Es gab sie einmal - die Saurier...

josef

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#1
Dinosaurierknochen als Millionengeschäft:
Fossilien als Millionengeschäft

Das Geschäft mit Dinosaurierknochen ist zu einem Millionengeschäft geworden. Verkauften Hobbyarchäologen vor wenigen Jahren ihre Funde noch für wenige hundert Euro an Gleichgesinnte, erzielen Fossilien mittlerweile Rekordpreise auf Auktionen. Doch wo viel Geld zu holen ist, tummeln sich auch immer mehr Schwindler. Ganze Dinosaurierskelette werden gefälscht oder mit etwas Klebstoff völlig neue Spezies „erfunden“. Die Wissenschaft schlägt Alarm. Denn noch weiß man über die Urzeitwesen zu wenig, um Betrügern nicht auf den Leim zu gehen.

Schwindler narren Wissenschaftler
Als 1993 Steven Spielbergs „Jurassic Park“ in die Kinos kam, hat das nicht nur bei Filmfans, sondern auch bei Hobbyarchäologen Euphorie ausgelöst. Dinosaurier waren plötzlich in aller Munde, und jeder namhafte Sammler setzte alles daran, einen Knochen oder besser noch ein ganzes Skelett sein Eigen nennen zu können. Doch der Boom lockte auch immer mehr Schwindler an.

Alles begann mit dem Tyrannosaurus rex namens „Sue“ - oder besser, mit dessen Knochen, über die die Bernsteinsammlerin Sue Hendrickson Anfang der 1990er Jahre im US-Bundesstaat South Dakota stolperte. Mit ihren Kollegen vom Black Hill Institute (BHI) grub sie ein riesiges und perfekt erhaltenes Skelett aus dem Gestein nahe dem Ort Faith. Doch die Geologen von BHI verfügten nicht über ein offizielles Schürfrecht, und nach einem Rechtsstreit wurde T. rex Sue dem Grundbesitzer Maurice Williams zugesprochen.
Doch statt den Fund einem Museum zu übergeben, witterte Williams das große Geld. Am 2. Oktober 1997 war „Sue“ das Prunkstück bei einer Auktion von Sotheby’s. Nur mit Hilfe von Disney und McDonalds gelang es dem Chicagoer Field Museum of Natural History, das Fossil für seine Sammlung zu erwerben - um sagenhafte 8,4 Mio. Dollar.

Noch nie erzielte ein Dinosaurierrelikt einen so hohen Preis, und unter den Amateurarchäologen die bisher ihre Funde im kleinen Kreis, meist über eBay, verkauften, setzte ein wahrer „Goldrausch“ ein, wie Autorin Page Williams in ihrem Artikel für den „New Yorker“ schreibt. Zwar ist in den USA das Sammeln von Fossilien auf öffentlichem Grund ausschließlich Wissenschaftlern vorbehalten, doch alles, was auf Privatgrund gefunden wird, darf vom Besitzer ganz nach Belieben behalten, verkauft oder exportiert werden.

Als Fossilien zu Geld wurden
Rancher, die früher ihr Land gratis zur Verfügung stellten, versteigerten die Schürfrechte bald nur noch an den Meistbietenden. Ernsthafte Paläontologen hatten gegenüber Amateuren, die deutlich mehr Geld zur Verfügung hatten, bald das Nachsehen. Tatenlos müssen sie mitansehen, wie seltene Exemplare mit Presslufthämmern aus dem Boden geholt und dabei oft beschädigt werden. Kirk Johnson, Direktor des Smithsonian National Museum, sagte gegenüber dem „New Yorker“: „Der Tag, an dem ‚Sue‘ versteigert wurde, war der Tag, an dem Fossilien zu Geld wurden.“

Doch auch wenn die USA reich an prähistorischen Funden sind, die wirklich spektakulären Fossilien liegen in anderen Teilen der Welt. Eine wahre Goldgrube für „Dinosaurierjäger“ ist die mongolische Wüste Gobi. Aus bisher noch nicht geklärter Ursache lebten dort besonders viele Exemplare der Gattung Tarbosaurus bataar. Er ist ein entfernter Cousin des nordamerikanischen Tyrannosaurus und war vor 70 Mio. Jahren in Asien stark vertreten. Das rund sechs Tonnen schwere Reptil hatte kräftige Hinterbeine und ungewöhnlich kurze Vorderläufe. Die Kiefer des Fleischfressers waren mit 60 langen Zähnen ausgestattet.

Fossilien mit „Gedächtnisschwund“
Auch wenn die Ausfuhr von Fossilien aus der Mongolei offiziell verboten ist, finden doch immer wieder Dinosauriereschädel, -klauen oder -knochen den Weg auf den Schwarzmarkt, wo sie meist rasch in Privatsammlungen verschwinden. Für die Wissenschaft sind diese Funde damit meist für immer verloren. Aber auch wenn einzelne Stücke den Weg in Museen finden - ohne genaue Herkunftsbezeichnung geben sie mehr Rätsel auf, als sie lösen. „Ein Dinosaurier ohne Herkunft ist wie ein Wesen ohne Geschichte. Schlimmer noch, ein Wesen, das an Gedächtnisschwund leidet“, schreibt der bekannte amerikanische Paläontologe Jack Horner in seinem Buch „Dinosaur Lives“.

Umso größer war dann die Überraschung, als das Auktionshaus Heritage Auctions im Mai vergangenen Jahres plötzlich ein fast vollständiges Skelett eines Tarbosaurus bataar im Angebot hatte. Als Verkäufer trat der Hobbyarchäologe Eric Prokopi auf, der in jahrelanger mühevoller Arbeit das Skelett gesäubert, nachgebessert und zusammengebaut hatte. Als Fundort gab Prokopi Großbritannien an - ungewöhnlich für diese Spezies.

Neue Spezies mit Klebstoff „erfunden“
Den Zuschlag erhielt ein privater Bieter für eine Million Dollar, doch im letzten Moment wurde der Verkauf per Gerichtsbeschluss gestoppt. Mongolische Behörden bis hinauf zum Präsidenten hatten interveniert. Bei genaueren Untersuchungen stellte sich dann heraus, dass die Knochen tatsächlich aus der Wüste Gobi stammen - und noch etwas fanden die Experten: das als fast vollständig angepriesene Skelett stammte nicht von einem Dinosaurier, sondern war gleich aus mehreren zusammengesetzt.

Auch wenn der T. bataar einer der spektakulärsten Betrugsfälle der letzten Jahre ist, ist er bei weitem nicht der einzige, wie Brian Switek im britischen „Guardian“ schrieb. So tauchte 1996 in Brasilien eine neue, völlig unbekannte Dinosaurierart mit einem krokodilartigen Schädel auf. Bald stellte sich heraus, dass illegale Fossilienhändler zusätzliche Knochen angeklebt hatten, um den Schädel noch spektakulärer aussehen zu lassen. Der falsche Dinosaurier firmiert heute unter dem Namen „Irritator“.

Bis in das angesehene Magazin „National Geographic“ schaffte es der „Archaeoraptor“, ein katzenartiger Flugdinosaurier. Die Wissenschaft bejubelte bereits den Beweis für den ersten Vogel, doch rasch stellte sich heraus, dass das Fossil nicht nur illegal aus China herausgeschmuggelt, sondern auch aus zwei verschiedenen Fossilien zusammengesetzt worden war.

Dinosaurierskelett in Untersuchungshaft
Doch im Gegensatz zu den bisherigen Fälschungsfällen wird es im Fall des T. bataar wohl einen Schuldspruch geben. Prokopi wurde in den USA wegen der illegalen Einfuhr und fehlerhaften Deklaration von Dinosaurierknochen angeklagt. Im April beginnt sein Gerichtsprozess. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen dem 37-jährigen Familienvater bis zu 17 Jahre Haft. Der Dinosaurier durfte im Februar seine Heimreise in die Mongolei antreten. Zuvor hatten die US-Behörden im Namen der Mongolei einen Haftbefehl gegen das Skelett ausgestellt. Sein Fall geht als „United States of America vs. One Tyrannosaurus Bataar Skeleton“ in die US-Justizgeschichte ein.


