit 45 Jahren – vor der Küste des US-Bundesstaats Florida ist die SpaceX-Kapsel mit zwei US-Astronauten an Bord am Sonntag um 20.48 Uhr (MESZ) gelandet. Zwei kleine, schnelle Boote und ein größeres Schiff mit 40 Crew-Mitgliedern standen bereit – unter ihnen auch medizinisches Personal, um die Astronauten versorgen zu können.
Online seit heute, 21.07 Uhr (Update: 21.22 Uhr)
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„Herzlich willkommen, und danke, dass Ihr mit SpaceX geflogen seid“, begrüßte der Flugdirektor des Unternehmens die beiden Raumfahrer. Beiden Astronauten ging es offenbar gut. Vier große Fallschirme öffneten sich, als die Raumkapsel in die Erdatmosphäre eintrat. In weniger als einer Stunde bremste das Gefährt so von 28.000 Stundenkilometern auf 24 Stundenkilometer ab.

Vor zwei Monaten waren die Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley mit dem von der Privatfirma SpaceX entwickelten Raumschiff „Crew Dragon“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Von dort dockten sie sich in der Nacht auf Sonntag (MESZ) mit der Raumkapsel von der Raumstation in 400 Kilometern Höhe über der Erde ab und traten die Rückreise an.

„Ehre und Privileg“
Es sei eine „Ehre und Privileg“ gewesen, Teil dieser Mission zu sein, twitterte Hurley vor der Rückreise. Es war das erste Mal seit fast neun Jahren, dass Astronauten von den USA aus zur ISS flogen und das erste Mal überhaupt, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. Für die von Tesla-Chef Elon Musk betriebene Firma SpaceX war es der erste bemannte Flug. Zuvor wurden nur Fracht zur ISS transportiert.

„Emotional sehr überwältigt“
Mit dem Flug zur ISS sei „Geschichte geschrieben worden“, meinte die US-Weltraumbehörde NASA bereits nach dem 20-Stunden-Hinflug, war sie doch seit dem Ende der Space-Shuttle-Flüge 2011 auf russische Sojus-Kapseln für den Transport von Astronauten zur ISS angewiesen – für etwa 80 Mio. Euro pro Flug in einer Sojus-Kapsel.

Auch Musk zeigte sich nach dem erfolgreichen Andockmanöver an der ISS „emotional sehr überwältigt“. Es sei schwer für ihn, zu sprechen. 18 Jahre lang habe er auf dieses Ziel hingearbeitet. „Ich glaube, es ist etwas, worüber die Menschheit sich freuen kann und worauf sie stolz sein kann.“ Der Unternehmer ist ein Pionier bei der Entwicklung wiederverwendbarer Raketen, die Raumflüge preiswerter und damit häufiger machen sollen.
APA/AFP/Getty Images/Joe Raedle
Musk zeigte sich nach dem Start des SpaceX-Raumschiffs vor zwei Monaten „emotional sehr überwältigt“

US-Präsident Donald Trump sah bereits vor zwei Monaten weitere Ziele vor Augen: „Wir haben etwas kreiert, das den Neid der Welt auf sich zieht, und wir werden bald auf dem Mars landen, und wir werden bald die besten Waffen haben, die man sich in der Geschichte je vorstellen konnte.“ Mit dem erfolgreichen Start hätten sich die USA „ihren prestigeträchtigen Platz als Anführer der Welt“ zurückerobert. Auch Musks erklärtes Ziel ist – egal wie realistisch – der Mars.

Auch Boeing im Allbusiness
SpaceX ist aber nicht das einzige Unternehmen, mit dem die NASA kooperiert. Auch der Flugzeughersteller Boeing plant, im kommenden Jahr den CST-100 Starliner in den Orbit zu bringen. Beiden Unternehmen stellte die NASA fast acht Milliarden Dollar (rund 7,2 Mrd. Euro) zur Verfügung, damit beide an konkurrierenden Systemen arbeiten.

Die NASA hätte eigentlich schon 2017 aus den USA Flüge zur ISS durchführen sollen. Technische Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl Trumps zum Präsidenten verzögerten dieses Vorhaben allerdings. Die Weltraumbehörde hatte 2011 ihre Space-Shuttle-Flüge aus Kostengründen und nach zwei tödlichen Unglücken eingestellt.

Russland will wieder Touristen zur ISS bringen
Unterdessen teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit, dass Ende kommenden Jahres wieder zwei Touristen zur ISS fliegen sollen. Sie sollen demnach vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan abheben. Ihre Namen wurden zunächst nicht genannt. Die Raumfahrtbehörde hatte für den Tourismus ins All einen Vertrag mit dem spezialisierten US-Unternehmen Space Adventures unterschrieben. Derartige Reisen zur ISS gibt es seit 2001. Der erste von bisher sieben Weltraum-Touristen war der US-Multimillionär Dennis Tito.
02.08.2020, red, ORF.at/Agenturen

Links:
Rückkehr von ISS: SpaceX-Kapsel im Golf von Mexiko gelandet
 

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#10
Bemannter Space-X-Start zur ISS geglückt
Die vier Passagiere des ersten regulären Space-X-Astronautenflugs sind auf dem Weg zur Internationalen Raumstation. Biden und Trump gratulierten via Twitter
Cape Canaveral – Das private Raumfahrtunternehmen Space X des Tesla-Gründers Elon Musk ist in der Nacht auf Montag mit vier Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Das Raumschiff Crew Dragon startete um 19.27 Uhr Ortszeit (1.27 Uhr MEZ) mithilfe einer Falcon-9-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof der US-Raumfahrtbehörde Nasa in Cape Canaveral, Florida. "Das Raumschiff ist unterwegs", schrieb die Nasa auf Twitter.


Lift-off in Cape Canaveral.
Foto: AP/Chris O'Meara

Unmittelbar nach dem Start gratulierte der gewählte US-Präsident Joe Biden auf Twitter. Der Start sei ein Beleg für die Kraft der Wissenschaft "und für das, was wir erreichen können, wenn wir uns unsere Innovation, unseren Einfallsreichtum und unsere Entschlossenheit zunutze machen". Der amtierende US-Präsident Donald Trump feierte erst später den "großartigen Start" auf Twitter. Die Nasa sei bei seiner Machtübernahme eine Katastrophe gewesen, inzwischen sei die Raumfahrtagentur "wieder zum mit Abstand 'heißesten' und fortgeschrittensten Raumfahrtzentrum der Welt geworden".

