josef

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#1
Erzbergbahn 1938 - Filmdokument einer Fahrt von Wien zum Erzberg...

Habe im EBFÖ Hinweise zu 2 Filmen aus 1938 gefunden:

Teil 1: Fahrt von Wien-Süd über den Semmering nach Leoben. Von dort über Donawitz nach Vordernberg. Weiter auf der ehemaligen Zahnradstrecke der Erzbergbahn bis Vordernberg-Markt.

Teil 2: Ab Vordernberg-Markt über den Präbichl (interessant, damals "Prebichl" geschrieben) zum Bf. Erzberg. Betriebsaufnahmen von Bahnen am Erzberg... Dann runter nach Eisenerz und im Erzbachtal bis Hieflau...

http://www.youtube.com/watch?v=RG9Ah-0hVvo&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=nXJrMbpJrFE

Bis auf die "schwülstigen" Kommentare der damaligen Propaganda entsprechend, ein sehenswertes Dokument der Zeit- (Verkehrs-)Geschichte!

lg
josef
 

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#3
Unterschriftenaktion für Erhalt der Erzbergbahn

Unterschriftenaktion für Erzbergbahn

Mit einer Unterschriftenaktion für die Erklärung zum UNESCO-Weltkulturerbe wird in der Obersteiermark vehement um den Erhalt der historischen Erzbergbahn gekämpft. Eine Privatinitiative sieht das Baujuwel massiv gefährdet.

Eine obersteirische Privatinitiative rund um Karl Müller setzt sich für den Erhalt der Erzbergbahn ein, die er aber aufgrund von Streckeneinschränkungen seitens der ÖBB als massiv gefährdet sieht: „Das Infrastrukturministerium plant die Gleisanlagen zwischen Trofaiach und Vordernberg herauszureißen und den Urzustand wieder herzustellen - damit kann die Erzbergbahn nicht mehr zu ihren Werkstätten fahren“.
Erzbergeisenbahn fährt an Haus vorbei

Bahn soll Weltkulturerbe werden
Aus diesem Grund will Müller die Eintragung der Erzbergbahn als UNESCO-Weltkulturerbe erreichen - den Antrag kann aber nur der Bund stellen, weshalb die Initiative fleißig am Unterschriftensammeln ist, um die Petition einreichen zu können.

Bis jetzt gaben 2.100 Unterstützer für die Idee ihre Stimme ab; Müller hofft, insgesamt 3.000 Befürworter erreichen zu können: „Die Listen liegen in etwa 70 Gasthäusern, Bädern, Gemeinden der Region zwischen Eisernerz und zwischen Leoben und im Raum Schladming auf.“

Vom Erzberg bis nach Paris
Zudem soll die Bahn bereits jetzt besser touristisch genutzt werden - Müller denkt dabei an eine Einbindung der Bahn in den internationalen Reiseverkehr: „Eine Reisezuggeschichte von Wien über den Semmering nach Leoben; von Leoben über den Erzberg nach Eisenerz, Schladming, Kitzbühl, Arlberg, Feldkirch und runter nach Genua mit dem TGV nach Paris“. Einen Kontakt hätte er diesbezüglich bereits hergestellt.
Text- und Bildquelle: http://steiermark.orf.at/news/stories/2541643/

Das Foto zeigt die ehemalige Diesel-Zahnradlok 2085.01 bei der damaligen Erzverladeanlage beim Bf. Erzberg:
 

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josef

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#5
Beantwortung von Fragen zur Erzbergbahn:

Zuerst einmal ein Überblick zur Streckengeschichte http://de.wikipedia.org/wiki/Erzbergbahn
und den Ablauf des Erztransportes zu den Hüttenwerken in Donawitz und Linz:

Bis 1978 gab es Betrieb mit Zahnradlokomotiven, die Zahnstangen waren zwischen den Bf. Eisenerz (692 m) , Bf. Erzberg (1.070 m), über den Präbichl-Pass (1.204 m) bis Bf. Vordernberg (788 m) verlegt (Gesamtlänge der Zahnradstrecke 19,7 km). Der Erztransport zur Hütte Donawitz -> http://www.geheimprojekte.at/firma_rhg_huettenwerk_donawitz.html
erfolgte von der Verladeanlage beim Bf. Erzberg 12,9 km im Zahnradbetrieb bis Bf. Vordernberg, dann ca. 12,3 km weiter im Adhäsionsbetrieb bis zum Werk Donawitz. Nach Abbau der Zahnstangen 1978 bewältigten Dieselloks im normalen Reibungsbetrieb durchgehend den gesamten Erzverkehr auf der 25,2 km langen Strecke Bf. Erzberg – Hütte Donawitz.

1986 wurde der Erzverkehr, 1988 der Gesamtverkehr über den Präbichl (Bf. Eisenerz – Bf. Vordernberg Markt) eingestellt. Im Bereich Krumpental wurde an der alten Erzbergbahnstrecke eine neue Verladeanlage errichtet und die ca. 1,5 km lange Anschlussstrecke zum Bf. Eisenerz elektrifiziert. Seither verkehren die Erzzüge nach Donawitz mit Elektrotraktion über Hieflau, Gesäuse, nach Selzthal, über die Schoberpassstrecke nach St. Michael (ehem. “Rudolfsbahn”) und von dort nach Leoben-Donawitz.

Der Transport zur Hütte Linz -> http://www.geheimprojekte.at/firma_rhg_huette_linz.html erfolgt seit Anfang der 1940iger Jahre von der damals neu errichteten Verladeanlage am Bf. Eisenerz über Hieflau durch das Ennstal nach St. Valentin (ehem. Rudolfsbahn) und auf der Westbahn die Reststrecke nach Linz. Seit Inbetriebnahme der neuen Verladestation in Krumpental verkehren die Erztransporte nach Linz ebenfalls von dort, die Anlage am Bf. Eisenerz wurde demontiert.

Erklärung zur Karte:

BLAU: Ehemalige Zahnradstrecke der Erzbergbahn über den Präbichl (Bf. Eisenerz – Bf. Vordernberg)
SCHWARZ: Strecke Bf. Vordernberg – Leoben-Donawitz (Hüttenwerk)
ROT: Neuer Transportweg der Erzzüge über Hieflau (auch Richtung Linz ->), Gesäuse nach Selzthal (bei Liezen) und über den Schoberpass, St.Michael nach Leoben-Donawitz.

Kartenbasis: BEV-Amap (ÖGIS)
 

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josef

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#6
Altes Bildmaterial aus 1975 u. 1978, Teil 1

Nachstehend wieder einige von Dias gescannte Fotos vom damaligen Betrieb auf der Erzbergbahn-Zahnradstrecke Eisenerz-Präbichl-Vordernberg aus den Jahren 1975 und 78.

Möchte mich wegen der mangelhaften Bildqualität entschuldigen, verwendete damals vor rund 40 Jahren leider billiges Filmmaterial für die Dias, was sich nun beim scannen rächte...

1. Bf. Vordernberg Richtung Präbichl. Rechts die Heizhausanlagen (Bw).
2. Im Heizhaus werden Zahnrad-Dampfloks der Reihe 97 für die Fahrt zum Erzberg bereitgestellt.
3. 2-achsiger Erztransportwagen
4. 4-achsiger Erztransportwagen
5. 1943 nahm die damalige Reichsbahn 2 Lokomotiven der Bau- Rh. 97.401 u. 97.402 als „stärkste Zahnraddampflok der Welt“ in Betrieb. Nach Kriegsende wurden die beiden von der „Lofag“ in Wien 21. gebauten Loks von den Bundesbahnen auf 297.401 u. 02 umgezeichnet. Wegen der hohen Störanfälligkeit wurden die Maschinen jedoch bald abgestellt. Die 297.401 wurde damals als Denkmallok am Bf. Vordernberg aufgestellt. Sie steht heute beim Bf. „Vordernberg Markt“.
6. Stirnfront der 297.401.
 