Gabi Greiner, ORF.at
Quelle: http://www.orf.at/stories/2162760/2162761/
 
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josef

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#2
Ältester Saurier entdeckt ?

Der vielleicht älteste Dinosaurier der Welt
Ein internationales Forscherteam hat vielleicht den ältesten Dinosaurier der Welt entdeckt. Sollten die Oberarmknochen und Wirbel tatsächlich zu einem Saurier gehören, stapften diese Riesenechsen möglicherweise schon zehn bis 15 Millionen Jahre früher über die Erde als bisher angenommen.

Kategorie: Paläontologie
Denkbar sei aber auch, dass die Knochen von einem nahen Verwandten bzw. einer Schwestergruppe der Dinosaurier stammten, schreibt ein internationales Team um Sterling Nesbitt von der Universität von Washington in Seattle (US-Bundesstaat Washington). Das bisher älteste bekannte Dinosaurierfossil ist den Angaben zufolge 230 Millionen Jahre alt. Die Paläontologen tauften das Tier Nyasasaurus parringtoni.

Zu Lebzeiten war der Nyasasaurus etwa zwei bis drei Meter groß, berichten die Forscher. An den Knochen fanden sie Merkmale, die typisch für frühe Dinosaurier sind, wie etwa einen verlängerten Knochenkamm auf dem Oberarm. Sie fanden auch Hinweise auf ein schnelles Knochenwachstum - ebenfalls eine Eigenschaft, die von anderen Dinosauriern bekannt ist.

Die Knochen des vermeintlichen Dinosauriers wurden in den 1930er Jahren im heutigen Tansania ausgegraben. Zu der Zeit, aus der der Fund datiert, waren alle heute bekannten Kontinente zum Superkontinent Pangäa vereint. Der Fundort der Knochen lag im Süden von Pangäa, der die heutigen Landmassen von Afrika, Südamerika, Antarktika und Australien umfasste. Der bisher älteste unzweifelhafte Dinosaurier wurde im heutigen Argentinien ausgegraben.

Stimmt die Einschätzung der Wissenschaftler, sind die Dinosaurier bereits im Mitteltrias aufgetaucht, im Obertrias dürften sie sich dann rasch über die Erde ausgebreitet haben. Das Trias begann vor etwa 250 Millionen Jahren und endete vor etwa 205 Millionen Jahren.


science.ORF.at/APA/dpa
Text- u. Bildquelle: http://science.orf.at/stories/1708941/
 

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josef

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#3
Asteroideneinschlag vor rund 65 Millionen Jahren lösche Dinosaurier aus

Asteroideneinschlag vor rund 65 Millionen Jahren lösche Dinosaurier aus:
Asteroid vernichtete nicht nur Dinosaurier
Der Asteroideneinschlag vor rund 65 Millionen Jahren war laut einer US-Studie viel gravierender als bisher gedacht: Er soll nicht nur die Dinosaurier, sondern auch die meisten Echsen- und Schlangenarten in Nordamerika vernichtet haben. 83 Prozent aller Reptilienarten verschwanden schlagartig, berichtet Nicholas Longrich von der Yale Universität in New Haven (US-Bundesstaat Connecticut). Je größer die Art war, desto eher starb sie aus. Chancen, zu überleben hatten laut der Studie nur Tiere mit einem Körpergewicht von maximal einem halben Kilogramm.

Harte Zeiten
Nach der gängigen Theorie beförderte der riesige Asteroid, der am Ende der Kreidezeit auf der mexikanischen Yucatan-Halbinsel niederging, durch seinen Einschlag so viel Staub in die Atmosphäre, dass über Jahre kaum Sonnenlicht zur Erde drang. Die Folge war ein Massensterben. "Bisher hatte man geglaubt, dass dieses Ereignis vor allem die Dinosaurier betraf", so Longrich. Das stellte sich aber als zu kurz gedacht heraus. Der Paläontologe analysierte Fossilien aus Nordamerika und fand heraus: Auch Echsen und Schlangen erlitten starke Verluste. "Sie wurden extrem hart getroffen", schreibt der Forscher. Eine Chance zum Überleben hatten dem Bericht zufolge nur kleine, aber weit verbreitete Spezies.

Große Vielfalt
Verschiedene Schlangengruppen, Geckos, Skinke und Schleichen hatten sich in der Kreidezeit gerade herausgebildet und in viele Arten aufgespalten, darunter bemerkenswerte Exemplare wie etwa eine Schlange, die so groß war wie die heutige Boa Constrictor. Sie fraß höchstwahrscheinlich Dinosauriereier und Jungtiere.

Auch unter den Eidechsen herrschte große Vielfalt: Im Südwesten der USA dürften die Pflanzenfresser zu Hause gewesen sein, während in den Sümpfen des heutigen Montana im Nordwesten der USA die Fleischliebhaber unter den Eidechsen lebten - manche von ihnen waren bis zu zwei Meter lang. Longrich findet deshalb, dass die Bezeichnung "Zeitalter der Dinosaurier" zu kurz greife, es sei auch die Zeit der Eidechsen gewesen. Dass heute noch immer 9.000 Arten von Echsen und Schlangen leben, aber keine Dinosaurier mehr, sei nicht nur auf die Anpassungsfähigkeit Ersterer zurückzuführen, so der Paläontologe: "Die Echsen haben gewonnen, weil ihre Mitbewerber eliminiert wurden - reiner Zufall also."


science.ORF.at/APA/dpa
Quelle: http://science.orf.at/stories/1709242/
 
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Harald 41

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#4
Da hat der ORF aber schon was altes ausgegraben, alle Lebewesen sind durch solch einen Einschlag nicht ausgelöscht zb. Tiefseefische und Würmer.

LG Harry
 

josef

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#6
These über Selbstausrottung der Dinos

So Harry, habe den oben angesprochenen Artikel über die "Saurierfurzerei" gefunden :D
Eine These spricht von der Selbstausrottung der Saurier – haben sie durch ständige Blähungen die „Ozonschicht weggefurzt „?

Große Tiere, großer Methanausstoß
Dass Rinder und andere Wiederkäuer durch Methanausstoß zur heutigen Klimaerwärmung beitragen, ist unter Klimaforschern unstrittig. Wenn das heute so ist - warum sollte es nicht zur Zeit der Dinosaurier genauso gewesen sein? Laut britischen Wissenschaftlern haben pflanzenfressende Riesendinosaurier wohl tatsächlich die Erde erwärmt.
Es sei anzunehmen, dass die Sauropoden ähnlich wie heutige Wiederkäuer Bakterien im Verdauungstrakt besaßen, die die Pflanzennahrung zerkleinerten und dabei das Treibhausgas Methan produzierten, schreibt David Wilkinson von der Liverpool John Moores University (Großbritannien) gemeinsam mit Kollegen von der University of London und der University of Glasgow.

Einfache Schlussrechnung
Sie machten sich daran, das Ausmaß des Methanausstoßes anhand der geschätzten Zahl und des Körpergewichts von Sauropoden - Dinosaurier mit kleinem Kopf und langem Hals - zu kalkulieren. Im Fachblatt „Current Biology“ rechneten die Wissenschaftler aus, dass die Dinosaurier vor rund 150 Millionen Jahren mindestens ebenso viel Methan ausstießen wie heute aus natürlichen Quellen und vom Menschen freigesetzt in die Atmosphäre gelangt. Die Forscher gingen davon aus, dass einst auf einem Quadratkilometer Land etwa 200.000 Kilo Sauropoden-Biomasse lebte. Das entspricht etwa zehn ausgewachsenen Brontosauriern (Apatosaurus louisae) mit einem Körpergewicht von je 20.000 Kilo. Jedes Tier habe pro Tag etwa 1,9 Kilo Methan produziert, alle zehn Tiere zusammen rund 6,9 Tonnen pro Jahr.