Startverschiebungen
Der Crew Dragon startete an der Spitze einer Falcon-9-Rakete, deren erste Stufe nach einigen Minuten wie geplant zur Erde zurückkehrte und auf einer schwimmenden Plattform landete – ein großer Erfolg für Space X. Der 27-stündige Flug zur ISS, die in etwa 400 Kilometer Höhe um die Erde kreist, sollte ursprünglich am Samstag beginnen. Der Start wurde jedoch aufgrund der Vorhersage von böigen Winden infolge des Tropensturms Eta um einen Tag verschoben, da dies eine Landung der wiederverwendbaren Antriebsrakete der Falcon 9 erschwert hätte, sagten Nasa-Mitarbeiter.


Der Flug zur ISS soll etwa 27 Stunden dauern.
Foto: AP/Denemark

Die amerikanischen Nasa-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie der japanische Astronaut Soichi Noguchi sollen sechs Monate an Bord der ISS bleiben und verschiedene Experimente überwachen. Auf der Station befinden sich bereits die Astronautin Kate Rubins sowie ihre russischen Kollegen Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow.


Die Crew-1 vor dem Start (von links): Shannon Walker, Victor Glover, Michael Hopkins und Soichi Noguchi.
Foto: AP/SpaceX

Premiere
Die neu anreisende Besatzung – "Crew-1" – ist die erste, die regulär mit dem Crew Dragon zur ISS fliegt, nachdem der bemannte Test im Frühjahr erfolgreich war. Die US-Astronauten Douglas Hurley und Robert Behnken waren bei diesem Test im Mai zur ISS aufgebrochen und im August zurückgekehrt. Es war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten – und das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. Space X hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert.

Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre Atlantis zur ISS geflogen. Danach mottete die Nasa ihre Spaceshuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war seither für ISS-Missionen auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in der Sojus-Kapsel ebenfalls teuer – und kratzte am amerikanischen Ego.
(APA, red, 16.11.2020)

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Nasa Commercial Crew Program

Bemannter Space-X-Start zur ISS geglückt - derStandard.at
 

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#11
SPACE X
Vier Astronauten mit Crew Dragon bei ISS angekommen
Space-X-Raumschiff dockte an Internationalen Raumstation an
Cape Canaveral – Vier Astronauten sind mit dem Raumtransporter Crew Dragon des privaten Unternehmens Space X an der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Der Crew Dragon habe nach mehr als 27 Stunden Flug an der ISS angedockt, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa in der Nacht zum Dienstag mit.

Das Raumschiff war am Sonntagabend (Ortszeit) ein halbes Jahr nach seinem historischen Jungfernflug vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus zum ersten Mal für eine reguläre Mission ins Weltall gestartet. Sowohl der gewählte US-Präsident Joe Biden als auch der noch amtierende Präsident Donald Trump hatten via Twitter gratuliert.


Space X im Anflug ...
Foto: AFP PHOTO / NASA TV

Sechs Monate im All
Die amerikanischen Nasa-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie der japanische Astronaut Soichi Noguchi sollen sechs Monate an Bord der ISS bleiben und verschiedene Experimente überwachen. Auf der Station befinden sich derzeit bereits die Astronautin Kate Rubins sowie ihre russischen Kollegen Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow.


... und nach dem erfolgreichen Andockmanöver.
Foto: AFP PHOTO / NASA TV

Die neu anreisende Besatzung – Crew-1 – ist die erste, die regulär mit der Crew Dragon zur ISS fliegt, nachdem der bemannte Test im Frühjahr erfolgreich war. Die beiden US-Astronauten Douglas Hurley und Robert Behnken waren bei diesem Test im Mai zur ISS aufgebrochen und im August zurückgekehrt. Es war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten – und das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. Space X hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert. (APA, 17.11.2020)

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Nachlese
Vier Astronauten mit Crew Dragon bei ISS angekommen - derStandard.at
 

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#12
SpaceX-Rakete bei Landung explodiert

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Ein Prototyp der neuen großen SpaceX-Rakete Starship ist am Mittwoch beim Landemanöver nach einem Testflug in Flammen aufgegangen. Das private US-Raumfahrtunternehmen zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Testflug im Süden des Bundesstaates Texas: „Super Test. Glückwunsch an die Starship-Mannschaft.“

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Das teilte SpaceX – nicht ganz ohne Ironie – zu einem Bild von den Überresten der Rakete. Starship soll Astronauten und Astronautinnen zum Mars bringen. Der Start des Prototyps der Rakete war am Mittwoch korrekt verlaufen. Nachdem die Rakete eine Strecke auf gerader Linie geflogen war, wurden die drei Antriebe nacheinander abgeschaltet.

Nach vier Minuten und 45 Sekunden begann die Rakete mit der Landung. Bei dem Landemanöver wurden die Antriebe wieder aktiviert, um die Rakete in die richtige Position zu bringen. Offenbar reagierten die Antriebe aber zu stark, sodass der Aufprall zu heftig war. Einer der Antriebe explodierte und verwandelte die Rakete in einen Feuerball.

„Mars, wir kommen“
SpaceX-Gründer Elon Musk hob aber die gelungenen Etappen des Testflugs hervor: den Start, den Positionswechsel während des Fluges und die Präzision des Landeanflugs. „Mars, wir kommen“, twitterte der Unternehmer. Vorab hatte SpaceX auf seiner Website erklärt, bei solchen Testflügen gehe es vornehmlich darum dazuzulernen.

Mit seiner Rakete Falcon-9 hat sich SpaceX bereits in der Raumfahrt etabliert. Im November startete die erste Routinemission einer bemannten SpaceX-Rakete zur Internationalen Raumstation (ISS). Musk hatte schon vor dem Start versucht, die Erwartungen zu dämpfen. Er schrieb etwa auf Twitter, dass die Rakete eine Chance von eins zu drei habe, alle Ziele zu erreichen.