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josef

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#7
Altes Bildmaterial aus 1975 u. 1978, Teil 2

Teil 2:

7. Nochmals die Denkmallok 297.401
8. Am „Schrottgleis“ des Bf. Vordernberg warteten damals Loks der Rh. 97 auf den Weg zum Hochofen…
9. Im Personenzugdienst wurden auch Schienenbus-Garnituren eingesetzt.
10. - 11. Erzzuggarnitur bei der Talfahrt vom Präbichl (1.204 m) nach Vordernberg (769 m).
12. Zahnraddampflok der Baureihe 97 im Bf. Präbichl
 

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josef

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#9
Bf. Vordernberg - Sommer 2009

...und so präsentierten sich mir die Bahnhofsanlagen in Vordernberg bei einem Besuch im Sommer 2009:

1. Blick Richtung ehemaliger Bergstrecke. Rechts die Heizhausanlagen (Bw). Es gammeln noch einige Fahrzeuge des Museumsbahnvereins herum...
2. Beginn der Steigungsstrecke, die Ausfahrsignale sind längst abgeschaltet...
3. Nochmals das alte Heizhausgelände
4. Die gleiche Tristesse Richtung Leoben-Donawitz (Talstrecke)
5. Alter Kohlenkran und Schienenbus des Museumsvereins
6. Bf. - Gebäude
 

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josef

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#13
Bahnhof Vordernberg-Markt

Neben der langsam dahinrostenden Lok 297.401 wirkt auch der Bahnhof Vordernberg-Markt trostlos und verlassen...

Da die ÖBB die Strecke Trofaiach - Vordernberg Markt verkaufen will, wurde für die Museumsbahn der Abschnitt Vordernberg-Süd (mit den Heizhausanlagen, Werkstätten usw. ...) und Vordernberg-Markt gesperrt! Dadurch sind ab der heurigen Saison keine Nostalgiefahrten mit Triebwagen Reihe 5081 auf der Erzbergbahn mehr möglich... Auch das kleine Museum im Bahnhofsgebäude bleibt geschlossen!

1.- 2. Bahnhofsgebäude Vordernberg-Markt (mit kleinem Erzbergbahnmuseum).
3. Die Hinweise auf der Infotafel sind bereits überholt...
4. Streckenplan
5. Haltescheibe an der Bahnhofsausfahrt Richtung Präbichl (Eisenerz).
6. Blick Richtung Präbichl.
 

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#14
Erzbergbahn steht vor der endgültigen Einstellung

411.000 Euro braucht die Erzbergbahn bis kommenden Mittwoch für ihren Weiterbestand. Das ist der von den ÖBB geforderte Kaufpreis für die Strecke Heizhaus bis Vordernberg-Markt.

Es ist zum Verzweifeln. Wir arbeiten alle ehrenamtlich mit viel Engagement, und dann scheitern wir daran, dass wir das Geld nicht aufbringen, um mit der Erzbergbahn den Betrieb aufnehmen zu können", sagt Joachim Lanner, Vorstandsmitglied des Vereines Erzbergbahn bestürzt und verzweifelt. Seit mehr als einem Jahrzehnt arbeitet der Trofaiacher beim Verein Erzbergbahn, der 350 Mitglieder zählt, wovon an die 25 aktiv den Betrieb aufrechterhalten.

Bereits vor einem Jahr waren die Mitglieder mit einer Situation konfrontiert, die sie an den Rand des Tragbaren gebracht hatte: Die ÖBB sperrten die Strecke zwischen Vordernberg-Süd, in dessen unmittelbarer Nähe sich die Werkstätten befinden, bis zum Bahnhof Vordernberg-Markt. "Dieser Teilbereich gehört noch den ÖBB. Das Areal der Werkstätten und die Strecke ab Vordernberg-Markt gehören dem Verein. Damit ist der Betrieb seit diesem Datum eingestellt, weil wir von unserer Werkstatt nicht zum Ausgangspunkt unserer Fahrten fahren können", erklärten Obmann Rene Thaller und seine Vorstandskollegen Roland Knall, Hartmut Glettler und Wolfgang Müller vor einem Jahr.