520 Millionen Tonnen Methan pro Jahr
Hochgerechnet ergebe das eine globale Methanproduktion durch die Sauropoden von 520 Millionen Tonnen im Jahr, errechneten die Wissenschaftler. Das entspreche in etwa der heutigen globalen Methanfreisetzung aus natürlichen Quellen und durch die Aktivitäten des Menschen. Wiederkäuer produzierten heute etwa 50 bis 100 Millionen Tonnen Methan im Jahr. Die Sauropoden hätten vermutlich erheblich zu dem feuchten und warmen Klima ihrer Zeit beigetragen, fassen die Forscher als Vermutung zusammen. Gegenüber der BBC sagte Wilkinson, er forsche vor allem über die Mikroben, die im Darm der Tiere das Methan produzierten. Zudem räumte er ein, dass die Saurier damals keineswegs die einzigen Methanproduzenten waren.

Argumentationshilfe für Klimawandelleugner?
Die Erkenntnisse rücken nun die recht absurden Aussagen eines US-Politikers und Klimawandelleugners in ein etwas anderes Licht: Bei einer Anhörung im US-Kongress versuchte der republikanische Abgeordnete Dana Rohrabacher 2007 zu beweisen, dass der Mensch keine Schuld am Klimawandel hat. Sein Vortrag gipfelte in einer Anmerkung über Perioden in der Erdgeschichte, in denen die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre ähnlich hoch war wie heute. „Wir wissen nicht, was diese anderen Zyklen in der Vergangenheit verursacht hat“, dozierte der Republikaner. „Das könnten Dinosaurier-Flatulenzen gewesen sein, wer weiß?“

Fossile unterstützen These
Erfunden hat er dieses Argument selbst wohl kaum: Bei Untersuchungen von 75 bis 80 Millionen Jahre altem versteinertem Dinosaurierkot, fanden Wissenschaftler chemische Rückstände von Bakterien und Algen. „Pflanzenfressende Dinosaurier dürften ihre Nahrung durch Gärung verdaut haben. Die dabei produzierten Methangase könnten zu einer frühen Erwärmung der Atmosphäre beigetragen haben“, meinte Simon Brassel von der Universität Indiana - immerhin bereits 1991.
Andere Wissenschaftler hielten es jedoch schon damals für äußerst fraglich, ob das von Dinosauriern durch Blähungen produzierte Methangas ausreichend war, um zum tropischen Klima in der späten Kreidezeit beizutragen. „Ich frage mich, ob es damals überhaupt genug Dinosaurier gab, um einen substanziellen Einfluss auf die Atmosphäre auszuüben“, sagte der Klimatologe Eric Barron.

Ozonschicht weggefurzt?
Noch weiter ging im Jahr 2000 ein französischer Wissenschaftler: Er vertraute der chinesischen Zeitung „China Youth Daily“ seine recht bizarren Forschungsergebnisse an. Demnach hätten Dinosaurier mit ihren Blähungen ihr eigenes Aussterben verursacht: Die Tiere hätten pro Tag zwischen 130 und 260 Kilo Pflanzen verdrückt - was zwangsweise dazu geführt habe, dass sie ohne Ende furzen mussten.
Der enorme Ausstoß an Methan habe dann die Ozonschicht zerstört, was wiederum die gesamte Vegetation der Erde verändert habe. Darum hätten Dinosaurier schließlich nicht mehr genug Nahrung gefunden und seien ausgestorben. Schönheitsfehler der Geschichte: Seinen Namen wollte der Wissenschaftler der Zeitung nicht verraten.

Massensterben durch Methangasexplosion?
Auch seriösere Wisenschaftler wie Gregory Ryskin von der Northwestern University in Evanston (Illinois) machen Methan für mehrere Massensterben in der Erdgeschichte verantwortlich. Allerdings führt er die enormen Methangasmengen auf pflanzliche Verfallsprozesse und gefrorene Methanhydrate in den Tiefen des Ozeans zurück.
Schon ein kleiner Auslöser wie Meteoritentreffer habe die Gasmassen an die Wasseroberfläche gebracht, wo sie mit einer gewaltigen Explosion ein Massensterben verursacht hätten. Allerdings stellte er seine These für das Massensterben vom Perm zum Trias, also vor etwa 250 Millionen Jahren, auf. Das Dinosauriersterben ereignete sich allerdings vor rund 65 Millionen Jahren an der Kreide-Tertiär-Grenze.
Quelle: http://www.orf.at/stories/2162760/2119183/
 
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Harald 41

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#7
Hallo Josef;
Den Beitrag kannte ich nicht, dass heißt die Saurier haben sich selbst ins Nirwana gefurzt, das ist krass:lol1:


LG Harry

PS: Mir fällt noch ein, gab es nicht vor kurzem einen Bericht über Kühe in USA die sind die nächste Massenmörder, weil Saurier gibt es ja keine mehr.:D
 

josef

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#8
...auch Kühe müssen

Mir fällt noch ein, gab es nicht vor kurzem einen Bericht über Kühe in USA die sind die nächste Massenmörder...
Schon 2007 ...:
http://www.focus.de/wissen/klima/erderwaermung_aid_52371.html
Erderwärmung
Die Kuh als Klimakiller
Montag, 02.04.2007, 11:33

Auch Rinder produzieren Treibhausgase, die für die globale Erwärmung verantwortlich sind. Ein Wissenschaftler will die Tiere jetzt am Rülpsen hindern.
Während die Kühe auf frischem Gras kauen, entsteht in ihrem Magen das Treibhausgas Methan. „Es wirkt sich noch gefährlicher als Kohlendioxid auf das Klima aus“, erklärt Professor Winfried Drochner, der geschäftsführende Direktor des Instituts für Tierernährung an der Universität Hohenheim. Das Gas wird zwar langsamer angereichert, aber auch genauso langsam wieder abgebaut. Bei 1,4 Milliarden Rindern weltweit gehen vier Prozent der Treibhausgase auf die Tiere zurück. „Es wäre bereits ein großer Erfolg, den Ausstoß um ein Prozent zu senken“, sagt Drochner.

Die Pille für das Rind
Wenn man die Fütterung verändern würde, könnte man das Problem in den Griff kriegen, ist sich der Wissenschaftler sicher. Seit zehn Jahren forscht er zu diesem Thema. Gute Erfolge hat er mit gekeimtem Getreide gemacht: „Es enthält Stoffe, die die Methanbildung reduzieren können und das Futter für die Kuh besser verwertbar machen“, berichtet Drochner. Statt es in die Atmosphäre zu „rülpsen“, würden die Tiere das Methan dann für den eigenen Energiehaushalt nutzen. Davon profitieren auch die Kühe: Das Treibhausgas bindet Wasserstoff, ein Abfallprodukt, das bei der Verdauung von Gras entsteht. „Das nennt sich dann Fermentation und ist für die Rinder lebensnotwendig“, sagt der Forscher.
Die Ernährung lässt sich allerdings nur kontrollieren, solange die Kühe ausschließlich im Stall gehalten werden. Damit die Tiere weiter auf der Weide leben können, will Drochner langfristig eine Pille entwickeln, die man den Tieren füttert, bevor sie auf die Wiese kommen. Über einige Monate hinweg soll sie die Methanproduktion im Pansen reduzieren. „Für die Rinder wäre das die schonendste Form“, erklärt er. Erste Kontakte zum Landwirtschaftsministerium hat Drochner bereits geknüpft, doch der Weg zur Pille ist noch weit: „Ich werde einen Teil meiner Arbeit an einen Nachfolger abgeben müssen“, glaubt er. Aber seine Vision wird der Wissenschaftler bis dahin weiterverfolgen.
nil/dpa
 

josef

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#9
Wohin führt der Weg ?

Ja lieber Harry,
die große Unbekannte ist wohin die Evolution und Mutationen der Kühe nach dem derzeitigen Zwischenstand noch führt :fragend

Wenn "Lila Kuh" mit vom Pferd gedeckter Kuh = lila "Pfluftl"-Fohlen, wächst sich zum "Kupfl" aus x Blumentopferde usw...???