Test schon einmal abgebrochen
SpaceX und Musk sind dafür bekannt, dass sie in den frühen Phasen der Entwicklung neuer Raumfahrttechnologien Pannen in Kauf nehmen. Das Ethos des Unternehmens besteht darin, sich schnell zu bewegen und aus Fehlern zu lernen, anstatt den eher NASA-ähnlichen Ansatz zu verfolgen, langsam gründliche Forschung und Bodentests durchzuführen, bevor eine Rakete auf eine Startrampe gebracht wird.

Laut CNN wurden mehrere Starship-Prototypen bei Drucktests zerstört, bei denen geprüft werden soll, ob ein Fahrzeug dem enormen Druck standhält, dem es während des Betankens und im Flug ausgesetzt ist.

AP/The Brownsville Herald/Miguel Roberts
Der Start verlief reibungslos, die Landung eher weniger

Schon am Dienstag hatten Probleme mit dem Triebwerk zu einer Verschiebung des Starts der Rakete geführt. Nur 1,3 Sekunden vor dem Test wurde der gesamte Versuch abgebrochen. Bei den vorherigen Tests wurden die Prototypen nur auf rund 150 Meter gebracht. Ziel der Versuche ist es, einzelne Elemente der neuen Rakete zu testen. Der SpaceX-Gründer will Starship komplett wiederverwendbar machen. Bei den aktuellen Falcon-Raketen von SpaceX landet nur ein Teil der Stufen wieder auf der Erde, um erneut eingesetzt zu werden.
10.12.2020, red, ORF.at/Agenturen

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„Super Test“: SpaceX-Rakete bei Landung explodiert
 

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#13
Space-X-Rakete Starship erstmals gelandet, dann explodiert
Das Starship soll Menschen zu Mond und Mars befördern und wiederverwendbar sein. Beim dritten Testflug klappte die Landung, dann kam es zur Explosion

Foto: AFP/JOSE ROMERO

Foto: Reueters/SPADRE/PEARL SOUTH PADRE RESORT

Teilerfolg beim dritten Versuch.
Foto: AFP/JOSE ROMERO

Nach zwei Rückschlägen ist erstmals bei einem Testflug des privaten Raumfahrtunternehmens Space X ein Prototyp der neuen Starship-Rakete gelandet – und erst dann explodiert. Bei dem Test am Mittwoch (Ortszeit) im US-Bundesstaat Texas, den das Unternehmen live übertrug, landete die unbemannte Rakete kurz nach dem Start wieder stehend auf dem Boden – und ging wenige später in Flammen auf.

VideoFromSpace


Warum genau die Rakete explodierte, war zunächst nicht klar. "Das Hauptziel des heutigen Testflugs war, ausreichend Daten zu sammeln dazu, wie man das Raumschiff beim Wiedereintritt (in die Erdatmosphäre) kontrolliert", sagte Space-X-Ingenieur John Insprucker. "Und das haben wir erfolgreich erreicht." Wenige Stunden zuvor war ein erster Versuch Sekunden vor dem geplanten Start abgebrochen worden, die Ingenieure entschieden sich aber, es kurz darauf erneut zu probieren.

Komplexes Manöver
Bei zwei vorherigen Tests im Dezember und Februar hatte die Landung nicht geklappt. Im Dezember war ein Prototyp aufgrund eines Problems mit dem Treibstoffsystem bei der Landung explodiert, im Februar stürzte ein Prototyp wegen eines technischen Defekts anscheinend ungebremst auf dem Testgelände zu Boden und ging in einem Feuerball auf. Mit den Testflügen will Space X einzelne Teile der Rakete testen.


Kurz nach der Landung ging das Starship SN10 in Flammen auf.
Foto: Reueters/SPADRE/PEARL SOUTH PADRE RESORT

Nach den Plänen von Space-X-Gründer Elon Musk soll die Rakete Starship eines Tages Fracht und Menschen zum Mond und zum Mars befördern. Der besondere Clou dabei: Sie soll komplett wiederverwendbar sein. Um das zu erreichen, muss sie in der Luft ein Wendemanöver vollführen und anschließend wieder kontrolliert auf dem Boden landen können. So soll die Rakete auch dort einsetzbar werden, wo es weder Startrampen noch ideale Landeplätze gibt – etwa auf dem Mars.
(APA, red, 4.3.2021)

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Space X

Space-X-Rakete Starship erstmals gelandet, dann explodiert
 

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#14
SPACE X
Crew-2 mit vier Astronauten zur ISS gestartet
Nach wetterbedingter Verschiebung – Erste Raketenstufe kehrte erfolgreich zur Erde zurück

Mit einem Tag Verspätung gings zur ISS.
Foto: REUTERS/Thom Baur

Vier Astronauten, drei Männer und eine Frau, sind am Freitag mit einem Crew Dragon des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die vier Raumfahrer seien Freitag früh (Ortszeit) mit Hilfe einer Falcon-9-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus gestartet, teilten SpaceX und die US-Raumfahrtbehörde NASA mit.

Wegen ungünstiger Wettervorhersagen war der ursprünglich für Donnerstag geplante Start auf Freitag verschoben worden. Am Samstag werden die vier Astronauten an der ISS erwartet. Die Stufe 1 der Falcon-9-Rakete landete unterdessen erfolgreich auf der Landeplattform "Of Course I Still Love You" im Atlantischen Ozean.

Erster Esa-Astronaut in der Crew Dragon
Die Crew-2 setzt sich aus den beiden US-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie ihrem japanischen Kollegen Akihiko Hoshide und dem Franzosen Thomas Pesquet zusammen. Pesquet ist der erste Astronaut der europäischen Weltraumorganisation Esa, der an Bord eines Crew Dragon zur ISS fliegt.

Video: Start der Crew-2-MissionSpaceX

Zweite reguläre Mission
Es handelt sich um die zweite Crew, die von SpaceX zur ISS befördert wird. Die erste – die US-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie ihr japanischer Kollege Soichi Noguchi – hatte im November an der ISS angedockt. Sie sollen Ende April zur Erde zurückkehren.