2002 hatte der Verein das 1,9 Kilometer lange Teilstück von den ÖBB gepachtet. Dafür wurde jährlich Bestandszins gezahlt und die Instandhaltung gewährleistet. Im Vorjahr nahm dann die Sache eine Wendung. Die ÖBB wollten den gesamten Streckenabschnitt von Trofaiach nach Vordernberg verkaufen, um 820.000 Euro. Ein Teilverkauf sei nicht möglich, auch Ausnahmegenehmigungen für einige Fahrten der Erzbergbahn wurden kategorisch abgelehnt.

Enttäuscht seien die Vereinsverantwortlichen von den offiziellen Stellen wie Gemeinden und auch dem Land. "Viele sagen zwar, wie wichtig die Bahn ist, aber eigentlich werden wir alleine gelassen. Es wurde dem Land ja ein Projekt für eine Bahnanbindung von Trofaiach nach Vordernberg vorgelegt. Diesen Dienstag kam die Ablehnung von der Abteilung 7, weil die Erstkosten und die Instandhaltung zu hoch seien", so Lanner.
Teilstreckenverkauf

Die ÖBB habe im November insoweit umgedacht, einen Teilstreckenverkauf doch möglich zu machen, um 411.000 Euro, "zuzüglich Steuer sowie Kosten für Vermessung und Verbücherung. "Das ist auch nicht nachvollziehbar, weil die acht Kilometer lange Strecke mit 140.000 Quadratmetern Grund 820.000 Euro gekostet hätte und unsere Teilstrecke mit knapp zwei Kilometern Länge und 60.000 Quadratmetern Grund die Hälfte", wunderte sich Lanner gestern. Das Geld habe der Verein aber nicht, auch, wenn durch Spenden von Mitgliedern und Sponsoren 10.000 Euro zusammengekommen seien. "Wir können nur einen Bruchteil der Verkaufssumme aufbringen. Die geforderten 411.000 Euro aber nicht", so Lanner. "Die ÖBB haben uns auch mitgeteilt, dass wir, wenn wir bis 30. April 275.000 Euro bar zahlen und den Rest mittels einer Bankgarantie bis Ende des Jahres aufbringen, am 1. Mai mit dem Betrieb starten können", so Lanner. Das sei utopisch. Auch eine Reduktion um 70.000 Euro des Verkaufspreises für das nicht benötigte Bahnhofsgebäude in Vordernberg-Markt sei nicht ausreichend.

Auf jeden Fall steht das Aus des Bahnbetriebes unmittelbar bevor, wenn nicht noch ein Wunder geschehe oder eingelenkt werde. "Wir müssen uns dann was überlegen, es steht ja heuer auch eine Generalversammlung an. Anscheinend ist das technische Denkmal Erzbergbahn der Region nichts wert. Das ist traurig."
Quelle:http://www.kleinezeitung.at/
 
#15
Erzbergbahn: Die letzte Fahrt eines steirischen Kleinods

Die wohl letzte touristische Chance für die sterbende Region rund um den Erzberg, wird eingestellt. Es scheiterte an rund 400.000 Euro für den Ankauf eines Teilstückes der Bahnstrecke

Graz - Sie ist ein steirisches Kleinod und hält die Erinnerung an die goldenen Zeiten des Bergbaus in dieser von Abwanderung schwer gezeichneten Region um den Erzberg wach. Ein Verein von Liebhabern historischer Eisenbahnen kümmert sich seit Jahren um diese 122 Jahre alte "Erzbergbahn".