© divers Quellen
 

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josef

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#12
Gigantischer Fußabdruck in der Wüste Gobi entdeckt

Japanische und mongolische Forscher legten kreidezeitliche Spur mit über einen Meter Durchmesser frei:

Tokio – Ein japanisch-mongolisches Paläontologenteam hat in der Wüste Gobi in der Mongolei einen riesigen Dinosaurier-Fußabdruck entdeckt. Wie die Wissenschafter am Freitag mitteilten, stammt die Spur vermutlich von einem Titanosaurier aus der Kreidezeit. Vertreter dieser sauropoden Dinosaurier konnten möglicherweise bis zu 30 Meter lang und 60 Tonnen schwer werden. Die Forscher um Shinobu Ishigaki von der Okayama University of Science sprechen jedenfalls von einem "sehr seltener Fund".

Der gut erhaltene Abdruck einschließlich Klauen ist den Angaben zufolge 106 Zentimeter lang und 77 Zentimeter breit. Die japanische Universität war zusammen mit der Mongolischen Wissenschaftsakademie an den Forschungsarbeiten beteiligt. Das Fossil fand sich in einer geologischen Schicht, die den Forschern zufolge zwischen 70 und 90 Millionen Jahre alt ist. Die Spur war besonders gut erhalten, weil das Tier sie im Schlamm hinterließ und sich die Delle später mit Sand füllte.

(APA, red, 30.9.2016)
Text u. Bilder: http://derstandard.at/2000045183703/Gigantische-Fussabdruecke-in-der-Wueste-Gobi-entdeckt
 

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josef

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#13


Wie die Herrschaft der Dinos begann

Ein Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren hat das Zeitalter der Dinosaurier beendet. Fossilfunde belegen nun: Auch der Aufstieg der Riesenechsen begann mit einem Bombardement aus dem All.

Für ihre Studie hatten die Forscher aus Großbritannien und Italien Fußabdrücke von Dinosauriern in den Dolomiten untersucht. Sie zeigen, dass die Echsen schon zu Beginn der Trias vor 245 Millionen Jahren über die Kontinente spazierten, wenngleich in relativ geringer Zahl. Ihr evolutionärer Erfolgslauf setzte erst später ein - und zwar nach einem Meteoriteneinschlag vor 232 Millionen Jahren.

Studie
„Dinosaur diversification linked with the Carnian Pluvial Episode“, Nature Communications (16.4.2018).

Explosionsartige Ausbreitung
Ähnliches zeigen Skelettfunde in Argentinien und Brasilien. Auch sie deuten auf eine explosionsartige Ausbreitung in dieser Zeit hin, sagte Studienautor Massimo Bernardi. „Es war aufregend zu sehen, dass die Fußabdrücke und die Skelette dieselbe Geschichte erzählen.“ Grund für die Entwicklung sei unter anderem ein extremer Klimawandel gewesen, der mit dem Meteoriteneinschlag einherging und die Lebensbedingungen auf der Erde wie im Wasser beeinflusste.


Davide Bonadonna
Aufstieg der Riesenechsen: So könnte die Erde zur Zeit des Karniums ausgesehen haben

Auch der Beginn der Dinosaurierherrschaft sei somit maßgeblich durch einen Meteoriten bestimmt worden. Dass ein verheerender Impakt vor 66 Millionen Jahren ihr Zeitalter beendet hat, ist allgemein bekannt. Gleichwohl dürfte das nur ein finaler Paukenschlag gewesen sein, wie britische Forscher 2016 herausgefunden haben: Denn schon viele Millionen Jahre zuvor verschwanden bereits mehr Dinoarten von der Erde, als neue entstanden. Der Niedergang war offenbar vorgezeichnet.

science.ORF.at/dpa

Mehr zu diesem Thema:
Publiziert am 17.04.2018
http://science.orf.at/stories/2907399/
 

josef

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#14


Der größte Fuß der Welt
An spektakuläre Körpermaße sind Dinosaurierforscher an sich gewöhnt, doch ein Fund im US-Bundesstaat Wyoming stellt alles Bisherige in den Schatten: Dort stieß ein Geologe auf den größten Fußknochen der Welt.

„Bigfoot“ haben die Forscher die dazugehörige Riesenechse aus der Verwandtschaft der Brachiosaurier getauft. Diese Pflanzenfresser mit langen Hälsen und Schwänzen sind auch außerhalb der Fachgemeinde zu einiger Prominenz gelangt - nicht zuletzt durch einen dramatischen Auftritt in Steven Spielbergs „Jurassic Park“.

Entdeckt wurde der Fuß bereits im Jahr 1998 vom amerikanischen Geologen Anthony Maltese. Er fand damals am gleichen Ort auch einen fast kompletten kleinen Brachiosaurius sowie einen ebenfalls kleinen Diplodocidus - und wusste sofort: Der Fußknochen muss von einem anderen, extrem großen Tier stammen.

Einen Meter breit
Genaue Angaben können Maltese und seine Kollegen aus Deutschland, der Schweiz und den USA nun aufgrund von 3-D-Scans und anatomischen Vergleichen mit anderen Arten machen. Wie sie im Fachblatt „PeerJ“ schreiben, ist der Fuß fast einen Meter breit und damit größer als alle bisher bekannten Funde. Fußspuren, die auf noch größere Saurierfüße hinweisen, gäbe es zwar, aber hier wurden bisher noch keine passenden Knochen entdeckt.


KUVP archives
Der fossile Riesenfuß

Den Messungen zufolge hatte „Bigfoot“ am Becken eine Höhe von vier Metern. Bis zum Kopf könnte er mehr als zehn Meter hoch gewesen sein und an die 30 bis 40 Tonnen gewogen haben. Hierin wird die Echse aus Wyoming noch von ein paar anderen Arten übertroffen, etwa vom Argentinosaurus aus der Gruppe der Titanosauria. Dieser dürfte ein Gewicht von mehr als 70 Tonnen erreicht haben.

Die Forscher um Maltese fanden auch heraus, dass „Bigfoot“ und seine Verwandten vor 150 Millionen Jahren ein riesiges Gebiet vom östlichen Utah bis zum nordwestlichen Wyoming bewohnten. „Das ist überraschend“, sagt der Schweizer Paläontologe und Studienautor Emanuel Tschopp. „Viele andere Sauropoden haben in dieser Zeit kleinere Gebiete bewohnt.“

Mit weiteren Funden ist zu rechnen
Der Studie zufolge handelt es sich bei den Fußknochen auch um einen der am nördlichsten gelegenen Funde eines Brachiosaurus in der Morrison-Formation - eine Gesteinsregion, die sich in den westlichen Vereinigten Staaten bis nach Kanada zieht und zahlreiche Dinosaurier-Fossilien birgt.

„Die Gesteine aus der Jurazeit im westlichen Teil der USA sind sehr reich an Sauropoden. Wir wissen, dass es da sehr große Tiere gegeben hat“, sagt Oliver Rauhut von der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, einer der Studienautoren. „Es ist absolut faszinierend, dass so viele solcher riesigen Pflanzenfresser dort zusammengelebt haben, ohne dass sie die Landschaft kahl gefressen haben.“

Die Forscher hoffen nun auf weitere Funde in der gleichen Region. Maltese ist optimistisch: Dort sind nach seinen Angaben weitere „fantastische Dinosaurierskelette“ enthalten.

science.ORF.at/dpa

Mehr zu diesem Thema:
Publiziert am 24.07.2018
Der größte Fuß der Welt - science.ORF.at
 

josef

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#15
SENSATIONSFUND IN FRANKREICH
Zwei Meter großer Knochen eines Urzeitriesen entdeckt
Der 140 Millionen Jahre alte Schenkelknochen aus der heutigen Cognac-Region gehörte vermutlich einst zu einem Sauropoden
Bordeaux – Paläontologen ist in Frankreich ein beeindruckender Fund geglückt: Die Wissenschafter legten bei Angeac-Charente nahe Bordeaux im Südwesten des Landes den riesigen Schenkelknochen eines Dinosauriers frei. Das rund 140 Millionen Jahre alte Sauropoden-Fossil ist etwa zwei Meter lang und wiegt rund 400 Kilogramm.