Crew-1 war die erste, die regulär mit dem Crew Dragon zur ISS flog, nachdem ein bemannter Test im vergangenen Frühjahr erfolgreich verlaufen war. Der Test war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten – und überhaupt das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. SpaceX hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert.
(APA, red, 23.4.2021)

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Crew-2 mit vier Astronauten zur ISS gestartet
 

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#15
SPACEX-ERFOLG
Riesenrakete Starship gelang erstmals Landung aus großer Höhe
VIDEO

Modifizierter Prototyp SN15 stieg bis in eine Höhe von zehn Kilometern und kehrte sicher und heil zur Erde zurück
Zwischen 9. Dezember 2020 und 30. März 2021 unternahmen Techniker des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX vier Starship-Teststarts. Die riesige Schwerlastrakete, die laut Firmengründer Elon Musk noch vor 2030 auf dem Mars landen wird, soll einst vollständig wiederverwendbar sein. Bei den aktuellen Falcons von SpaceX landet nur ein Teil der Rakete wieder auf der Erde, um erneut eingesetzt zu werden.

Höhenflüge mit unsanfter Rückkehr
Bereits der erste Testflug war ein Teilerfolg: Der Prototyp SN8 war von der Teststation Starbase in Boca Chica, Cameron County, im südlichen Texas abgehoben und bis in eine Höhe von rund 12,5 Kilometern aufgestiegen. Doch dann habe "niedriger Druck" im Treibstofftank zu einer zu hohen Geschwindigkeit beim Landeanflug geführt und die Rakete explodierte beim Aufsetzen. Auch bei den Prototypen SN9 bis SN11 schaffte man keine Landung ohne Totalverlust der Rakete.

Damit das Recycling-Konzept aufgeht, muss die in ihrer Vollversion 120 Meter hohe Starship-Rakete aber sicher landen können. Das ist dem Unternehmen nun erstmals gelungen: Am Mittwoch ist der Prototyp SN 15 der Starship-Rakete des US-Unternehmens SpaceX nach einem Testflug sicher und in einem Stück wieder auf dem Erdboden aufgesetzt.


Lift-Off!
Foto: AFP/SPACEX

Flammen gelöscht
Starship stieg dabei mithilfe von drei Raptor-Triebwerken bis in eine Höhe von etwa zehn Kilometern auf, ehe sie sich für den freien Fall quer legte und erst kurz vor der Landung wieder in die Vertikale ging. Kurz nach dem Touchdown waren in der Video-Übertragung noch Flammen am Fuß der Rakete zu sehen, die ein Kommentator von SpaceX jedoch als nicht ungewöhnlich bezeichnete. Die Flammen wurden nach dem Aufsetzen zügig gelöscht. Bei den Tests war eine sanfte vertikale Landung der in dieser Version 50 Meter langen Rakete das Ziel gewesen, das auch erreicht wurde. Musk kommentierte den Erfolg via Twitter mit: "Starship landing nominal!"

Nach der letzten "harten" Landung hat SpaceX an der Rakete umfangreiche Modifikationen vorgenommen. Vor allem bei der Treibstoffzufuhr, bei den Raptor-Triebwerken selbst und bei ihrer Anordnung wurde nachjustiert. Aus diesem Grund klafft bei der Prototypen-Zählung eine Lücke SN11 und SN15.

Ehrgeiziger Zeitplan
Die hohe Frequenz der Testflüge passt zu Musks ehrgeizigem Zeitplan: Schon im Jahr 2023 soll Starship bei einer Mondumrundung zum Einsatz kommen, an der sich unter anderem der japanische Milliardär Yusaku Maezawa beteiligen will. Auch für den "Lokaltransport" wäre Starship geeignet. Nach den Plänen von SpaceX kann die Rakete über 100 Tonnen Fracht in den niedrigen Erdorbit heben, und immer noch 21 Tonnen strebt man für eine geostationäre Transferbahn an.


Kurz vor der zerstörungsfreien Landung.
Foto: REUTERS/Gene Blevins

Landefähre von SpaceX
Aus diesem Anlass hatte Musk jüngst betont, dass die Starship-Rakete in zwei Jahren "sicher genug" für den Transport von Menschen sei. Davon ist offenbar auch die Nasa überzeugt: Im April verkündete die US-Raumfahrtbehörde, dass SpaceX die Ausschreibung zur Entwicklung einer neuen Landefähre für bemannte Mondmissionen gewann. Das eingereichte Konzept heißt Human Landing System (HLS) Starship und soll zwei Astronauten zum Mondoberfläche und wieder zurück in den Mondorbit bringen.

Um den Auftrag hatten sich auch das Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos und die Rüstungsfirma Dynetics beworben. Blue Origin ist mit dieser Vergabestrategie der Nasa freilich unzufrieden und will gegen die Entscheidung vorgehen.
(tberg, red, 6.5.2021)

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Riesenrakete Starship gelang erstmals Landung aus großer Höhe
 

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#16
VERBRENNEN ODER GEFRIERTROCKNEN
Tod im All: Was geschieht mit der Leiche, wenn jemand im Weltraum stirbt?
Eigentlich existiert kein festgeschriebenes Protokoll für den Umgang mit Toten im All, doch es gibt einige Ideen und Simulationen
Im März 2021 verkündete Elon Musk, umtriebiger Gründer und CEO der privaten Raumfahrtfirma Space X, ein hochfliegendes Projekt: Noch vor 2030 wolle er den ersten Menschen auf die Oberfläche des Mars bringen. Im Mai des vergangenen Jahres bekräftigte das Unternehmen, dass eine bemannte Landung auf dem Nachbarplaneten bis zum Ende der Dekade zu schaffen sei. Damit wäre er gute zehn Jahre früher dran als die US-Raumfahrtbehörde Nasa, die ihre erste bemannte Marsmission um 2040 anpeilt.

Selbst wenn sich die reichlich optimistischen Zeitpläne so nicht umsetzen lassen, der erste Raumfahrer, der den Mars einst betreten wird, könnte durchaus schon leben. Möglicherweise weilt auch schon der erste Mensch unter uns, der auf dem Roten Planeten sterben wird.

Drei Tote im All
In der Geschichte der Raumfahrt sind erst drei Menschen im Weltraum gestorben: Am 29. Juni 1971 kam es im Rahmen der sowjetischen Sojus-11-Mission in der Rückkehrkapsel zu einem dramatischen Druckabfall. Die drei Kosmonauten Georgi Dobrowolski, Wiktor Pazajew und Wladislaw Wolkow erstickten in einer Höhe von rund 170 Kilometern über dem Meeresspiegel. Technisch gesehen waren sie damit noch im Weltraum, als das Unglück geschah.