Nun aber wird der Betrieb eingestellt. Es hängt an 400.000 Euro für den Ankauf eines wichtigen Teilstückes der Bahn, das die ÖBB loswerden will. Bis Ende April haben die Freunde der Erzbergbahn Zeit, das Geld aufzutreiben. Ansonsten wird die Teilstrecke aufgelassen, ein durchgehender Betrieb würde damit nicht mehr möglich sein. Der Verein sieht sich finanziell aber nicht in der Lage, den Streckenteil zu kaufen, die gesammelten Spenden reichen nicht aus. Hilferufe an die Landesregierung blieben bisher ungehört.
Zuständigkeitsfragen und Bedauern

Im Büro des Tourismuslandesrates und Vizelandeshauptmannes Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sieht man sich dafür "nicht zuständig", zudem budgetär nicht in der Lage, die alte Erzbergbahn zu retten.

Auch SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves winkt ab. "Die Einstellung des Betriebes nehmen wir mit Bedauern zur Kenntnis. Nach Prüfung der vorgelegten Unterlagen konnte seitens der zuständigen Abteilung keine Förderempfehlung abgegeben werden - insbesondere da das Betreiberkonzept und die zu erwartenden Folgekosten eine wirtschaftliche Fortführung nicht erwarten lassen", heißt es aus dem Voves-Büro auf Anfrage des STANDARD.
"Ein Stich ins Herz"

Für den Vordernberger Bürgermeister Walter Hubner ist die Einstellung der Bahn "ein Stich ins Herz". Hubner: "Ich verstehe nicht, warum man dieses für die Region so wichtige touristische Projekt einfach fallenlässt. Das ist für uns ein gewaltiger Rückschlag." Auch Grünen-Politiker Lambert Schönleitner erinnert an die "immense touristische Chance", die nun vertan werde. Es böte sich die Möglichkeit, die Erzbergbahn von Vordernberg über den Erzberg, durch den Nationalpark Gesäuse bis zur weltweit größten Klosterbibliothek in Admont zu führen.

Beispiele in der Schweiz oder Italien zeigten, dass derartige historische Bahnen durchaus gewinnbringend touristisch aktiviert werden könnten. "Die Vintschgauer Bahn in Südtirol, die ebenfalls vor dem Aus stand, hat heute drei Millionen Fahrgäste pro Jahr", sagt Schönleitner. Die ausbleibende Landeshilfe sei eine "ungeheure Ignoranz gegenüber den Interessen eines ohnehin wirtschaftlich benachteiligten Gebietes", pflichtet FPÖ-Bundesrat Gerd Krusche bei. (Walter Müller, DER STANDARD, 26.4.2014)
Quelle: http://derstandard.at/
 

josef

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#16
Erzbergbahn nun doch gerettet...

Die historische Erzbergbahn ist gerettet

Die Zukunft der historischen Erzbergbahn, der steilsten Normalspurbahn Österreichs, scheint gesichert: Die ÖBB verkauften jenes knapp zwei Kilometer lange Teilstück, das in ihrem Besitz war, nun an Verein Erzbergbahn.

Es geht um das 1,9 Kilometer lange Teilstück vom Bahnhof Vordernberg Süd bis zu Haltestelle Vordernberg Markt, das bislang im Besitz der Österreichischen Bundesbahnen stand; das Areal der Werkstätten und die Strecke ab Vordernberg Markt bis Eisenerz gehört dem Verein Erzbergbahn.

Bahn konnte nach ÖBB-Sperre nicht mehr fahren
Die ÖBB sperrten ihren Streckenteil; die Bahn konnte deshalb nicht fahren, da die Betriebsstätten der Erzbergbahn alle in Vordernberg Süd angesiedelt sind - viele in der Region befürchteten das Aus der Bahn.

Die ÖBB boten das Teilstück um 411.000 Euro zum Verkauf an - Geld, das der Verein nicht aufbringen konnte - mehr dazu in Historischer Erzbergbahn droht Einstellung (26.4.2014).

Museumsbetrieb soll wieder aufgenommen werden
Jetzt aber gibt es eine Wende: Der Verein Erzbergbahn übernahm das für den Museumsbetrieb notwendige Teilstück mit allen Rechten und Pflichten, hieß es am Montag in einer Aussendung der ÖBB. Sämtliche Infrastrukturanlagen inklusive der Heizhausanlagen in Vordernberg Süd stehen nun dem Museumsbetrieb zur Verfügung, der nächstes Jahr wieder aufgenommen werden soll.