Der entdeckte Knochen misst rund zwei Meter.
Foto: APA/AFP/GEORGES GOBET

Paläontologische Schatzkammer
Die Ausgrabungsstätte in der Weinbauregion hat mittlerweile einen Ruf als paläontologische Schatzkammer. Seit zehn Jahren graben dort Forscher nach Überresten von Dinosauriern und anderen prähistorischen Lebewesen. "Seit 2010 haben wir rund 7.500 Fossilien ausgegraben, die wir bestimmten Spezies zuordnen konnten. Interessant ist die Vielfältigkeit der Funde, wir konnten mehr als 40 Tiere identifizieren", erklärt Ronan Allain, Paläontologe am Nationalmuseum für Naturgeschichte in Paris.
Der aktuelle Fund stellt allerdings die meisten bisherigen Entdeckungen in den Schatten: "Wir staunten über die Größe", sagte der Paläontologe Maxime Lasseron, der die Entdeckung machte. "Wir sagten immer wieder: Oh, da ist noch mehr." Der Knochen ist nach Angaben von Allain "einzigartig" wegen seines guten Zustands und seiner perfekten Versteinerung. Mit Tests wollen die Forscher nun herausfinden, ob er zu derselben Saurier-Art gehört wie ein 2010 gefundener Schenkelknochen.

Video: Sauropoden-Schenkel entdeckt.
FRANCE 24 English

Titanen der Urzeit
Sauropoden waren die gewaltigsten Landtiere aller Zeiten. Die größten Vertreter dieser Pflanzenfresser stampften nach bisherigen Erkenntnissen vor rund 95 Millionen Jahren während der Oberkreide über die Erde. 2011 entdeckten Forscher in Argentinien die Überreste eines Dinosauriers aus dieser Ära frei, der vermutlich etwa 40 Meter lang, 20 Meter hoch und bis zu 80 Tonnen schwer gewesen sein dürfte. Dieser Sauropode aus der Gruppe der Titanosaurier gilt seither als Rekordhalter unter den Urzeitriesen.
In der heutigen Cognac-Region von Angeac-Charente, wo vor 140 Millionen Jahren subtropisches Klimas herrschte, tummelten sich möglicherweise ähnlich große Wesen. "In diesen Sümpfen lebten außerdem Amphibien, Krokodile und Fische. Das Land war von kleinen und großen Dinosaurier bevölkert", sagt Allain.


Die Ausgrabungsstätte von Angeac-Charente gilt als Fossilien-Schatzkammer.
Foto: APA/AFP/GEORGES GOBET

Hoffnung auf weitere Funde
Die dortige Ausgrabungsstätte erstreckt sich über 750 Quadratmeter. Angesichts der Aussicht auf weitere Funde haben die Eigentümer des Landstriches grünes Licht für die Suche auf weiteren 4.000 Quadratmetern gegeben. "Bei dieser Quote werden wir für die nächsten 30 Jahre beschäftigt sein", erklärt Ausgrabungsleiter Jean-François Tournepiche.
(tberg, red, 30.7.2019)

Nachlese
Zwei Meter großer Knochen eines Urzeitriesen entdeckt - derStandard.at
 

josef

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#16
Größter jemals in Japan gefundener Dinosaurier präsentiert
Kamuysaurus japonicus ist ein weiterer Puzzlestein im Bild, das wir von einer der erfolgreichsten Dino-Gruppen überhaupt haben

Ein typischer kreidezeitlicher Anblick: eine Gruppe von Hadrosauriern auf Wanderschaft – hier im Bild die neuentdeckte Spezies Kamuysaurus japonicus.
Illustration: Kobayashi Y., et al, Scientific Reports

Tokio – Hadrosaurier waren die kreidezeitliche Entsprechung dessen, was heute die Paarhufer sind: Die pflanzenfressenden Dinos mit dem charakteristischen "Entenschnabel" kamen auf nahezu allen größeren Landmassen vor, lebten in Gruppen und brachten eine hohe Artenvielfalt hervor. Einige Dutzend Spezies hat man bereits entdeckt, darunter so prominente wie den Edmontosaurus, der als Nachbar und vermutlich Beute von T. rex lebte, sowie Maiasaura – jene Spezies, deren Fossilien Paläontologen vor Augen geführt haben, dass Dinosaurier Brutpflege betrieben.

Und nun ist die Palette um eine weitere Art breiter geworden: Forscher unter der Leitung von Yoshitsugu Kobayashi vom Museum der Universität Hokkaido stellten im Fachmagazin "Scientific Reports" die Spezies Kamuysaurus japonicus vor. Das Tier lebte vor etwa 72 Millionen Jahren, also in der ausgehenden Kreidezeit, im Gebiet des heutigen Japan. Ein fast vollständiges Skelett wurde in Meeresablagerungen nahe der Stadt Mukawa im hohen Norden Japans entdeckt.

Landesrekord
Erste Teile des Tieres wurden bereits 2013 gefunden, später konnten weitere Knochen freigelegt werden. Diese ergänzten sich zum größten Dinosaurierskelett, das jemals in Japan gefunden wurde. Das Tier hatte zwar nicht die Ausmaße eines Kaijū, war aber immerhin etwa acht Meter lang – eine typische Länge für Hadrosaurier. Das gefundene Exemplar war laut den Forschern ein Männchen und mit einem Alter von neun Jahren oder mehr bereits ausgewachsen.

Kein Fund, den man alle Tage macht: Das Skelett von Kamuysaurus ist fast vollständig erhalten.
Foto: Hokkaido University

Wie schwer das Tier geworden sein mag, machen die Forscher von seiner Körperhaltung abhängig. Je nachdem, ob es vorwiegend auf vier oder nur zwei Beinen lief, müsste unterschiedliche Muskelmasse eingerechnet werden, was eine Schwankungsbreite von vier bis 5,3 Tonnen ergibt. Als besonderes Merkmal könnte das Tier einen Schädelkamm aufgewiesen haben, darauf deutet eine ausgeprägte Verbindung zwischen Stirnbein und Nasenbein hin.

Kobayashis Team stellt das Tier in die Untergruppe der Edmontosaurini. Diese kamen nur in der nördlichen Hemisphäre vor und besiedelten einen Lebensraum, der sich von Ostasien über eine Landbrücke im heutigen Alaska bis nach Nordamerika erstreckte. Die Forscher vermuten, dass diese Pflanzenfresser bevorzugt Küstenregionen bewohnten und sich so rasch weiträumig ausbreiten konnten.

Erfolgsgeschichte mit unglücklichem Timing
Zugute kam den Hadrosauriern aber vor allem ihre Fähigkeit, die Nahrung zu zerkauen und damit besser zu verwerten – während die viel älteren Sauropoden Pflanzen lediglich stückweise ausrupften und die Brocken im Ganzen verschlangen. Ihr innovatives Gebiss machte die Hadrosaurier zu einer Tiergruppe, die rasch extrem erfolgreich wurde und sich entsprechend ausbreitete. Ihr großes Pech: Als diese Erfolgsgeschichte so richtig durchstartete, hatte bereits der letzte Abschnitt des Dino-Zeitalters begonnen.
(jdo, 6. 9. 2019)

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Scientific Reports: "A New Hadrosaurine (Dinosauria: Hadrosauridae) from the Marine Deposits of the Late Cretaceous Hakobuchi Formation, Yezo Group, Japan"

Größter jemals in Japan gefundener Dinosaurier präsentiert - derStandard.at
 

josef

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#17
Als die Dinosaurier noch starke Konkurrenz hatten
Südafrikanische Forscher werfen einen Blick auf die späte Trias, als noch drei verschiedene Großtier-Dynastien nebeneinander lebten

Szene aus der späten Trias Südafrikas: Ein Vertreter der Rauisuchia behauptet seine Beute gegenüber der Konkurrenz. In der Rolle der Beute: ein weitläufig mit uns verwandter Therapsid aus der Gruppe der Dicynodontia.
Illustration: Viktor Radermacher

Unter den drei Zeitaltern der Dino-Ära war das früheste, die Trias, vielleicht das spannendste: In der Zeit vor 252 bis 201 Millionen Jahren hatten die "schrecklichen Echsen" zwar schon Riesenformen hervorgebracht, sowohl bei Fleisch- als auch bei Pflanzenfressern. Aber noch waren sie nicht die alles dominierende Macht an Land.