Der Weltraum ist ein gefährlicher Arbeitsplatz – und doch gibt es kein offizielles Protokoll dafür, wenn dort jemand stirbt.
Foto: Nasa

Dass es in Zukunft zu weiteren tödliche Zwischenfällen im All kommen könnte, ist nicht unwahrscheinlich, immerhin ist der lange Weg zum Mars von zahlreichen Gefahren für Leib und Leben gepflastert. Nicht nur der Hinflug, auch der Aufenthalt auf der lebensfeindlichen Marsoberfläche ist riskant. Was aber geschieht mit dem Körper eines verstorbenen Astronauten auf dem Mars?

Kein Protokoll, nur Simulationen
Erstaunlicherweise existiert kein festgeschriebenes Protokoll dazu, was nach einem Todesfall im All mit dem Leichnam passieren soll. Laut der offiziellen Politik der Nasa soll eine entsprechende Entscheidung im Fall der Fälle in Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern und den beteiligten Raumfahrern im All getroffen werden. Laut Chris Hadfield, kanadischer Astronaut und ehemaliger Kommandant der Internationalen Raumstation (ISS), führt die US-Raumfahrtbehörde jedoch "Todessimulationen" mit Astronauten durch, um diese Szenarien zu untersuchen.

"Wenn jemand während eines Weltraumspaziergangs stirbt, würde ich ihn zuerst in die Luftschleuse bringen", schildert Hadfield gegenüber "Popular Science" das Ergebnis einer solchen Simulation. "Ich würde die Leiche dann wahrscheinlich im Druckanzug behalten und sie an einem kalten Ort auf der Station aufbewahren." An Bord der ISS könnte das Problem also vergleichsweise leicht gelöst werden. Aber bei längeren Missionen – etwa zum Mars – wären freilich andere Lösungen erforderlich.

Kein Weltraumbegräbnis
Den Leichnam bei einem Weltraumbegräbnis à la "Star Trek" ins All entschweben zu lassen, ist jedenfalls keine Option: Ein solches Unterfangen verstößt gegen ein UN-Abkommen zur Eindämmung von Weltraummüll und könnte die Astronautenverabschiedung in einen internationalen Zwischenfall verwandeln.

Eine Alternative, die von einem von der Nasa beauftragten Forschungsteam entwickelt wurde, bestünde darin, den Körper in einer Art Beutel an der Außenseite des Raumschiffs zu befestigen. Der Leichnam würde dabei vollständig gefrieren und in kleine Stücke zerbrechen. Das Wasser könnte durch eine Entlüftungsöffnung aus dem Beutel entweichen, sodass das Raumschiff die auf rund 25 Kilogramm reduzierten menschlichen Überresten wieder mit zur Erde nehmen könnte.


Vielleicht weilt der erste Mensch, der auf dem Mars sterben wird, bereits unter uns.
Illustr.: Nasa

Eher verbrennen
Stirbt jemand auf der Marsoberfläche, sieht die Sache etwas anders aus. Eine offizielle Vorgehensweise gibt es (noch) nicht, wahrscheinlich würde ein solches Szenario auf eine Diskussion zwischen den Astronauten der Mission und dem Team auf der Erde hinauslaufen. Da die Nasa sehr darauf bedacht ist, den Mars nicht zu kontaminieren, würde sie es vorziehen, den Leichnam einzuäschern, um alle Mikroben von der Erde abzutöten. Kommt dieses Vorgehen nicht infrage, müsste man den Leichnam auf der Marsoberfläche zurücklassen, wo er wohl für sehr lange Zeit erhalten bleiben würde.


Zunächst würden Bakterien zwar mit dem normalen Abbauprozess des Körpers beginnen, sobald jedoch der Leichnam gefrieren würde, käme die Verwesung zum Stillstand. Der Körper würde völlig vertrocknen und schließlich als Mumie den Elementen ausgesetzt. Letztlich dürfte wohl die ionisierende Strahlung aus dem All dafür sorgen, dass sich der Körper langsam zersetzt. Bis nur mehr die Gebeine übrig sind, könnten Jahrmillionen vergehen – genug Zeit jedenfalls, um den Pionier von der Erde vielleicht doch noch heimzuholen.
(tberg, 15.1.2023)

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#17
WELTGRÖSSTE RAKETE
Starship vor erstem Flug ins All
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Rund drei Jahre nach der Vorstellung des Starship-Projekts durch Elon Musk soll das größte Raumfahrzeug, das bisher gebaut wurde, in Kürze erstmals Richtung All abheben. SpaceX plant in wenigen Tagen den ersten Probestart und rund eine Woche später dann auch den ersten Testflug. Das teilte das von Musk gegründete Raumfahrtunternehmen am Donnerstag (Ortszeit) in Texas mit.
Online seit gestern, 22.10 Uhr
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„Das Team arbeitet auf einen Probestart (…) nächste Woche hin, auf den eine Woche später der erste (…) Testflug folgen soll“, die nötige Genehmigung vorausgesetzt, heißt es dazu von SpaceX auf dem von Musk im Oktober übernommenen Kurznachrichtendienst Twitter. Noch ausständig ist demnach noch grünes Licht von der US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA).

Erst im Februar waren bei einem Test auf der Raketenbasis Boca Chica erstmals fast alle Triebwerke der ersten Stufe der Starship-Rakete erfolgreich gezündet worden. SpaceX-Gründer Musk erklärte daraufhin, die in dem Test 31 gezündeten Triebwerke seien „genug, um die Umlaufbahn zu erreichen“.

Wie SpaceX auf Twitter nahelegt, steht Musks Rakete bereits auf dem Startplatz. Die Rakete besteht aus zwei Stufen, konkret aus der auf den Namen Booster Super Heavy getauften Antriebseinheit und dem eigentlichen Starship, das auch als Raumschiff dienen soll. Zusammengebaut ist die Rakete beachtliche 120 Meter hoch.

SpaceX
Einmal im Betrieb, soll das Starship zunächst Menschen zum Mond und dann zum Mars bringen

Explosion nach erster Landung
Abseits der Größe und der damit verbundenen Möglichkeit, auch große Lasten zu transportieren, ist die von SpaceX verfolgte Wiederverwendbarkeit aller Raketenbestandteile ein weiteres zentrales Element vom Starship-Programm. Erklärtes Ziel ist eine deutliche Reduktion der Kosten für den Betrieb von Raumfahrzeugen.