Finanzierung durch Spenden und Sponsoren
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart; die Finanzierung wurde durch Spenden der Vereinsmitglieder, durch private Spenden und Sponsoren aus der Wirtschaft sowie durch Unterstützung des Verkehrsressorts des Landes und der Marktgemeinde Vordernberg sichergestellt, so die ÖBB.

Die knapp 20 Kilometer lange steirische Erzbergbahn wurde zwischen 1888 und 1891 gebaut und im September 1891 eröffnet; der Museumsbahnbetrieb wurde durch den Verein Erzbergbahn im Jahre 1990 aufgenommen.
Text u. Bild: http://steiermark.orf.at/news/stories/2685801/
 

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josef

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#17
Ein weiterer historischer Film aus 1976 über eine meiner ehemaligen "Lieblings-Nostalgiestrecken" der Dampflokära, deren Ende sich aus wirtschaftlichen Gründen schon abzeichnete!

Man beachte das damalige rege Treiben am Bf. Vordernberg...
...und zum Vergleich meine Fotos des "lost place" von 2012 aus Beitrag #9!

 

HF130C

Well-Known Member
#18
Danke für das Einstellen dieses interessanten Filmlinks. Gut kann ich mich noch an die Zeit erinnern, und einige Ausflüge führten zum Fotografieren in die Gegend.

Ganz ungetrübt waren diese Besuche nicht: Der ungeheure Andrang von Fotografen und Filmern führte zu akutem Parkplatzmangel entlang der Strecke, und mein VW-Käfer war auf der Steigung ein massives Verkehrshindernis, das von den meist aus der BRD stammenden Mercedes- und BMW-Zugverfolgern ständig angeblinkt und angehupt wurde und dann durch haarsträubende Überholvorgänge hinter sich gelassen werden musste ..
Auch war es zumindest mir als "Einheimischer" nie erlaubt worden, eine Fahrt am Führerstand mitzumachen, das war den Herbergsgästen aus dem Ausland vorbehalten, insbesonders wenn der Quartiergeber bei der Bahn war...

Nun ja, wiklich eine tolle Bahnstrecke, aber der Rummel drum herum war in den letzten Jahren des Betriebes ziemlich abschreckend und die Besuche kosteten einiges an Überwindung.

Interessant wäre auch die Lichtsituation der Erzbergbahn zu erwähnen. So wie auf dem Film sah es die meiste Zeit aus: Helles, aber extrem diffuses Licht, geschuldet dem Smog aus Donawitz, der sich meist in den Graben zog. Richtige Sonnenaufnahmen sind selten zu sehen.

Danke fürs Vorholen der Erinnerung!
 

josef

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#19
Danke für das Einstellen dieses interessanten Filmlinks...
Freut mich, wenn es ankommt!
Gut kann ich mich noch an die Zeit erinnern, und einige Ausflüge führten zum Fotografieren in die Gegend.
Ganz ungetrübt waren diese Besuche nicht: Der ungeheure Andrang von Fotografen und Filmern führte zu akutem Parkplatzmangel entlang der Strecke, und mein VW-Käfer war auf der Steigung ein massives Verkehrshindernis, das von den meist aus der BRD stammenden Mercedes- und BMW-Zugverfolgern ständig angeblinkt und angehupt wurde und dann durch haarsträubende Überholvorgänge hinter sich gelassen werden musste...
Soweit ich mich erinnere, empfand ich das Anfang der 1970iger Jahre nicht so arg, hatte aber auf der Präbichl-Straße ähnliche Probleme mit den 28 PS meines damaligen R4...! "Hotspots" für mich waren der Bf. Vordernberg und der Bf. Präbichl. In Vordernberg war am Heizhausgelände immer was los und man hatte von der erhöht hinter dem Lokschuppen verlaufenden Bundesstraße einen guten Überblick (-> siehe Beitrag #6, Bilder 1. u. 2). Leider verwendete ich damals aus Spargründen die billigen "Revue-Diafilme", was sich Jahre später mit entsprechendem Qualitätsverlust rächte...
Auch am Bf. Präbichl waren immer einige Loks anwesend bzw. stellten die vom Bf. Erzberg ankommenden beladenen "Halbzüge" zu vollwertigen Garnituren zusammen...