Einen Einblick in diese Zeit geben aktuelle Untersuchungen südafrikanischer Forscher, die im "Journal of African Earth Sciences" veröffentlicht wurden. Ein internationales Team um Frederick Tolchard von der Witwatersrand-Universität hatte Fossilien aus den Beständen mehrerer südafrikanischer Museen neu untersucht, um mehr über die einstigen Nahrungsketten im tiefen Süden der Welt zu erfahren.

Anhand der Fossilien – Zähne ebenso wie Kiefer, Beinknochen und Teile von Körperpanzerungen – konnten die Forscher feststellen, dass im südlichen Afrika der späten Trias Rauisuchia an der Spitze der Nahrungskette standen. Dabei handelte es sich um frühe Verwandte der heutigen Krokodile, deren vergleichsweise lange Beine senkrecht statt seitlich ausgerichtet waren. Damit und mit ihren langen Kiefern voller gebogener Zähne waren sie hervorragend für die Jagd an Land ausgestattet.


Zähne von Rauisuchia.
Foto: Wits University

Rauisuchia hat man auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis gefunden, die größten bisher bekannten erreichten eine Länge von sechs Metern. Die Exemplare im südlichen Afrika könnten das äußerste Ende ihres Lebensraums markiert haben, glaubt Tolchard: Mit den Bedingungen hinter dem Polarkreis kam ihre Physiologie wahrscheinlich nicht mehr zurecht.
Damit tummelten sich in der Trias drei verschiedene Gruppen von Großtieren an Land. Dinosaurier und Rauisuchia waren zwei noch relativ junge Entwicklungslinien, die erst in der Trias entstanden waren. Dazu kam eine deutlich ältere dritte, die sich allerdings bereits im Abwind befand: Die Therapsiden, aus denen auch die heutigen Säugetiere hervorgegangen sind, hatten im Perm, dem Zeitalter vor der Trias, das Leben an Land geprägt. Doch nun waren ihre Bestände ausgedünnt, und nur noch einige Arten von Pflanzenfressern erreichten Megafauna-Format. Auf diese ebenso wie auf pflanzenfressende Dinosaurier machten die Rauisuchia Jagd, leitet Tolchard aus den untersuchten Fossilien ab.


Frederick Tolchard bei einem Rauisuchia-Skelett, das in Namibia gefunden wurde.
Foto: Helke Mocke

Das Nebeneinander von drei Großtier-Dynastien fand erst durch ein Massenaussterben an der Trias-Jura-Grenze vor rund 200 Millionen Jahren ein Ende – ausgelöst möglicherweise durch massiven Vulkanismus. Damit begann für die Dinosaurier eine über 130 Millionen Jahre lange Zeit annähernder Konkurrenzlosigkeit an Land. Die Rauisuchia und andere große Krokodilverwandte hingegen starben bei diesem einschneidenden Ereignis aus. Und die Säugetierahnen gingen für lange Zeit in den "Untergrund" – bis zur nächsten globalen Katastrophe.
(red, 26. 9. 2019)

Abstract
Journal of African Earth Sciences: "‘Rauisuchian’ material from the lower Elliot Formation of South Africa and Lesotho: Implications for Late Triassic biogeography and biostratigraphy"

Als die Dinosaurier noch starke Konkurrenz hatten - derStandard.at
 

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#18
Saurier erhält Knochen aus dem 3-D-Drucker
Die versteinerten Überreste eines 210 Millionen Jahre alten Dinosauriers hat das Naturhistorische Museum (NHM) Wien 2019 als Dauerleihgabe bekommen. Nun ergänzten Forscher fehlende Skelettteile des noch kopflosen Sauriers mit Knochen aus dem 3-D-Drucker.

Der Plateosaurus war ein bis zu acht Meter langer Pflanzenfresser, der während der Trias-Zeit lebte. Er gilt als Vorläufer der riesigen Sauropoden, den größten Landtieren, die jemals die Erde besiedelten. Mit seinem Auftreten vor rund 235 Millionen Jahren ist er einer der frühesten Vertreter der Dinosaurier. Knochen wurden bereits im 19. Jahrhundert in der Schweiz und Deutschland gefunden. Der deutsche Paläontologe Hermann von Meyer taufte das rätselhafte Tier schon 1837 auf den Namen Plateosaurus engelhardti. Der Begriff Dinosaurier wurde hingegen erst 1841 eingeführt.


APA/GEORG HOCHMUTH
NHM-Paläontologe Mathias Harzhauser mit Überresten des Plateosaurus

Das NHM konnte sich 2019 über die Dauerleihgabe der Überreste eines rund sechs Meter großen und 210 Millionen Jahre alten Vertreters der Plateosaurier freuen. Auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Frick im Schweizer Kanton Aargau liegt eine der bedeutendsten Fundstellen von Sauriern aus der Trias-Zeit in Europa.

Aufgrund der Vielzahl an Funden ging das 2015 gehobenen Exemplar nach Wien. „Allerdings nicht in dem Zustand, wie wir uns das wünschen: Nämlich gleich zum Hinstellen. Sondern zum Selberbauen“, sagte der Leiter der Geologisch-Paläontologischen Abteilung am NHM, Mathias Harzhauser. Seither werden die Knochen in akribischer Kleinstarbeit von Präparatoren vom umgebenden Sediment befreit.

Kopflos nach Schlammtod
Bereits zum Start der Arbeiten war klar, dass das Skelett nicht ganz vollständig ist. Das liegt auch an den Umständen des Ablebens der Urzeitriesen: Die bis zu acht Meter großen und bis zu vier Tonnen schweren Plateosaurier suchten im trocken-heißen Klima der Trias Wasserlöcher auf, die ihnen mitunter zum Verhängnis wurden. Jene Exemplare, die heute gefunden werden, dürften nämlich im Sand und Schlamm stecken geblieben sein, wo sie versanken und starben.

Dadurch ist der untere Teil der Körper meistens kompletter als die oberen Bereiche. Denn an den teilweise versunkenen und verendeten Tieren machten sich meist noch Fleischfresser zu schaffen. Daher ist das nunmehrige „Wiener Exemplar“ u.a. auch „kopflos“, erklärte Harzhauser.


APA/GEORG HOCHMUTH
Eine Forscherin entfernt mit einem Skalpell Sedimentgestein an den Knochen

Tatsächlich hat in diesem speziellen Fall sogar einer der Räuber ein Beweisstück hinterlassen: Das Wiener Team fand einen kleinen ausgebrochenen Zahn eines Raubsauriers, „der hier offensichtlich geknabbert hat“. Für Harzhauser ist das „eigentlich als Sensation“ zu werten, denn die bisherigen Analysen zeigen, dass dieser Fund eher nicht zu den beiden bisher in der Gegend nachgewiesenen Fleischfressern mit Größen zwischen zwei und vier Metern passt. Man könnte es hier also mit einem ersten Hinweis auf eine neue Art zu tun haben, an dem auch die Schweizer Experten und Expertinnen sehr interessiert seien.

Kunststoff aus 3-D-Drucker wird bemalt
Trotz des Verbisses am Wiener Plateosaurus ist das Skelett immerhin zu rund 80 Prozent erhalten. Der Rest des Ensembles muss also nachgebildet werden. Neben dem Kopf „fehlen Teile der Arme, Beine und einige Wirbel. Wir haben aber meistens das jeweilige Gegenstück“, sagte Harzhauser.