SpaceX meldete im Mai 2021 die erstmals gelungene Landung eines Starship-Prototyps. Kurz darauf sorgte aber auch die Explosion der Rakete für Schlagzeilen. Es handelte sich um die dritte Explosion innerhalb weniger Monate – dennoch zeigte sich Musk weiter überzeugt, dass die Starship-Rakete schon bald „sicher genug“ für den Transport von Menschen sei.

Private Mondumrundung mit Milliardär und Künstlern
Seit dem vergangenen Jahr versucht SpaceX nun sein Raumschiff erstmals in die Umlaufbahn zu bringen. Musk hatte Anfang des Jahres zunächst einen Start im Februar bzw. März in den Raum gestellt – machte das aber gleichzeitig vom weiteren Testverlauf abhängig. Der Zeitplan wurde, vorausgesetzt der angekündigte Testflug findet auch statt, nur knapp verfehlt.

Noch für heuer ist dann auch eine erste private Weltraummission geplant. Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa kündigte unlängst an, zusammen mit acht Künstlern mit einem Starship den Mond umrunden zu wollen. Der Mond ist dann auch Ziel einer gemeinsam mit der NASA verfolgten Mission.

Zentrale Rolle für NASA-Mondprogramm
Die US-Weltraumbehörde NASA plant derzeit, Starship frühestens 2025 als Landemodul im Rahmen ihres „Artemis“-Programms einzusetzen. Die Starship-Rakete ist deutlich größer und stärker als die NASA-Rakete SLS, mit der die Raumfahrtbehörde ab 2024 Astronauten in die Umlaufbahn um den Mond bringen will.

AP/NASA/Kim Shiflett
Nach mehreren Wochen im All kehrte im Dezember die unbemannte „Orion“-Kapsel der NASA-Mondmission „Artemis 1“ auf die Erde zurück

Der Starship-Einsatz ist den NASA-Plänen zufolge vom Verlauf der „Artemis II“-Mission abhängig. Nach der im Dezember mit der Rückkehr einer noch unbemannten „Orion“-Raumkapsel zur Erde beendeten „Artemis I“-Mission steht nun eine bemannte Mondumrundung an. Beim nächsten Schritt geht es dann darum, mit dem Starship wieder Astronauten auf den Mond zu bringen.

Die bisher letzten Menschen hatte die NASA 1972 mit der „Apollo 17“-Mission auf den Mond gebracht. Insgesamt brachten die USA als bisher einziges Land mit den „Apollo“-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.

Raumanzüge stehen bereit
„Artemis III“ werde NASA-Angaben zufolge wesentlich komplexer sein und das SLS-„Orion“-System mit Raumfahrzeugen kombinieren, die von SpaceX gebaut und geflogen werden. Der NASA-Plan sieht vor, dass eine vierköpfige „Orion“-Besatzung im Weltraum an eine SpaceX-Landeeinheit andockt, die zwei Astronauten für fast eine Woche auf die Mondoberfläche bringt.

Erforderlich dazu sei NASA-Angaben zufolge neben dem Schwerlaststart- und Mondlandefahrzeug Starship auch ein orbitales Treibstoffdepot und ein Raumtanker. Die für die „Artemis III“-Mission zusammen mit dem Unternehmen Axiom Space neu entwickelten Weltraumanzüge hat die NASA Mitte März vorgestellt. Der Mond ist im Starship-Programm indes nur erste Zwischenstation auf der von Musk bereits für 2029 angekündigten ersten bemannten Mission zum Mars.
08.04.2023, pepr, ORF.at/Agenturen

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Weltgrößte Rakete: Starship vor erstem Flug ins All
 

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SPACEX
„Starship“ kurz nach Start explodiert
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Die unbemannte „Starship“-Riesenrakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist bei ihrem ersten Testflug explodiert. Die größte und leistungsstärkste jemals gebaute Rakete hob am Donnerstag zwar vom SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas ab. Etwas über drei Minuten nach dem Start detonierte die Rakete aber, wie Liveaufnahmen zeigten.
Online seit heute, 15.41 Uhr (Update: 16.59 Uhr)
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Zu diesem Zeitpunkt hätte sich die erste Antriebsstufe namens „Super Heavy“ von der „Starship“-Raumfähre lösen sollen. SpaceX sprach auf Twitter von einem „schnellen ungeplanten Auseinanderbrechen vor der Stufentrennung“. „Teams werden weiterhin Daten auswerten und auf unseren nächsten Flugtest hinarbeiten“, fügte das Unternehmen von Technologiemilliardär Elon Musk hinzu.

Die Mitarbeiter des US-Raumfahrtkonzerns sprachen dennoch von einem Erfolg, da der Start erstmals erfolgreich war. „Wir wollten es bis zum Ende schaffen, aber wir sind froh, dass wir es so weit geschafft haben.“ Musk selbst gratulierte auf Twitter dem SpaceX-Team zu dem „aufregenden“ Test. Man habe für den nächsten Start in einigen Monaten viel gelernt.

Der Start erfolgte bereits mit einigen Minuten Verspätung: Der Countdown war kurz unterbrochen worden, um noch einige Details zu prüfen. Danach wurde der Start doch freigegeben. Eigentlich hätte der Test noch rund 90 Minuten andauern und mit der Landung beider Stufen beendet werden sollen.

Erfolg oder Rückschlag?
Der Chef der US-Raumfahrtbehörde (NASA), Bill Nelson, gratulierte ebenfalls. „Jede große Errungenschaft der Geschichte hat ein gewisses kalkuliertes Risiko gebraucht, denn mit großem Risiko kommen große Belohnungen. Wir freuen uns auf all das, was SpaceX lernt, zum nächsten Startversuch – und darüber hinaus.“

Auch von der anderen Seite des Atlantiks kam Lob: „Glückwunsch“, schrieb Josef Aschbacher, Generaldirektor der europäischen Weltraumorganisation (ESA), auf Twitter. „Ein beeindruckender Schritt.“ Dem geglückten Start stand allerdings die verunglückte Stufentrennung gegenüber: Bei allem Jubel über das erfolgreiche Abheben bedeutet die Explosion doch auch einen Rückschlag für die Initiative.