Leider fand ich nach Einstellung des Dampfbetriebes die Dieseltraktion für Fototouren nicht attraktiv genug, was mir heute aber auch leid tut, da ich keine eigenen Fotos von den mit 2043.5xx geführten Erzzügen habe.
Interessant wäre auch die Lichtsituation der Erzbergbahn zu erwähnen. So wie auf dem Film sah es die meiste Zeit aus: Helles, aber extrem diffuses Licht, geschuldet dem Smog aus Donawitz, der sich meist in den Graben zog. Richtige Sonnenaufnahmen sind selten zu sehen...
Davon habe ich aus 1973 oder 74 hier auch ein Bild "rüberretten" können...

lg
josef
 

HF130C

Well-Known Member
#20
soweit ich mich erinnere, empfand ich das Anfang der 1970iger Jahre nicht so arg
Das ist richtig, der große Besucheransturm kam mit dem Ende des Dampfbetriebes. Die Übernachtungszahlen explodierten und Privatquartiere von Eisenbahnern (mit dadurch möglicher Lokmitfahrmöglichkeit ...) wurden als Geheimtipp gehandelt.

Leider verwendete ich damals aus Spargründen die billigen "Revue-Diafilme", was sich Jahre später mit entsprechendem Qualitätsverlust rächte...
Ich hatte zu Beginn meiner Spiegelreflexzeit (1973) Kodachrome verwendet, mir dann für kurze Zeit den Agfa CT18 einreden lassen (..der war in der Eisenbahnfotoszene damals standard, wegen der schönen Farben) und bin dann wieder reumütig zum Kodachrome (schärfer, wenn auch farbllich nicht so brilliant) zurückgekehrt.
Stand heute sind die CT18 Dias grobkörnig, grauslich und ausgebleicht - nur mit extrem hohen Aufwand durch Photoshop rekonstruierbar, die Kodachrome Dias blieben jedoch absolut ansehnlich und sind extrem scharf. Das Scannen klappt wegen der Schichtdicke allerdings nur mit speziellen Scannern. Die nicht so brillianten Kodachromefarben sind heutzutage für den Photoshop kein Problem...

Leider fand ich nach Einstellung des Dampfbetriebes die Dieseltraktion für Fototouren nicht attraktiv genug, was mir heute aber auch leid tut, da ich keine eigenen Fotos von den mit 2043.5xx geführten Erzzügen habe.
Das ging mir auch so, nur einmal hat es mich zum Dieselbetrieb hingezogen. Die teuren Filme zwangen einfach zum Sparen und es gab damals Unmengen von anderen spannenden Motiven, von Industrieanlagen über Bergwerke hin bis zur noch vorhandenen Dampftraktion auf der Eisenbahn.

Davon habe ich aus 1973 oder 74 hier auch ein Bild "rüberretten" können...
Danke für das schöne Bild.

BTW: Zu dieser Zeit müssten die interessanten Gichtgasmotore in Donawitz noch in Betrieb gewesen sein. Das anfallende Gichtgas wurde mit diesen Verbrennungsmotoren und angeschlossenen Generatoren zur Stromerzeugung genutzt. Diese Gichtgasmotore sollen sehr spektakulär gewesen sein: Liegende, riesige (Einzylinder?) Motore ähnlicher Dimension wie Dampfmaschinen für Schachtantriebe. Leider war es mir nie möglich, diese Anlage zu besichtigen: Alle Ansuchen wurden abgelehnt und persönliche Beziehungen hatte ich keine ...

Eventuell hat jemand diese Gichtgasmotorenhalle einmal besichtigt oder gar Fotos davon? Ich würde mich über alle Infos darüber freuen.
 
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