In Kooperation mit der Firma „2Print“ rekonstruieren die Experten nun die fehlenden Teile: Mittels 3-D-Strukturlichtscans vorhandener Knochen werden die nachgebauten Teile gespiegelt und dann Schicht für Schicht und hochpräzise im 3-D-Druckverfahren angefertigt, wie Oliver Kreich von dem Wiener Unternehmen sagte: „Wir haben uns in dem Fall für Kunststoff entschieden, weil wir hier mit sehr dünnen Schichten sehr leichte Objekte aufbauen können.“ Die neuen Teile werden dann passend bemalt, sollen aber beim fertigen Modell trotzdem als Nachahmungen erkennbar sein.


APA/GEORG HOCHMUTH
Überreste des Sauriers werden mit einem Strukturlichtscanner gescannt

Beim Kopf greife man auf die genauere Methode der Photogrammetrie zurück. Da dem Wiener Dino selbiger fehlt, wird dieser anhand eines von Kollegen aus Stuttgart bereitgestellten Gipsmodells angefertigt. Die digitale Rekonstruktion bietet auch den Vorteil, dass durch die Veränderungen im Gestein über Jahrmillionen verformte und teils zerdrückte Teile des Skeletts entzerrt werden können. Der virtuelle Saurierschädel alleine setzt sich aus rund 1.000 Einzelaufnahmen zusammen, so Kreich. Momentan ist die Scan-Kampagne in der Abschlussphase. Der Druck aller Teile im Rahmen des für das Unternehmen „sehr besonderen“ Projekts dauert rund 2.000 Stunden.

Komplettes Skelett bis Ende des Jahres
Sind alle Knochen des Dinos wieder beisammen, wird er „wahrscheinlich der Star in unserer Mesozoikumausstellung“, zeigte sich Harzhauser überzeugt. Im NHM hofft man, das dann komplette Skelett bis zum Ende des Jahres in Saal 8 des Hauses ausstellen zu können. Aber auch das finale Aufstellen sei noch „voller Abenteuer und Erlebnisse, jeder Knochen muss extra montiert werden. Das ist nicht trivial“.

Klar abzusehen ist jedoch die Sogwirkung, die ein neuer Dino vor allem auf junge Besucher ausüben wird, sagte NHM-Generaldirektor Christian Köberl: „Jeder Saurier ist einfach eine Attraktion.“ Nicht zuletzt ist auch die „brandneue 3-D-Rekonstruktion für die Besucher sicher eine sehr spannende Geschichte“.


APA/GEORG HOCHMUTH
NHM-Generaldirektor Köberl mit einem Gipsabdruck des Plateosaurier-Schädels

Eine solche Dauerleihgabe sei jedenfalls ein großer Glücksfall für das NHM, denn die Anschaffung solcher Skelette am freien Markt ist extrem kostspielig „und das Geld haben wir nicht“. Das wissenschaftliche Renommee des Hauses und die guten Kontakte in die Schweiz hätten hier sehr geholfen. Das neue Objekt zeige jedenfalls auch eindrucksvoll, „wie viel man heutzutage noch aus den Knochen über das Leben der Tiere herauslesen kann“, so der Direktor.

17.02.2020, science.ORF.at/APA

Mehr zu dem Thema:
Saurier erhält Knochen aus dem 3-D-Drucker - science.ORF.at
 

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#19
WORST-CASE-SZENARIO
Dino-Killer: Asteroid traf die Erde im "tödlichsten Winkel"
Aufprall schleuderte große Menge klimaverändernder Gase in die obere Atmosphäre – danach stieg noch viele tausend Jahre lang Dampf aus dem Krater

Das Ende ist nah – zumindest für annähernd 75 Prozent aller damaligen Tierarten.
Illustr.: Chase Stone

Vor 66 Millionen Jahren traf ein zwischen zehn und 15 Kilometer großer Asteroid mit der Wucht von Millionen Hiroshimabomben auf ein flaches, tropisches Meer und schuf an der Stelle den Chicxulub-Krater, wo heute der Norden der mexikanischen Halbinsel Yucatán liegt. Tausende Kubikkilometer aufgeschmolzenes Gestein wurden bis weit über die Stratosphäre hinausgeschleudert, ein weltweiter Flächenbrand vernichtete praktisch alle Wälder dieser Zeit.

Eine enorme Masse von Ruß- und Staubpartikeln verdunkelte schließlich den Himmel und ließ die globalen Temperaturen für Jahre unter den Gefrierpunkt sinken. Nur wenige Pflanzenarten überlebten dieses finstere Zeitalter. Insgesamt fielen annähernd drei Viertel aller damaligen Tierspezies dem Massenaussterben an der Kreide-Paläogen-Grenze zum Opfer. Bekanntlich endete mit dieser Katastrophe auch die Ära der Dinosaurier. Von den ikonischen Echsenwesen überlebten allein die Vögel das Massenaussterben, doch auch diese kamen nur sehr knapp davon.


Die Asymetrie des Chicxulub-Kraters liefert Hinweise auf Richtung und Winkel des herabstürzenden Asteroiden.
Illustr.: Gareth Collins/Imperial College London

Fataler Winkel
Dass der Asteroid eine derart verheerende Wirkung zeigte, lag nicht allein an seiner Größe, sondern auch an der Art, wie er die Erde traf: Ein Forscherteam berichtet nun im Fachjournal "Nature Communications", dass der Einschlag im "tödlichsten Winkel" erfolgte und dadurch ein Maximum an klimaverändernden Gasen in die obere Atmosphäre geschleudert wurde.

Die Spuren des Einschlags eines rund zehn Kilometer großen Asteroiden auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan am Ende der Kreidezeit sind zum größten Teil unter Hunderten Metern Meeresablagerungen im Golf von Mexiko verborgen. 2016 hat ein Forscherteam aus zwölf Ländern erstmals Bohrungen im sogenannten "Peak Ring" im Zentrum des rund 200 Kilometer großen, nach der mexikanischen Hafenstadt Chicxulub benannten Krater durchgeführt.

Aus Österreich ist der Impaktforscher Ludovic Ferrière, Kurator der Meteoritensammlung am Naturhistorischen Museum (NHM) in Wien, an dem Bohrprojekt und der Auswertung der Bohrkerne beteiligt; er ist auch Ko-Autor der aktuellen Arbeit. Gemeinsam mit NHM-Generaldirektor Christian Köberl und dem Doktoranden Jean-Guillaume Feignon hat er die Bohrkerne detailliert charakterisiert und insbesondere die beim Impakt entstandenen Stoßdrücke abgeschätzt.

Der Impakt bei einem Einflugwinkel von 60 Grad (links) und 30 Grad (rechts).
Grafik: Gareth Collins/Imperial College London

Dinokiller aus Nordosten
Unter anderem mit Hilfe dieser geophysikalischen Daten und numerischen 3D-Simulationen haben Forscher um Gareth Collins vom Imperial College London das Ereignis reproduziert. "Es ist die erste 3D-Simulation der vollständigen Struktur und des gesamten Verlaufs der Kraterbildung", erklärte Ferriere. Die dreidimensionale Simulation zeigt, dass der Asteroid aus Nordosten kommend die Erde in einem steilen Winkel von 45 bis 60 Grad traf. Einen Einschlagwinkel kleiner als 30 Grad schließen die Wissenschafter aus.

Die oberen Erdschichten um den Chicxulub-Krater enthielten große Mengen an Wasser sowie poröses Karbonat- und Evaporitgestein. Durch die gewaltige Energie beim Einschlag wurde viel von diesem Material verflüssigt bzw. verdampft und große Mengen an Kohlendioxid, Schwefel und Wasserdampf in die Atmosphäre geschleudert. Entscheidend für die gravierenden Folgen war dabei der Schwefel, der schnell Aerosole bildet. Diese winzigen Partikel blockierten die Sonnenstrahlen und ließen so das Klima schnell abkühlen.

Direkter Vergleich der resultierenden Krater bei einem Einschlag mit 30 Grad (links) und 60 Grad (rechts).
Grafik: Gareth Collins/Imperial College London

Milliarden Tonnen Schwefel freigesetzt
Den Forschern zufolge setzte der steile Aufprallwinkel mehr klimawirksame Gase frei als ein flacher oder nahezu senkrechter Einschlag. Sie gehen davon aus, dass durch den Impakt wahrscheinlich Milliarden Tonnen Schwefel freigesetzt wurden. "Der Einschlag erfolgt in einem der tödlichsten Winkel und für die Dinosaurier ist das Worst-Case-Szenario eingetreten", so Collins.