Enormer Rückschlag
Das Raketensystem „Starship“ – bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster „Super Heavy“ und der rund 50 Meter langen, ebenfalls „Starship“ genannten oberen Stufe – soll in Zukunft bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das „Starship“-System ist an sich so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können.

Die US-Weltraumagentur NASA hat „Starship“ ausgewählt, um Ende 2025 bei der Mission Artemis 3 erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder Menschen zum Mond zu fliegen. Selbst Flüge zum Mars sollen mit der Rakete möglich sein.

AP/Eric Gay
Kurz nach dem Start schien der Flug noch vielversprechend

Erster Versuch kurzfristig gestoppt
Der Start der 120 Meter hohen Rakete vom SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica war am Montag weniger als zehn Minuten vor der geplanten Zündung gestoppt worden. Als eine Art Generalprobe lief der Countdown aber noch bis zehn Sekunden vor der ursprünglich geplanten Startzeit weiter.

Als Grund für den Abbruch wurde ein technisches Problem beim Druckausgleich an der leistungsstärksten jemals gebauten Weltraumrakete genannt. Musk schrieb auf Twitter, anscheinend sei ein Ventil eingefroren. Durch den Startversuch habe SpaceX aber „viel gelernt“.
Erst im Februar waren bei einem Test in Boca Chica erstmals fast alle Triebwerke der ersten Stufe der Rakete erfolgreich gezündet worden. Musk erklärte daraufhin, die in dem Test 31 gezündeten Triebwerke seien „genug, um die Umlaufbahn zu erreichen“.

SpaceX
Einmal im Betrieb, soll das „Starship“ zunächst Menschen zum Mond und dann zum Mars bringen

Explosion nach erster Landung
Abseits der Größe und der damit verbundenen Möglichkeit, auch große Lasten zu transportieren, ist die von SpaceX verfolgte Wiederverwendbarkeit aller Raketenbestandteile ein weiteres zentrales Element des „Starship“-Programms. Erklärtes Ziel ist eine deutliche Reduktion der Kosten für den Betrieb von Raumfahrzeugen.

SpaceX meldete im Mai 2021 die erstmals gelungene Landung eines Prototyps. Kurz darauf sorgte die Explosion der Rakete für Schlagzeilen. Es handelte sich um die dritte Explosion innerhalb weniger Monate – dennoch zeigte sich Musk weiter überzeugt, dass die „Starship“-Rakete schon bald „sicher genug“ für den Transport von Menschen sein werde.

Private Mondumrundung mit Milliardär und Künstlern
Seit dem vergangenen Jahr versucht SpaceX nun sein Raumschiff erstmals in die Umlaufbahn zu bringen. Musk hatte Anfang des Jahres zunächst einen Start im Februar bzw. März in den Raum gestellt – machte das aber gleichzeitig vom weiteren Testverlauf abhängig. Der Zeitplan wird zumindest um einige Wochen verfehlt.

Noch für heuer ist auch eine erste private Weltraummission geplant. Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa kündigte unlängst an, zusammen mit acht Künstlern mit einem „Starship“ den Mond umrunden zu wollen. Der Mond ist dann auch Ziel einer gemeinsam mit der NASA verfolgten Mission.

Zentrale Rolle für NASA-Mondprogramm
Die NASA plant derzeit, „Starship“ frühestens 2025 als Landemodul im Rahmen ihres Artemis-Programms einzusetzen. Die Rakete ist deutlich größer und stärker als die NASA-Rakete SLS, mit der die Raumfahrtbehörde ab 2024 Astronauten in die Umlaufbahn des Mondes bringen will.

AP/NASA/Kim Shiflett
,Nach mehreren Wochen im All kehrte im Dezember die unbemannte „Orion“-Kapsel der NASA-Mondmission Artemis 1 auf die Erde zurück

Der „Starship“-Einsatz ist den NASA-Plänen zufolge vom Verlauf der Artemis-2-Mission abhängig. Nach der im Dezember mit der Rückkehr einer noch unbemannten „Orion“-Raumkapsel zur Erde beendeten Artemis-1-Mission steht nun eine bemannte Mondumrundung an. Beim nächsten Schritt geht es darum, mit dem „Starship“ wieder Astronauten auf den Mond zu bringen.

Die bisher letzten Menschen hatte die NASA 1972 mit der Apollo-17-Mission auf den Mond gebracht. Insgesamt brachten die USA als bisher einziges Land mit den Apollo-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.

Raumanzüge stehen bereit
Artemis 3 werde NASA-Angaben zufolge wesentlich komplexer sein und das SLS-„Orion“-System mit Raumfahrzeugen kombinieren, die von SpaceX gebaut und geflogen werden. Der NASA-Plan sieht vor, dass eine vierköpfige „Orion“-Besatzung im Weltraum an eine SpaceX-Landeeinheit andockt, die zwei Astronauten für fast eine Woche auf die Mondoberfläche bringt.

Erforderlich dazu seien NASA-Angaben zufolge neben „Starship“ auch ein orbitales Treibstoffdepot und ein Raumtanker. Die für die Mission zusammen mit dem Unternehmen Axiom Space neu entwickelten Weltraumanzüge hatte die NASA Mitte März vorgestellt. Der Mond ist im „Starship“-Programm indes nur erste Zwischenstation auf der von Musk bereits für 2029 angekündigten ersten bemannten Mission zum Mars.
20.04.2023, red, ORF.at/Agenturen

Links:
SpaceX: „Starship“ kurz nach Start explodiert
 

josef

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TRÜMMERREGEN
Der Start des Starships verursachte erhebliche Schäden an der Startrampe
Die Startrampe von Space X in Texas verfügte wegen Bauverzögerungen nicht über Schutzsysteme für den Untergrund. Die Folge waren Schäden durch Trümmer

Der Beton unter der Startrampe wurde beim Start des Starships zerstört.
Foto: IMAGO/UPI Photo

Es ist ein Zugang, den man in der Welt der Hochtechnologie lange nicht mehr gesehen hat und der an die Art und Weise erinnert, wie Kinder experimentieren, und weniger an die Vorgangsweise eines führenden Weltraumunternehmens, das bereits in zwei Jahren Menschen auf dem Mond absetzen soll.