Für die Rekonstruktion von Einschlagwinkel und der -richtung analysierten die Wissenschafter Form und unterirdische Struktur des Kraters. Entscheidend sei dabei die Beziehung zwischen dem Kraterzentrum, dem Mittelpunkt des Ringgebirges, das sich im Kraterinneren mehrere Hundert Meter über dem sonst flachen Boden erhebt, sowie dem Zentrum des dichten, hochgezogenen Mantelgesteins etwa 30 Kilometer unterhalb des Kraters gewesen. Die Mittelpunkte dieser Strukturen sind in südwestlich-nordöstlicher Richtung ausgerichtet.

Neues hydrothermales System geschaffen
Ein zweites Paper, an dem ebenfalls Ludovic Ferrière beteiligt war und das im Fachjournal "Science Advances" veröffentlicht wurde, nahm das hydrothermale Erbe des Einschlags unter die Lupe. Nach der Katastrophe zirkulierte nämlich heißes Wasser, in dem zahlreiche Mineralien gelöst waren, durch die zertrümmerten und aufgeschmolzenen Gesteine des Ringgebirges. Mehr als 100.000 Kubikkilometer der Erdkruste wurden so chemisch und mineralogisch verändert, schreiben die Wissenschafter um David Kring von der Universities Space Research Association (USA).

Das Wasser floss dabei rund um eine etwa drei Kilometer dicke Magmablase, die beim Einschlag entstanden war und strömte zum Teil auch in das über dem Kraterboden befindliche Meer. Besonders intensiv war dieses hydrothermale System in dem Ringgebirge ausgebildet, das sich mit einem Durchmesser von 90 Kilometern rund um das Zentrum des Kraters erstreckte. Die Gesteinsproben sind von fossilen hydrothermalen Röhren durchzogen, an deren Wänden sich mehrfarbige Mineralien abgelagert haben.

Jahrtausendelanges Weiterbrodeln
Die identifizierten Mineralien deuten darauf hin, dass das hydrothermale System anfangs mit Temperaturen von 300 bis 400 Grad Celsius sehr heiß war. Entsprechend lange dürfte es auch gedauert haben, bis es sich abgekühlt hat. Anhand von Mineralen, die die Fähigkeit haben, Veränderungen im Magnetfeld der Erde aufzuzeichnen, konnten die Forscher berechnen, dass die hydrothermale Aktivität im Krater mindestens 150.000 Jahre lang anhielt. Als weiteren Beleg für die Langlebigkeit dieses Systems werten die Forscher die ungewöhnlich hohe Mangankonzentration in den Sedimenten des Meeresbodens über dem Krater.
Bei den Bohrungen wurden nur an einer Stelle Proben des einstigen hydrothermalen Systems genommen. Die Ergebnisse würden aber darauf hindeuten, "dass es eine etwa 300 Kilometer lange Kette von Heißwasserschloten auf dem Peak Ring gegeben hat und dass zusätzliche Öffnungen über den Kraterboden verstreut waren, als sich die Einschlagschmelze abkühlte", so Kring.
(red, APA, 30.5.2020)

Abstracts
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#20
Gestatten, Schleitheimia schutzi aus der Schweiz
Vor 225 Millionen Jahren lebte in Westeuropa ein Tier, das noch kein Sauropode war, ihnen aber schon sehr ähnlich sah

Zwei Urgroßonkel der Sauropoden: links Schleitheimia, rechts Plateosaurus. Im Vordergrund sehen wir zwei Vertreter ganz anderer Dynastien: links ein Synapside (also ein Vorläufer der Säugetiere), rechts vermutlich ein Tier aus der Ahnenreihe der Krokodile.
Foto: Beat Scheffold

Schleitheimia schutzi ist der klingende Name eines rund 225 Millionen Jahre alten Urzeitriesen, den Forscher nun im "Swiss Journal of Geoscience" vorgestellt haben. Benannt wurde er nach der kleinen Ortschaft Schleitheim im Schweizer Kanton Schaffhausen, in deren Nähe die Reste bereits 1954 gefunden wurden. Mit dem Zusatz wird der Finder geehrt, der Privatsammler Emil Schutz (1916–1974), wie die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns berichten.

Das Interessante an Schleitheimia: Er gehörte zu jenem Zweig der Dinosaurier, aus dem sich später die Sauropoden entwickeln sollten. Zu seinen Lebzeiten gab es diese ikonisch gewordenen Tiere noch nicht, aber dafür eine recht diverse Gruppe von Arten mit Merkmalen, die bereits an die späteren Giganten erinnerten: massiger Körper, winziger Kopf, langer Hals und ein mächtiger Schwanz. Manche Arten aus dieser Gruppe liefen auch bereits auf vier Beinen, während andere sich nach Art vieler anderer Dinosauriergruppen zweibeinig bewegten.

Die Verwandtschaft
Die frühesten Vertreter der Großgruppe der Sauropodomorpha, zu denen die Sauropoden gehören, tauchen vor etwa 225 Millionen Jahren in der oberen Trias auf und verbreiteten sich rasch. Zu dieser Gruppe gehört unter anderem die Gattung Plateosaurus, die aus zahlreichen Fundstellen Mitteleuropas bekannt ist. Trotz Längen von bis zu zehn Metern und einer Masse von bis zu vier Tonnen liefen diese Tiere die meiste Zeit auf den Hinterbeinen. Bis zum Auftreten der ersten echten Sauropoden vor etwa 190 Millionen Jahren waren sie die typischen großen Pflanzenfresser und die Riesen ihrer Zeit.

Auch in der Schweiz wurden schon Plateosaurus-Fossilien gefunden. Bei der Untersuchung einiger unvollständiger Reste aus der Sammlung der Universität Zürich erlebte der Münchener Paläontologe Oliver Rauhut nun aber eine Überraschung: Die vermeintlichen Plateosaurus-Fossilien stammten von einer bisher unbekannten Art – und die trägt nun den Namen Schleitheimia.

Auf dem Weg zur Größe
Mit einer Körperlänge von geschätzt neun bis zehn Metern wäre Schleitheimia so groß wie die allergrößten Plateosaurier gewesen und hätte ihnen auch recht ähnlich gesehen. Allerdings schließen die Forscher aus der Anatomie, dass er sich vermutlich auf allen Vieren fortbewegte. Die Analyse kam zum Ergebnis, dass Schleitheimia offenbar der nächste bekannte Verwandte der echten Sauropoden ist.
Eine neue Ausgrabung in der direkten Nähe der ursprünglichen Fundstelle, die 2016 unter der Leitung von Heinz Furrer stattfand, brachte weitere Reste von Sauropodomorpha zu Tage, die unter anderem zeigten, dass auch Plateosaurus hier vorkam. Zudem deuten weitere Funde aus dem Nachlass von Emil Schutz das Vorhandensein einer dritten, bisher noch nicht bestimmbaren Art an.

Aus den fossilen Knochen, den ermittelten Verwandtschaftsverhältnissen und dem bisher bekannten Fossilbericht der Sauropodomorpha schließen Rauhut und seine Kollegen, dass die frühen Sauropoden offenbar über mehr als 20 Millionen Jahre neben ihren primitiveren Verwandten gelebt haben. Erst nach deren Aussterben begann die Erfolgsgeschichte der echten Sauropoden, die sie zu den größten und in vielen Ökosystemen wichtigsten Pflanzenfressern des Erdmittelalters machen sollte.
(red, 2. 7. 2020)

Abstract
Swiss Journal of Geoscience: "A derived sauropodiform dinosaur and other saurop-odomorph material from the LateTriassic of Canton Schaffhausen, Switzerland"

Gestatten, Schleitheimia schutzi aus der Schweiz - derStandard.at
 
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