Ein Trümmerteil schlug in der Nähe der Startrampe einen Krater.
Foto: IMAGO/UPI Photo

Letzte Woche hob die stärkste je gebaute Rakete, das Starship des Weltraumunternehmens Space X, erstmals von der Erde ab. Und offenbar wusste niemand genau, was dabei passieren wird. Wenn die Rakete abhebe und die Startrampe nicht zerstört werde, werte man das als Erfolg, hieß es vorab vonseiten von Space X und ihrem CEO Elon Musk.

Die Übung gelang, die Riesenrakete verließ die Startrampe, auch wenn sie nach wenigen Minuten Flug aus Sicherheitsgründen gesprengt werden musste. Doch nachdem die Schäden an der Rampe sichtbar werden, stellt sich die Frage, ob das Ziel, die Startrampe nicht zu zerstören, als erreicht gelten darf.

Startrampe nicht fertig
Die "Washington Post" stellte das angesichts der inzwischen veröffentlichte Bilder infrage. Der Trümmerregen erstreckt sich bis ins Meer, parkende Autos wurden von Teilen getroffen. Einige aufgestellte Kameras wurden zerstört.

Der Grund, warum Space X bei einem so wichtigen Projekt – das Starship soll künftig für bemannte Mondlandungen eingesetzt werden – so überrascht wurde, liegt in Verzögerungen beim Bau der Startrampe.

Normalerweise verfügen Startrampen über einen Strömungskanal, einen "Flame Trench", der die Abgase ableitet. Beim Starship war laut Angaben von Elon Musk eine massive, wassergekühlte Stahlplatte geplant, um die Wucht des ausgestoßenen Gases abzufangen. Doch die sei, nach Baubeginn drei Monate vor dem Starttermin, nicht rechtzeitig fertig geworden. Man habe sich dennoch für den Start entschieden und gehofft, dass der Beton unter der Rakete den Start überstehen würde.

Das ist offenbar nicht passiert. In einem Tweet vom Samstag sagt Musk: "Die Kraft der Triebwerke beim Hochfahren könnte den Beton zertrümmert haben, anstatt ihn einfach zu erodieren." Die Folge war ein acht Meter tiefer Krater.

Weitläufige Sicherheitszone
Verletzt wurde niemand. Die US-amerikanische Bundesluftfahrtbehörde FAA sperrte das Areal vor dem Start wie üblich großräumig ab. Sie ist für die Genehmigung von Raketenstarts in den USA zuständig, bei über 500 Raketenstarts gab es laut Angaben eines FAA-Mitarbeiters bisher keine Zwischenfälle mit Personenschaden.

Wie schnell die Schäden repariert werden können, ist derzeit noch nicht klar. Musk sprach von einem neuen Startversuch in ein bis zwei Monaten, doch an anderer Stelle gab er an, dass ein Neubau der Startrampe im Fall ihrer Zerstörung mehrere Monate brauchen würde. Immerhin blieb der Startturm intakt, bei einem befürchteten Explodieren der Rakete schon auf der Rampe wären noch größere Zerstörungen zu erwarten gewesen.

Was den Starttermin einer möglichen bemannten Mondmission unter Verwendung des Starships angeht, gibt es allerdings Zweifel von Fachleuten, ob der Fahrplan noch realistisch ist. "Um diese Pläne einzuhalten, hätte wahrscheinlich der gestrige Start absolut perfekt funktionieren müssen", sagt der Weltraumforscher Werner Magnes vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz. Dennoch ist er beeindruckt von dem Start, den er "superambitioniert" nennt. Sein Rat: "Aufstehen, Krone richten, und weiter geht's."

In der Vergangenheit waren gescheiterte Raketenstarts ganz normal, wie diese Zusammenstellung von Filmaufnahmen zeigt.
Fabio Baccaglioni

Vor Zerstörung scheint der Milliardär Musk in jedem Fall weniger denn je zurückzuschrecken, sei es bei seinem Umbau von Twitter, das seit seiner Übernahme mehr als die Hälfte seines Werts verloren hat, oder bei den Weltraumprojekten seines Unternehmens Space X. In der Pionierzeit der Raumfahrt war das Scheitern von Raketenstarts ganz normal gewesen. An diese Tradition knüpft Space X nun offenbar an.
(Reinhard Kleindl, 24.4.2023)

Link
SpaceX didn’t want to blow up its launchpad. It may have done just that.

Der Start des Starships verursachte erhebliche Schäden an der Startrampe
 

josef

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#20
Vier Astronauten in Space-X-Kapsel Dragon zur ISS gestartet
Das Team wurde von einer Falcon-9-Rakete des Unternehmens von US-Milliardär Elon Musk ins All geschossen



Abflug ins All.
AP/Malcolm Denemark

Washington – Vier Raumfahrende sind am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) vom Nasa-Weltraumbahnhof Cape Canaveral Richtung Raumstation ISS gestartet. Angetrieben von einer Falcon-9-Rakete hoben die US-Amerikanerin Jasmin Moghbeli, der dänische Esa-Astronaut Andreas Mogensen, der Japaner Satoshi Furukawa und der Russe Konstantin Borisow an Bord der Space-X-Kapsel Dragon ab. Der ursprünglich für Freitag geplante Start war zuvor um einen Tag verschoben worden.

Zweite Crew
Nach knapp 24 Stunden soll die Kapsel am Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde andocken. Dort soll sie einige Tage später eine andere vierköpfige Crew von der ISS wieder zur Erde bringen. Die "Crew 6" besteht aus den US-Amerikanern Stephen Bowen und Warren Hoburg, dem Russen Andrej Fedjajew und dem Emirati Sultan al-Nijadi. Insgesamt befinden sich derzeit sieben Personen auf der Internationalen Raumstation.

Bei der "Crew-7" genannten Mission handelt es sich laut der US-Weltraumbehörde um den achten bemannten Flug des Raumschiffs Dragon der Firma Space X des Multimilliardärs Elon Musk. Außerdem sei es die siebente Rotation der ISS-Besatzung seit 2020. Die neuen Crew-Mitglieder sollen im Weltall für sechs Monate forschen.
(APA, 26.8.2023)

Vier Astronauten in Space-X-Kapsel Dragon zur ISS gestartet
 
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